... Ja reinblasen und Ton kommt raus... Aber was spielt sich da - einfach verständlich ausgedrückt - ab? So in etwa fängt das wahrscheinlich an: Man bläst rein (Annahme alle Klappen sind zu), das Blättchen hebt sich, der Druck steigt kurzfristig an. Dieser höhere Druck breitet sich mit Schallgeschwindigkeit aus bis zum Schalltrichter. Die Wände des Saxes machen das mit indem sie sich dort wo der größere Druck ist etwas ausbeulen. Am Ende des Schallbechers muß diese Bewegungsenergie irgendwo hin und läuft zurück bis zu dem Blättchen. Die erste Schwingung ist fertig, wir hörten den ersten Bruchteil eines tiefen B (notiert). Aber wie ist das mit der Oktavklape warum bringt dieses kleine Loch das Sax dazu mit doppelter Frequenz zu schwingen? Warum ist das bei einer Klarinette anders? Was hat die konische Bohrung für eine Bedeutung, ändert die "nur" die Obertöne oder ...? Wie kann man sich den Einfluss der geschlossenen Klappen "dahinter" vorstellen (ich meine z.B. hoch C oder Fis) So viele Fragen, wer hat Antworten? Grüße Droll
Die Luftsäule im Schallrohr wird durch das schwingende Blättchen zum Schwingen angeregt: Am Schalltrichter wird ein Teil der Druckwelle reflektiert (auch wenn es wenig intuitiv klingt, dass Luft an einer Öffnung zurückprallen soll!) und überlagert sich mit der ursprünglichen abwärts laufenden Welle zu einer stehenden Welle. Ab da ist es so ähnlich wie auf einer schwingenden Saite: Es gibt einen Grundton, der nur einen Schwingungsbauch hat. Höhere Töne erzielt man entweder durch Verkürzung der schwingenden Saite (Luftsäule) durch Fingerdruck (Öffnen von Klappen). Oder aber dadurch, dass man Obertöne anregt. Bei der Saite z.B. indem man den Finger leicht auf die Hälfte der Länge legt. Dadurch entsteht dort ein Schwingungsknoten und rechts und links davon ein Bauch (der Ton hat dann die halbe Wellenlänge L und daher die doppelte Frequenz F, da gilt L * F = V mit V:Ausbreitungsgeschwindigkeit der Welle). Doppelte Frequenz heißt genau eine Oktave höher als der Grundton. Diese Erklärung ist ziemlich vereinfacht. Wenn man es genauer untersucht merkt man schnell, dass die Geschichte sehr komplex wird. Z.B. kann man die Frage "Wo muss die Oktavklappe sitzen" mit diesem Ansatz nicht wirklich beantworten.
Sehr schön zu beobachten: Das Mundstück mit Blättchen und Ligatur falsch rum in den Mund nehmen, so dass die S-Bogenseite im Mund ist und man auf das Reed guckt. Nun: Luft kräftig einsaugen!
... Wie ist das nun z.B. bei einer Klarinette, hat man da wie beim Sax die doppelte Frequenz wenn man die Oktavklappe drückt? Wenn nein, hängt das mit der zylindrischen Bohrung zusammen? Grüße Droll
Jau, die Klarinette verhält sich wie eine gedackte Röhre. Deshalb prodzuziert sie auch nur jeden 2. Oberton und überbläst deshalb in die Duodezime.