Wie klingt ein klassisches Bariton-Mundstück?

Dieses Thema im Forum "Bariton Special" wurde erstellt von Saxbaer, 16.April.2021.

  1. Saxbaer

    Saxbaer Ist fast schon zuhause hier

    Ich habe jetzt drei "klassische" Mundstücke für ein Baritonsaxophon zur Ansicht bekommen. Es ist ein Selmer S80 D, ein Yanagisawa BS220 und ein Vandoren Optimum VL4. Die Öffnung ist ungefähr gleich (ca. 2,1mm).
    Die Drei wurden mir von einem Fachhändler empfohlen. Nun habe ich alle drei angespielt und sie klingen unterschiedlich. Soweit natürlich keine Überraschung, aber dabei frage ich mich, wie "soll" (wenn man das so fragen kann) eigentlich ein klassisches Baritonmundstück klingen, damit man es so nennen kann?
    Herzlichen Dank schon mal für eure Ideen
    der Saxbaer
     
  2. Livia

    Livia Ist fast schon zuhause hier

    Das Selmer S80 und das Vandoren Optimum sind an sich Klassik-Mundstücke, damit kannst du nichts falsch machen. Die Öffnung des Selmers ist jedoch recht groß, üblicher wäre C* oder C**.
    Um darauf klassisch klingen zu können, sollte es gut kontrollierbar sein und weniger Flexibilität zulassen (Bendings und co. brauchst du dann eher seltener). Der Klang eher dunkel.
    Am wichtigsten ist, dass du es gut spielen kannst. Lange Töne ohne wackeln mit einem präzisen aber weichen Anstoß sollten möglich sein und eine Homogenität im Klang über den gesamten Tonumfang des Saxophons. Außerdem sollte es möglich sein, sehr leise Töne aus dem Nichts zu spielen.
     
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  3. GelöschtesMitglied11073

    GelöschtesMitglied11073 Guest

    Naja,dazu gehört ja nicht nur das Mundstück,dazu gehört auch das Blatt(z.B. Vandoren blau) ,und der Ansatz.
    Zudem gibt es nicht den einen klassischen Sound,wie auch.
    Im Zeitalter der Klassik,gabs noch kein Saxophon
    Klassischer Sound ist also,was du deaus machst
     
  4. Sebastian

    Sebastian Ist fast schon zuhause hier

    Es gibt bestimmt gute Aufnahmen auf YouTube & Co., im ungünstigsten Fall musst Du es aus Quartetten heraushören.
     
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  5. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Nö, eigentlich nicht. Nicht größer als bei den anderen, absolut auch eher eng
     
  6. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

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  7. Saxoryx

    Saxoryx Strebt nach Höherem

    Wie immer mein klassischer Lieblingssaxophonist Arno Bornkamp:

    Er spielt jetzt anscheinend auch nur noch Bariton.
    Bevor ich das gesehen habe, hätte ich bei Klassik nie an Bariton gedacht, ehrlich gesagt. Das Instrument, das man in der Klassik solistisch am meisten sieht, ist ja das Alt. Mit dem Bariton macht das einen ganz anderen Eindruck.
     
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  8. Stevie

    Stevie Ist fast schon zuhause hier

    Finde das D nicht zu eng. Habe selber ein D mit 4er Grand ConcertBlättern von Rico gespielt. Das D hat sogar den Vorteil, dass Du damit in ff Passagen besser zurecht kommst (war jedenfalls mein empfinden).
    Gerade beim Bariton spielt man ja gerne mal eine größere Öffnung ... musst schauen, dass Du mit der Luft hinkommst. Aber ein D ist immer noch ein enges Mundstück.
    Und der Klang des S80 D ist absolut klassisch.

    So long
    Stevie
     
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  9. Saxoryx

    Saxoryx Strebt nach Höherem

    Und Paganini auf dem Bariton ist auch möglich:

    Unglaublich. Aber wenn man all diese Saxophonisten vergleicht hat doch jeder seinen persönlichen Ton.
     
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  10. Saxbaer

    Saxbaer Ist fast schon zuhause hier

    Prima, vielen Dank für die hilfreichen Hinweise und Links. Danke auch an @Livia für den Hinweis, dass neben dem Mundstück auch noch die Umsetzung der Tonvorstellung sehr wichtig ist.
    Viele Grüße
    Martin
     
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  11. kukko

    kukko Ist fast schon zuhause hier

    möglich ist das, auch stupende Technik - aber schön? Das wird nach meinem Gefühl weder dem Stück noch dem Bariton gerecht.
    Ich will aber Saxbaer nicht davon abhalten, das nun zu üben ;)
     
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  12. Livia

    Livia Ist fast schon zuhause hier

    Hier ist meine Lieblings-Baritonsaxophon-Aufnahme:


    Noch kurz zum Mundstück: Das Selmer D ist schon offen für Klassik-Verhältnisse, dabei bleibe ich. Aber natürlich kann man auch darauf klassisch spielen, gibt es nur seltener. Gerade wenn man von einem offenen Mundstück kommt, ist das D vielleicht besser.
     
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  13. Paco_de_Lucia

    Paco_de_Lucia Ist fast schon zuhause hier

    sehr beeindruckend!
    paco
     
  14. onomatopoet

    onomatopoet Ist fast schon zuhause hier

    DEN klassischen Ton gibt es ja auch nicht, Delangle klingt anders als Rascher oder als Bornkamp.
    Bei den Bahnöffnungen bin ich bei Livia, obwohl ich auf Alt und Tenor Selmer D spiele, funktioniert das beim Bari für mich nicht (oder nur sehr erschwert), sondern je nach Sitution und Sax nutze ich da Selmer C* oder Vandoren BL 3 (mit Vandoren blau 3 oder 3,5); wenn Du das Klangkonzept magst, würde ich ev. auch ein Rascher-Mundstück noch in die Wahl einbeziehen.
     
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  15. Saxbaer

    Saxbaer Ist fast schon zuhause hier

    Gerade gehört, schöne Musik toll gespielt.

    @Livia Tolle Musik. Da die Selmer ja auch verschieden ausfallen sollen, probiere ich auch nochmal ein C**.

    @onomatopoet Sicher gibt es auch nicht DEN klassischen Ton, das hatte ich auch nicht erwartet. Aber er unterscheidet sich doch schon sehr von einem jazzigen oder funkigen Sound. Ich kann mich noch gut an mein erstes klassisches Konzert eines Saxophon Quartetts erinnern. Da war ich doch überrascht wie Saxophone "auch" klingen können.
     
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  16. Ottokarotto

    Ottokarotto Ist fast schon zuhause hier

    Wenn Rascher empfohlen wird, sollten auch die Caravans nicht unerwähnt bleiben - wenn das nicht gar (Fast-)Kopien sind, aber da bin ich überfragt.
    EIn bekannter Saxophon-Laden aus Berlin vertreibt die, versendet auch zur Probe ;) ... oder hier im Süddeutschen Raum gibt es in Balingen/Albstadt einen Anbieter für die Rascher-Mundstücke.
     
  17. Saxbaer

    Saxbaer Ist fast schon zuhause hier

    @Ottokarotto Bei dem Laden aus Berlin habe ich drei zur Ansicht bestellt. Leider hat man aber die Caravan nicht erwähnt. :(
     
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  18. Ottokarotto

    Ottokarotto Ist fast schon zuhause hier

    Ich habe mal ein Caravan fürs Tenor probiert - hat eine vergleichbare Öffnung von ca. 3* bis 4. Ist also sehr eng. Dementsprechend harte Blätter braucht man - auf dem Rascher ebenso.
    Vielleicht wirds aber so selten verkauft, dass man es eher vergisst anzubieten? ;)
     
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  19. Rick

    Rick Experte

    Wieso? Erstens ist das nun mal ein bewusst virtuos komponiertes Stück, zweitens spielt er das sehr musikalisch, finde ich, besonders die lyrischen Stellen, so zum Beispiel nach Minute 2 oder ab 3:33. Und das Bariton reizt er sehr gut aus, man bekommt endlich mal zu hören, was mit dem "Tieftöner" alles machbar ist! :thumbsup:

    Beachtlich finde ich immer, wenn es jemand schafft, selbst schwierigste Stellen scheinbar mühelos zu spielen - auch wenn man natürlich weiß, dass jede Menge jahrelangen intensiven Übens dahinter steckt.
     
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  20. Rick

    Rick Experte

    Fantastisch; sehr bewegend, einfach klasse! :applaus:
    Wer braucht da noch ein Cello? :-D
     
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