Werden durch Saxophonspielen die Zähne schief???

Dieses Thema im Forum "Anfänger Forum" wurde erstellt von Gast, 23.April.2010.

  1. Gast

    Gast Guest

    Hallo Forum

    In der letzten Zeit hatte ich so ein bisschen das Gefühl meine oberen Schneidezähne wandern nach vorne. Bei der heutigen Routineuntersuchung habe ich meinem Zahnarzt dazu befragt, er sagte das dieses Phänomen häufig wäre und der geflügelt Satz der Zahnärzte dazu lautet: " Du spielst das falsche Instrument".
    Er erklärte mir, dass bei Klarinette und Saxophon die Zähne nach vorne wandern, wenn der Spieler schon einen Überbiss hat.
    Sein Vorschlag war eine Schiene anzufertigen und beim Spielen zu tragen.

    Hat einer von Euch schon mal so ein Ding gesehen ??

    Spielt jemand von Euch mit so was ????
     
  2. kulitsch

    kulitsch Schaut nur mal vorbei

    Huhu g-s-koeln,

    also das kann ich mir nicht vorstellen. Wenn man überlegt, wie lang man eine fest Zahnspange (also 24h am Tag) tragen muss, damit die Beißerchen in die richtige Richtung wandern, werden ein paar Stunden Saxspielen in der Woche da sicher nix ausmachen.

    LG, Kulitsch
     
  3. Rick

    Rick Experte

    Hallo g-s-koeln,

    die Behauptung Deines Dentisten kann man so nicht stehen lassen.
    Wenn die Zähne durch das Musizieren leiden, dann macht man etwas falsch - zum Beispiel ein zu fester Ansatz, das berühmte "Beißen".
    Es handelt sich weniger um eine "Berufskrankheit" als vielmehr um schlechte Angewohnheiten (die allerdings durchaus häufiger vorkommen können) - das liegt also keineswegs am "falschen Instrument"!

    Üb am besten, mit weniger Kieferdruck zu spielen. Wenn alles nichts hilft, kannst Du auch versuchen, Dir den doppelt zahnlosen Ansatz angewöhnen.


    Schöne Grüße,
    viel Erfolg,
    Rick
     
  4. viva-la-musica

    viva-la-musica Ist fast schon zuhause hier

    Hier im Forum wurde auch schon darüber gesprochen "Zahnstütze". Wenn du selber merkst, das sich was verändert, sollte man das nicht ganz auf die leichte Schulter nehmen. Auch wenn dein Zahnarzt eventuell durch die Behandlung verdienen will, sollttest du ihm vertrauen, ohnehin wird er dich wohl zum Kieferorthopäden überweisen.

    Andere Möglichkeit, leichteres Setup, Mundstück/Blatt. Da das Sax auch durch etwas Druck auf die Oberzähne gehalten wird, empfiehlt sich hier eine Haltungsänderung, Positionsänderung des Sax. Und auch sehr ruhig stehen (aber nicht steif), so dass das Sax nicht durch den Mund stabilisiert wird. Helfen könnte vielleicht auch ein optimaler Gurt oder ein FREEneck Gurt.
     
  5. bird

    bird Schaut nur mal vorbei

    Hallo g-s-koeln!

    Ich studiere gerade Zahnmedizin (letztes Semester) und habe gelernt, dass z.B. bei einer kieferorthopädischen Behandlung ein Blasinstrument entgegen der Apparatur wirken kann.

    Da sich die Stellung der Zähne in einem natürlichen Gleichgewicht zwischen Zungenmuskulatur und perioraler Muskulatur befindet und dieses Gleichgewicht durch exogene Kräfte (z.B. Mundstück beißen) verändert wird, denke ich, dass dein Zahnarzt schon recht hat.

    Allerdings kann ich mir nicht vorstellen, dass bei 8 Stunden spielen in der Woche großartig was passieren kann.

    Ich habe in meiner Zivi-Zeit 4 Stunden jeden Tag geübt und mein eh schon tiefer Biss ist weder schlimmer, noch besser (schade!) geworden.

    Mit einer Schiene kann man sicher was bewirken, da die Zähne in der Zeit des Spielens miteinander "verblockt" sind. Dann müssten die Kräfte (Beißen o.ä.) schon sehr groß sein, dass dann noch was passiert.

    Lieben Gruß!
     
  6. clari_sax

    clari_sax Ist fast schon zuhause hier

    Moin, g-s-koeln,

    ich schätze, Rick hat recht. Nachdem ich selbst seit mittlerweile fast 35 Jahren Klarinette und Saxophon spiele und das meinem Zahnstand nicht geschadet hat, denke ich dein Dentist irrt in sachlich Hinsicht.

    Andererseits bringt das Anfertigen einer Schiene ihm ja doch auch wenigstens ein bisschen was in die Kasse, und da Zahnärzte es heutzutage ja doch sehr schwer haben ... ;-)

    LG - Chris
     
  7. schluesselpapst

    schluesselpapst Ist fast schon zuhause hier

    Bei Kronen sollte schon Vorsicht geboten werden, habe ich gehört. Die Erschütterung kann sich negativ auswirken und die Krone lockern. Abnützen können sich die Zähne auch, da gibt es doch diesen Japaner, dessen Zähne sich seinem Metallmundstück angepasst haben. Leider fällt mir sein Name jetzt nicht ein.

    Grüße
    Schlüsselpapst
     
  8. SweetSugarBaby

    SweetSugarBaby Kann einfach nicht wegbleiben

    Hallo!

    Ein ehemaliger Lehrer von mir hat sich für die oberen Zähne eine Schiene anfertigen lassen. Er ist aber auch 60 plus. Er meint, es ginge nicht mehr anders, weil es sich ohne Schiene unangenehm anfühle. Er vertritt keinen "verbissenen" Ansatz.

    Es scheint wohl eher eine individuelle Geschichte zu sein.

    Gruß, Jürgen
     
  9. viva-la-musica

    viva-la-musica Ist fast schon zuhause hier

    @s.papst
    Es geht um eine Schiene, nicht Krone.
    Wenn Bewegung in den Zähnen ist, könnte das am Zahnbett liegen. Ursache ist nicht unbedingt das Sax, kann zB auch durch Paradontose ausgelöst werden. Die Ursache sollte ein Zahnarzt, vielleicht auch eine zweite Meinung klären.

    Doch wenn das Zahnbett geschwächt ist, ist die Schiene unumgänglich, da sonst sogar Zahnverlust droht.

    Vlt. kann Bird da noch was zu sagen, ich bin ja nur Laie.
     
  10. Rampone

    Rampone Schaut öfter mal vorbei

    Ich spiele zeit 47 Jahren Saxophon (war sogar mehrere Jahren Profi) und mein Gebiss ist immer wie neu.
    Ich glaube dass dein Zahnartz irrt.
    Wenn du wirklich ein Zahnproblem hast, dann braucht die Welt immer gute Kontrabassisten !
     
  11. peterwespi

    peterwespi Ist fast schon zuhause hier

    ...und wenn du tauchen würdest, dann wäre der Atemregler schuld an diesem Umstand. Möchte er dir einfach nur einfach diese Schiene verkaufen?!? ;-) Hier würde ich sicher noch eine zweite Meinung einholen.
     
  12. hanjo

    hanjo Strebt nach Höherem

    hallo g s,

    du siehst, viele leute, viele meinungen.

    wenn du damit ein vielleicht auch nur eingebildetes problem hast, würde ich an deiner stelle, falls du es nicht schon getan hast, auf den modernen ansatz wechseln.

    ich würde mir nicht so ein gestell freiwillig im mund placieren.

    wenn ich 12 wäre, würde ich darüber nachdenken, aber, du bist ja auch schon 13.

    mach das, wobei du! dich am wohlsten fühlst.

    gruß
    hanjo
     
  13. Karlheinz

    Karlheinz Schaut öfter mal vorbei

    Hallo g s,

    generell halte ich die Aussage für unzutreffend. Es mag aber individuelle Gründe geben, das doch ernst zu nehmen. Und da ist der Hinweis, da ss sich das ggf. ein Kieferorthopäde anschaut sicher richtig (und damit auch eine 2. Meinung). Ich würde das jedenfalls so weiter verfolgen, schon um nicht nachher immer wieder kritisch nachzufühlen, ob da nicht doch ....

    Persönlich kann ich nur sagen dass nach Jahrzehnten Klarinette und Saxophon, nach einigen unterschiedlichen Zahnersatzen in den vorderen Zähnen (nach einem Unfall; dabei Stiftzähne sowie Brücken) und also einigermaßen heftigen Veränderungen bei mir eine solche Veränderung noch nie ein Thema war. Wie gesagt, die generelle Aussage Sadxophonspiel macht Zähne schief halte ich für unzutreffend.
    Und die schon gegebenen Tipps für den Ansatz würde ich einfach mal beherzigen und mit dahingehend etwas kontrollieren (das ist immer mal wieder richtig).

    Ich habe bislang allerdings bei allen Zahnärzten (und das sind auch schon einige, weil ich doch häufiger umgezogen bin) eingefordert, dass Musikmachen auf alle Fälle weiter klappen muss. (persönlich hätte ich auch eine Stange akzeptiert, wenn es hätte sein müssen). Ich würde also jedenfalls nicht das Spielen in Frage stellen.
    Gruß und gedrückter Daumen
    Kalle
     
  14. bird

    bird Schaut nur mal vorbei

    Hallo an Alle!

    Wie viva-la-musica schreibt, kann es sich natürlich auch um ein anderes Zahnproblem handeln, wie z.B. eine Parodontitis.
    Die sollte aber jeder Zahnarzt erkennen (Zahnlockerung, erhöhte ST, Blutung, Röntgenbild ansehen...die wissen schon wie das geht!) und eine vernünftige Therapie vorschlagen und nicht einfach nur eine Schiene machen.

    Eine "Knirscher-Schiene" wird, soweit ich weiß, von der Kasse übernommen (war bei mir so, auch ü 18). Ansonsten ab in die Zahnklinik, die machen die eigentlich so.

    Deswegen schließe ich den finanziellen Hintergrund deines Zahnarztes aus.
    Dann hätte er eher mit Kronen oder Implantaten kommen müssen, das wäre auffällig.

    Mein ehemaliger Lehrer hat auch immer mit Schiene gespielt, weil er das als angenehmer empfand.

    Also: Nochmal beim Zahnarzt (bei Unsicherheit zu einem Anderen gehen) durchsehen lassen. Bei keinen sonstigen Problemen, außer die mit dem Mundstück, ruhig mal eine Schiene ausprobieren.

    Lieben Gruß!
     
  15. Mummer

    Mummer Ist fast schon zuhause hier

    Hallo, g-s-koeln,

    meine Antwort auf den Thread-Titel: Nein!

    Angenommen, Du hast Dein Mundstück 10 Stunden die Woche im Mund, so sage ich Dir, daß jeder Kieferorthopäde eine Behandlung abbrechen würde, wenn sein Patient den herausnehmbaren Apparat zur Korrektur seiner Zahnstellung nur 10 Stunden pro Woche tragen würde, da es nicht zu dem gewünschten Ergebnis führen würde.

    Ich habe ungefähr 40 Jahre Praxiserfahrung als Zahnarzt hinter mir.
    Mir ist kein einziger Fall in Erinnerung, wo Veränderungen der Zahnstellung auf das Spielen von Holzblasinstrumenten
    zurückzuführen gewesen wäre. Substanzverlust ja - ähnlich wie bei Pfeifenrauchern.

    Der geflügelte Satz der Zahnärzte " Du spielst das falsche Instrument", ist mir nie begegnet.

    Naheliegender ist schon, wie von dem Kollegen in spe erwähnt wurde, eine Schwächung des Zahnhalteapparates, einhergehend mit Veränderungen der seitlichen Stützzone (Bereich der Backenzähne), wo es durch Abbauvorgänge, zahnärztliche Maßnahmen wie umfangreichere Füllungen, Zahnersatz oder auch unversorgt gebliebene Lücken zu einer gerinfügigen Veränderung oder gar Absenkung im Seitenzahnbereich kommen kann, was als Folge einen verstärkten Druck auf die Frontzähne hat.

    Knirschen der Zähne gegeneinander, ausgelöst durch z. B. psychische Faktoren, wie Stress, kann auch als Folge eine Stellungsveränderung der oberen Frontzähne zur Folge haben.

    Die möglichen Ursachen für das Auswandern der Oberkieferfrontzähne sind aber viel zu komplex, um sie im Rahmen eines Forums endgültig abhandeln zu können.

    An anderer Stelle hier im Forum habe ich schon mal erwähnt, daß ich, statt eines Bissplätchens, eine tiefgezogene Folie aus weichbleibendem Kunststoff im Oberkiefer von Eckzahn zu Eckzahn benutze. Ich fühle mich damit sehr wohl. Der Mund hat dadurch beim Spielen eine offenere Stellung, was in meinen Ohren dem Ton zugute kommt.

    Gruss
    Boffie
     
  16. Gast

    Gast Guest

    Na,
    da bin jetzt aber ganz beruhigt! :)
    ... und brauch' mich nicht auf das evtl. Erlernen des Kontrabasses zu konzentrieren. ;-)
     
  17. Claus

    Claus Mod Emeritus

    Meine Kollegin aus der Band

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    sagt, das sei Quatsch...

    ;-)
     
  18. Gast

    Gast Guest

    hehe... :)
     
  19. Brille

    Brille Strebt nach Höherem

    Ich hatte noch nie ein Problem.
    [​IMG]
     
  20. Gast_13

    Gast_13 Guest

    Bei mir hat vor über 20 Jahren der Zahnarzt auch behauptet, ich dürfe nicht mehr Sax spielen, nachdem ich einen Schneidezahn überkronen lassen musste.

    Darauf hin habe ich ca. 15 Jahre nicht mehr gespielt, Sax verkauft etc.

    Waren verlorene Jahre, seit 6 Jahren spiele ich wieder, Auswirkungen aufs Gebiss: keine!

    Allerdings hatte ich durch ca. 35 Jahre rauchen einen Rückgang der Kieferknochen, wodurch einzelne Zähne anfingen zu wackeln. Seit ich nicht mehr rauche und eine Paradonditisbehandlung gemacht habe, ist das Problem aber auch weg.

    Also weiter Sax spielen und vielleicht den Zahnarzt wechseln! ;-)
     
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