Wie findet man sein ultimatives Horn? Mit welchem Mundstück teste ich?

Dieses Thema im Forum "Saxophone" wurde erstellt von Dreas, 5.Juni.2018.

  1. Bernd

    Bernd Gehört zum Inventar

    Worauf lege ich Wert? Was sind meine Prioritäten?
    Ich habe mit dem Schucht, der Medusa und dem Keilwerth Toneking 3 richtig tolle Hörner.
    Beim Toneking finde ich die Applikatur für meine Pranken nicht optimal.
    Bleiben noch 2.
    Das Schucht finde ich vom Sound, Intonation und von der Optik Hammer. Die Applikatur ist bis auf eine Ausnahme perfekt.
    Lediglich der Wechsel Eb-C über die Wippe ist nicht optimal. Das kann die Medusa besser.
    In einem der Stücke, die am WE beim Ensembleworkshop gespielt werden, kommt genau dieser Wechsel ein paar Mal vor.
    Also die in allen Bereichen "perfekte" Medusa mitnehmen?
    Bei ihr gefällt mir der schnieke Goldlack nicht...... und das Auge spielt bei mir immer mit.
    Im Sinne des Ganzen - also dass ich beim WS den schnellen mehrfachen Eb-C-Wechsel nicht verkacke, wäre für diesen Zweck die Medusa das beste Horn.....
    Immer diese Entscheidungen. Das nervt :)

    LG Bernd
     
  2. bebob99

    bebob99 Strebt nach Höherem

    Das ist zwar jetzt nicht gerade saxophonistisch, aber DIE Frage würde ich im Zweifelsfall vielleicht anders behandeln als die nach einem "besseren" Saxophon. Sollte man sich bei einem Saxophon "falsch" entscheiden, kann man das meist verhältnismäßig leicht korrigieren. Beim Lebenspartner (oder -in) kann schon die Frage gefährlich sein und ganz bestimmt kann man dann im Zweifelsfall nicht einfach wieder zurück tauschen. Schon weil bei dieser Frage ja beide Beteiligte selten der gleichen Meinung sind.

    Hier lohnt es sich auf jeden Fall, Arbeit in die Aufrechterhaltung und Verbesserung der Beziehung zu investieren. Wenn Kinder beteiligt sind, dann 10x. Patchwork "Familien" sind für die meisten Kinder in Wirklichkeit nicht ganz so cool wie die moderne Gesellschaft uns gerne vermitteln möchte.
     
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  3. Gelöschtes Mitglied 11184

    Gelöschtes Mitglied 11184 Guest

    Ich habe derzeit zwei Hörner, die sich total unterschiedlich spielen (vom Sound will ich mal gar nicht reden). Mit dem einem kann ich einen Ton über 4 Takte ohne atmen halten. Mit dem anderen Horn bin ich froh, wenn ich ihn 2 Takte halten kann. Ihr habt mir hier im Forum schon mehrfach bestätigt, dass ich mit dem einen Horn deutlich lockerer und leichter spiele.

    ich würde es anders formulieren:

    Der Klangunterschied zwischen verschiedenen Hörnern mag minimal sein ... aber ergonomische Unterschiede (Lage der Klappen) und Ansprechverhalten kann sich positiv auf das Gesamtergebnis auswirken!

    Ich bin der Meinung, dass Wahnsinnig schwierig ist das richtige Horn zu finden. Am besten hat man es mal für einige Wochen zu Hause und kann es richtig probieren. Ein Anspielen für 1 Stunde ist fast sinnlos ...

    ... wer sein Horn hat, kann froh sein .... :)

    lG Nic

    p.s. ich habe ca. 20 Hörner probiert ... vier gekauft ... und noch zwei in meinem Besitz ... ich spiele aber nur noch eins, weil ich nur mit diesem richtig klar komme (obwohl mir mein zweiter Horn viel besser gefällt!!!)
     
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  4. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Ich hab die letzten 4 Wochen jeden Tag 2 Stunden Flöte geübt, viel Töne ausgehalten.
    Meine Saxophone spielen sich nun völlig anders.

    Ich hab ja selbst einen gewissen Probier- und Spieltrieb, aber eigentlich war mir immer klar, dass die Unterschiede, die Hörner aufweisen, niemals so groß sind, dass sie ernsthaft mein Spiel beeinflussen würden. Anders sieht es natürlich im Kopfkino aus, aber da werde ich auch resistenter.
    Es ist aber schon so, dass ich für die paar "klassischen" Sachen, die ich spiele (professionelle Blasorchester, wo ich substituiere) mein Yanagisawa bevorzuge.
    Wenn ich aber bedenke, dass ich zu exponierteren Populargigs auch wieder mit der Sicherheitsvariante Yanagisawa ausrücke, werden meine BA und SBA zu einer schönen Wertanlage :) (Ernsthaft, die machen am richtigen Platz schon Spaß).
    Aber glaubt mir: Mit Konzentration und Üben und Gewöhnung geht alles mit allem. WIe hätten sie's früher gemacht? Der Wiedoeft oder der Mule hatten auch keine perfekt eingestellten SA II zur Verfügung. Und der Sanborn würde mit meine Limitee ohne Resonatoren auch durch jede Band schneiden.

    Also wenn ein Horn ordentlich in Schuss und perfekt eingestellt ist, sollte das doch keine Rolle (im wahrsten Sinn des Wortes) spielen.

    Cheers, T.S.
     
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  5. Paco_de_Lucia

    Paco_de_Lucia Ist fast schon zuhause hier

    sorry, das ist der Spruch des Tages.
    paco
     
  6. Gelöschtes Mitglied 11184

    Gelöschtes Mitglied 11184 Guest

    Du brachst mich nicht zu überzeugen ... ich stelle derzeit einen Unterschied fest. Aber ich muss mehr üben und endlich dem Horn meinen Willen aufzwingen ... ich muss fokussierter die Luft zum Blatt bringen

    .... wie immer ... es hilft nur üben, üben, üben, .....
     
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  7. Bernd

    Bernd Gehört zum Inventar

    @Ton Scott:
    Der Punkt ist, dass die Klappenwege der Eb-C-Wippe beim Schucht größer sind. Der kleine Finger muss einen gewissen Höhenunterschied überbrücken und kann nicht einfach hin und her rollen. Bei der Medusa sind die Klappenwege generell viel geringer.
    Bei allen anderen Klappen spielt das für mich überhaupt keine Rolle. Bei Eb-C ist es aber wesentlich komfortabler.

    Das ist "jammern" auf ganz hohem Niveau. Denn die Wippe des Schucht ist keinesfalls unbequemer als bei Selmer oder Yamaha. Mit üben wäre der schnelle Wechsel kein Thema.....

    Aber die Medusa ist in dieser Hinsicht einfach genial!

    LG Bernd
     
  8. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Dann muss es eingestellt werden IMHO.
    Kante würde ich nicht akzeptieren.
     
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  9. Claus

    Claus Mod Emeritus

    Das ist aber einfacher: https://de.wikipedia.org/wiki/Inlandtaipan

    Aber wenn Du damit sagen wolltest, dass ich genauso tot bin, wenn ich von der zweitgiftigsten Schlange gebissen werde, hast Du natürlich Recht... :D
     
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  10. 47tmb

    47tmb Gehört zum Inventar

    und genau das macht dann den Unterschied :)
     
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  11. ehopper1

    ehopper1 Strebt nach Höherem

    Antwort auf die Ausgangsfrage:
    Zufall und ein bisschen Glück.

    Nur mal (m)ein Beispiel:
    Eines Tages im Jahre 1995 (also in der Steinzeit ;-)):
    Yanagisawa A-880 Alto zur Reparatur zum Saxdoc gebracht und ein in der Vitrine stehendes, generalüberholtes King S20 Alto ausprobiert.
    Die eingeplante GÜ wurde dann halt insgesamt etwas teurer.
    Aber das S20 sagte halt nach wenigen Tönen zu mir: "Nimm mich mit!". ;-)

    Es ist heute noch mein Traumhorn, obwohl ohne Silberbogen und ohne Pearls.
    Mein S20 ist ein Klasse-Allrounder, mit dem ich alles spiele von Klassik über Jazz bis Pop.

    Mundstück war anfangs und viele weitere Jahre ein Meyer M5M, heute ist es ein Kay Siebold Response 6* (genial!).

    Das Yani spielt (und pflegt!) ein guter Freund von mir noch heute.

    LG
    Mike
     
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  12. quax

    quax Gehört zum Inventar

    Exakt. Die "giftigste Schlange" wäre das Exemplar, dass gerade sein Zähne aus mir zöge. Was interessiert ich da der Taipan am anderen Ende der Welt oder auch nur der um die Ecke?
    Mit völlig giftfreien Grüßen
    quax
     
  13. saxhornet

    saxhornet Experte

    Da gibt es immer wieder sehr unterschiedliche Ansichten und zum grossen Teil hängt es auch vom Spieler und vom Zuhörer ab. Bei Anfängern sind die Unterschiede oft klanglich eher gering, der spürt eher einen Unterschied wie es sich spielen lässt. Beim Profi zeigen sich die Unterschiede schon deutlicher und was für einen unerfahrenen Zuhörer nur ein kleiner Unterschied ist, ist für den Profispieler oft ein deutlicher Klangunterschied und für ihn ausschlaggebend, neben dem Spielgefühl. Manche Leute hören da weniger oder unkritischer, wie ein Jazzgitarrist, den ich kenne, der hörte nicht mal den Unterschied ob ich eher mit einem High Baffle Mundstück oder eher einem Link Mundstück gespielt habe im direkten Vergleich (im Gegensatz zur Sängerin, die es genau zuordnen konnte).
    Ich habe gerade selber erlebt wie gut da trainierte Ohren sein können. Ich habe Freunden aus einem Saxophonfachgeschäft, die mich und mein Spiel gut kennen auf einem anderen Sax vorgespielt und sie konnten, ohne mein Originalhorn im Vergleich vor Ort zu hören mir die Unterschiede benennen und sie lagen damit vollkommen richtig. Das nenne ich Ohren und Klanggedächtnis.
     
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  14. saxhornet

    saxhornet Experte

    Das ultimative Horn gibt es ja eh nicht, sondern man geht immer Kompromisse ein und versucht diese möglichst auf eine geringe Anzahl runterzudrücken. Hinzu kommt ja auch glücklicherweise, das für jeden Spieler ein anderes Horn das "perfekte" Horn ist.
     
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  15. saxhornet

    saxhornet Experte

    Du wirst so immer das Saxophon suchen und finden, das optimal mit deinem Mundstück funktioniert, wenn Du nur das Mundstück nutzt, das Du auch vorher gespielt hast. Aber so machen es eigentlich alle Spieler. Wenn ich aber von einer Vintagekanne komme und da wegen der Intonation ein Mundstück mit sehr grosser Kammer spiele und moderne Hörner ausprobieren möchte, würde ich durchaus auch mal ein anderes Mundstück probieren mit anderer Kammer, um zu schauen was passiert.
     
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  16. Aerophon

    Aerophon Ist fast schon zuhause hier

    Heißt in Zusammenfassung, Saxspielen ist immer teuer? Für den Anfänger, weil er glaubt mit anderen Hörnern besser zu klingen und bei genügend Budget auf Einkaufstour geht. Bei Profis dann, weil hier tatsächlich Unterschied wahrgenommen werden und damit die Such nach dem perfekten Horn gerechtfertigt ist.

    Da sieht man mal was das Kopfkino ausmacht. Wenn ich bedenke was Ton Scott alles versucht hat über die letzten 2 Jahre.

    Ich stelle für mich als Späteinsteiger fest, dass sich der Sound im Lauf der Zeit doch entwickelt. Tatsächlich üben hilft insbesondere, wenn es mit ein wenig Geduld gepaart ist. Ich habe immer mal wieder Serie III Tenor angespielt und dachte das brauche ich irgendwann. Mittlerweile bin ich froh dem Impuls nicht nachgegeben zu haben. Wenn ich nun aber ein völlig anderes Horn versuchen wollte, sagen wir ein Vintage von wem auch immer gebaut, dann wüsste ich nicht mit welchem Mundstück und würde mich auch nicht wirklich für kompetent halten ein passendes Mundstück auszusuchen. Generell finde ich es schwierig 2 Parameter gleichzeitig zu verändern. Das widerspricht meinem Ansatz als Naturwissenschaftler. Mein Equipment passt für mich auf absehbare Zeit und das ist gut so.

    Aerophon
     
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  17. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    Genau das ist der Punkt. „Ceteris paribus“ funktioniert hier nicht.

    Es sieht nur so aus.

    CzG

    Dreas
     
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  18. saxhornet

    saxhornet Experte

    Wieso soll es denn dann teuer sein. Das perfekte Horn muss ja nicht das teuerste sein. Ich hatte schon etliche krass teure Saxophone angespielt, die hätte ich nicht spielen wollen, wenn ich Geld dafür bekommen hätte.

    Und mancher Anfänger übertreibt gerne leider mal. Vielleicht weil üben doof ist, man das Geld für die Suche nach "dem" Horn hat, man sich einen Sound kaufen will oder weil es Spaß macht? Ich weiss es nicht, wundere mich da aber immer wieder. Und auch das neue Sax als Motivationshilfe fürs Üben ist nicht sinnvoll und führt langfristig meist nicht zu mehr üben oder weniger Frust.
    Ich kenne selber genug Fälle wo Anfänger viel mehr Geld für ein Sax ausgeben als notwendig, obwohl sie bereits ein gutes Horn besitzen und üben viel mehr bringen würde und die Probleme nicht vom Horn oder Mundstück kommen.

    Und auch der Profi sucht nicht dauernd und immer, da gibt es aber sicherlich auch Ausnahmen. Ich weiss daß einige Profis ihren Lieblingshörnern oft eher durch Zufall begegnet sind. Anders sieht es mit Backup-Hörnern aus, wo man möglichst ein Horn will, das nahe am Haupthorn vom Klang, Intonation und Spielgefühl ist, da kann es passieren, daß man intensiv und lange suchen muss.


    +100
    Genau so ist es. Zusätzlich hilft es wenn man weiss was man üben sollte und was man tun kann um den Sound zu verändern.....
     
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  19. Gelöschtes Mitglied 11184

    Gelöschtes Mitglied 11184 Guest

    ich glaube jeder muss die Erfahrung selbst machen, dass das Horn den geringsten Einfluss auf den Sound hat ... das Mundstück etwas mehr ... Blatt noch mehr ... ja und die Person hinter dem Horn wohl am meisten, oder????
     
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  20. GelöschtesMitglied11073

    GelöschtesMitglied11073 Guest

    Falsch ;-),das ultimative Horn gibt es vielleicht für dich nicht. für andere schon. Ich habe meins gefunden,spiele es seit 15 Jahren und gehe kein Kompromiss ein. Es klingt genau so wie ich es haben will,es fühlt sich genauso an wie ich es haben will und es sieht genauso aus wie ich es haben will.
    Seitdem bin ich auch nicht mehr auf der Suche nach was anderem, wozu auch ;-)
     
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