Wie beenden ich den Ton in Big Band Musik?

Dieses Thema im Forum "Eigene (musikrelevante) Themen" wurde erstellt von tobias_kanthak, 3.Juni.2008.

  1. tobias_kanthak

    tobias_kanthak Schaut nur mal vorbei

    Hi,
    kennt jemand ein gutes Lehrwerk, was die Titelfrage präziese beantwortet?
    Ich kenne nun schon beide Möglichkeiten (1. Zunge ans Blatt oder 2. mit Zwerchfell Luftsäule unterbrechn) würde aber gerne wissen wann welche Methode stilgerecht angewendet wird. Und bei welchen Rythmischen Gegebenheiten.
    Bitte nur antworten, wenn ihr mir ein Lehrwerk, oder eine "Profi-Aussage" angeben könnt, denn persönliche Meinungen habe ich schon genügend gehört, die wiedersprechen sich aber alle und machen mich wahnsinnig.
    Gruß, T
     
  2. Peter

    Peter Kann einfach nicht wegbleiben

    Das kann man pauschal nicht beantworten.
    Es hängt zunächst davon ab, welche Artikulation notiert ist.
    Steht ein "^" (Rooftop) über der Note, ist die Artikulation "daat" - also akzentuiert mit Zungenabschluss.
    Bei Staccato lautet die Artikulation "datt" - also ebenfalls mit Zungenabschluss, aber kürzer als bei den Rooftops.
    Beim Artikulationszeichen "<" liegt zwar ein Akzent auf der Note, allerdings endet der Ton ohne Zungenabschluss ("daa").
    Bei tenuto("-") ist der Ton lang (über den gesamten Notenwert) und ohne Zungenabschluss.

    Bei länger ausgehaltenen Noten (v.a. Backgrounds - ganze Noten) empfiehlt es sich meist, den Ton (am Ende der Phrase, meist erkennbar durch Artikulationsbögen)ebenfalls per Zungenabschluss zu beenden, da sonst die Tonenden "ausfransen" (es dauert bei jedem Spieler im Satz unterschiedlich lange, bis der Ton endet).


    Ist die Artikulation nicht vollständig notiert, hängt natürlich auch viel von der Stilistik (z.B. beinhalten viele Basie-Nummern viele [manchmal unnotierte] Rooftop-Viertel), vom Arrangeur und von den Präferenzen des Big Band - Leaders ab.

    Ich hoffe ein wenig geholfen zu haben.

    Grüße, Peter
     
  3. Gelöschtes Mitglied 172

    Gelöschtes Mitglied 172 Guest

    Man könnte doch eine einfache Antwort geben.

    So wie der Satzführer es macht.
     
  4. Peter

    Peter Kann einfach nicht wegbleiben

    :-D
    Da hätte ich mir die Mühe ja sparen können. ;-)
     
  5. Brille

    Brille Strebt nach Höherem

    Peter hat zwar Recht, aber wo ist die Quelle, auf die du dich beziehst? An deiner persönlichen Meinung war T hier nicht interessiert ;-)
     
  6. rinaldo

    rinaldo Ist fast schon zuhause hier

    Grundsätzlich spielt man im Big-Band Satz etwas "percussiver", also mit mehr Zungeneinsatz am Tonanfang und -ende, als in Solo-Situationen, damit der Gesamtsound nicht zu verwaschen klingt.

    Von überragender Bedeutung ist, wie Matthias ja schon sagte, dass es alle gleich machen. Sonst ist der "Satz" kein "Satz".

    PS: leider wieder kein Lehrwerk, sondern nur die Essenz dessen was ich im Laufe der Jahre in einer Reihe von Big-Bands bei etwa einem halben Dutzend professionellen "Luftverwirblern" gelernt habe.
     
  7. Brille

    Brille Strebt nach Höherem

    Na, hoffentlich reicht das........ :idea:
     
  8. tobias_kanthak

    tobias_kanthak Schaut nur mal vorbei

    Es ist doch schon erstaunlich, dass "Brille" hier wohl der einzige ist, der richtig lesen kann (liegt vielleicht am Namen).
    Ich will Literaturhinweise oder Quellen. Von mir aus könnt ihr auch Aufnahmen analysieren, aber bitte schreibt mir nicht eure persönliche Meinung.
    Denn meine Frage rührt doch daher: Ich bin Satzführer und will den Ton mit der Zunge beendet. Mein BigBand leiter sagt aber, dass man das nicht macht. Und weil ich nicht einfach sofort alles glauben will, was man mir sagt, suche ich nach Antworten.

    PS: Vielleicht sollte man wirklich mal alle Count Basie Aufnahmen auf ihr Tonende hin analysieren, wenn es anscheinend keine konkreten Lehrbücher dazu gibt.
     
  9. bhimpel

    bhimpel Ist fast schon zuhause hier

    Selbst wenn so etwas in Lehrbüchern steht, ist es am Ende die Meinung irgendeines Autor. Was am Ende zählt, ist was gut klingt. Das ist recht subjektiv.

    Ich habe an der Indiana Universität in den USA fast 6 Jahre in den Uni Big Bands des Musikfachbereichs gespielt. Da wurde es einem beigebracht, dass man die Töne grundsätzlich mit der Zunge beendet. Das war mir neu. Aber es leuchtet doch ein. Die Erklärung ist genau die, die hier im Thread schon steht. In der Musik muss man schon selber ein bisschen denken, da zu den meisten musikalischen Fragen mehrere verschiedene Antworten gibt.

    Natürlich gilt am Ende das Wort des Big Band Leiters. Aber vielleicht kannst Du ihn auch überzeugen, wenn's es mit dem Zungenabschluss einfach "tighter" klingt. Ob man das bei alten Big Band Aufnahmen wirklich raushört ist aber fraglich. Den Zungenabschluss soll man ja eigentlich nicht raushören. Es soll halt nur nicht "ausfransen" wie vorher schon erklärt wurde.

    Viele Grüße,
    Benjamin
     
  10. Claus

    Claus Mod Emeritus

    Geht's auch noch unhöflicher :-?
     
  11. TenSax

    TenSax Ist fast schon zuhause hier

    Literatur kenne ich nicht hierfür, Quellen gibts doch unzählige!!! Hör Dir diese mal genau an, und probiere Deine zwei Varianten dazu aus....

    Gruß
    Ten.
     
  12. Peter

    Peter Kann einfach nicht wegbleiben

    Mäßige bitte deinen Ton, bevor du hier weiter postest. Derartig unfreundliche Beiträge auf ein Vielzahl hilfreicher Antworten hin sind nämlich mehr als unangemessen.
    Du sprachst von Profi-Aussagen: Ich bin sicher, dass jede der geposteten Antworten auf deine Frage von einem Profi stammen - ausgedacht hat sie sich mit Sicherheit keiner der Poster.

    Noch ein Wort zu den Beiträgen:
    - Meine Erklärungen zu den Artikulationszeichen sind Fakten, das hat nichts mit persönlicher Meinung zu tun
    - Der Beitrag von bhimpel sagt alles über den Mehrwert von "Literaturangaben" zu den Aussagen von Leuten mit jahrelanger Big Band Erfahrung. Nur weil es gedruckt ist, ist es nicht die unverbrüchliche Wahrheit.
    - Die unverbrüchliche Wahrheit gibt es ohnehin in der Musik selten. Das liegt an der Natur der Sache.

    Warum gehst du nicht einfach auf ein Profi-Big Band Konzert (solltest du ohnehin öfter tun, wenn du ernsthaft Big Band spielen willst) und fragst den Lead-Altisten, wenn dir die Aussagen hier nicht "fundiert" genug erscheinen?

    Grüße, Peter
     
  13. peterwespi

    peterwespi Ist fast schon zuhause hier

    Soso. Du willst. Schon mal etwas von dem berühmten Zauberwörtchen welches mit "b" anfängt?!?

    Dann halt nicht. Und für Literaturhinweise oder Quellen kannst du ja selber im Internet etwas rumsurfen.
     
  14. coolie

    coolie Strebt nach Höherem

    Mich befremdet der fordernde Ton auch sehr!
    Hier ein Literaturipp für a l l e , die mehr über Big Band Phrasierung u.ä. wissen möchten:
    In der Sonic gab es eine m.E. gute Reihe über Big Band Spiel. Autor ist Ed Partyka.
     
  15. blue_asphalt

    blue_asphalt Ist fast schon zuhause hier

    @ tkanthak... bei uns in mecklenburg sagt man: ruuuhig brauner (kutscherspruch) "tach auch secht" herb
     
  16. Peter

    Peter Kann einfach nicht wegbleiben

    Die Reihe würde mich auch interessieren.
    Ed Partyka ist jedenfalls schonmal die geballte Kompetenz in Sachen Big Band. :top:
    Der Leader der Big Band, in der ich spiele, ist ein guter Bekannter von ihm (er ist ebenfalls Bassposaunist).
    Ich durfte Ed auch schon live als Leader erleben.

    Grüße,

    Peter

    P.S.: Jetzt hat er ja endlich seine gedruckte Quelle, unser Threadersteller
     
  17. coolie

    coolie Strebt nach Höherem

    Ich suche mal die Artikel zusammen, die sich mit Spielpraxis beschäftigen. Die Serie erstreckte sich über mehrere Jahre und beinhaltete auch vieles, was nicht direkt das Satzspiel etc. betrifft.

    Schönes Wochenende

    Uli
     
  18. rinaldo

    rinaldo Ist fast schon zuhause hier

    Ok. Hier meine Quellen:
    Der da leitet die Band, in der ich gerade spiele (die da). Der Typ ist übrigens 1. Altist in der Berlin Big Band sowie in seiner eigenen, der Dietrich Koch Big Band. Keine Ahnung, ob Dir das als Referenz reicht. Der da hat das CPJO lange geleitet. Und dieser hier leitet die Band, in der ich öfter mal aushelfe (nämlich diese). Mit der Formation könnt ihr mich z.B. am 15.6. um 21.00 Uhr im b-flat hören. Würde mich freuen, den einen oder anderen begrüßen zu können.
     
  19. Dsharlz

    Dsharlz Ist fast schon zuhause hier

    Frage an den oder die tkanthak:
    warum fragst du nicht deinen Big-Band-Leader direkt um seine Begruendung, statt hier die Leute anzuflegeln ?
    als Antwort aber bitte nur harte Fakten und keine persoenlichen Meinungen, das macht naemlich mich wahnsinnig...
    Dsharlz
     
  20. Baritonmonster

    Baritonmonster Schaut nur mal vorbei

    Ich kratze mich gerade vor Befremden am Kopf.
    Literatur?
    Harte Fakten?
    Verordnungen, Normen, Gesetze?
    Also für mich gilt nur der Klang. Wenn es sich richtig anhört, ist es mir egal, wie es erzeugt wurde. Und wenn es falsch klingt, ist es mir erst recht egal, wie es erzeugt wurde.
    Ich würde mich als Bandleader niemals in solche Details einmischen. Ich kann doch nur sagen, was ich gerne hören möchte, aber nicht, wo jeder Saxophonist seine Zunge hinstecken soll. Oder?
     
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