Welche gebrauchten Klarinettenmodelle für Saxophonisten?

Dieses Thema im Forum "Klarinette" wurde erstellt von Silver, 4.Oktober.2025 um 11:59 Uhr.

  1. moritzjazz

    moritzjazz Schaut öfter mal vorbei

    Alles sehr müssig mit "bei mir ist es so und so" und "ich kenne da Leute" ... hilft leider nicht, da sehr individuelle Erfahrungen und als empirische Betrachtungsweise leider nicht geeignet. Aber auf jeden Fall Glückwunsch, wenn du auf 444 Hz kommst (wo und wann auch immer man das braucht???). Hilft aber dem relativen Novizen an der Klarinette leider nicht weiter... Ob Birne oder Fässchen - dem Thread-Opener auf jeden Fall viel Freude auf der "Klarinettenreise"!
     
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  2. giuseppe

    giuseppe Gehört zum Inventar

    Letzteres. :) Alles was keine Kammermusik ist.
     
  3. Analysis Paralysis

    Analysis Paralysis Ist fast schon zuhause hier

    Bei uns spielen sämtliche Blasmusiken auf 443.
    Du preist ja selbst Deine Klari dahingehend an, dass das mit dem kurzen Fass dann leichter geht. Wenn wir mit der Bigband in manchen Konzertsälen in Wien spielen und der Flügel gestellt wird ist der meist auch 443/444.
    Aber egal. Bei den günstigen Klaris, die mit einem Fass angegeben werden, ist ja auch 442 als Stimmung angegeben. Das wird man sich ja auch nicht aus den Fingern gesaugt haben.
     
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  4. giuseppe

    giuseppe Gehört zum Inventar

    Ich kenne diesen Verkäufer nicht, und der Grund dafür ist, dass er das Metall jedes noch so schönen alten Instruments (und das von noch mehr weniger schönen Instrumenten) in sein Nickel-Galvanisierbad wirft. Dadurch macht er die Instrumente für mich und alle anderen Nickelallergiker unspielbar.
     
  5. Wanze

    Wanze Strebt nach Höherem

    Ich bin ja kein Klarinettist... aber ich habe davon gehört, dass die Flexibilität im Alter nachlässt.
    Nein, nicht (nur) die geistige sondern auch die der Fingerspitzen. Es gibt ältere Klarinettisten die damit Probleme bekommen, die Löcher bei der Klarinette abzudecken.
    Aber, es gibt für alles Lösungen: Ich würde mir mir - wenn ich eine Klarinette kaufen wollen täte (nein, will ich nicht) - eine gedeckelte Klarinette suchen. Auch bekannt als Jazzklarinette (!) oder Plateau-Klarinetten. In den 40er Jahren des letzten Jahrtausends sehr beliebt (richtig, bei Jazzbands), heute nahezu ausgestorben. Uebel hat noch eine im Programm (teuer), aber wer sucht, der findet...
     
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  6. Wanze

    Wanze Strebt nach Höherem

    Ach ja, das 'Böhm-Klarinetten-Atelier'. Über das wurde hier auch schon diskutiert...
    Ich fürchte, der ist eher mit dem 'westfälischen Altmetallhändler' vergleichbar. Ich war aber selbst noch nie dort, bitte berichte!
     
  7. mato

    mato Strebt nach Höherem

    Wie @giuseppe schon schrieb, die Intonation. Bei meiner Series 9 sind die Tonlöcher auch etwas größer als normal, was am Anfang die Sache mit dem Greifen erschweren könnte. Das kommt nämlich beim Klarinette spielen neben der Tonerzeugung, dem Registerwechsel und dem Überblasen in die Duodezime noch dazu, die Tonlöcher sauber abzudecken.
     
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  8. giuseppe

    giuseppe Gehört zum Inventar

    Ja, solche gedeckelten Jazz-Klarinetten habe ich auch immer wieder mal gesehen, zuletzt online bei den Holzbläsern. Aber leider nie probiert. Eine Buffet zu greifen halte ich aber für noch relativ unproblematisch.

    Ich bin ja auch kein Profi, habe aber über die Jahre in großen und kleinen Ensembles gespielt. Dabei habe ich mit meiner RC die ersten Jahre mit einer einzigen Birne überlebt. Nur wenn es über 442 Hz oder unter vielleicht 10 Grad geht, braucht man irgendwann ne kürzere. Das wäre aber nicht meine erste Sorge, wenn ich mir ein vernünftiges modernes Instrument kaufe.
     
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  9. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Dort war ich auch nicht. Habe ein mpc von dort, das war ok (bin da aber nicht anspruchsvoll). Mir ging es um die rel große Auswahl....
     
  10. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Als beginnender Doubler würde ich dir eher folgende neue Klarinette empfehlen:

    Buffet Crampon Prodige Bb-Clarinet 17/6 oder komfortabler Buffet Crampon Prodige Bb-Clarinet 18/6 (zusätzlicher Eb-Heber). Die Qualität wäre vergleichbar, wie beim Saxofon ein Yamaha YAS 280.

    Mundstück: Vandoren BD 5

    Mich würde interessieren, ob @Analysis Paralysis dies ähnlich sieht. Da er auch Klarinette unterrichtet, würde ich im PM von ihm beraten lassen.

    @Paco_de_Lucia war zumindest von der guten Qualität meiner "Reiseklarinette" überrascht.

    Ich selber spiele im Symphonischen Blasorchester eine spezielle Buffet Prestige, aber sollte ich mal in der BigBand "doublen" müssen, spiele ich garantiert meine "Reiseklarinette".

    Bei gebrauchten Klarinetten wäre ich vorsichtig, ausser du kaufst diese z.B. bei @Toko .

    Wenn der persönliche Ansatz für die Klarinette korrekt gelernt wurde, ist man in der Stimmung nicht zu tief. Der Unterschied zum Saxofon wird aus meinen Erfahrungen völlig unterschätzt.

    Ich sehe da kein Problem. Was haben sie dir denn als Anfänger empfohlen?

    Viel Erfolg bei der Suche und beim Erlernen!

    Hier würde ich zustimmen wollen.

    Meine "Reiseklarinette" hat polyzylindrische Bohrung entsprechend der E13.

    Ich empfinde die Bb-Klarinette zum Erlernen deutlich komplexer als das Saxofon!

    Es sind halt zwei verschiedene Instrumente...
     
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  11. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Bei mir war der Weg Saxofon -> Bassklarinette -> Bb-Klarinette...

    Bei der Bassklarinette, die ja gedeckelt ist, war mein Hauptproblem der Sprung in die Duocime statt Oktave.

    Erst mit der Bb-Klarinette musste ich den Ansatz wirklich umstellen und die Finger diszipliniert setzen. Es ist alles deutlich sensibler.
     
  12. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Da ich den umgekehrten Weg gegangen bin, also von klarinette zum sax, hatte ich wenig Probleme. Das Sax ist in allem einfacher. Vom Ansatz würde ich die klarinette noch am ehesten mit dem sopransax gleichsetzen.
    Da es ja hier um den Einstieg in die klarinette geht, ist lernen angesagt.
     
  13. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    Löcher abdecken bei der Klari ist natürlich eine Sache- anders als beim Sax mit Klappendecken, keine Frage. Wer damit eher Mühe hat könnte tatsächlich ja nach einer "gedeckelten" Ausschau halten.

    Bei Böhm sehe ich bei mir gerade ein etwas anderes "Altersproblem". Meine Fingerkuppen sind im Alter, wie mir scheint, etwas "auseinandergegangen", sprich breiter geworden. Das erleichtert zwar ja das Decken der Löcher (was für mich kein Problem ist, da ich von der Klarinette komme) aber dafür neige ich nun neuerdings dazu die beiden kleinen Hebelchen zwischen den Tonlöchern wegen meiner breiten Fingerkuppen leicht zu touchieren, was im Extremfall auch leichtes Öffnen bewirkt und dann natürlich nicht gut ausgeht :) Aber es geht, noch- ich muss einfach vermehrt sauber Greifen und Aufpassen.

    Viel Erfolg @Silver bei deiner Suche.
    N.B.: Jazz kann man man m.E. mit jeder Klarinette spielen- Bohrung egal, wichtig scheint mir, dass du dich, analog dem Sax auch, wohl fühlst. Und zu Beginn würde ich keine allzu grosse Bahnöffnung wählen. Vandoren BD4, 5 oder BD7 gehen sehr gut.

    antonio
     
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  14. Aerophon

    Aerophon Ist fast schon zuhause hier

    Bei älteren, gebrauchten Klarinetten musst du sicherstellen, dass sie in gutem Zustand sind. Eine Generalüberholung einer B Klarinette kostet ähnlich wie bei einem Altsax. Das geht bei knapp 500 € los und kann bei Vollœhler mit vielen Klappen mittlerweile Richtung 900 - 1000 € gehen. Als Doubler wirst du nicht unbedingt das letzte Quäntchen Klang benötigen oder auch dem Instrument entlocken können. In einer Bigband ist vielleicht auch ein anderer Sound gefragt als im symphonischen Blasorchester.
    Wäre ich in deiner Situation, würde ich mich nach einer jungen gebrauchten Buffet E11, 12 oder 13; einer Yamaha 450 oder 650; Backun alpha umsehen. Die Backun ist ein sehr ordentliches Instrument und liegt neu bei etwas über 1000 € ähnlich wie eine Yamaha 450 oder Buffet 11/12. Ich finde den linken Eb Heber sehr praktisch und würde eine Klarinette mit bevorzugen. Mundstück irgendetwas mit 1,10-1,15 mm, Vandoren BD 4 oder 5 auch Selmer Concept, das Vandoren B45 wird immer genannt, spricht mich aber nicht so an.
    Das soll dich aber nicht hindern trotzdem ein Spitzeninstrument für 5-7000 € zu kaufen. Ich hätte auch gerne ein Supreme Tenor nur hat da auf Grund des Preises die Vernunft gesiegt.
     
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  15. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Aus meiner Sicht sollte man zunächst ein Gefühl dafür entwickeln, was einen bei der Klarinette erwartet, im Vergleich zum Saxophon. Bei mir hat das bspw. dazu geführt, dass nur ein Böhm System in Frage kommt, da das deutsche System für mich nicht greifbar ist.

    Als Nächstes ist es ratsam, eine ungefähre Vorstellung davon zu haben, wie man klingen will. Ich wollte nicht wie ein Saxophonist auf der Klarinette klingen, sondern wie ein Klarinettist, wenigstens vom Grundsatz her.

    Nach meiner Erfahrung mit Bassklarinette war mir zudem schnell klar, dass ich eine Vollboehm Klarinette bevorzugen würde, schon allein, da diese in der Tiefe dem Altsaxophon entspricht.

    Ein erstes Instrument war dann eine kostengünstige Amati. Das war schon ganz brauchbar, aber aus irgendeinem Grund bekomme ich da die Löcher nicht zuverlässig dicht.

    Dann lief mir mein Trauminstrument über den Weg: eine Buffet RC Vollboehm, für 1000,- €. Ich habe dieser dann eine GÜ spendiert, und mich dann 2 1/2 Stunden durch die Mundstücksauswahl meines Instrumentenbauers gequält.

    Am Ende bin ich bei einem Vandoren B46 und 2 1/2 er Vandoren blau gelandet, womit ich erst mal gut klar komme.

    Meine Überzeugung und in meiner bescheidenen Praxis bestätigt:

    Es gibt eigentlich keinen grundsätzlichen Unterschied im Ansatz zwischen Klarinette und Saxophon, abgesehen von einer gewissen, notwendigen Flexibilität, was Blasdruck und Blattgröße angeht.

    Ich kann heute problemlos zwischen allen drei Saxophonen und Bb- und Bassklarinette wechseln. Bei Auftritten meines Quartetts spiele ich selten ein Instrument bei zwei Stücken hintereinander.

    Aber dazu musste ich Mundstücke und Blattstärken und meinen Ansatz schon ziemlich austarieren. Und klar, ein wahrer Klassiker würde über mein Klarinettenspiel nur müde lächeln.

    Was die Klarinette so schwierig macht für mich sind nach wie vor die Tonlöcher immer sauber abzudichten, und die anspruchsvolle Grifftechnik, wenn es mal über mehr als 2 Vorzeichen geht.

    Gruß,
    Otfried
     
  16. Aerophon

    Aerophon Ist fast schon zuhause hier

    Backun alpha plus meinte ich, Grenadill. Die alpha ohne plus = Kunststoff.
     
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  17. giuseppe

    giuseppe Gehört zum Inventar

    Zur „Nebensächlichkeit“ der Bohrung würde ich gerne nochmal etwas ergänzen.

    Mir persönlich ist sie nicht komplett egal. Ich höre so viele verschiedene Instrumente klingen, gerade bei den Klarinetten. Die alte Kohlert & S. Albertklarinette, die ich von @claribari habe, ist mit ihrer vermutlich sehr weiten Mensur ein ganz anderes Tier als meine RC. Viel freier vom Widerstand, viel mächtiger und breiter im Ton, deutlich lauter, viel mehr Ziehbereich und weniger Schienenfahrt, viel erdiger und weniger süßlich.

    Von daher kann ich mir gut vorstellen, worin der Reiz einer Balanced oder Centered Tone liegen könnte, wenn man alte Mensur mit Boehmsystem will.

    Mein vorsichtiges Argument gegen ein spezielles altes Horn ist, dass die Klarinette am Anfang einen Schwung Arbeit, Technik und Muskelaufbau erfordert, bis sie nach Klarinette klingt und nicht nach blökender Anfängerklarinette. Egal welches Horn, am Anfang klingen alle erschreckend ähnlich bescheiden. Und je besser und gutmütiger das Equipment, desto schneller schafft man vielleicht schöne Töne zu spielen. Wenn es eine bestimmte Centered Tone sein soll, sollte sie vielleicht jemand (mit Stimmgerät) testen, der viel spielt. Und neben dem Kram, den man beim Sax checkt, muss man hier halt auch aufs Holz schauen: geklebte oder gar unversorgte Risse, Konturverluste an Ecken, Kanten und Tonlöchern, wackelnde oder schief eingeklebte Böckchen…
     
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  18. giuseppe

    giuseppe Gehört zum Inventar

    Ach ja, auch bei den Klarinetten gibt es amerikanische Klassiker, die wir in der französischen und eventuell deutschen Wolke gar nicht wahrnehmen, z.B. alte Conns oder Pedlers. Das Vergnügen hatte ich aber noch nie…
     
  19. gefiko

    gefiko Strebt nach Höherem

    Pedler ist gut, King auch, Conn nicht so. Habe alle in Metall gehabt.
    Man sagt, dass Penzel & Mueller (Artist) die besten waren…
     
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  20. JES

    JES Gehört zum Inventar

    @Otfried und @giuseppe

    Vielleicht könntet ihr ja mal eine kleine Übersicht machen, auf welche Eigenschaften man achten sollte, wenn man jazzig unterwegs sein will.
    Mir sind die Unterschiede bspw nicht so klar, und auf bestimmte Modelle verweisen erschwert die Suche.

    Bzgl metallklarinette meine 5ct. Wenn jemand auf einer "normalen" klarinette schon Probleme hat, die Löcher zu treffen und zuverlässig abzudicht, wird er m.E. noch mehr Probleme auf ner dünnen metallklarinette bekommen. Ja, auf den Tonlöchern selbst ist der aussendurchmesser etwa wie bei Holz, in den anderen Bereichen nicht. Es gibt doppelwandige Modelle, die dann wie ne holzklari in Metall aussehen, die kosten aber.
    Wer meint, weil eine Klarinette jetzt aus Metall ist, kann die automatisch lauter.... meine zumindest nicht. Verglichen gegen eine hochwertige holzklari meines früheren Lehrers, mit verschiedenen mpc.
    Zumindest meine einfache metallklarinette stimmt nicht sauber. Für ein bischen jazz und bb ist das ausreichend, wenn ich klassik spielen wollte, wäre mir der Aufwand, immer sauber zu intonieren, zu groß. Vllt sind hochpreisigere metallklarinetten besser....
    In Summe würde ich einem Anfänger eher abraten (und ihr wisst, ich bin bzgl vintage leidensfähig).
     
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