Wer gebraucht die Tief F# Klappe?

Du meinst sicherlich Mittelfinger F#...bevor es bei einigen zur Verwirrung führt. Oder übersehe ich was?

 

Ja klar

 

Wusste gar nicht, dass es eine gibt!

 

Nutze sie immer für Chromatik, hab ich so lernen müssen. Nehme sie auch gern bei Linien in den bösen Tonarten wie z.B. Fis- oder Ges-Dur. Ich habe auch bei meinen Ergonomie-Monstern keines dabei, wo sie ungünstig liegt. Beim Üben versuche ich eher andersrum, den Wechsel zwischen F und Gabelgriff genauso hinzubekommen. Da stehen beim nach Gehör spielen oder Improvisieren einfach mehr Wege offen, die das Triller-F verschließt, und der Gabelgriff eröffnet einfache Verbindungen zum Flöten-Bb bzw. -Ais. Ich möchte auf keinen der Griffe verzichten.
Das Hoch-Fis vermisse ich dagegen nicht, spiele aber auch selten (heißt nie) Literatur, wo man da viel mit den Palmkeys wechseln muss.

 

Ich auch nicht und ehrlich gesagt habe ich es nicht vermisst..
Mein aktueller Lehrer (kommt von der Klarinette ) findet es unbedingt wichtig das man in chromstischen Läufen sich die Finger da bricht.
Vielleicht auch nur eine Frage der Gewöhnung. Ich werde es mit üben ...


Aber er sagt auch das man den Ton nicht mit der Zunge stoppen und starten soll..
Das sehe ich anders.

 

Frag ihn, ob er die Uhl-Etüden kennt.
Das hier ist aus dem 1. Band, Etüde 9. 120 die Viertel.
Hier wechsle ich vom Hilfs-Fis beim letzten in der jeweiligen Vierergruppe auf das normale Fis bzw. Ges. Ist auf der Böhm genauso wie am Saxophon zu spielen, wobei hier natürlich auch noch Löcher abgedeckt werden müssen. Vielleicht erklärt das auch mein Verwenden am Saxophon.
Es liegt auf der Klari zugegebenermaßen auch "logischer".



Hier "stoppe" ich sogar ab, um (ist ja keine Bindung) das Ges vom C aus spielen zu können.
Ich würde es im Tempo sonst nicht hinbringen, dass es sauber klingt (Tonart bleibt gleich, hab ich weggeschnitten).

 

Das Triller-Fis ist ja nur eine von verschiedenen Erleichterungen am Sax, die übriggeblieben ist, weil sie sich bewährt haben. Ich bezweifle, dass man die Beispiele von @Analysis Paralysis mit den Gabelgriffen genauso geschmeidig hinbekommt.

Aber dann ist natürlich die Frage der persönlichen Zielsetzung und Einsätze beim Amateur zu berücksichtigen, siehe bei mir das hoch fis. Brauch ich nicht, für meine Zwecke reicht das über die Front. Ein Profi wird je nach Einsatzzweck vielleicht nicht mehr darauf verzichten wollen.

Einen tollen „verloren gegangenen“ Hilfsgriff auf meinen Conns finde ich übrigens das Gabel-Eb. Viele schimpfen, weil es eine Klappe mehr ist, die dicht sein muss. Wenn man es aber erstmal einsetzt, gibt es ein paar Verbindungen, die so viel leichter gehen. Ich habe sie auf allen wieder in Betrieb genommen und keine Probleme.

 

@Analysis Paralysis
geht auf der Boehm Sopranklarinette doch alles wunderbar mit dem Ringfinger-F#, ohne sich über einen Wechsel zwischendurch Gedanken machen zu müssen. Auf der Bassklari habe ich leider das Ringfinger-F# nicht, da muss ich den Normalgriff nehmen, zumindest vom C aus, da mir da die Trillerklappe nicht schnell genug zu erreichen ist.

(was jetzt nicht heisst, dass ich das im Affenzahntempo auch alles spielen könnte)

Gruß,
Otfried

 

Ich habe sie durch die klassischen Londeix kennen und schätzen gelernt. es ist immer gut beide Möglichkeiten zu kennen und zu können. Zudem sie im direkten Vergleich eine etwas andere Klangfarbe ins Spiel bringen,was sehr reizvoll sein kann

 

@Analysis Paralysis .. sicher werde ich ihn nicht fragen.
Ich nehme solche idee von Lehrern zur Kenntnis und schaue ob es sich für mich richtig anfühlt und ob es eine Verbesserung gibt...

Ich denke das er durchaus weiß wovon er spricht, nur manches habe ich deutlich anders gelernt.

 

Ich habe nicht bewertet was Dein Lehrer sagt, das war humorvoll gemeint - sorry, mein Fehler.
Die Idee, dass der Schüler sich "die Finger bricht" halte ich trotzdem für keine gute.
Aber das kann jeder halten wie er will. Ich finde Skepsis von Schülern meine Meinung betreffend durchaus für sinnvoll und habe auch keine Angst davor, meine Meinung zu begründen.

 

Dieses (ich nenne es mal Seiten fis) ist Fluch und Segen zugleich.
Erstmal fällt mir ein, dass es meistens schlecht intoniert, weil der Klappenaufgang Stiefmütterlich behandelt wurde.
Zweitens fällt mir ein, dass tatsächlich sehr wenige Spielerinnen und Spieler diese Klappe verwenden (viele wissen garnicht, wozu die nützlich sein kann).
Drittens, und jetzt komme ich zum Fluch, sind nahezu alle Gelenkschmerzen im rechten Daumen nicht nur der unpassenden Körperhaltung und/oder Gurteinstellung geschuldet, sondern auch der zu tiefen Platzierung des Daumenhalters, weil der "Segen" des Alternativ Griffs für f# 1 und fis# 2 schlicht im Weg steht. Einige Schmerzspieler montieren den Daumenhalter ab und legen ihren rechten Daumen auf den Deckel dieser Fluch und Segen Klappe, auch nicht sehr komfortabel aber oft hilfreich. Wer das so machen möchte oder schmerzbedingt muss, klebe was weiches auf den Deckel. Einen Daumenschmeichlerkorken oder ein Bissgummi. Immerhin nötigt diese Daumenposition zum korrekten Einstellen der Gurtlänge und im besten Fall zu einer aufrechteren Körperhaltung.
Was bleibt, ist die Erkenntnis, dass die geringe Nutzung des Alternativgriffs überwiegend für eine Abschaffung der Klappe spricht.
Würde allerdings bedeuten: neues Korpusdesign, weil die Volumenverhältnisse nicht mehr stimmen.
Oder aber zwei Varianten anbieten.
Eine in konventioneller Form mit Seiten Fis und eine mit zugelötetem Seiten Fis Tonloch für die Nichtnutzer der Option und dafür höher platziertem Daumenhaken (für die Schmerzspieler/innen).
Soweit meine Gedanken aus der Werkstatt.
Schöne Grüße Armin

 

Also zunächst fühlt es sich oft komisch an wenn man von Gewohnheiten abweicht.
Aber ich investiere in der artige Änderungen gerne Zeit .
Und wenn es Ton Folgen gibt in denen das hilfreich ist, dann bin ich sehr dafür, das in die Finger zu bekommen.

Z.b als f# Triller ..
Aber innerhalb eines chromatischen Laufes (z.b. Caravan) überzeugt es mich nicht.
Gleiches Lied Die bB Griff Alternativen ..
Ich finde es sehr wichtig bei diesen Griffvarianten das sie immer gleich klingen , also der Hörer den Unterschied nicht hört...

 

Das sage ich schon seit Langem.
Bei der Hoch-Fis-Klappe gibt es ja schon öfter so eine Version ohne.

Also ich spiele das Fis lieber vorne, die Trillerklappe geht durchaus, aber ich finde den Griff umständlicher und zugegebenermaßen bin ich mit den Zeige-/Mittelfingern geschickter als mit dem Ringfinger.

 

Hallo Armin, macht das soviel aus, diese doch seeeeehr geringe Volumenveränderung. Ich habe schon Instrumente im web gesehen, die haben die Klappe und den Tonlochring komplett entfernt und mit einer Platine zugelötet.
Denn bei geschlossener Klappe samt Reflektor bleibt doch fast gar nichts mehr.
Schnell mal eine Frage eingestellt, wie heissen eigentlich die Palmkeys auf Deutsch, schreibe gerade einen Restaurierungbericht und komm nicht drauf.

Claus

übrigens auch bei der Klarinette

 

Linke Seitenklappen, sage ich immer.

 

Was bin ich froh, dass ich bereits Saxophone mit dieser Klappe besitze
Ich benutze sie sehr häufig und würde keinesfalls darauf verzichten wollen.

 

Eigentlich wäre der Ansatz doch auf alle Klappen zu verzichten.....
Ok das wäre dann eine gebogene vuvuzela...
Aber wäre ein Ansatz auch für ein günstiges Instrument ..

 

Bitteschön. Für Obertonübungen astrein. Und wenn du hoch genug spielst ist es sogar chromatisch.