Was genau macht ein GUTES Sax (Mk VI) aus?

Dieses Thema im Forum "Saxophone" wurde erstellt von Gast, 6.Februar.2013.

  1. Gast

    Gast Guest

    Moin,

    ich zitiere aus Muggers Thread, und mache neuen Thread auf, um jenen nicht zu sprengen:

    Mir stellt sich beim Lesen die Frage, WAS GENAU ein gutes Sax bzw Mk VI ausmacht?

    Und wieviel kommt es auf den Spieler an, weil jeder Mensch ja anders ist?

    LG, Claudia


     
  2. saxhornet

    saxhornet Experte

    Das ist für jeden etwas anderes. Es muss vom Sound, Spielgefühl und der Haptik passen. Es gibt sehr viele Mk VI, die sehr unterschiedlich in diesen Punkten sind und häufiger hat man da auch mal welche, die einfach zu einem selbst nicht passen. Da die Streuung auch beim Mk VI vorhanden ist, muss man suchen ein gutes für sich zu finden, wenn man das denn überhaupt will. Es geht häufig um Vorlieben.

    Viel, sehr sehr viel. Es muss passen, schon kleine Änderungen können manchmal dafür sorgen, daß man sich unwohl fühlt, z.B. Klappen inline oder offline oder wenn man einen getunten S-Bogen gewöhnt ist, bei dem der Winkel anders ist etc.

    Lg Saxhornet
     
  3. Mugger

    Mugger Guest

    Moin,
    es gibt wahrscheinlich kein ernstzunehmendes Horn, bei dem die Streuung (und ich meine das nicht nur negativ) so hoch ist.

    Bill hat mir erzählt, dass er sich in seiner Studienzeit nach nur kurzem Probieren ein Alt für ein paar Gigs (eigentlich spielt er nur Tenor) gekauft hatte.
    Er hat es dann seinem Lehrer Bill Green gezeigt, der es ihm nach 20 Sekunden probieren mit den Worten: "Get rid of that turkey!" zurückgab.
    Wenn man eine C-Dur spielte, war bei eingestimmtem C2 beim C3 die Nadel rechts auf Anschlag.
    Auch auf Seriennummern sollte man sich in dem Zusammenhang nicht verlassen.
    Was ich von meinem Testexemplar sagen kann ist, dass ich mich Null auf eine andere Applikatur einstellen muss, oder die Unterschiede so gering sind, dass ich letzten Sa nach ein bisschen Düdeln am Bandstand und Einstimmen einen Gig spielen konnte.
    Saxhornet sagte es ja schon:
    Die Serie deckt so ziemlich alle Soundwünsche von hell bis dunkel etc. ab.
    Suchen ist angesagt. In manchen Kreisen werden eher die amerikanischen (so wie meines, dunkler Lack, Seriennummer am Bogen) bevorzugt, in anderen wieder die französischen.

    Liebe Grüße,
    Guenne
     
  4. Juju

    Juju Strebt nach Höherem

    Mein Mann hat lange ein Mark VI gespielt, bei dem sich die meisten, die es angespielt haben, einig sind, dass es zu den besten gehört (es ist aus den 50er Jahren). Als er es vor einigen Monaten mal wieder aus der Rumpelkammer geholt und angespielt hat, habe ich gedacht, puh, dieses Teil hat echt den Wow-Faktor! Mein altes Mark VI dagegen hat mich völlig kaltgelassen (ich hab es inzwischen gegen zwei Granaten-Conn 10M eingetauscht :-D :-D )
    Mein Mann spielt sein Mark VI trotzdem nicht mehr, obwohl es objektiv betrachtet der Hammer ist und jeder Mark VI Liebhaber es sofort haben will.

    Ansonsten was Saxhornet sagt. Es kommt auf die Vorlieben an.
    Mir ist wichtig, dass ich es in Tune spielen kann, ohne mich völlig zu verrenken. Das ist nicht unbedingt bei jedem Mark VI (oder welcher Marke auch immer) der Fall. Oft sind die Palm Keys extrem zu hoch, das nervt mich persönlich total.
    Am wichtigsten ist mir aber der Klang. Mark VI gibt mir da nicht mehr das, was ich will. Ich habe es aber viele Jahre lang gespielt und war zufrieden.

    LG Juju
     
  5. chrisdos

    chrisdos Strebt nach Höherem

    Hi,

    die Vergleicherei hat leider einen großen Haken, der aktuelle Zustand der Instrumente. Nach 50 gespielten Jahren können selbst zwei Seriennummernnachbarn deutliche Unterschiede zeigen.

    Einsatzintensität, Pflege, Wartung, Spielkultur, Reparaturen, Oberfläche der Innenfläche :) usw. Manchmal sind minimalste Fehlstellen vorhanden z.B in der Oktavmechanik, der S-Bogenaufnahme, der Federung geschlossener Klappen und natürlich der Deckung als solcher.

    Man hat dann vielleicht nur so ein Gefühl, das etwas nicht stimmt. Oder legt das Horn wieder weg, weil es einen nicht "anspricht".

    Liebe Grüße

    Chris
     
  6. Taiga

    Taiga Ist fast schon zuhause hier

    Ich habe mir auch schon Gedanken gemacht und bin froh dafür was Juju geschrieben hat.
    Vielleicht gibt es Saxophonisten, für die es persönlich gar kein "gutes" MK VI gibt, weil es ihnen nicht das gibt, was ihnen vielleicht ein The Martin, ein Zephyr, ein Top Hat&Cane, ein Ladyface, ein Chu Berry oder, oder, oder geben kann.
    Abgesehen davon natürlich das es sicher ganz objektiv bessere und weniger gute MK VI geben wird, wie bei allen Serien.
    Würde Juju's Mann aber sonst ein Conn spielen (soweit ich weiß tut er das), wenn sein MK VI - so gut, wie es offensichtlich ist - ihn das geben könnte was es scheinbar das Conn tut?
    Ich denke auch es ist sehr individuell zu sagen das ist ein gutes MK VI und das nicht. Allgemeingültige aussagen: "An folgenden Punkten erkennt man ein gutes MK VI:" sind illusorisch.
    Und ich kann mir vorstellen es gibt Saxophonisten, denen wäre kein MK VI gut genug. Ganz einfach, weil sie etwas anderes wollen.
    Aber das ist nur meine bescheidene Meinung.
    Grüße, Taiga.
     
  7. Gast

    Gast Guest

    Moin,

    im Herbst 2011 habe ich in Marburg zwei Mk VI desselben Jahrgangs, beide frisch generalüberholt, angespielt.

    Das eine hatte keinen Anblaswiderstand, allerdings war der Ton etwas dünn und nicht steigerungsfähig.

    Das andere hatte einen gewissen Anblaswiderstand und einen fetten Ton.

    Und nu? welches ist gut, welches ist schlecht?

    LG, Claudia

     
  8. ehopper1

    ehopper1 Strebt nach Höherem

    @Juju
    So war es bei mir auch. Habe genau 10 Jahre lang ein gutes Mark VI gespielt. Mir hat aber einfach so das gewisse Quäntchen beim Sound gefehlt. Das war aber bestimmt mein subjektives Empfinden.
    Hatte dann ein Super Balanced Action im Visier, das fantastisch spielte, mir aber einfach zu teuer war.
    2008 fand ich dann mit meinem Mauriat Influence das was ich schon immer wollte. Alternativ spiele ich noch ein tolles Conn Pan American aus den 30ern. Beide Hörner kosteten übrigens nicht einmal die Hälfte vom SBA.

    Andere Geschichte: Es muss auch nicht unbedingt ein Mark VI sein. Ein Kumpel von mir träumte schon immer von einem Mark VI als Nachfolger seines Yamaha 62. Bei ihm wurde es dann ein ausgezeichnetes Mark VII, auf dem er hammermäßig klingt und spielt. Ich komme dagegen mit dem Instrument überhaupt nicht klar.

    Lg
    Mike
     
  9. Gast_13

    Gast_13 Guest

    Was genau macht ein GUTES Sax (Mk VI) aus?

    Es steht Conn drauf! ;-))
     
  10. horrorsax

    horrorsax Kann einfach nicht wegbleiben

    Hallo,

    ich hatte mir kürzlich meinen Traum erfüllt und mir ein Buescher "Big B" gekauft, Seriennr.306XXX, also eines von den "Guten". :) Ich hab´s von Anfang an geliebt. Die Intonation ist auch lt. Stimmgerät top (besser als bei meinem frisch überholten Yamaha YTS 275), Ansprache toll und der Sound richtig fett, also alles super - dachte ich zumindest... Ich hatte das Teil dann auch mal mit zum Saxladen, wo ich das Yamaha habe machen lassen, genommen, weil ich´s auch nochmal anschauen lassen wollte.
    Ergebnis: viele Polster dichten nicht mehr korrekt, eine Welle hat Luft, die S-Bogen-Passung ist auch jenseits von Gut und Böse, an einer Klappe fehlte sogar der Resonator (ich hab´s im Netz ersteigert, deshalb konnte man das natürlich nicht so sehen) und was weiß ich nicht noch alles.
    Logischerweise fragte ich den Saxdoc, warum das Teil dann trotzdem (zumindest für mein Empfinden) so toll spielt.

    O-Ton des guten Mannes: "Ach, die alten Dinger verzeihen manchmal so Einiges..."
    Was soll man dazu noch sagen. Ich habe dann natürlich gleich einen Grundüberholungstermin gemacht und bin mal gespannt, wie sich das gute Stück danach spielen lässt und klingt. Kann ja dann eigentlich nur noch der Oberhammer werden... :-D (hoffentlich!!!, nicht das es danach plötzlich nicht mehr klingt)
    Aber, und da kommen wir zum eigentlichen Thema dieses Threads, liegt´s ja auch daran, wie man selbst zu seinem Instrument steht und, auch wenn mich hier jetzt vielleicht einige für bekloppt halten: Ich glaube daran, das gerade so ein älteres, gebrauchtes Instrument so´ne Art Seele hat und genau das den Klang usw. ausmacht. Wer weiß, wer darauf schonmal gespielt hat??? Aber wie auch immer, seit dem weiß ich, das es scheinbar tatsächlich eine große Streuung von Instrument zu Instrument geben kann.
    Jedenfalls weiß ich, das das Feeling beim Spielen auf dem Teil völlig anders ist, als auf dem (eigentlich ja jetzt viel "besserem") Yamaha. Letztens bei unserer Bandprobe meinte unser Drummer: "Man Thomas, was spielst Du denn heute für`n Mist zusammen". Danach habe ich wieder das, vermeindlich völlig überholungsbedürftige Buescher rausgeholt... :cool:

    LG
     
  11. Gast

    Gast Guest

    Moin !!

    Ich will hier mal etwas von dem Selmer MK VI wegkommen und die Geschichte verallgemeinern :

    MEINE Hupe ist für MICH das NONPLUSULTRA......mir quasi selbst auf den Leib zurechtgelötet....

    Viele Saxer haben schon gesagt : WOW !! SO ein Ding hätte ich auch gerne !!

    Nun habe ich neulich jemanden erlebt ( Mummer hier aus dem Forum ).....welcher plötzlich meinte: Das Teil ist das besteingestellte Horn überhaupt... Aaaaber es intoniert nicht so gut.

    DAS war mir nun wahrlich neu und unbekannt.....denn schliesslich spiele ich das Teil seit 1999 auf allen möglichen Bühnen rund um den Globus.

    FAZIT: (MAL wieder) >>> Abgesehen von mechanischen Mängeln GIBT es keine guten oder schlechten Tröten...es gibt lediglich unterschiedliche Kombinationen von SAX und Spieler.....die sich , ähnlich einer Beziehung...harmonisch gestalten....oder eben mit Ehekrieg.....dazwischen liegen eben Welten....und die kann auch ein MK VI nicht überbrücken.....erst Recht nicht mit einem Streuwinkel von 180 Grad.


    LG

    CBP
     
  12. Shorty

    Shorty Ist fast schon zuhause hier

    für mich gibts folgende kriterien ob ein horn für mich gut ist oder nicht:

    - wie sprichts an
    - wie liegts in der hand für mich persönlich
    - lässt der sound sich modulieren
    - lassen sich intervallsprünge problemlos machen
    - ist die intonation halbwegs ok

    mir ist die marke letztendlich egal, sobald sich die kriterien erfüllen lassen. damit ein horn vernünftig getestet werden kann, muss es schon sehr gut überholt und eingestellt sein
     
  13. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    Hallo Shorty,

    Du hast es auf den Punkt gebracht, da spar ich mir die ähnlich gleichlautenden Worte.

    Hatte mittlerweile die Möglichkeiten gehabt, etliche Hörner...von den ganzen bekannten Vintage-Amis über die neueren Japaner bis hin auch zum Mark VI...also alles Teile preilich jenseits der 2000-3000 Euro Klasse anzuspielen... und komme immer wieder zu dem Ergebnis, daß die Unterschiede zu einem gut eingestellten Horn, der mittleren und sogar Schnäppchenpreisklasse in Bezug auf Klang, Intonation und Wohlfühlverhalten nicht im gesunden Verhältnis stehen zu den Kosten.

    Wohlgemerkt, ich spreche aus Sicht eines Amateurs und Hobbyisten, der lieber ein paar olle Preiswerte rumstehen hat und sich an der Abwechslung freut, als sich ein MK VI für flotte 5000 Taler anzuschaffen, nur weil Selmer draufsteht.

    Für einen Profi, der seine Saxe täglich zum Geld verdienen braucht, sieht die Sache natürlich gleich ganz anders aus.

    Da liegen die Maßstäbe naturgemäß auch anders.

    Aber im Endeffekt eben...Jeder wie er mag und lustig ist.

    Wäre ja schlimm, wenn auf den Strassen nur Golfs und Dergleichen unterwegs wären. :)

    Abendliche Grüsse

    Wuffy

     
  14. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Halt Wuffy!

    Es gibt noch einen Unterschied!

    Wenn bei Deinen günstigen Hörnern technisch irgendein Problem auftritt,
    wird das von Dir flugs gelöst. Wahrscheinlich merkst Du das nicht mal.

    Unsereins muß dann gleich zum Saxdoc.

    LG

    Dreas
     
  15. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    Ja...Andreas,

    Du hast ja mit Deiner Bemerkung recht...und spielst vll. wieder auf mein 56 € Bundy und 128 € Weltklang an, die ja über einen Saxdoc das Mehrfache gekostet hätten.

    Letzlich geht's doch nur um die persönliche Erfahrung...wie auch Shorty zum Ausdruck brachte, wenn ein Sax die genannten Kriterien erbringt und das Preis-Leistungsverhältnis stimmt, ist wuurscht, welcher Firmenname drauf steht.

    Es sei denn, der Briefträger bringt ein Schreiben vom Lotto-Veranstalter :-D

    Schöne Grüsse

    Wuffy
     
  16. Gast

    Gast Guest

    Mit'm Mark VI mußte aber auch zum Saxdoc, wenn ein Problem auftritt ... [​IMG]

    LG, Claudia
     
  17. schnuggelche

    schnuggelche Ist fast schon zuhause hier

    hallo günter,

    für mich ist ein gutes sax, wenn es diesen WOW! effekt hat.
    im sound, in der hand liegen, sich pudelwohl fühken und das alles haben.
    gegenüber dem sax was ich ersetzen möchte...

    einfach, wow, dass ist es !

    ansonsten würde ich es nicht kaufen.

    lg
    vom
    schnuggelche
     
  18. ehopper1

    ehopper1 Strebt nach Höherem

    @Schnuggelche
    Genau so ist es.

    Lg Mike

     
  19. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    Ja...ein ultimativer "Wow-Effekt" ist natürlich das Non plus Ultra !

    Wenn der Geldbeutel positiv mitredet, sollte man zuschlagen.:)

    Bei einem Auto der Oberklasse erlebt man das ja häufiger, aber der Kopf sagt dann glücklicherweise was anderes, als der Bauch :)

    Wuffy



     
  20. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Das "WOW!!!" hatte ich auch, als ich das erste mal das Conn angespielt habe...


    LG

    Dreas
     
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