Wenn man eine Klarinette oder eine Flöte verkauft.......

Dieses Thema im Forum "Eigene (musikrelevante) Themen" wurde erstellt von bluefrog, 22.August.2017.

  1. bluefrog

    bluefrog Strebt nach Höherem

  2. Paco_de_Lucia

    Paco_de_Lucia Ist fast schon zuhause hier

    ja, das ist das typische Verhalten der Staatsanwaltschaft...
    da gilt nicht die Unschultsvermutung sondern da wird erst mal alles unter Generalverdacht gestellt.
    Klar, Geschäfte mit Embargoländern zu machen, ist hohes Risiko, da hätte man auch mal nachfragen können.
    aber hätte hätte, Fahradkette, und wer denkt denn schon Arges, wenn Musiker ein Instrument kaufen wollen.
    Zudem: wer befasst sich denn mal intensiv mit den Wagonladungen voller gestohlener Flöten, Saxophone, Geigen, Klarinetten.
    Die Verluste gehen in die Millionen und werden nur zum geringen Teil von Versicherungen gedeckt,
    was mir auch nicht hilft, wenn meine Flöte weg ist...
    Aber interessant ist das ganze schon, verrät es doch ne Menge über Denk & Handelsweisen der Behörden.
    Hatte ich selber schon erlebt, nur nicht bei einem Instrument...
    Cheers Paco
    ps. selbst wennst beim Zoll ein Instrument abholst, brav Zollgebühren, EinfurUmsatzSteuer etc. bezahlst,
    wurde ich bisher immer das Gefühl nicht los - ich habe etwas unrechtes getan - so wird einem das vermittelt...
    pps: bleibt nur zu hoffen, dass die die Instrumente nicht gekauft haben, um nachhans uns mit billigen Kopien zu erfreuen
    ist übrigens ne übliche DDR-Praxis gewesen...
     
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  3. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Mir tun die Leute vom Musikgeschäft echt leid. So lange unter Generalverdacht.
    Aber, scheinbar haben Beamte immer noch Langeweile, dass sie sich jahrelang mit so etwas beschäftigen. Oder sollte es in unseren Landen nichts wichtigeres geben, als so einem Fall jahrelang nachzugehen? Fehlt eigentlich nur noch, dass es zur Anklage gekommen wäre und dann noch einmal verschiedene Instanzen div. Gerichte zugespammt werden mit so etwas. Ich nenne das Verschwendung von Steuergeldern.
    JEs
     
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  4. saxology

    saxology Ist fast schon zuhause hier

    Ein Embargo auf hochwertige Musikinstrumente - mir scheint, ein paar Betonköpfe sitzen auch außerhalb Nordkoreas.
    Auf der anderen Seite sammelte man 2013 Spenden, um die maroden Instrumente der Musikhochschule von Pjöngyang zu ersetzen.
     
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  5. kalleguzzi

    kalleguzzi Ist fast schon zuhause hier

    Nun ja.
    Ich war ja auch über 40 Jahre im Dienst der BRD.
    Allerdings nur als kleiner Tagelöhner..............äh ............Lohnempfänger,
    und in einem ganz anderen Bereich.
    Aber ich hab den Apparat ja trotzdem durchschaut:
    Wenn nun diese eingesetzten Personen nachweisen, was ja nicht schwer ist, dass sie an Fall X , Y , Z , W, und auch noch C arbeiten, sind sie zu 130% ausgelastet. (! ! ! ! )
    Und?

    Wer Arbeit kennt
    und sich nicht drückt
    der ist verrückt!

    Das System will es so!
    Seitdem nicht mehr der Mensch die Auslastung bewertet, sondern die EDV (Ende Der Vernunft) , klappt das immer besser.
    Soll man deswegen den beteiligten Leuten Steuerverschwendung vorwerfen?

    Fragend Grüsse
    kalle
     
  6. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Und natürlich werden gleich wieder die Klischees und Standardphrasen bemüht. Alle doof außer mir, und vor allem der Staat böse.

    Was sind da aber die Fakten? Es gibt ein Embargo - über dessen Gestaltung kann man diskutieren, aber es ist rechtsgültig. Ob man das nun in aller Ausprägung kennt... du und ich wohl nicht, und der Greißler am Eck auch nicht, aber soweit ich gelesen habe, sind die gewohnt, internationale Kunden zu haben, und sollten daher auf sowas etwas mehr Aufmerksamkeit haben. Ist ihnen passiert - Pech gehabt. Dass die Staatsanwaltschaft sie in Ruhe lässt, ist reines Glück. Dass sich die Staatsanwaltschaft damit aber beschäftigt (hat), ist ihre Pflicht. Die können sich nicht aussuchen, den Fall behandeln wir und den nicht, und ich bin froh darüber. Das nennt man "funktionierenden Rechtsstaat".
    Im Falle des Embargos: was hätte das für einen Sinn, wenn der Nordkoreaner dazu sagt "haha, ich gehe jederzeit in einen Laden in Deutschland und kauf mir, was ich will, weil ihr das ja eh nicht durchzieht..."
     
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  7. saxology

    saxology Ist fast schon zuhause hier

    Richtig, genau das tun wir hier.
    Muss ich wirklich mein Gehirn ausschalten, sobald etwas rechtmäßig ist?
     
  8. visir

    visir Gehört zum Inventar

    können wir hier es ändern?
    Ich hätte schreiben sollen "...unterschiedlicher Meinung sein", aber es wird nichts ändern. Insbesondere zur Frage, ob die Staatsanwaltschaft zurecht dort angetanzt ist oder nicht.

    Da gab es doch einen Spruch so in Richtung Dinge ändern, die man ändern kann, Dinge akzeptieren, die man nicht ändern kann, und das eine vom anderen unterscheiden...

    Aber Du kannst ja mal dem Kim das Atomprogramm ausreden, dann erübrigt sich auch das Embargo...
     
  9. bluefrog

    bluefrog Strebt nach Höherem

    Das ganze hätte ja schon frühzeitig wegen Geringfügigkeit eingestellt werden können, wie es dann auch nach zwei Jahren kam. Eine Klarinette und eine Flöte für jeweils etwa 5000€ sind Instrumente, die Profimusiker normalerweise benutzen. Das sind keine "Luxusgüter",die der Kim-Clan benutzt, um in Saus und Braus zu leben. Was anderes wäre es vielleicht gewesen, wenn da eine Stradivari für ne Million verkauft worden wäre.

    LG Helmut
     
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  10. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Niemand hat gesagt der Staat sei böse. Schon aber, dass seine Bediensteten sehr gerne Dienst nach Vorschrift machen ohne den Kopf zu benutzen. Das ist einfacher, man übernimmt keine Verantwortung, kann sich jederzeit hinter Gesetzen und Vorschriften verstecken. Alles gut, nur am Ziel vorbei.

    Aber, der Staat bin ICH, nicht die Beamten.
    Ja, ich kann etwas ändern. Ob es einfach ist hat niemand gesagt. Ich sage aber, dass ich als Teil des Staates das Recht habe Regeln, die die von uns in einem demokratischen Verfahren gewählten Politiker, aufgestellt haben, anzuzweifeln bzw. deren Änderung zu fordern. Außerdem habe ich als Teil des Staates das Recht zu prüfen, wofür meine Steuergelder ausgegeben werden und wofür nicht. Und ich habe als Teil des Staates das Recht so einen Unsinn wie diesen hier anzuprangern und ggf. zu stoppen, z.B. über ein Verfahren, welches die Prüfung des Embargos im Allgemeinen bzw in Bezug auf Musikinstrumente im Speziellen verlangt.
    Natürlich kann ich als Teil des Staates auch sagen, dass ich alles ungeprüft und ohne Zweifel "meinen" Vertretern überlasse für mich die richtigen Entscheidungen zu treffen. Wohin das führt sehen wir gerade: Videoüberwachung mit Gesichtserkennung, Bewegungsprofile anhand von Handydaten bzw GPS-Daten aus dem Kfz, einer Steuererklärung, bei der das Finanzamt schon besser weiß als ich, wann ich welche Einnahmen hatte und wofür ich die Kohle wieder ausgegeben habe. 1984 läßt grüßen.
    JEs
     
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  11. mato

    mato Strebt nach Höherem

    Das ist wirklich lustig. Ich wurde über das Internet betrogen, und es gab genug Hinweise, dem Täter auf die Spur zu kommen. Trotzdem wurde das Verfahren eingestellt. Zufälligerweise war die Staatsanwaltschaft Berlin mit meiner Anzeige betraut.
    Ob er wirklich so gut funktioniert, wage ich in Zweifel zu ziehen.
     
  12. saxology

    saxology Ist fast schon zuhause hier

    Was viele nicht wissen: In Deutschland ist die Staatsanwaltschaft nicht frei, sondern weisungsgebunden.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Staatsanwaltschaft_(Deutschland)#Weisungsgebundenheit
    Das unterschiedliche Engagement der Behörden im Fall des Instrumentenhändlers im Gegensatz zu Matos Internetbetrug geht möglicherweise auf solche Weisungen zurück.
    Ein Brief vom Justizminister, in dem unerbittliche Härte schon bei den kleinsten Embargoverstößen eingefordert wird, und schon steppt der Bär.
     
  13. visir

    visir Gehört zum Inventar

    JES: ja, hast Du. Also los!
    Mato: lass mich raten: geringer Streitwert? Geringe Aussicht, den Täter tatsächlich nicht nur zu kennen, sondern ihn auch vor einem Gericht verurteilen zu können?
    saxology: bei so wenig Prominenten wie mato oder dem Musikgeschäft wird es kaum individuelle Weisungen geben, eben höchstens generelle, wie Du andeutest. Was beim Embargo nicht plausibel wäre. Im Allgemein werden sie einfach ihre Arbeit ohne spezielle Weisungen tun.
     
    murofnohp gefällt das.
  14. saxology

    saxology Ist fast schon zuhause hier

    Angenommen, die Bundesregierung bekommt eine Nachricht von der anderen Seite des Teichs: "Unser Geheimdienst hat herausgefunden, dass das Embargo in Deutschland unterlaufen wird. Stellt das ab."
    Schon ändern sich die Prioritäten.
     
  15. visir

    visir Gehört zum Inventar

    ja, ganz bestimmt...
     
  16. saxology

    saxology Ist fast schon zuhause hier

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  17. bluefrog

    bluefrog Strebt nach Höherem

    Und Herr Kim wird sofort auf sein Atomwaffenprogramm verzichten und demokratische Strukturen einführen, wenn ein paar Musiker keine Instrumente mehr kriegen. [/Sarkasmus aus]

    Im Ernst: Es ist sehr zweifelhaft, ob eine solche Embargopolitik zielführend ist. Meistens trifft sie eher die kleinen Leute, während Diktatoren sich sehr gut mit allem versorgen können. Es gibt genügend Schleichwege. Saddam Hussein hat sich trotz Wirtschaftssanktionen seine Paläste hingestellt.............

    LG Helmut
     
    Marko74 gefällt das.
  18. Pil

    Pil Strebt nach Höherem

    Die bezeichnende Zusammenfassung wahr wohl BETONKOPF.
    Gegen das IV Prot..... von Forsy.. wird wohl schon länger verstossen.
    Der übertriebene Aktivismus beruht wohl auf Versäumnisse zurückliegend in der Vergangenheit.
    Das schützt wohl die Arbeitsplätze derer die andere Informationen verschliefen.
    Das hilft den Opfern aber auch nichts.
    Und anderen schadet nun unausweichlich der Unsinn.

    LG
    P i l
     
  19. annette2412

    annette2412 Strebt nach Höherem

  20. abraxasbabu

    abraxasbabu Ist fast schon zuhause hier

    Flöte an Nordkorea verkaufen. Böße böße böße. Waffen anSaudi Arabien verkaufen. Gut gut gut.
    Genau mein Humor.
     
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