Wie läuft Euer Unterricht ab - Berichte aus dem Leben...

Dieses Thema im Forum "Eigene (musikrelevante) Themen" wurde erstellt von saxolina, 22.Oktober.2010.

  1. saxolina

    saxolina Strebt nach Höherem

    Hallo zusammen,

    wir hatten jetzt mehrfach Diskussionen über Lehrerwechsel und Unterrichtsliteratur, aus diesem Anlass möchte ich diesen neuen Thread aufmachen, in dem Ihr, wenn Ihr wollt, berichten könnte, wie Euer Unterricht abläuft.

    Ich fange mal an:
    Mein Lehrer ist gleichzeitig auch der Coach der Combo, in der ich spiele.
    Wir beschäftigen uns mit den Stücken, die wir in der Combo auch spielen.
    Mein Ziel ist es, zu den Stücken frei zu improvisieren. Den Weg dorthin gehen wir folgendermaßen:
    1) Von den Changes nur die Grundtöne
    2) Dreiklänge
    3) das ganze am besten auswendig
    4) Approaches auf Grundton, Terz und Quinte
    5) Improvisationsversuche nur mit den Dreiklangstönen und den Approaches, dies auch in vier- bzw. zweitaktigem Wechsel mit dem Lehrer
    6) frei loslegen mit Playalong oder Klavierbegleitung (das macht mein Lehrer dann...)

    Außerdem machen wir Ansatzübungen, wenns mal nicht so läuft und verkrampft klingt,
    Tonleiterübungen wenn meine Alptraum-Tonarten dran sind (Cis, Fis,...),
    wir spielen auch mal Duette
    und improvisieren im Wechsel über einen Blues,
    außerdem kommt alles zur Sprache, was ich einbringe.

    Und wenns mal mit dem Instrument nicht geht, weil z. B. ein Herpes stört, dann machen wir eben Gehörbildung oder solche Sachen.

    Bestimmt habe ich Vieles vergessen, macht aber nix, jetzt seid Ihr dran, wenn Ihr wollt :)


    Grüße
    Saxolina

    *die sich schon wieder auf die nächste Unterrichtsstunde freut*
     
  2. Gast

    Gast Guest

    klasse lehrer, weiter so.

    kann mir nix besseres vorstellen - er MUSS (m.E.) sich zurückhalten, damit du dich entfalten kannst.

    ...und du sagst es schon, wenn nix mehr geht, geht theorie - muss auch sein.

    guter mann.
     
  3. Gast

    Gast Guest

    Ich habe keinen Lehrer aber meine Übungszeiten sehen folgendermaßen aus:

    1. Longtones
    2. an- und abschwellende Töne
    3. Tonleiterübungen
    4. Technikübungen
    5. Stücke spielen mit oder ohne Playalong

    was haltet ihr davon,findet ihr dieses Übeprogramm in Ordnung?
     
  4. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Hallo Saxolina,

    finde ich gut die bisherige Diskussion in einem eigenen Thread sozusagen zusammenzufassen.

    Bevor ich zu meinem Unterrichtsablauf komme zwei Sachen vorab, die m.E. wichtig sind, da sich danach auch der Unterricht richtet:

    - meine Lieblinsgmusikrichtung ist Jazz, gerne mal auch `n
    bischen Pop oder Rock, weniger Klassik.

    - mein Ziele mit dem Instrument:

    - Stücke vom Blatt schnell lernen, sauber vortragen aber
    auch interpretieren
    - Improvisation und Solos in mir bekannte Stücke einbauen
    - gemeinsam mit ´ner kleinen Band (Bass, Klavier, 2. Sax
    whatever,) spielen können
    - mit der besser werdenden Technik dürfen dann auch die
    Stücke anspruchsvoller werden

    Diese Ziele habe ich mit meinem Lehrer besprochen und entsprechend baut er den Unterricht auf:

    - Klangbildung, Artikulation, Ansatz dazu entsprechend
    Übungen immer zum Aufwärmen als Einstieg
    - Rhythmus!!!!!!!!! (div. Übungen, auch für zu Hause)
    - Grifftechnik, Atemtechnik, Fingerübungen, etc.
    - Improvisation, gemeinsam mit ihm entweder mit Sax oder
    Klavierbegleitung
    - Dazu immer eingebaut Harmonielehre, Aufbau eines Solos
    Erarbeitung von Phrasen, Beantwortung von Fragen etc.
    - Lösen von Problemen bei Stücken, die ich mir
    erarbeitet habe, spielen auch zu playalongs
    - zusammen spielen

    Tips oder Hinweise und Inhalte schreibt er mir immer auf sowie Übungen für zu Hause.

    Wir üben wöchentlich eine Stunde (meistens sogar 70 min. die Zeit verdröselt sich einfach unheimlich schnell)

    Nun passt obiges nicht komplett in eine Übungseinheit, also setzen wir da die Schwerpunkte, wo Bedarf ist, achten aber darauf, nicht das Gesamtprogramm aus den Augen zu verlieren.

    Er findet immer schnell die Schwachpunkte, und vertieft dann an der Stelle die Übungen.

    LG

    Dreas
     
  5. Dieter_B

    Dieter_B Ist fast schon zuhause hier

    Hallo Andreas
    Sooo stelle ich mir einen guten Unterricht vor.
    Klar strukturiert und den eigenen Vorstellungen angepasst.
    (Abgesehen von der Musikrichtung - Jazz ist nicht so mein Ding). Das hört sich nach "weiterkommen" an!

    Ich überlege Tatsächlich, ob ich nicht doch einen professionellen Saxlehrer aufsuchen sollte.
    Ich denke, dass ich spätestens beim KuK-Treffen eine Entscheidung treffen werde.

    Übrigens:
    Was macht deine neue Erungenschaft?
    Ist sie gut angekommen?
    Schon ein paar Aufnahmen gemacht?

    Fragen über Fragen ;-)

    Gruß
    Dieter
     
  6. Gelöschtes Mitglied 5398

    Gelöschtes Mitglied 5398 Guest

    Den Thread find ich gut! Da kann man vll auch was abschauen für den eigenen Unterricht!

    Ich interessiere mich auch nicht so besonders für Jazz, bisher möchte ich es "nur" ins Orchester schaffen!

    Mein Unterricht dauert nur eine halbe Stunde und ich finde, dass er nicht sonderlich strukturiert ist...
    - meistens lässt er mich von der letzten Woche was vorspielen,
    - dann üben wir das noch einmal
    - dann kommt vll noch was Neues als "Hausaufgabe"
    - oft macht er dann noch was mit mir gegen meine "Taktlosigkeit"

    Allerdings spiele ich erst 1 1/2 Jahre, meinen Lehrer hab ich jetzt 1 Jahr... Meine Betreuerin musste in dieser Zeit noch Tonleitern spielen, auch die Grifftechnik... das mach ich gar nicht! Obwohl vll doch auch nötig wäre bei mir...
    Er wollte mir auch schon Jazz-Stücke zum Üben geben und möchte, dass ich zum Klassenvorspiel gehe. Das mag ich aber gar nicht... ?

    lg
    Mary
     
  7. Ambrosia

    Ambrosia Ist fast schon zuhause hier

    @wolf61:

    Hi Klaus!

    Du bist aber fleißig! :-D Ich mach es so wie du, nur nicht in der Reihenfolge! :-D

    Mein Unterricht sah so aus:

    Von 45 Minuten erzählte mir mein Lehrer (so im Leben ein lieber Kerl) 30 Minuten von seinem privaten Kram, der Rest war Unterricht, war nicht so prickelnd, so dass ich es irgendwann mit dem Argument aufgegeben habe, dass ich mir den Unterricht nicht mehr leisten könne und seither ohne Lehrer spiele.

    Lehrer sind bei uns leider Mangelware - shit happens! :-D

    Gruß,

    Ina
     
  8. schnuggelche

    schnuggelche Ist fast schon zuhause hier

    also,...

    bei meinem lehrer isses so, dass ich mir bücher geholt habe die mir gefallen, aber auch total sein geschmack sind..:)

    daraus spielen wir (mit und ohne playalong), die daraus entstehenden schwierigkeiten gehen wir dann gemeinsam durch.er erklärt es mir so oft ich mag, schreibt variationen auf.
    wenns gar net geht, spielt´s am klavier oder am sax vor und ich dann nach, wenn alle stricke reißen, muss ich ans klavier, meist geht es dann...
    er kann alles gleich erklären, keine frage bleibt offen.
    egal ob rock, pop, jazz, kirche, schlager...er kann alles :)
    manchmal schicke ich ihm eine mail oder ruf ihn kurz an und sag, "du ich mag das und das morgen (heute) machen" und er zaubert sofort was.genauso kann ich eine cd mitbringen (spontan) und wir schreiben dann zusammen raus,was passt.
    alles kein thema.absolut flexible in allen bereichen.
    oder setzt sich ans klavier und spielt ein bekanntes lied und ich muss dazu improvisieren... auch kommt der spass nicht zu kurz. aber bei allem achtet er immer auf atmung, takt, finger (ja nicht zu hoch,eher unscheinbar ) technik, intonation etc...
    wenn es mal nicht geht zu saxen (erkältung etc...) theorie und/oder am klavier.

    was will ich mehr, bin rundherum zu frieden.
    ich kann ihn jederzeit anrufen,ist immer für einen da...


    ein hochzufriedenes schnuggelche
     
  9. Trullalein

    Trullalein Schaut nur mal vorbei

    Hallo
    Ich will auch mal meinen Senf dazu geben.
    Ich spiele nicht selber Saxophon, begleite aber meinen 11-jährigen Sohn immer.
    Er hat eine halbe Stunde Unterricht pro Woche.
    Er hat im März angefangen, nachdem er aber 4 Jahre Blockflöte gespielt hat.
    Der Lehrer lässt ihm Zeit, in Ruhe anzukommen und sein Instrument zusammen zu bauen.
    Dann spielt der Junge sich kurz ein.Danach werden die "Hausaufgaben" vorgespielt und evtl. noch korrigiert.
    Jedes Problem, das beim Üben aufgetreten ist, kann angesprochen werden.Dann wird auch in Ruhe drüber gesprochen
    und der eine oder andere Trick gezeigt, wie es einfacher geht. Oft besteht das Problem beim Vorspielen gar nicht mehr.
    Danach werden die nächsten Stücke ausgesucht, wobei mein Sohn auch Wünsche äussern kann. Der Lehrer gibt ihm gerne Stücke aus den verschiedensten Richtungen, damit er in alles mal reinschnuppern kann, um die Möglichkeit zu haben, zu entdecken, welche Richtung ihm am besten gefällt.
    Das finde ich besonders wichtig, gerade bei einem Kind, das noch am Anfang steht.
    Der weiß ja noch gar nicht, in welche Richtung es gehen soll.
    Unser Lehrer ist auch in den Sommerferien mit uns zusammen zum Musikhaus gefahren , damit mein Sohn verschieden Saxophone ausprobieren kann.
    Das fand ich toll.
    Er ist auch allen Fragen gegenüber offen und beantwortet wirklich alles immer freundlich und geduldig.
    Wir haben auch schon eine ganze Stunde damit verbracht, Blätter zu testen, weil es während der langen Sommerferien ein paar Probleme damit gegeben hatte.

    Wir sind jedenfalls auch höchst zufrieden.
     
  10. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Hallo Dieter,

    beim KuK Treffen bekommst Du vielleicht wertvolle Tips für ´nen guten Lehrer.

    Der sollte aber unbedingt auch Deine Musikrichtung mögen und spielen.

    Ja, das ZOOM ist klasse.

    Passt hier auch zum Thema. Ich werde das Teil jetzt in mein Übungsprogramm einbauen. Das hilft ungemein sich selbst zu hören.

    Mit meinem Klang bin ich im wesentlichen zufrieden (die hohen Töne sind manchmal noch etwas "gequetscht")

    Aber am Timing und der Artikulation ist noch zu arbeiten...
    Töne ausklingen lassen...Legato spielen...

    Na ja, macht Spass!

    @ all

    Man sieht hier bei allen die mit Begeisterung ihren Lehrer beschrieben haben schön die Erfolgsfaktoren:

    - guter Musiker
    - kann zuhören
    - kann sehr gut erklären
    - findet schnell die Schwachstellen und hat effiziente
    Lösungen
    - stellt sich auf den Schüler ein
    - hat ein Konzept

    Schönen Sonntag,

    Dreas
     
  11. schnuggelche

    schnuggelche Ist fast schon zuhause hier

    so sollte ja auch ein guter lehrer sein :idea: :idea: :idea:
     
  12. saxolina

    saxolina Strebt nach Höherem

    Was ich noch vergessen habe: Gaaanz wichtig finde ich, dass die "Chemie" zwischen Lehrer und Schüler stimmt, nur dann ist erfolgreicher Unterricht möglich. Finde ich jedenfalls :)

    Schönen Sonntag noch,
    Saxolina
     
  13. schnuggelche

    schnuggelche Ist fast schon zuhause hier

    genauso isses, saxolina...

    aber das ist grundvoraussetzung dafür, dass ich bei ihm/ihr überhaupt anfange, deswegen erwähnte ich es auch nicht :)


    schnuggelche
     
  14. Hot_Dog

    Hot_Dog Ist fast schon zuhause hier

    schöner fred :)

    werde wohl auch mal noch eben meinen senf abgeben, da es mir scheint, dass mein unterricht doch ein wenig anders aussieht - vielleicht, da es klassisch ist?!

    ok, also ich habe grundsätzlich klassischen unterricht (gefällt mir und find ich wichtig - darüber kann man sich wohl streiten, aber ich habe auf allen instrumenten mit klassischer technik angefangen und das klappt gut bei mir...). mein ziel sind vor allem klassische solostücke bis konzerte, die mir gefallen - da macht meine lehrerin mir meist einige vorschläge oder gibt mir noten mit und ich entscheide mich, was ich lernen möchte (evtl gibt sie auch einen vorschlag, was sie für sinnvoll hält).
    eine stunde (45min) sieht in etwa so aus:

    1) erstmal quatschen wir uns die seele aus dem leib, da wir "ähnlichen" alters sind und überhaupt ;-) (keine sorge, geht nicht von der unterrichtszeit ab)
    2) einspielen - meist quinten und quarten, manchmal auch oktaven; dabei werden sachen verbessert wie konstanter luftstrom, synchrone fingerbewegung und intonation; desweiteren kommen im rahmen dieser übung hin und wieder auch ein flageolett-ton hinzu :)
    3) irgendeine technische übung - entweder etwas, das mir am herzen liegt, oder das sie gerne machen möchte, momentan zum beispiel öfter mal anstoß, staccato, etc
    4) vortragen des vorbereiteten stücks oder der geübten takte, klären von fragen zu spieltechnischen fragen, etc. verbesserungsvorschläge ihrerseits (z.b. 3 verschiedene varianten der dynamik spielen, um die schönste zu finden; melodiebogen wie gestalten; ton weiterdenken bzw pausen richtig gestalten, hierfür werden nicht zuletzt öfters die klaviernoten hinzugezogen, um das besser zu verstehen - also insgesamt vor allem musikalische arbeit!)

    manchmal spielen wir zum abschluss noch spaßeshalber n jazz-duett zusammen oder irgendwelche etüden und schauen, wer besser vom blatt spielen kann ;-)
    ich kann auch jederzeit fragen anbringen oder andere sachen einschieben - ich zahle ja für den unterricht und darf quasi bestimmen, was sache ist. bin aber eigentlich ganz froh, wenn die lehrer was vorschlagen, da die doch meistens ganz gut einschätzen können, was einem weiter hilft :)

    ja, also kann nicht klagen, wie man sehen kann :) könnte mir eigentlich keinen besseren unterricht vorstellen. gehe dennoch hin und wieder auch mal zu anderen lehrern (z.b. zu jemandem vom rascher quartett), um zu sehen, was die davon halten, welche ansätze die haben, etc. und ich werde erfreulicherweise immer darin bestätigt, dass mein unterricht früchte trägt!

    jazzunterricht hab ich auch zwischendurch mal gehabt, da lief das thema improvisieren ähnlich ab wie bei saxolina (obwohl es ein komplett anderer lehrer ist!) :)
     
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