Wertsteigerung bei Yanagisawa Saxen?

Dieses Thema im Forum "Saxophone" wurde erstellt von TobiS, 15.September.2018.

  1. altoSaxo

    altoSaxo Ist fast schon zuhause hier

    Ich kenne mich mit der Saxophonproduktion leider wenig aus, würde aber gerne mal eine Werksbesichtigung machen. Und, ja, mein YAS 280 ist made in Indonesia.

    Wenn ich den Klavierbau betrachte, da gibt es z. B. von Yamaha auch günstige und teure Modelle. Ich gebe dir Recht, dass sich unterschiedliche Lohnniveaus der Herstellungsländer erst mal unabhängig von der Qualität im Preis niederschlagen. Bei günstigeren Klavieren wird jedoch auch weniger hochwertiges Material verwendet und die Konstruktionen sind einfacher und erfordern deshalb weniger Herstellungs- bzw. Lohnaufwand. Beispielsweise wird bei billigen Modellen günstigeres Material (Holz und Filz) für die Hammköpfe verwendet, der Tastenbelag ist unterschiedlich, die Zahl der Rasten, etc. Für den Resonanzboden wird weniger schön gewachsenes Fichtenholz verwendet als für die teuren Flügel. In die Ausarbeitung (Regulation/Intonation) wird auch weniger Zeit investiert. Auch sind die Mitarbeiter bei diesen Produktionsstätten weniger erfahren und geschult als bei denen wo die besseren :)smuggrin:), ich meinte teureren Modelle hergestellt werden. Bei teuren Flügeln und Klavieren steckt außerdem mehr Handarbeit drin, wodurch man auf die Abstimmung der Komponenten besser Einfluss nehmen kann, denn kein Stück Holz ist genauso wie ein anderes.

    Ich weiß wie gesagt nicht, wie es bei Yanigasawa oder Yamaha aussieht, aber ich hatte ja bereits unterschiedliche Konstruktionmerkmale bei Yani. (Klappenstreben, Material der Resonatoren, Bauteile wie S-Bogen, Korpusrohr und Becher aus Sterlingsilber) erwähnt, die zu einem höheren Preis führen.

    Und wie ist das Ausgangsmaterial - hat das immer dieselbe Qualität? Ein Freund von mir ist Dreher und wenn die Teile fertigen, wird am Ende eine Kontrolle durchgeführt, ob vorgegebene Toleranzen eingehalten sind. Nicht jedes Teil ist mit derselben Präzision gefertigt. Ich würde da auch schon insofern vorsortieren, dass die besten Teile auch in die teuersten Instrumente kommen und die weniger präzisen in die günstigeren - ein Mindestmaß an Präzision natürlich vorausgesetzt. Ich frage mich auch, ob die Legierungen dieselbe Reinheit haben.

    Vielleicht sind bei Yanigasawa und Yamaha auch nicht alle Mitarbeiter gleich erfahren und gut. Ich würde dann auch die weniger erfahrenen an die günstigeren lassen und die besten Mitarbeiter auch die teuersten Saxophone herstellen lassen. Wenn es dann abgesehen von Material und Konstruktion in der Verarbeitung Unterschiede gibt, so könnte man damit auch unterschiedliche Preise rechtfertigen. Es muss ja nicht gleich zwischen sauber und unsauber eingeteilt werden, aber vielleicht zwischen weniger aufwendig und mehr aufwendig oder zwischen guter und höchster Präzision. Das wäre jedenfalls meine Vermutung.
     
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  2. last

    last Strebt nach Höherem

    ...vielleicht sollte man bei den angegebenen Zeiträumen auch mal die Entwicklung der Löhne, Gehälter, Kaufkraft, etc. mit ins Kalkül ziehen - dann relativiert sich auch der "Preisanstieg" (damaliger Neupreis - heutiger Gebrauchtpreis) eines Mark VI.

    LG

    last
     
  3. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Bei Yanagisawa war (ist?) es so, dass es keine unskilled workers gibt.
    Jeder in der Produktion könnte ein Saxophon von Anfang bis zum Schluss bauen.

    Wenn es nicht stimmt ist es zumindestens eine schöne Vorstellung. Ich hätte bitte mein Auto auch gerne so.

    Grüßle, Ton
     
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  4. Gelöschtes Mitglied9218

    Gelöschtes Mitglied9218 Guest

    Ich glaube Selmer ist ein Sonderfall und müssen/sollten bei solchen Betrachtungen aussen vor gelassen werden. Die Gesetzmäßigkeiten die bei Selmer greifen, kann man nicht als Maßstab nehmen und verallgemeinern.


    Lg
    Paedda
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 17.September.2018
  5. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    Na ja, ein Mark VI kostete 1974 etwa 1.200,-€. Unter Berücksichtigung der Inflation wären das heute rund 3.400,-€
    Das ist 2,8 mal so viel.

    Für ein Mark VI Tenor aus dieser Zeit zahlst Du heute 6.500,-€, für Mark VI aus den 60gern über 8.000,-€.

    Das sind rund 5 bis 7 mal so viel.

    Also real hat sich der Wert mehr als verdoppelt.

    CzG

    Dreas
     
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  6. ppue

    ppue Experte

    €?
     
  7. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    Ja, umgerechnet.....

    CzG
     
  8. Paco_de_Lucia

    Paco_de_Lucia Ist fast schon zuhause hier

    @Dreas → rechnerisch stimmt das schon alles brav, aber das ist ein 'Gefühlter' Preis.
    Tatsache ist, dass die Nachfrage größer als das Angebot ist - weil die Dinger schon verschrottet. abgewirtschaftet, einlagert, gespielt und gesammelt werden.
    Dadurch steigt nun mal der Preis.
    Wenn plötzlich ne andere Nachfrage entstehen würde, nach einem anderen Instrument und keine Sau sich mehr für das Getröte interessieren würde,
    werden die Preise fallen. Es ist mühsig, sich an sowas zu orientieren. Ich kauf mir das Ding ja nicht aus der Sammlerperspektive [machen sicher einige]
    sondern ich will damit spielen, sprich: wenn es DAS Instrument für mich ist, dann ist mir das Wurscht, was das kostet - es sei denn, ich muss von vornherein einen Kompromiss beim Preis machen - dann suche ich gar nicht erst in dem Preisnivau. [oder ich schaue, wie ich das ganze finanzieren kann]
    Paco
     
  9. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    @Paco_de_Lucia

    Angebot und Nachfrage....klar, schrieb ich weiter oben.

    Habe nur die Faktenlage versucht zu klären (weil @last das Thema Inflation zu Recht ins Spiel brachte) und keine Aussage dazu gemacht wie damit umzugehen ist.

    Das muss schließlich jeder selbst wissen.

    CzG

    Dreas
     
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  10. ToMu

    ToMu Strebt nach Höherem

    warum will man denn immer das Neueste eines Herstellers, wird da das Sax neu erfunden, oder das Tonlochnetz so toll neu berechnet, dass die Physik endlich überlistet ist?
     
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  11. Rick

    Rick Experte

    So ist es.

    Unerfahrene Mitarbeiter ein Produkt "pfuschen" zu lassen, kann sich kein namhafter Hersteller leisten, minderwertige Materialien ebenfalls nicht. So etwas kann natürlich immer vorkommen, es gibt entsprechende Beispiele in der Geschichte*, doch das ist sicherlich eher dem Bereich Pannen zuzuordnen, als dass eine Geschäftsleitung so etwas einkalkuliert und bewusst dafür geringere Preise ansetzt.
    Schwarze Schafe gibt es freilich überall, aber das kann ich mir bei den eingeführten Marken nicht vorstellen.

    *Zum Beispiel die unterschiedliche Messingqualität bei der damaligen DDR-Firma "Weltklang".
     
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  12. mato

    mato Strebt nach Höherem

    Was hat es eigentlich mit den Conn 6m VIII Modellen auf sich. Die scheinen ja sehr unregelmäßig über die 30er (?) und 40er gebaut worden sein und gelten als besonders gut. Ich habe mir das so vorgestellt, dass besonders gelungene Exemplare mit dieser VIII markiert wurden.
    Könnte es nicht auch so sein, dass manche Hersteller die Korpusse nach bestimmten Methoden selektiert und verschiedenen Serien zuordnen?
     
  13. ToMu

    ToMu Strebt nach Höherem

    die Weltklänger wurden darauf hin auch brav mit gutem Messing ausserhalb der DDR vertickt, und die anderen an die braven Sozialisten.
    Es gab ja sogar Herstellerstempel die eindeutig auf Exportware deuteten.
     
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  14. stefalt

    stefalt Strebt nach Höherem

    Unabhängig von Saxophonen würde ich das so beschreiben:

    Höhere Qualität erfordert bessere Kontrollen und bei statistisch gleich verteilten Montage etc. Problemen mehr Ausschuss. Das muss auf den Preis umgelegt werden, also wird es teurer.

    Warum sollte das bei Saxophonen anders sein?

    LG StefAlt
     
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  15. Sandsax

    Sandsax Gehört zum Inventar


    Die 6M VIII und 26m VIII unterscheiden sich, so habe ich es aufgefasst, nur durch eine etwas andere S-Bogen Geometrie von den normalen Modellen.
    „Besonders gelungene Exemplare“ wären sonst doch sicherlich auch bei den anderen Baugrössen irgendwie gekennzeichnet worden; erscheint mir nicht schlüssig.
     
  16. ppue

    ppue Experte

    Weil es nirgendwo so ist. Es mag sein, dass es umgekehrt mal hier und da B-Ware gibt, aber in der Regel achtet jede Fabrik, egal ob Autoherstellung oder Pariser, darauf, den besten Standard zu halten. Es gibt definitif kein: "Och, das ist uns aber gut gelungen, das machen wir mal etwas teurer.
    Kann sich ein Betrieb gar nicht leisten und marketingmäßig ist das auch nicht zu machen. Fällt doch gleich auf, wenn das gleiche Sax mal hier eben 500,-€ teurer ist.

    Das sind doch Fabriken: Wenn die G#-Klappe nicht geht, bekommt es eben eine andere und die eine wird weg geschmissen.
     
  17. derhagi

    derhagi Kann einfach nicht wegbleiben

    Unabhängig von monetären Gegebenheiten kann ich für mich feststellen, dass mir mein Yani T-880 immer wertvoller wird je länger ich es spiele :)

    Von daher stimmt das mit der Wertsteigerung ;-)
     
  18. Bernd

    Bernd Gehört zum Inventar

    Oh Mann - beim ersten lesen las ich „wenn die G#-Klappe nicht klebt“

    Da war mir klar, warum die fast alle kleben. Und bei denen, die nicht kleben hat man versäumt, eine andere zu montieren
     
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  19. Gelöschtes Mitglied9218

    Gelöschtes Mitglied9218 Guest

    Das ist der ideelle Wert. Leider bekommst du dafür nicht 1 € mehr für dein Saxophon. Aber es ist doch gut dass es so ist, denn so kannst du dir sicher sein, dass du mit dem Kauf deines Saxophons ein gutes Geschäft gemacht hast.

    Lg
    Paedda
     
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  20. Paco_de_Lucia

    Paco_de_Lucia Ist fast schon zuhause hier

    & @mato
    Gibt/Gab es da auch andere 6 und 26 Emmer? [ohne VIII??]
    thx Paco
     
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