Welche Blattschrauben spielt Ihr, mit welchen Erfahrungen und Empfehlungen?

Dieses Thema im Forum "Mundstücke / Blätter" wurde erstellt von Gast 3577, 1.Juni.2008.

  1. claribari

    claribari Ist fast schon zuhause hier

    .....auch ohne Physik,.....das nach vorne und nach hinten Schieben hat bei meinem Lieblings mpc eine deutlich hörbare Veränderung zur Folge...wenn man's weiß, wird die beste Position gewählt...
     
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  2. RuhrpottSaxer

    RuhrpottSaxer Kann einfach nicht wegbleiben

    Als Wiedereinsteiger und Nicht-Physiker kann ich zwar nicht allzu viel zur Diskussion, die ich übrigens sehr interessiert verfolge, beitragen. Zur Frage der möglichst immer gleichen Fixierung der Schraube am Mundstück: Bei den Yamaha-Kombinationen (ich habe das 4c und das 7c) mit einer "normalen" Blattschraube (der beiliegenden mit zwei Schrauben) orientiere ich mich beim Zusammenstecken immer daran, dass das gesamte Yamaha-Logo in der Öffnung zu sehen ist. So habe ich einen Anhaltspunkt... Geht bei meinem Keilwerth-Mundstücke auch -aber wohl nicht mit allen MPCs.
     

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  3. Bernd

    Bernd Gehört zum Inventar

    Off topic: die Art, sowie die Position der Blattschraube mag einen wahrnehmbaren Unterschied im Klang und Ansprache haben.
    Für mich (für mich!) macht die Position des Blattes es einen viel deutlicher wahrnehmbaren Unterschied. Und da machen sich wenige Zehntel Millimeter sehr deutlich bemerkbar. Die für mich (für mich!) meistens optimale Position ist, wenn ich direkt von oben betrachtet noch einen kleinen Rand der Blattspitze sehe. Wie kurz nach Neumond :)
     
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  4. RuhrpottSaxer

    RuhrpottSaxer Kann einfach nicht wegbleiben

    Genau so montiere ich das Blatt auch - lässt sich dann auch schön mit dem "Plopp-Test" überprüfen. Wenn das Blatt da ein wenig zu weit innen, also vom Rand weg, sitzt, funktioniert der nämlich schon nicht mehr...
     
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  5. Sandsax

    Sandsax Gehört zum Inventar

    Das hängt sehr von der Breite des Tiprails und der Formkongruenz zwischen Mundstück- und Blattkante ab.

    Schon ein minimal überstehendes Blatt wird mir persönlich deutlich zu „schwer“.
     
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  6. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Ich spanne es normalerweise so ein, dass das an die Bahn angelegte (!) Blatt mit dem tip rail bündig ist. Je nach Bahnöffnung steht es in der Aufsicht dann meist ein bisschen über.
     
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  7. Atkins

    Atkins Strebt nach Höherem

    Ich meine, dass ich das genau so auch mache. Ich drücke dann die Blattspitze mit dem Daumen soft an das Mundstück und wenn Blattspitze und Mundstückspitze dann bündig sind, ist es für mich richtig. Habe schon gelegentlich kleine Veränderungen mal versucht, aber bin bei genau der Stellung geblieben.
    Denke, das entspricht deinem kleinen Rand, den man dann noch sieht, wenn man das Blatt nicht gedrückt wird.
     
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  8. Bernd

    Bernd Gehört zum Inventar

    @giuseppe und @Atkins: genau so meine ich das. Im Laufe der Zeit entwickelt sich dann der Blick für die „richtige“ Position und das Andrücken des Blattes an die Bahn wird überflüssig.

    @RuhrpottSaxer: den Plopptest mache ich schon lange nicht mehr. Zum ersten Mal hatte ich vor vielen Jahren während eines Workshops davon gehört. Ich habe das dann eine Zeit lang gemacht. Bis ich beobachtet habe, dass auch Blätter, die den Test nicht bestanden, gut spielbar waren.
    Normalerweise merke ich innerhalb der ersten Minute, ob mir ein Blatt taugt oder nicht.
     
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  9. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    Sehr sinnvoll aber, wenn man diverse Mundstücke testet,

    Habe gerade aktuell für Jemand zwei Mundstücke nachgearbeitet und laufend während den Arbeitsschritten getestet, bis sie auch wieder einwandfrei ploppten.

    Ein Otto Link ST Metall, dass runtergefallen war und auch von einem Chaos-Refacer regelrecht versaut war (Tisch und Side-Rails chaotisch beschliffen)

    Ein Berg Larsen Metall, dass einen unplanen Tisch hatte, bahnmäßig aber Ok war.

    Bei beiden Mundstücken war vor der Bearbeitung mit meinem besten Blatt keinerlei Plopp zu erreichen, also auch ein gutes Testmittel nicht nur für Blätter.

    Anbei die Fotos der beiden Mundstücke vor der Bearbeitung ohne Plopp und nacher mit Super-Plopp.;)
    Gr Wuffy P1120933.JPG P1120934.JPG P1050491.JPG P1050488.JPG
     
    Zuletzt bearbeitet: 25.Februar.2022
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  10. RuhrpottSaxer

    RuhrpottSaxer Kann einfach nicht wegbleiben

    @Wuffy Wow, da ist der Unterschied schon mit bloßem Auge sichtbar! Womit machst du so etwas? Schleifpapier?
     
  11. ehopper1

    ehopper1 Strebt nach Höherem

    Für mich ist das Aufspannen eines Blatts reine Routine, sofern die Blätter etwas taugen. ;-)

    Bei mir schließt das Blatt meistens mit der Mundstückspitze ab.
    Wenn mal eins etwas stärker oder schwächer ist, schiebe ich es leicht zurück oder vor.

    Die Blattschraube (von Sopi bis Bari alles Vandoren Optimum) schiebe ich (von oben betrachtet) bis kurz hinter die Schräge des Mundstücks, und dann zurre ich sie mit dem Blatt fest.
    Geht bei mir ratz fatz, fast schon im Schlaf. :yawn:
    Ganz selten nur muss ich leicht nachkorrigieren.

    Und wenn der Korken am S-Bogen gut gefettet ist, bleibt das Blatt beim Mundstück aufschieben wo es ist.
    Es sei denn man spielt irgendwo in der Kälte (Kirche!). Da kann es schon mal kniffliger werden und länger dauern.

    LG
    Mike
     
  12. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Hab inzwischen beim Tenor und beim Bari ausprobiert, was passiert, wenn ich die Ligatur weiter vorne oder hinten platziere.
    Beim Tenor hab ich da konstruktionsbedingt wenig Spielraum - "alte" Ligatur mit andrückender Platte, das heißt, die Ligatur öffnet sich beim Aufschrauben nicht wirklich und kann nicht ewig weit zurückgeschoben werden. In dem kleinen Bereich, in dem ich mich bewegen kann, fällt mir nichts auf.
    Wobei: wenn ich richtig sehe, ist die Bahn noch deutlich im Fenster zuende, und über das Fenster lege ich die Blattschraube dann auch nicht. Zumal ich so schon ein bisschen am "gefeilten" Teil des Blattes bin, aber noch vor dem angeschnittenen Teil.
    Beim Bari hab ich mehr Spielraum, da habe ich von Mundstückkante (wo die Ligatur aufliegt) bis Blattende durchprobiert. Mir fallen aber auch hier keine Unterschiede auf - mögen minimale Unterschiede da sein, aber nichts, was irgendwelche Relevanz hätte oder ich nicht automatisch gleich kompensiere, ohne dass es mir auffällt.
    Aber vielleicht spiele ich ja auch zu schlecht, um was zu merken...
     
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  13. DiMaDo

    DiMaDo Ist fast schon zuhause hier

    +1
     
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  14. Bleedin‘ gums Murphy

    Bleedin‘ gums Murphy Ist fast schon zuhause hier

    GF Maxima! #1!!

    nein, nein, nein ich nicht ernst, hab ja noch gar kei Louis getestet!
    Aber gut ist die schon, mit den beiden Möglichkeiten, (Kunst)leder oder kleinere Andruckplatte!
     
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  15. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Ne, dein Setup ist zu ausgewogen. Das ist ja eh ein Luxus mit den aktuellen Blättern für mein Empfinden.
    In meiner Erinnerung waren zumindest Blätter vor 25 Jahren sehr viel schlechter, oder halt mein Ansatz. Da habe ich jedenfalls mit allen Mitteln gekämpft, und da macht genau sowas eventuell den entscheidenden Unterschied.
    Mit guten Blättern und Mundstücken sind es feine Nebensächlichkeiten würde ich sagen.
     
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  16. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    Die Blätter waren wohl keinesfalls schlechter, aber man hatte sich früher, also noch weit früher als vor 25 Jahren wesentlich intensiver und fachkundiger mit der Blattbearbeitung beschäftigt.

    Wer macht das heute denn noch, wohl nur noch Wenige....Schlagwort "meine Zeit ist mir wichtiger zum üben, als da lange rumschnitzen".

    Meine Gegenantwort: " Ein gut bearbeitetes Blatt ist mir wichtiger, weil ich dann mehr Spass zum üben habe"

    Gr Wuffy
     
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  17. claribari

    claribari Ist fast schon zuhause hier

    Genau das isses @Wuffy , danach verfahre ich auch heute noch, nur anders rum:
    ....meine Zeit ist mir wichtiger zum Schnitzen, als da lange rumzuüben...und dann genehmige ich mir doch noch die Zeit, um mit dem Schnitzergebnis rumzuspielen ....also geht doch!"
     
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  18. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Kleine Schwächen schnitze ich auch weg, und es macht mir Spaß. Bei den meisten Blättern, die ich in den letzten Jahren gekauft habe, wüsste ich aber nicht, was ich groß schnitzen sollte. Glattmachen schon, viel mehr meist nicht.
     
  19. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Das wäre prinzipiell eine gute Idee aber leider furchtbar aufwendig - einfach Smartphone anschalten reicht da nicht.
    Allein die Vergleichbarkeit unterschiedlicher Schreck... äääh Blattschrauben für genau ein Horn, ein Mundstück und ein einzelnes Blatt herzustellen, wenn man bläst, ist ein recht komplexer Versuchsaufbau.

    Entgegen der Meinung der Fraktionen "ich merk nix" und "sowieso alles überteuerter Murks" verspüre ich schon reproduzierbare Unterschiede bei veränderter Position der Klemme und zwischen verschiedenen Klemmen sowieso.
    Die Unterschiede sind zwischen subtil und drastisch (allerdings selten so drastisch wie ein "falsch" aufgelegtes Blatt) und ich möchte niemand zu nahe treten: wer die Unterschiede bei der Tonproduktion und insbesondere Ansprache in verschiedenen Registern nicht wahrnimmt, ist möglicherweise wegen eines noch nicht ausreichend ausgeprägten Ansatzes oder einer zu wenig ausgeprägten Fähigkeit auf die Unterschiede zu achten, nicht in der Lage dazu.

    Ich spiele mich gerade (seit 8 Wochen) auf ein neues Mundstück ein und erkunde seit etwa 10 Tagen verschiedene Blattsorten und -Stärken und inzwischen auch verschiedene Blattschrauben und Positionen.

    Das neue Mundstück - ein "Florida" von Nadir in 6* - gibt mir mehr Farben und Variabilität als mein zuvor fast drei Jahre lang fast ausschließlich gespieltes Ralph Morgan, das ich deshalb sehr gut kenne, das in allen Lagen super funktioniert aber mit meinem Ansatz eine leichte Neigung zur "Topfigkeit" hat, die mir nicht gefällt.
    Inzwischen habe ich mich auf eine Blattsorte und -stärke beim Florida eingespielt und kann jetzt an die Feinarbeit in Sachen Blattschraube gehen. Die unterschiedlichen Kandidaten waren sowas wie Rovner Light und Mk III (eine Variante der Dark mit mehr Dynamik), Vandoren Optimum mit allen drei Druckplatten, eine ganz einfache Blechklammer mit zwei Schrauben und die mitgelieferte, DG-gebrandete GF Systems (die an der Blattseite etwas breiter ist als die originalen GF).

    Und bei jeder Blattklemme habe ich - alles mit einem auf dieses Mundstück eingespielten, identischen, warmgespielten Blatt das reproduzierbar immer korrekt aufgelegt und ansonsten gleichmäßig feucht im Wodkadunst gelagert wird - nicht nur Unterschiede zwischen den Klemmen und deren Position relativ zum Blatt sondern auch bei verschieden stark angezogenen Schrauben eindeutig reproduzieren können:

    Mehr oder weniger Grundton, wieviel und welche Obertöne kommen wie laut, gibt es Ausreisser bei bestimmten Frequenzen (z.B. Topfigkeit), Intonation und Homogenität über die Register, wie entwickelt sich der Ton im Raum (allein das ist schwer aufzunehmen), Rauschanteile, Summanteile, Pfeifanteile im Ton, wie kommen Dynamiksprünge mit oder ohne Zungenstoß, wie laut und wie leise kann ich kontrolliert spielen, wie kommen mittlere und große Intervalle, wie stark ist die Überblasneigung in die Obertöne, wie stark muss ich bestimmte Problemtöne voicen, wie gut sprechen extrem Tiefe und extrem hohe Töne ohne Ansatzänderung an ... und das sind nur die klanglichen Aspekte. Einige davon können aufmerksame Zuhörer unmittelbar hören, andere äussern sich darin, dass ich es leichter habe: Das Setup ist mir dann am wenigsten im Weg.

    Die mechanische Seite ist mir auch nicht ganz unwichtig. Ich kriege die Krätze, wenn das Blatt beim Nachstimmen verrutscht (einer der Gründe, warum die klanglich schon sehr gute FL bei mir keine Chance hat) und ich bestehe darauf, dass das Mundstück nicht auf dem Kork herumlabbert.
    Die mit weitem Abstand beste mechanische Lösung hatten die alten Geoff Lawton mit der satt in Schienen laufenden Zentralschraube und der Andruckplatte aus Federstahl. Die passte auch noch bestens zum Mundstück (das man aber wiederum mögen und vor allem Beherrschen musste - nix für schwache Nerven aber sensationell gut bei denen, die's drauf haben. Also nix für mich - ich hab's vergeblich probiert). Die neuen Lawton sind auch diesbezüglich leider nur noch "ähnlich". Die optisch sehr ähnliche Lösung bei Morgan Fry ist dagegen einfach nur fummeliger Mist.

    Wen's interessiert: Aktueller Favorit auf dem 10M und mit einem Marca American Vintage 2,5 ist die mitgelieferte DG / GF Schlaufe nicht allzu fest genau mittig montiert, die mir ausser einem etwas überproportionalen Summanteil bei leisem Spiel (also gerade oberhalb "Subtone") alles gibt, was ich brauche. Vielleicht gewöhne ich mich dran, das über Ansatz/Stütze zu korrigieren, vielleicht läuft mir mal eine andere Schreckschraube über den Weg, die einen anderen Kompromiss erfordert, der mir weniger auffällt...

    Schon auf einem anderen Horn oder mit - um was zu sagen: LaVoz Medium oder Rigotti Gold 3.0 - sieht die Sache ganz anders aus. Bzw. fühlt und hört sich anders an.
     
  20. bebob99

    bebob99 Strebt nach Höherem

    Und wir sollten nicht vergessen, dass die Bahnlänge normalerweise schon sehr deutlich vor dem Ende des Fensters endet. Ab da liegt das Blatt flach auf den Rails und später am Tisch. Da sich das Blatt jenseits der Bahnlänge tunlichst nicht abheben sollte, ist dort die "Kante" zu verorten. An der Stelle ist das Blatt auch schon sehr dick und die Kräfte, die man benötigt, um hier noch eine Verformung zu bekommen wären auch entsprechend hoch.

    An der Stelle, wo die Blattschrauben andrücken, sollte also schon lange nichts mehr vibrieren. Jedenfalls nicht, wenn die ihren Job richtig machen. Hier muss nur noch die Blatt Unterseite gegen den Tisch und das Ende der Rails sicher abgedichtet werden.
     
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