wechsel mit b

Dieses Thema im Forum "Anfänger Forum" wurde erstellt von hanjo, 14.Mai.2009.

  1. hanjo

    hanjo Strebt nach Höherem

    hallo zusammen,

    ich bitte um eure praxiswerte.

    angenommen, ich spiele ein f', der nächste ton ist b'. oder wechel b' auf f' oder tiefer macht es hier in der praxis sinn, den rechten zeigefinger liegen zu lassen? habe ich dadurch zeitersparnis? (li. h re. f)

    gleiche frage von z. b. ais auf fis. (li. h re. mittelfinger) folgen auf fis höhere töne (fis ais und höher) kann ich den mittelfinger re. oft liegen lassen. wird das so in der praxis gehandhabt? macht das sinn?

    wie weit soll ich eurer meinung nach mit dem lesen dem spielen vorraus sein?

    bedanke mich für eure antworten.

    gruß
    hanjo
     
  2. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    Hallo Hanjo,

    genau deswegen gibt's ja sogar die entsprechenden Alternativgriffe fürs b=ais (die oft mit 2 bzw 3 notiert werden). Griff 2: li Zeigefinger + re Zeigefinger, Griff 3: li Zeigefinger + re Mittelfinger. Allerdings klingen die bei vielen Instrumenten nicht so voll.

    Oder hast Du das Liegenlassen in Verbindung mit dem "Doppelgriff" (li Zeigefinger auf beiden Drückern) gemeint ? Das geht auf den Tenor und Alt auch (auf dem Sopran schon nicht mehr immer, weil viel kürzer) und spart in der Tat Bewegungen.

    Mein Eindruck: Klassiker, die Stücke intensiv auf hohes Tempo üben, werden hier jeden Vorteil ausnützen. "Jazzer", die oft auswendig oder vom Blatt spielen, haben sich oft allein auf den Doppelgriff eingeschossen, weil der in jedem Zusammenhang geht.
     
  3. hanjo

    hanjo Strebt nach Höherem

    hallo florentin,

    danke für deine antwort.

    ich habe die alternativgriffe mit tonfolgen versucht zu beschreiben.

    mir ist aufgefallen: folgt auf ein b ein h erscheint es mir sinnvoll, generell li. h re. f zu spielen. ist das richtig?

    gruß
    hanjo
     
  4. chrisdos

    chrisdos Strebt nach Höherem

    Hallo Hanjo,

    das kommt drauf an :) ...

    Für die Verwendung der 4 verschiedenen b-Griffe gilt das im Besonderen. Ausschlaggebend ist immer die jeweilige Situation.

    Bei b-Tonarten ist es meist sinnvoll die kleine b-Taste für den linken Zeigefinger zu verwenden.

    Beim Wechsel von b nach c bietet sich das Seiten-b an (a gegriffen + unterste Seitenklappe rechts), weil die Wechselbewegung Zeige-Mittelfinger nicht so optimal ist(analog rechts bei f-f#).
    Aus gleichem Grund gibt es die 2.Seitenklappe für h-c.

    Die Griffe mit dem rechten Zeige/Mittelfinger würde ich vorzugsweise für Akkordbrechungen oder h-b-Triller verwenden, also mehr als Ausnahme. In einer Tonleiter kann der rechte Finger nicht liegen bleiben.

    Ich würde mich auf die Geläufigkeit der ersten beiden Griffe konzentrieren.

    Zu Deiner Frage des Vorauslesens: Na ja, soweit, dass Du noch rechtzeitig spielen kannst :lol: . Wirklich schwer zu sagen. Wenn Du ein Stück schon kennst ist das nicht so problematisch. Schwierig wird es wenn Du vom Blatt spielen musst, weil Du die gelesenen Noten in eine musikalisch-rhythmisch sinnvolle Phrase übersetzen musst. Das erfordert aber intensives regelmäßiges Training.

    Liebe Grüße

    Chris
     
  5. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Moin hanjo,

    das Bb in Verbindung mit einem Finger der rechten Hand zu spielen ist bei vielen Saxophonisten etwas verpönt.

    In der Tat ist diese Griffweise hinsichtlich der Intonation und des Klanges auf dem Saxophon im Gegensatz zur Querflöte etwas problematisch. Bei manchen Saxophonen mehr, bei anderen weniger.

    Von der Flöte kommend möchte ich aber nicht auf diesen Griff verzichten, dafür ist er einfach zu praktisch. Ich benutze ihn allerdings nur in schnellen Passagen, bei denen das nicht so auffällt.

    Generell sollte man sich nicht auf eine Griffweise versteifen, sondern beim Üben bestimmter Passagen immer ALLE möglichen Griffweisen üben. Die praktischste wird dann genommen, wenn es Ernst wird.

    ---

    Der Idealzustand des vorausschauenden Lesens ist der, dass du eine Phrase liest, sie sich in deinem inneren Ohr klanglich, melodisch und rhythmisch ausbildet, und du dieser Vorstellung gemäß die Phrase dann spielst. Dann ist auch klar, mit welchen Griffen was gespielt wird.

    Dieser Idealzustand ist für uns Normalsterbliche praktisch kaum zu erreichen, aber es ist immer gut, daran zu arbeiten.
    Wie viele Noten man tatsächlich vorauslesen kann ist eine Frage des Trainings, wie in so vielen Dingen gibt es da keinen Maßstab, das kommt mit der Zeit und der Übung.

    Gruß,
    xcielo
     
  6. TenSax

    TenSax Ist fast schon zuhause hier

    Vieles ist gesagt worden und absolut richtig!

    Ich halte es standardmäßig beim Seite Bb, ideal bei langen Töne und auch bei chromatischen- bzw. den meisten -Läufen und Trillern.

    Komme ich mal nicht damit zurecht nehme ich das Front Bb, gibt einige Bindungen die damit echt einfacher zu spielen sind, das ist aber meist nur in Ausnahmefällen.

    Die anderen Variationen kenne ich zwar auch, habe sie aber noch nie einsetzten müssen.

    Das "Seiten-Bb" ist mein Favorit und damit löse ich 95% der Aufgabenstellungen. Damit bist auch Du bestens gewappnet...

    Gruß
    Sven
     
  7. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Moin,

    man sollte vorsichtig sein, von einem selbst auf das für andere Passende zu schließen. Ich bspw. spiele fast nie das Seiten-Bb (vermutlich etwas zu wenig häufig), dafür in 90 % aller Fälle das Front Bb.

    Ich gehe sogar manchmal so weit, ständig Bb zu greifen, und für B (deutsch H) kurz den Bb-key loszulassen.

    Von den restlichen 10 % fallen 8% auf das Bb mit dem rechten Zeige- oder Mittelfinger, und 2% auf das Seiten-Bb.

    Diese Art ist aber sicher suboptimal und nur durch Vorläuferinstrumente und Borniertheit meinerseits zu Beginn zu erklären.

    Daher mein Ratschlag, ALLE Möglichkeiten von vorneherein immer zu üben, mit der Zeit kristallisieren sich dann die Vorlieben heraus.

    Gruß,
    xcielo
     
  8. hanjo

    hanjo Strebt nach Höherem

    hallo zusammen,

    bedanke mich für eure antworten.

    hallo chris,

    schöne erklärung. ich habe es so gemacht: heißt der ton ais = a plus untere seitenklappe. heißt der ton b = linker zeigefinger. ausnahme, es es folgt dem b ein h dann ais.

    hallo xcielo,

    genau das war der grund, diese frage zu stellen. toll, diese bestätigung.

    hallo sven,

    das hätte ich nicht gedacht.

    hört sich auch nicht schlecht an.

    bedanke mich nochmals für die inhaltsreichen antworten.

    gruß
    hanjo
     
  9. Rick

    Rick Experte

    Moin Xcielo,

    davon rate ich natürlich meinen Schülern immer heftig ab (Tempo, Sicherheit...), habe jedoch schon oft Videos gesehen, wo das selbst berühmte "Cracks" (z. B. Sonny Stitt) bei halsbrecherischen Läufen so machen... :-o :roll: :lol:

    DEN Tipp gebe ich ebenfalls immer weiter, das halte ich sogar selbst so. :)

    Übrigens schätze ich auch - gerade bei schnellen Akkordbrechungen - die Griffe mit rechten Fingern; in hoher Geschwindigkeit fällt nicht so auf, wenn da mal zwischendurch ein Ton vielleicht nicht ganz so perfekt intoniert.
    (Bei vielen modernen Saxofonen ist das sowieso - nach meiner Beobachtung - kein Thema mehr, da kommen die Bes mit rechter Hand sehr sauber.) :cool:


    Schöne Grüße,
    Rick
     
  10. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Hallo Rick,

    ich habe das früher auch puristischer gesehen, dann aber festgestellt, dass ich "schulmäßig" manche Sachen niemals lernen werde, bei denen ich ein wenig "gepfuscht" durchaus eine Chance habe, es zwar zu pfuschen, aber wenigstens durch zu kommen.

    Da siegt dann doch der Pragmatismus über die reine ästhetische Lehre :-D

    Letztlich gesehen ist das mit dem Front-Bb-B auf einem Finger nicht kranker als D-D#-F mit Handballen, erstem und zweitem Fingerglied zu spielen.

    Das Saxophon ist doch schon im Kern ein Pfuscherinstrument :hammer:

    Und jetzt nix wie wech ..............

    Gruß,
    xcielo
     
  11. TenSax

    TenSax Ist fast schon zuhause hier

    Das sollte eine Empfehlung sein!
    Meinen Schülern zeige ich die Alternativen, jedoch spielen die meisten, bzw. kehren sie zurück, zum Seiten Bb.

    Auch in unserem Orchester und Big Band hat sich das Seiten Bb vollkommen etabliert.

    Selber habe ich mir vor einigen Jahren die Klarinette beigebracht.
    Und da geht es mir ähnlich wie Xcielo....
    Ich habe mir die Eigenart beigebracht, auch hier das Bb (bzw. das Eb in der unteren Lagen) mit dem Seitengriff zu spielen.

    Schul- und lehrgerecht wäre hier die kleine Klappe am linken Ringfinger angebracht.
    Aber ich finde es einfacher, da ich es vom Sax so gewohnt bin......

    Ich bin mir sich das Hanjo es auf seine Weise richtig hinbringt..... :)

    Gruß
    Sven
     
  12. hanjo

    hanjo Strebt nach Höherem

    hallo xcielo,

    dir ist ein rechtschreibfehler unterlaufen.

    du wolltest doch sicher puscherinstrument schreiben, da bin ich mir sicher.

    gruß
    hanjo
     
  13. Dexter

    Dexter Ist fast schon zuhause hier

    Ich finde es immer ein wenig merkwürdig, wenn das Seiten-B als Standard-Griff benutzt wird. Man sollte natürlich alle Griffe kennen und benutzen können und man muß sich auch je nach Stück regelrecht »Fingersätze« zurechtlegen, aber für alle B-Tonarten ist doch wohl das Plateau-B der bessere Griff. Das Seiten-B bringt doch viel zu viel Unruhe ins Spiel und kostet auch Zeit.

    Beste Grüße aus MH
    Klaus
     
  14. hanjo

    hanjo Strebt nach Höherem

    hallo sven,

    dieses seiten b klingt auch gut.

    habe mal ein wenig schneller (hahaha ich bekomme bauchschmerzen vor lachen) intervalle mit fis ais... geübt. das läßt sich gut greifen mit dem rechten mittelfinger. klingt aber doch eher bescheiden.

    gruß
    hanjo
     
  15. chrisdos

    chrisdos Strebt nach Höherem

    Ich habe noch keine Probleme damit gehabt. Natürlich muss der Mitnehmer für die b-Klappe genau eingestellt sein, sonst kann der Ton nicht sauber klingen. Vermutlich achtet darauf nur, wer den Griff regelmäßig nutzt.
    Akustisch gibt es zur Variante Zeigefinger links (beide Klappen) keinen Unterschied, da dieselbe Klappe geschlossen wird. Durch die zusätzlich geschlossene f#-Klappe klingt der Ton nur einen Hauch gedeckter.

    Liebe Grüße

    Chris
     
  16. peterwespi

    peterwespi Ist fast schon zuhause hier

    Hier noch eine Randbemerkung dazu: ich versuche vor allem die beiden Hauptgriffen mit einer Logik einzusetzen:

    Der erste abgeänderte Ton in den B-Tonarten ist das B und stammt vom H ab. Ergo empfehle ich bei B-Tonarten standardmässig den Doppelgriff zu verwenden. Dies ist die gleiche Fingerstellung wie beim Ausgangsgriff H. Und wenn man sich bei B-Tonarten angewöhnt, den Zeigefinger immer auf der Doppelgriff-Position zu haben, muss man bereits nicht mehr an das erste B namens B denken, das kommt automatisch richtig.

    Tonarten mit Ais enthalten als Nachbarton das H (ausgenommen Cis-Dur) . Weil ich das bereits erwähnte Abrollen des Zeigefingers beim Doppelgriff auch nicht so der Brüller finde, empfehle ich das Seiten-Ais (ja, nicht Seiten-B!!!). Denn der Ausgangsgriff ist A und man drückt noch etwas dazu und hat dann ein Ais mit dem Ausgangsgriff A. Mit diesem Griff klappt der Wechsel zu H problemlos und elegant.

    Wie bereits erwähnt - dies sind die Standard-Empfehlungen. Selbstverständlich optimiere ich die Fingerarbeit in einem Stück und weiche davon ab. Jedoch immer bewusst und mit Rücksicht auf eine anständige Ergonomie... :)
     
  17. hanjo

    hanjo Strebt nach Höherem

    hallo zusammen,

    hallo klaus,

    deine feststellung deckt sich hiermit:

    hallo chris,

    bei mir ist es dumpfer.

    gruß
    hanjo
     
  18. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Moin Chris,

    oft eben nicht nur gedeckter, sondern auch tiefer, aber abhängig vom Saxophon und meist in der mittleren Lage anders als in der unteren.

    Es werden ja durch die rechte Hand immer 2 zusätzliche Klappen geschlossen. Am wenigsten Einfluss hat infolgedessen die Benutzung des rechten Ringfingers, was ich aber meist unpraktisch finde.

    Man muss halt ausprobieren, wie es klingt, und ob es akzeptabel ist.



    @hanjo

    [color=0033CC]Puscherinstrument?[/color] :roll: ob ich das wohl gemeint haben könnte? :cool: mmh, ich glaub, ich sag dazu nichts mehr :oops:

    Gruß,
    xcielo
     
  19. hanjo

    hanjo Strebt nach Höherem

    hallo zusammen,

    hallo peter,

    also habe ich bis jetzt keine schwerwiegenden fehler begangen.

    dank nochmals an alle, die hier ihr gehirnschmalz einfließen lassen.

    gruß
    hanjo
     
  20. TenSax

    TenSax Ist fast schon zuhause hier

    Peters Erklärung macht schon absolut Sinn!
    Aber trotzdem, wie funktioniert ein chromatischer Lauf mit dem Front Bb? Ich würde das nicht hinbekommen....


    Gruß
    Sven
     
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