Welcher Ansatz ist richtig?

Dieses Thema im Forum "Eigene (musikrelevante) Themen" wurde erstellt von wolfgang26, 11.Dezember.2005.

  1. wolfgang26

    wolfgang26 Ist fast schon zuhause hier

    In unterschiedlichen Schulen las ich über den prinzipiellen Ansatz unterschiedliches; was stimmt?
    - leicht lächeln, Unterkiefer etwas retour, obere Zähne dementsprechend vor den unteren - wie normal beim geschlossenen Mund auch; Unterlippe zwischen Blatt und Unterzähnen vorsichtig aber doch einge"klemmt"
    - (Brian Utley) NICHT lächeln, Zähne oben und unten auf derselben Höhe, Mund wie beim Flöten/Pfeifen (http://www.tsmp.org/band/utley/utley2.html); Unterzähne locker unter der Unterlippe ..

    Und was haltet Ihr von folg. Übungen:
    The first exercise begins by casually closing the jaw, allowing the bottom teeth and top teeth to merely make contact; it is very important to not clamp the jaw shut during this exercise. Then, push the upper and lower lips tightly against one another, maintaining a straight line with the lips. Again, do not clamp the jaw shut! Hold this position for a set amount of time (five seconds when you first begin, then increase to ten seconds, then increase to longer periods of time), rest and repeat. The second exercise begins with the teeth together. Slowly open the jaw while keeping the lips closed. Open the jaw as far as you can while keeping the lips closed, hold this position again for a set amount of time, rest and repeat. Just like weight lifting, we are training muscles that are probably seldom used, so take breaks often and be careful to not overdo it.

    Ich will mir nix Falsches angewöhnen ...
     
  2. rbur

    rbur Gehört zum Inventar

    es gibt mehrere Möglichkeiten, die richtig sind, wenn man es richtig macht

    Utley wirft hier was durcheinander:
    "smiling with lots of pressure" ist natürlich falsch. Lots of pressure ist immer falsch! Aber "smiling without pressure" ist ein richtiger Ansatz.

    Es gibt unterschiedliche Schulen, grad bei den Klassikern.
    Seit einer Woche lächle ich, und es klappt besserals vorher.
     
  3. 8panther

    8panther Ist fast schon zuhause hier

    Ansatzfragen sind schwierig....

    Neben dem klassischen Ansatz (Unterlippe über die Zähne) gibt es noch den "modernen" (Unterlippe vor den Zähnen).

    Du wirst unterschiedliche Antworten bekommen, ja nach persönlicher Vorgeschichte: Klarinetten neigen zum "klassischen Ansatz" und dabei häufig auch zum "Lächeln" - "reine" Saxophonisten eher zum modernen, sog. Saxophonansatz oder, wenn klassisch, dann eher zu Deiner Variante zwei (mehr oder weniger).

    Abendfüllendes Thema, als Anfänger wirst Du es mit klassischem Ansatz evtl. etwas leichter haben, das Gegenargument ist: warum nicht gleich den "richtigen" Saxansatz lernen. Und dann kommt auch noch die Musikrichtung ins Spiel: Klassiker wie auch Klarinetten schätzen am klassischen Ansatz die bessere Tonkontrolle, Leute die modernere Musikstile spielen, bevorzugen oft den modernen Ansatz.

    Die Diskussion liegt noch nicht so lange zurück:

    Klick mich!
     
  4. wolfgang26

    wolfgang26 Ist fast schon zuhause hier

    Danke für den Link ... gewußt wo ...!
     
  5. rbur

    rbur Gehört zum Inventar

    vielleicht macht mal jemand ne Tabelle?
    mit fällt noch ein: Oberlippe zwischen Zähnen und Mundstück, was gleichzeitig auch der ursprüngliche Klarinettenansatz ist, denn ganz früher waren die Blättchen oben.
    Die Frau, die mir letzte Woche den Lächelansatz beigebracht hat, spielt keine Klarinette!
    Beißen ist auf jeden Fall immer falsch, egal wo die Lippe ist und egal ob Klari oder Sax.
     
  6. Schorsch

    Schorsch Ist fast schon zuhause hier

    Ich glaube,

    Sonny Rollins hat das mal so erklärt: stell dir vor, du würdest "four" sagen. Durch das "f" hat deine Unterlippe die richtige Position, und durch die dunklen Vokale machst du deinen Hals schön weit. Sag einfach wirklich mal "four", merk dir die Stellung/Haltung von Lippen/Zunge/was auch immer, dann noch das Mundstück rein - das wars. So würde ich am ehesten beschreiben, wie ich es mache.

    Wobei sich dann wieder die Frage stellt, was "richtig" eigentlich bedeutet. Und wie saxophonisch kann der Saxophonansatz sein, wenn das Instrument selbst schon von einem Klarinettisten erfunden wurde... In meinen Augen kommt es nicht darauf an, bei dieser Musik den einen und bei jener Musik den anderen Ansatz zu haben, sondern irgendwo etwas zu finden, mit dem man selbst zurechtkommt.

    Wenn dir einer von den Tips hier weiterhilft - super. Wenn nicht, bist du eben selbst gefragt.
     
  7. Krokosax

    Krokosax Ist fast schon zuhause hier

    Hallo..

    stell dir vor du spuckst Kirschkerne aus... oder kauf ein
    paar Kirschen und teste es mit den Kernen... aber bitte nur mit den Kernen :lol: , das gibt auch so einen Ansatz wie das "four".

    Gruß Krokosax :-D
     
  8. wolfgang26

    wolfgang26 Ist fast schon zuhause hier

    Danke schonmal!
    Was mich am meisten irritiert ,ist die ständige Mahnung: "mehr Druck, kräftiger beißen".
     
  9. Krokosax

    Krokosax Ist fast schon zuhause hier

    Hallo...

    also "mehr Druck, kräftiger beißen" kommt irgendwie nicht
    gut, jedenfalls nicht bei mir...

    Wer sagt das eigentlich ? "mehr Druck, kräftiger beißen" ?

    Gruß Krokosax
     
  10. wolfgang26

    wolfgang26 Ist fast schon zuhause hier

    Mein Teacher, er hat Klarinette studiert ...
     
  11. Krokosax

    Krokosax Ist fast schon zuhause hier


    Hallo...

    Also für die Klarinette mag das ja stimmen, aber beim
    Sax habe ich nicht diese Erfahrung gemacht, ganz im
    Gegenteil.

    Gruß Krokosax
     
  12. mars

    mars Schaut öfter mal vorbei

    na , dann laß deinen lehrer doch mal desafinado vorspielen , auf dem tenor , im subtone - sound ...
     
  13. saxolina

    saxolina Strebt nach Höherem

    Also ich glaube nicht, dass man den Ansatz "Unterlippe über die Zähne" als falsch bezeichnen kann. Es spielt sich damit eigentlich gut. Allerdings sollte man sich dabei nicht verkrampfen, sonst klingt es nicht gut und die Innenseite der Unterlippe freut sich gar nicht...

    Saxolina
     
  14. jojob

    jojob Kann einfach nicht wegbleiben

    moin moin
    im zweifelsfall tendiere ich immer zum lächeln und Druck ist
    nie gut fürs lächeln....(ich hab nie unterricht gehabt,das ist eine selbstentwickelte Meinung)
    keep smiling
    jojob
     
  15. bhimpel

    bhimpel Ist fast schon zuhause hier

    Also "kraeftiger beissen" hoert sich nach einem totalen Schwachsinn an, auch bei der Klarinette. Tut mir leid, das mal so auf den Punkt bringen zu muessen. Und "laecheln" tut die Mehrheit der Saxophonisten nicht.

    Lippenspannung ja, Beissen nein. Fuer die Lippenspannung gibt es die zwei grundsaetzlich verschiedene Moeglichkeiten, die genannt wurden. Ringmuskulatur und Laechelmuskulatur.

    Aber ich kenne keine professionellen Jazzmusiker, die mit der zweiten Variante (Laecheln) spielen oder diese beibringen. Bei der Klassik gibt es sicherlich auch Saxophonisten, die "laecheln", aber z.B. die Bensmann-Schule bringt den "o"-Ansatz bei.

    Bei der Klarinette ist das Laecheln ganz normal, jedenfalls bei der Klassik. Jazzer benutzen auch gerne den "o"-Ansatz, und natuerlich Saxophonisten, die Klarinette spielen.

    Am Ende ist natuerlich alles Geschmackssache, ob man einen klassischeren. (Mein Bruder ist Klarinettist und findet es schrecklich wie die meisten Saxophonisten Klarinette spielen, ich find's grundsaetzlich nicht schlecht.) Es gibt kein grundsaetzliches Richtig oder Falsch. Aber man kann sicherlich sagen was die Mehrheit der Profimusiker macht.

    Ich persoenlich verstehe nicht, warum man als Saxophonist mit dem "Laecheln" anfangen wuerde. Das mag zwar fuer die Klassik funktionieren, aber beim Jazz kommt man damit nicht weit. Und das Umstellen zum "o"-Ansatz stelle ich mir ziemlich frustrierend vor. Allein die Umstellung von einem klassischen "o"-Ansatz zu einem jazzigen "o"-Ansatz ist nervig, das musste ich mal ueber mich ergehen lassen.

    Wo die Unterlippe hinkommt ist eine andere Geschichte. Es muss eigentlich nur bequem sein, und die Zaehne duerfen natuerlich das Blatt nicht beruehren.

    Gruss,
    Benjamin
     
  16. Krokosax

    Krokosax Ist fast schon zuhause hier

    Hallo

    bhimpel schrieb:
    Vielleicht ist hier was mißverstanden worden. Ich habe nicht gesagt das "kraeftiger beissen" richtig ist, den ich spiele keine Klarinette und wenn sein Klarinettenlehrer sagt, der ja schließlich studiert hat !!!! er solle fester beißen, vermute ich, das er das wohl bein seiner Klarinette macht ?!.

    Wie auch immer ,hier noch mal ein Link:

    unter 8. Der verklemmte Ansatz - weg damit!

    .....Die RINGSPANNUNG, die der Saxophonist quasi ausschließlich mit der Lippenmuskulatur erzeugt,....

    einfach mal nach lesen :-D .

    Lächeln tut ich auch, nur nicht beim Saxspielen... ;-)

    Gruß Krokosax :-D
     
  17. wolfgang26

    wolfgang26 Ist fast schon zuhause hier

    Sehr interessanter link, dankeschön!
     
  18. Doellcus

    Doellcus Ist fast schon zuhause hier

    Spontan fällt mir da Jan Garbarek ein, ohne zu wissen was der seinen Schülern lehrt. Andere hab ich "lächeln" gesehen und mir nie wirklich eingeprägt, welchen Ansatz sie verwenden. Lediglich fiel mir auf, dass der Ansatz meist alles andere als "star" war. Höchst flexibel fand ich die passendere Bezeichnung und darüber hinaus hatte es nur wenig des freundlichen Lächelns, so dass ich eher sagen würde, angespannt und hoch konzentriert wirkend -

    Zu fragen, welches denn nun der richtige Ansatz sei, ist verständlich und falsch zugleich. Und doch: Falsch wäre eine Antwort in dem Sinne, die eine oder andere Methode sei die richtigere.

    Persönlich fand ich für mich heraus, beim *klassicheren* Ansatz eher zuzubeißen als beim sogenannten *modernen* und bei letzterem eher zu "lächeln", was ich wiederum für flexibler halte als die erste Methode. Das sollte jeder mal für sich ernsthaft probieren und dann seine Wahl treffen. Falls das überhaupt geht. Vermutlich bleibt jeder bei seiner Wahl und wird sich nur schwer durch die andere Fassung überzeugen lassen.
     
  19. Schorsch

    Schorsch Ist fast schon zuhause hier

    Auch wenn der Rest von Liebmans Gesicht beim Spielen beim besten Willen nicht aussieht, als würde er lachen - bei seiner Mundpartie bin ich mir da nicht ganz so sicher. Hier mal ein Beispiel.
     
  20. bhimpel

    bhimpel Ist fast schon zuhause hier

    Ist ja interessant, sieht wirklich ein bisschen so aus als haette er hochgezogene Mundwinkel. Ich hatte ihn ein paar Mal live gesehen, da war das mir nicht so aufgefallen. Und bei Jan Garbarek ist das ja ganz schoen extrem. Siehe hier. Aber wenn's geht:)

    Gruss,
    Benjamin
     
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