Was macht ein Saxophon schnell?

Dieses Thema im Forum "Saxophone" wurde erstellt von Wanze, 13.Juni.2020.

  1. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    Deshalb mache ich in so einem Fall die Kopplung zum Gis-Drücker weg...oder leg sie still, in dem ich den Mitnehmer runter biege.

    Es gibt vereinzelt sogar Saxe, da kann man den Mitnehmer (ein Hebelchen unter dem Gis-Drücker) sogar mit einer Stellschraube funktionslos machen...oder wieder zuschalten.

    Ist das Cis vom Gis abgelöst, geht das in der Regel superleicht und ohne Kraftaufwand für den kleinen Finger.

    Ich......als Amateur, habe jedenfalls den Vorteil von schnellen Sprüngen von Tief Cis auf Gis noch nie gebraucht oder vermisst.

    Geht es langsamer zu, kann man ja dann auch mit dem kleinen Finger zum Gis wechseln.

    Durch den Wegfall auf die Gis-Kopplung ist mir ein butterweiches Bedienen der drei Tiefklappen jedenfalls wichtiger, als ein schneller Wechsel auf's Gis, den ich eben sowieso eh nie brauche.

    Gr Wuffy
     
  2. Zappalein R.I.P.

    Zappalein R.I.P. Guest

    ok. ich glaube aber gehört zu haben, dass es beim -grassi- damit nicht getan ist. es liegt wohl auch an der etwas ungewöhnlichen bauweise der cis mechanik. sie führt irgendwie umstänlich ums sax herum. oder so ähnlich.
    (sorry, ich kann mich irren. ich beschäftige mich nicht damit. mein sax soll nur "laufen".)
     
    Rick gefällt das.
  3. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Ich könnte kein Horn ohne Kopplung spielen. Ich verwende das so wie das Ein-Finger-Bb.
     
    claptrane, Rick und Livia gefällt das.
  4. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    Da musste ich bei meinem Grassi-Tenor direkt gleich mal nachschauen.

    Da gibt es beim Cis weder eine ungewöhliche Bauweise noch eine umständliche Konstruktion.

    Sofern wir vom gleichen Modell reden.

    DIe Cis-Klappe sitzt an der langen Drückerstange ohne jegliche Umlenkung.

    Und wie schon vorher beschrieben, habe ich brutalo die beiden Mitnehmer-Laschen unter dem Gis-Drücker abgeflext, weil diese für mich nur nachteilig sind.

    Das Cis läßt sich ohne Krafteinsatz im kleinen Finger bedienen, weil man nicht noch gegen die starke Federspannung vom Gis ankämpfen muss.

    Nach wie vor braucht das Cis aber noch eine stärkere Feder, weil es ja eine geschlossene Klappe ist, die sauber und dicht schließen muss.

    Ist diese Feder zu lasch, kann es nämlich passieren, dass es bei tiefen Tönen anfängt unangenehm zu flattern bz. zu vibrieren.

    Und noch was...natürlich nur meine eigene Methode:

    Die beiden Tiefklappen H + B stelle ich bewußt von der Federspannung so lasch ein, das beim liegenden Sax sich die Klappen kaum öffnen, wie es normalerweise ja der Fall ist.

    Die Feder muss ja dann das ganze Eigengewicht der Klappen mit hochdrücken.

    Unnütz eigentlich beim liegenden Sax.

    Wichtig aber in der Spielposition, dass die Klappen natürlich offen sind...und durch den Wegfall des Eigengewichts, schafft es dann auch eine laschere Federspannung einwandfrei.

    Ohne Gis-Kopplung und durch die weichere Federspannung lassen sich dann auch die Tiefklappen butterweich und ziemlich kraftlos betätigen.

    Aber das alles mach ich nur an meinen eigenen Saxen....das darf man ja dann auch

    Auf dem Foto noch zu erkennen, wo die besagten Mitnehmerlaschen abgeflext wurden.

    Gr Wuffy

    P1090989.JPG
     

    Anhänge:

    Zuletzt bearbeitet: 14.Juni.2020
    Rick und Livia gefällt das.
  5. Gisheber

    Gisheber Ist fast schon zuhause hier

    Zitat von @antonio: "Ihr meint aber jetzt nicht ernsthaft, dass die Masse da eine Rolle spielt- es geht um ein paar Gramm...diese zu beschleunigen macht so gut wie nichts aus."

    Doch, und @ppue hat's doch schon erklärt: "Je mehr Features da verbaut sind, desto schwerer und träger werden die Taster".

    Genau um die wenigen Gramm Unterschiede geht's! Und um die Abstände. Je schwerer die Klappe desto ungünstiger. Je weiter weg diese "Massen" von der Achse desto "noch-ungünstiger". Wir nennen das Trägheit, in der technischen Mechanik nennen die das Massen-Trägheits-Moment.

    Wer's ausprobieren will: mal die Tief-C-Klappe ganz schnell betätigen. Danach das gleiche mit dem oberen h-Drücker (oder G-Drücker).

    Gruß
    Klaus
     
    kokisax und ppue gefällt das.
  6. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    Ich weiss was Massenträgheit ist. Nur machen diese eventuellen paar Grämmchen hier so gut wie nichts aus. Da sind andere Faktoren wie heberlverhältnisse, Federspannung, Reibung viel ausschlaggebender. Wenn "moderne" Instrumente diesbezüglich so schlecht wären, hätten sie sich sicher nicht durchgesetzt und die richtigen Schnellspieler, egal ob Klassik oder Jazz würden sie nicht spielen.

    Egal. Ich bin raus...

    antonio
     
    Rick gefällt das.
  7. Andreas Lechner

    Andreas Lechner Nicht zu schüchtern zum Reden

    Auf dem Bari hatte ich mal ein interessantes Erlebnis: Ich habe ein Einsteiger-Yani mit einem Top-Yani verglichen und hatte den Eindruck, dass beim Einsteiger-Bari die Töne "verschwimmen" wenn ich schnell gespielt habe. Die einzelnen Töne waren schwer voneinander zu unterscheiden, sie sind ineinander übergeflossen. Beim Top-Yani waren alle da. Präzise und klar voneinander unterscheidbar.
    Das macht für mich einen großen Unterschied wenn ich schnell spielen möchte. Beim Einsteiger-Yani würde ich mich nicht wohl fühlen, weil es einfach nicht rüberkommt.
     
    Rick gefällt das.
  8. ppue

    ppue Experte

    Das sagt keiner und sicherlich geht es in dieser Diskussion tatsächlich in den meisten Fällen um nur kleinste Nuancen. Ich habe auch nicht gemeint, dass es allein am Gewicht liegt, fand aber denn Aspekt noch gar nicht erwähnt. Ist egal, wie groß oder klein er ist, er ist einfach da. Im Falle von Mitnehmern auch direkt spürbar.

    Warum sagt man zu alten Weltklangsaxophonen auch "Traktor"? Für mich sind sie unglaublich massig und langsam zu spielen, obwohl deren grundlegende Mechanik ja den gleichen Aufbau hat wie die anderen Saxophone?

    Ganz im Gegenteil dazu eine schlanke Französin: René Guenot, für mich ein Frauensaxophon, fast zierlich gebaut fand ich, dass es sich auch rasch und leicht spielen ließ. Habe leider keins mehr. Waenn da draußen einer ist, der noch eins hat, würde mich interessieren, wie schwer solch ein Horn ist (Toko?)
     
    Rick gefällt das.
  9. Altermann

    Altermann Ist fast schon zuhause hier

    Ich spiele ein SA 80 II Tenor aus den 1990er Jahren, das noch nie überholt wurde. Als ich vor zwei Monaten vor der Wahl stand es überholen zu lassen oder ein neues Instrument anzuschaffen, habe ich einige Yanis aus der WO-Reihe ausprobiert. Auffallend war, wie schnell alle Yanis im Vergleich zum Selmer waren. Ich bin nur Amateur und habe kein Vergleich zu richtigen Vintage-Instrumenten aber gefühlt lief die Applikatur der Yanis butterweich und richtig gut. Die zweite Erkenntnis war- und das ist hier OT -, dass ich mit den Yanis im Grunde genauso geklungen habe, wie mit dem Selmer, weshalb ich mich dann doch für eine Generalüberholung entschieden habe. Es ist halt doch der Mensch, der den Sound macht und nicht das Instrument .
     
    kokisax, visir, Rick und einer weiteren Person gefällt das.
  10. Wanze

    Wanze Strebt nach Höherem

    Als Späteinsteiger bin ich sicher auch kein Schnelldudler. Aber faszinierend war das Gefühl, ein Instrument zu finden, das mir - wenigstens - das Gefühl vermittelt, schnell spielen zu können. Da spielt es natürlich auch eine Rolle, dass es perfekt in der Hand liegt. Für mich ist das ganz klar ein Wohlfühlfaktor. Vor kurzem hatte ich auch ein Tenor angespielt, das mir einfach nicht in der Hand lag. (@Wuffy , Du weisst, welches ich meine ;))

    Darüber habe ich mich mal mit meinem Saxdoc unterhalten, der hat erzählt, dass viele Kunden sich die cis-gis Kopplung entfernen lassen, weil es zu schwer geht. Ich bin ja kein Freund davon, ein (Vintage) Instrument zu modifizieren, bis es passt... aber wenn es sonst perfekt wäre...
    Ideal ist da natürlich (mal wieder :)) die Lösung bei SML, mit der 'abschaltbaren' Kopplung.

    Grüße,

    Wanze
     
    Rick gefällt das.
  11. kindofblue

    kindofblue Ist fast schon zuhause hier

    Ich habe vor X Jahren mal gelesen, dass Cannonball Saxe extra weich eingestellt sind. Weiche Federn und wenig Masse an den Klappen. Habe ein Alto und empfinde es auch so.
    Das soll ein schnelles Spiel ermöglichen, ... nun ja, mag sein, selber bevorzuge ich mehr Masse, Widerstand beim Bewegen.
    Irgendwie empfinde ich (vor allem die alten) Selmer wiederum fast "klobig."
    Yamaha hat für mein Empfinden mit der Custom Serie einen guten Kompromiss.

    kindofmechanic
     
    Rick gefällt das.
  12. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    Ein Keilwerth - Student kann das auch.....verstehe nicht, warum es nicht auch andere machen ?

    Ganz einfache Sache.....muss mal Foto suchen, hatte es irgendwo mal festgehalten.

    Gr Wuffy
     
    Rick gefällt das.
  13. bthebob

    bthebob Ist fast schon zuhause hier

    Leicht off topic .... Mir hat mal ein Pro Spieler gesagt, wenn ich schneller spielen will, solle ich
    das Blatt mit deutlicher Lücke zur Mpc-Spitze einspannen.
    Hab noch nie nachgemessen, aber geschätzt sind's bei mir ca. 3/4 bis 1mm Lücke.
    Mal ausprobieren !
    VG
     
    Rick gefällt das.
  14. JES

    JES Gehört zum Inventar

    So richtig kann ich die Frage eigentlich nicht beantworten. Ich denke jeder hat andere Bedürfnisse für ein schnelles Instrument.

    Eine direkte Mechanik sollte es für mich sein. Hebel, die ich nicht suchen muss, sondern genau da sind, wo bei entspannter Handhaltung meine Finger auch sind. Die Fingerauflagen sollten zu meinen Fingern passen. Ich mag keine weichen Federn, dafür aber kurze Wege. Kraft in den Fingern habe ich im Überfluß. Da aber klanglich eher große Klappenwege vorteilhaft sind, muß die Übersetzung passen vom Hebel zur Klappe.
    Dann sollte das Instrument mit dem passenden Mundstück schnell und sauber anspringen, wenig Tonhöhenkorrekturen benötigen.

    Viele werden jetzt vielleicht den Kopf schütteln, aber mein für mich gefühlt schnellstes Instrument ist tatsächlich ein TrueTone Alto der ersten Generation. Dicht dahinter Conn New Wonder Serie 1. Die passen wie ein ausgetretener Latschen, obwohl das eigentlich ja nicht sein sollte. Wo bliebe der Fortschritt?
     
    altoSaxo und Rick gefällt das.
  15. Zappalein R.I.P.

    Zappalein R.I.P. Guest

    @Wuffy ok.danke.bei mir fluppte das mit den grassis jedoch nicht.
     
  16. Rick

    Rick Experte

    Das ist eben der berühmte menschliche Faktor. ;)
    Ich persönlich mag auch tendenziell härtere Federn und habe - schon vom Klavier - ausreichend Fingerkraft, doch das gilt natürlich nicht für jeden, wie ich schon bei vielen Schülern festgestellt habe.
    Es muss einfach "passen" - im Zweifelsfall lässt man sich das vom Sax-Doc seinen eigenen Bedürfnissen entsprechend nachstellen.
     
  17. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Ich bin schon auch ein wenig Deiner Meinung, aber könntest Du das spielen?
    Auf meinem Super 20 Alto geht das sehr schwer, auf meinem Yamaha-Tenor ist es ein Kinderspiel.

    Tempo ist 84 die punktierte Halbe, Tonart H-Dur.

    Bildschirmfoto 2020-06-14 um 14.45.06.png
     
    Rick gefällt das.
  18. ppue

    ppue Experte

    Sowas spielt man nicht (-;
     
    altoSaxo, gaga, Billi und 4 anderen gefällt das.
  19. last

    last Strebt nach Höherem

    :sensatio:...der war klasse!
     
    Billi gefällt das.
  20. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Na eh nicht.
    Aber falls :)
    Erinnert mich an den Unteroffizier an der Tuba, der bei solchen Gelegenheiten immer Wasser ausgelassen hat und den Wehrmann spielen ließ:)
     
    altoSaxo, kokisax, Billi und 3 anderen gefällt das.
  1. Diese Seite verwendet Cookies, um Inhalte zu personalisieren, diese deiner Erfahrung anzupassen und dich nach der Registrierung angemeldet zu halten.
    Wenn du dich weiterhin auf dieser Seite aufhältst, akzeptierst du unseren Einsatz von Cookies.
    Information ausblenden