You can‘t always get what you want- mein bewegtes Leben

Dieses Thema im Forum "Off Topic - für Philosophen, Esoteriker etc" wurde erstellt von Bleedin‘ gums Murphy, 30.November.2020.

  1. Rick

    Rick Experte

    Ja, im Endeffekt stimmt das natürlich, ist aber das Ergebnis langer Bibelstudien und intensiver Gespräche mit verschiedenen Theologen.
    Nichts von dem, was ich hier schreibe, habe ich mir selbst ausgedacht!

    Und in der evangelischen Kirche gibt es viele offen homosexuelle Pfarrer, einen (mit einem Mann verheirateten) kenne ich persönlich. Er ist in seiner Gemeinde akzeptiert und hat im Alltag keine Probleme mit seiner Orientierung. :cool:
     
  2. Bleedin‘ gums Murphy

    Bleedin‘ gums Murphy Ist fast schon zuhause hier

    Ein geistig Behinderter Schwarzer aus dieser Gemeinde heißt Hiob. Der Vater war wohl mit der Bibel vertraut...
     
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  3. Bleedin‘ gums Murphy

    Bleedin‘ gums Murphy Ist fast schon zuhause hier

    So wie meine Meinung das Ergebnis von allem ist, was ich gelesen, gehört und selbst erlebt habe, natürlich..
    Trotzdem ist es mein Gehirn, in dem diese Informationen sich zu meiner ganz persönlichen Meinung formiert haben. Durch meine Auswahl und Gewichtung. Das ist unsere Aufgabe als Menschen, das beste draus zu machen aus dem was wir mitbekommen.
    Ich habe die Bibel gelesen, aber für mich ist sie eben nicht das Wort Gottes, sondern von Menschen erfunden, die durchaus Absichten verfolgt haben.
     
    Zuletzt bearbeitet: 18.Dezember.2020
  4. Rick

    Rick Experte

    Der Apostel Paulus hat während seiner Missionsreisen mit vielen gelehrten Griechen diskutiert. Dabei ging es besonders um das "Ärgernis", dass er von einem Mann als "Sohn Gottes" predigte, der kein Held wie etwa Herakles war, sondern der nur eine Handvoll Anhänger um sich scharte, sich kampflos festnehmen ließ und ohne Rettung durch "himmlische Heerscharen" qualvoll hingerichtet wurde.
    Nee, hätte man die Geschichte konstruieren wollen, dann hätte man sie sich ganz anders ausgedacht, auch damals schon!

    Seine Anhänger wurden nach seiner Hinrichtung verfolgt und selbst getötet. Sie hätten ja einfach abschwören und sich eine neue Geschichte ausdenken können - haben sie aber nicht, die meisten blieben stur bei ihrem "verrückten Glauben".
    Auf seinen Reisen wurden Paulus und seine Begleiter öfter aus den Städten gejagt, man verfolgte sie, teilweise mit "Haftbefehl", die Synagogen waren angewiesen, sie dort nicht reden zu lassen. Dass Paulus auch zu Nichtjuden predigte, war vielen ein Dorn im Auge, usw,
    Warum hätten sie all das auf sich nehmen sollen?
    Reich wurden sie nicht, ein sorgloses Leben hatten sie auch nicht. So eine verrückte Geschichte sich auszudenken und dann auch noch überall zu verkünden ist doch schon ziemlicher Irrsinn!

    Das war, als die "Kirche" als Institution verankert war, und sich mit den "weltlichen Machthabern" gut stellen wollte.
    Vorher war der christliche Glaube eher rebellisch und brandgefährlich - einige römische Kaiser ließen sich als Götter verehren, wenn man nicht vor ihren Standbildern kniete, wurde man bestraft, bei dauerhafter Leugnung ihrer "Göttlichkeit" sogar getötet. Nun dürfen Christen aber keine Bildnisse anbeten, egal von wem...

    Laut Jesus ist man von seinen Sünden freigesprochen, wenn man ihn als persönlichen Retter akzeptiert. Dass man trotzdem hier und da wieder "sündigt", ist klar, aber kein grundsätzliches Problem - es kommt darauf an, dass man den Heiligen Geist wirken lässt und "das Böse sein lässt".
    Die "Todsünden" sind nur eine Erfindung späterer Jahre, genau wie Beichte, Ablasshandel, Kerzen anzünden, Messen für Tote, Fegefeuer usw.
    Das alles haben ja schon die Reformatoren wie Martin Luther zu Recht kritisiert.
     
  5. Rick

    Rick Experte

    Aber welche Absichten verfolgt man denn mit einer derart kruden Story?
    Sehr attraktiv ist sie nicht, es geht nicht um Heldentum oder Stärke wie die antiken Heldensagen, die meisten Verfasser der biblischen Bücher waren eher arm und verfolgt als mit irgendwelchen Mächtigen verbandelt.
    Die Propheten des Alten Testaments haben die israelitischen Herrscher wie auch das Volk selbst heftig kritisiert, wurden dafür schon verfolgt, selbst der schillernde König David kommt nicht gut weg in der Bibel - das ist nicht die Geschichtsschreibung, die sich die gesellschaftliche Elite wünscht!
     
  6. Conndomat

    Conndomat Ist fast schon zuhause hier

    Also bestätigst du damit das es im Atheismus keine Widersprüche gibt denn das war ja die Ausgangsfrage, einer Chimäre hinterherzulaufen fehlt mir einfach der Wille und die Zeit.

    Wie wären denn dann so deine Vorstellungen, lass mich Teilhaben!
    Allein die Idee eines übersinnlichen Wesens ist doch ansich schon unlogisch und generiert doch Widersprüche geradezu hervor.
    Noch schöner die ganzen unlogischen und widersprüchlichen Ungereimtheiten als Beweis Gottes hinzustellen, vor Gericht hätte das keinen Bestand!

    Genau und wer hats erfunden...in diesem Fall nicht die Schweizer...
    https://www.zeit.de/gesellschaft/ze...sentheorie-antike-mittelalter-genetik/seite-2
    "Aus der Frage nach dem "reinen Glauben" wurde eine Frage nach der "Reinheit des Blutes", der limpieza de sangre. Der Verdacht des unreinen Blutes konnte jeden treffen, von der Landbevölkerung bis zum Adel. Die Folge war häufig Vernichtung auf dem Scheiterhaufen. In dieser Zeit tauchte auch erstmals der Begriff Rasse auf. Er diente zur Aufspürung zu bekehrender Gruppen."

    Jaja, was halt nicht passt wird eben passend gemacht.


    "Er, der HERR, dein Gott, wird diese Leute ausrotten vor dir, einzeln nacheinander. …"

    (5. Mose 7,22)

    Upps A.T. daraus darfst du ja nur zitieren, eben das was man daraus noch so eben zitieren kann ohne an die Grenzen der Geschmacklosigkeit zu stoßen und da ist man leider ständig.


    https://bibelzitate.hpage.com/kat-01a.html

    Andreas
     
  7. Conndomat

    Conndomat Ist fast schon zuhause hier

    Das war nicht der Grundtenor von Russell's Analogie!
    Das Wissenschaft auch missbraucht werden kann ist unstrittig, aber das kann auch bei Religionen passieren wie du ja selbst trefflich festgestellt hast, somit ist Mißbrauch kein Alleinstellungmerkmal der Wissenschaft!

    Russell geht es darum aufzuzeigen mit welch dreisten Argumenten oder Forderungen manche Gläubige kommen, man solle das Gegenteil zu einer These beweisen die sie in den Raum stellen.
    Nicht umsonst gibt es im Strafgesetz die Beweislast, wenn ich behaupte du seiest ein übler Gauner muß ich auch was auf den Tisch legen und kann somit schlechterdings von dir nicht verlangen deine "Unschuld" zu beweisen, dem Mißbrauch wären Tür und Tor geöffnet, nur manch Gläubigen scheint das wenig zu interssieren...wenn man halt sonst nix vorzubringen hat...

    Andreas
     
  8. Saxoryx

    Saxoryx Strebt nach Höherem

    Zuerst waren die Urchristen ja auch Underdogs. Von gesellschaftlicher Elite keine Spur. Underdogs sind Spezialisten für krude Stories. Schau Dir doch mal die Selfpublisher von heute an, die jeden Tag die krudesten Sachen auf Amazon hochladen. Die Verfasser der Bibel waren die Selfpublisher von damals. Es war ihnen wichtig, ihre Ansichten niederzuschreiben, auch wenn sich niemand dafür interessiert hat. Das ist ja auch völlig legitim. Denn viele dieser Ansichten sind ja auch gut.
     
  9. Saxoryx

    Saxoryx Strebt nach Höherem

    Wie viele Sektenmitglieder heute und zu allen Zeiten auch. Weil Menschen nach Zugehörigkeit suchen. Manche brauchen dafür die Unterordnung unter das, was allgemein akzeptiert ist, andere brauchen dafür das Gefühl, dass sie etwas Besonderes sind, anders als alle anderen. So wie die ersten Christen. Das ist psychologisch sehr leicht erklärbar. Sie waren offenbar kritischer als die meisten Leute in ihrer Umgebung und konnten sich mit der Unterordnung unter das Gegebene nicht anfreunden. Und als dann jemand wie Jesus kam, der ein Sozialrevolutionär war und die damals üblichen unmenschlichen Zustände angeprangert hat, Liebe gepredigt hat, da haben sie das gern aufgenommen. Daran ist absolut nichts Schlimmes oder Falsches. Im Gegenteil. Die Liebe ist einfach das Wichtigste, das glaube ich auch. Ohne Liebe geht die Welt zugrunde. Glücklicherweise gibt es immer wieder Menschen, die liebevoll sind und die Liebe leben, nur leider nicht genug. Ob man die Liebe lebt oder daran glaubt, hängt allerdings nicht von einem Glauben an einen Gott ab. Oder würdest Du sofort zu einem furchtbar sadistischen Menschen werden, der anderen nur Böses will und Böses tut, wenn Du zu der Erkenntnis kämst, dass es keinen Gott gibt? Nein, würdest Du nicht. Du bist einfach ein guter Mensch, egal, ob Du an Gott glaubst oder nicht.

    Da beißt sich die Katze eben in den Schwanz. Man muss nicht an Gott glauben, um ein guter Mensch zu sein. Man muss nicht an Gott glauben, um das zu führen, was man früher ein "gottgefälliges Leben" genannt hätte. Also braucht man keinen Gott. Ein guter Mensch zu sein und ein gutes Leben zu führen, darauf kommt es an. Egal, woran man glaubt. Manche brauchen einfach das Gefühl, da ist ein Gott. Und deshalb glauben sie daran. Andere können gut sein, ohne an Gott zu glauben. Wieder andere glauben vielleicht an andere höhere Mächte, ohne sie Gott zu nennen, an eine Art "Überuniversum", in das wir alle nach dem Tod mit unseren Erfahrungen (die man auch "Seele" nennen könnte) eingehen. Leute, die an den christlichen Gott glauben, nennen das Paradies. Aber es ist dasselbe, egal, wie man das nennt. Warum ein Mensch sich dafür entscheidet, an irgendeinen Gott zu glauben, ist sehr leicht verständlich. Es setzt alles, das ganze Leben, in ein gewisses Verhältnis zueinander. Das man vielleicht vermisst, wenn man nicht an irgendeinen Gott glaubt. Aber die Grundlage ist immer der Glaube. Ob das, woran wir glauben, existiert, das wissen wir nicht.

    Ich glaube an die Liebe. Aber existiert sie wirklich? Ist die Welt nicht eigentlich das Gegenteil von Liebe? Das macht mir manchmal auch Probleme. Dennoch kann ich mich von dem Glauben an die Liebe nicht lösen. Ich verbinde sie nur nicht mit einem Gott. Aber ich verstehe sehr gut, dass man von seinem Glauben nicht lassen will, weil man dann vielleicht das Gefühl hätte, man fiele in ein schwarzes Loch und könnte sich gleich umbringen, weil alles sinnlos ist. Wenn ich meinen Glauben an die Liebe verlieren würde, ginge mir das vielleicht so. Ich hatte schon solche Phasen in meinem Leben, wo ich dachte, dass alles sinnlos ist. Wenn ich mich dann allerdings wieder in tätiger Liebe übe, geht es mir besser. Die Liebe, die man anderen gibt, ist das Wichtigste. Ob man welche erhält, ist zweitrangig. Aber erfahrungsgemäß bekommt man schon ein bisschen was zurück. Darum geht es zwar nicht, aber es gibt einem die Kraft weiterzumachen, auch wenn die meisten Menschen das Wort Liebe anscheinend noch nicht einmal buchstabieren können. Oder sie buchstabieren es S-E-X. Was natürlich völliger Schwachsinn ist. Liebe und Sex haben nichts miteinander zu tun. Aber auch das ist ein Glaube, dem manche Menschen - insbesondere Männer - anhängen.

    So ist Glaube also etwas, das uns alle verbindet (außer Psychopathen, die glauben an gar nichts und vermissen das auch nicht). Das gefällt mir eigentlich schon ganz gut. Denn wo Glaube ist, ist meiner Meinung nach auch Hoffnung. Aber auch daran muss man glauben.

    Ein Bekannter von mir sagt immer: Du bist spirituell, aber nicht religiös. Das trifft es glaube ich ganz gut. Spiritualität kann man haben, ohne an einen Gott zu glauben. Wenn man seine menschliche Spirtualität jedoch durch eine Religion ausleben möchte und dadurch, dass man an einen Gott glaubt (wenn man sich freiwillig dafür entschieden hat und nicht einfach nur das tut, wozu man von seiner religiösen Familie gezwungenermaßen erzogen wurde), warum nicht? Wir werden nicht entscheiden können, ob es einen Gott gibt oder nicht, denn er oder sie oder es spricht nicht mit uns. Aber wir können immer entscheiden, ob wir gute Menschen sein wollen oder nicht. Mit oder ohne Gott.
     
    Zuletzt bearbeitet: 19.Dezember.2020
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  10. Bleedin‘ gums Murphy

    Bleedin‘ gums Murphy Ist fast schon zuhause hier

    Das kann ich so unterschreiben und das ist auch was ich versuche. Es ist mir vielleicht sogar besonders wichtig, grade weil ich heroinsüchtig bin, um den ganzen Vorurteilen, man könne nicht lieben, wurde nur lügen und andere Menschen ausnutzen zu begegnen. Aber ich habe halt meine eigenen Wertmaßstäbe, die ich mir aus verschiedenen Quellen zusammengesucht habe. Im Kurzen: alle Menschen sind erstmal gleich viel Wert, per Geburt, es gibt aber wertvollere und weniger wertvolle Menschen, bedingt durch Charakter und Taten (man erweist sich als wertvoll). Liebe ist wertvoll und „heilig“, in jeder Form und Ausprägung, Sex sollte im besten Fall ein körperlicher Ausdruck von Liebe sein, das ist der Idealfall, Sex ist aber auch etwas ganz natürliches, keinesfalls sowas wie Sünde, Sex auf der Basis von Freundschaft, Zufallsbekanntschaft kann etwas schönes sein, ist aber weder im positiven noch im negativen überzubewerten. Man sollte das tun, was man wirklich will ( nach A. Crowley), soll heißen, es ist eines Menschen Aufgabe, die eigene Bestimmung, Position und Aufgabe in der Welt zu erkennen, und dann möglichst gut zu erfüllen. Überhaupt: Was du auch tust, tu es gut!
    Alle Menschen sind Brüder und Schwestern, sie sollten sich gut und liebevoll behandeln, das sollte auf Gegenseitigkeit beruhen, wenn dich jemand mehrfach schlecht behandelt, mußt du dir keine ewige Mühe mit ihm geben, ignoriere ihn einfach. So ungefähr sind meine „Gebote“.
    Haß und Rache sind Emotionen, die einen auch selbst zerstören, sie lassen sich leider nicht immer vermeiden...
    Wer an die Freiheit des Willens glaubt, hat noch nie geliebt oder gehaßt. Der Glaube und der Wille kann im Extremfall Berge versetzen. Gegen sich selbst zu kämpfen ist aussichtslos, man ist nur so stark wie man selbst. Man sollte sich vielmehr mit sich selbst verbünden, und im eigenen Intresse handeln, möglichst ohne die Interessen anderer grob zu verletzen.( ich bin von meiner Mutter so erzogen worden, daß man sich nicht selbst lieben darf, das das etwas unethisches ist, ich habe mein Leben lang gebraucht, dagegen eine gesündere Haltung zu entwickeln)
     
    Zuletzt bearbeitet: 20.Dezember.2020
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  11. Bleedin‘ gums Murphy

    Bleedin‘ gums Murphy Ist fast schon zuhause hier

    Ich weiß von anderen Menschen, daß es einem helfen kann, an Gott zu glauben, jedenfalls wenn es ein gütiger, wohlmeinender Gott ist. Man hat dann einen mächtigen Verbündeten ( wenn auch nur eingebildet, nach meinem Denken). Ich beneide in gewisser Weise die, die einen solchen Verbündeten haben, aber ich kann es beim besten Willen nicht selbst. Ich habe es versucht. Deshalb bin ich über 2 Jahre in diese Gemeinde gegangen und habe auch allein mit mir selbst gebeten, Gott möge sich mir offenbaren, geklappt hat es nicht. Jetzt gerade bin ich wieder in der Gemeinde, Weihnachtsgottesdienst. Ich stehe draußen vor und rauche eine Zigarette, während ich das schreibe. Gerade hat wieder einer erzählt, COVID 19 wäre nur ein Grippevirus, vor dem man keine Angst haben müsste, dan kam eine andere, deren Sohn daran gestorben ist im Sommer...was ich zu meinem Glück bräuchte, wäre eine freundliche Arheistengemeinde. Ich finde diese Art miteinander umzugehen, sich zu helfen und zu ergänzen schon was gutes..
    Auch miteinander Musik zu machen, zu singen und von mir aus auch zu beten ( ich stelle mir vor, auch eine Gemeinde aus Atheinsten könnte gemeinsam den Wunsch und die Hoffnung formulieren, daß z.B. die Welt gerettet werden kann...
     
    Zuletzt bearbeitet: 20.Dezember.2020
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  12. Rick

    Rick Experte

    Mir ist keine atheistische Weltanschauung bekannt, die ohne innere Widersprüche wäre, denn im Grunde stellt sich dort doch immer wieder die Sinnfrage. Da erscheint mir "L'Étranger" des Existenzialisten Albert Camus noch am Überzeugendsten, wo am Ende das menschliche Leben als beliebig dargestellt wird: Ob ich lebe, ob andere leben, ist völlig egal, also kann man auch umbringen, wen man will, ist doch sowieso alles wurscht.
    Nietzsche ging ja an seinem Lebensende auch in diese Richtung.

    Um mich selbst zu zitieren: GOTT kann man nicht beweisen, denn dann müsste man nicht glauben.
    Das haben so einige Denker zu einer Zeit versucht, als man eine Rechtfertigung für die große weltliche Macht der Kirche benötigte, aber das war ja sowieso eine Paradoxie.

    Dir ist aber schon klar, dass im hebräischen Urtext nicht "der Herr" steht, sondern dies nur die Übersetzung durch Martin Luther war?
    GOTT wird im Pentateuch niemals namentlich genannt, sondern nur mit "Jahwe" oder "Elohim" bezeichnet, was so viel heißt wie "Ich bin, wer ich bin", sinngemäß: Gib mir keinen Namen, mach mich nicht zu einem eurer vermenschlichten Götter!

    Das Alte Testament bedient sich der Sprache, die damals vorherrschte. Da wurde so drastisch gedroht und verflucht, solche Formulierungen finden sich in vielen antiken Schriften des vorderen Orients.
    Aber worum geht es, wenn man sich mal NICHT an den "geschmacklosen" Formulierungen stößt?
    Die Menschen werden vor den Folgen ihres Ungehorsams gewarnt, dieser rote Faden zieht sich durch das gesamte Alte Testament.

    Das ist dann so "schrecklich" wie die mütterliche Warnung: Wenn du an die heiße Herdplatte fasst, wirst du dich verbrennen und schlimme Schmerzen haben.

    Um nichts anderes geht es. Immer wieder haben Menschen diese Warnungen ignoriert und erlebten die Konsequenzen. Das ist aber dann nicht GOTTES Verantwortung.
     
  13. Rick

    Rick Experte

    Ja, so weit sehe ich das genauso. Aber dass sie sich für eine "krude Idee" foltern und hinrichten ließen - das lässt sich meines Erachtens nicht so einfach erklären.
    Aber ist auch egal, denn:

    Für mich ist GOTT Ursprung und Sinn dieser Liebe, Fürsorge, Mitmenschlichkeit. Für andere nicht, aber daran kann ich nichts ändern.

    Mit mir schon - dafür bin ich sehr dankbar!
    Ich hatte nun mal eine "spirituelle Erfahrung", die mich dazu bewegte, mein Leben zu ändern, GOTT zu überlassen und mich der Führung durch den Heiligen Geist anzuvertrauen - dann begann ich, die Dinge klarer zu sehen und die "Stimme" (nein, nicht im schizophrenen Sinn!) zu hören.
    Allerdings weiß ich nicht, wie man das erklären oder weitergeben könnte.
    Deshalb möchte ich hier meine "glaubenserklärenden" Ausführungen abbrechen, wir sind uns ja sowieso alle im Grundsatz einig, denke ich. :)

    Dein "Glaubensbekenntnis" von heute morgen fand ich sehr schön, ich stimme dem voll zu!

    Erst mal Gratulation zu Deiner gesünderen Haltung! :thumbsup:
    Ja, solche Gedanken sind anscheinend in unserer Eltern-Generation fest verwurzelt gewesen, ich kenne solche Gedanken auch von meiner Mutter. Ihr konnte ich wenigstens noch zu ihren Lebzeiten klar machen, dass die Bibel das völlig anders sieht, denn Jesus hat ja gesagt: "Liebe deinen Nächsten WIE DICH SELBST."
    Das bedeutet umgekehrt: Wenn ich mich nicht selbst liebe, wie kann ich dann andere lieben?
    Außerdem heißt es: "GOTT hat uns zuerst geliebt."
    Wieso sollte ich mich dann nicht auch lieben dürfen? ;)
     
  14. Conndomat

    Conndomat Ist fast schon zuhause hier

    Vielleicht kannst du es ja einfach akzeptieren das sich für mich keine Sinnfrage stellt, weil unsinnig!
    Wenn du dir die Frage unbedingt stellen musst um ein zufriedenes Leben zu führen ist das deine Angelegenheit, trifft auf mich allerdings nicht zu!
    Also wo sind jetzt die Widersprüche im Atheismus?

    Mir sind jetzt keine größeren Massaker im Namen des Atheismus bekannt, im Gegensatz zu den vielen Anschlägen die im Namen Gottes begangen wurden!
    Man kann auch ein erfülltes Leben haben mit dem Vorsatz der Natur und den Mitgeschöpfen möglichst wenig Schaden zuzufügen und sich ansonsten seine Lebensjahre so angenehm wie möglich machen, ohne diesen ganzen Mystikquatsch.

    Sind wir wieder mit Sophistereien beschäftigt?



    Umso schlimmer das aus diesem Schandwerk heutzutage noch zitiert wird um einen wohlgesonnenen Gott feilzubieten.

    Für mich nicht möglich, dass A:T. erfüllt alle Tatbestände des bürgerlichen Gesetzbuches, von Kleinkriminalität bis hin zum Völkermord!
    Der Hergott würde heutzutage in Den Haag sitzen.


    ...wird es Schwefel und Feuer regnen und die ewige Hölle ist dir gewiss!"

    Natürlich nicht...:smil3dbd4e29bbcc7:

    Andreas
     
    Zuletzt bearbeitet: 20.Dezember.2020
  15. Rick

    Rick Experte

    Gut, Du lässt also alle widersprüchlichen Gedanken nicht zu, dann gibt es auch keine. :lol:

    Genau, das ist eben die alttestamentarische Sprache. :cool:

    Wer hat denn die "schlimmen Stellen" zitiert, Du oder ich? ;)

    Das Thema hatten wir schon vor einiger Zeit, da hast Du einfach pauschal geleugnet, dass Faschismus und Kommunismus atheistische Weltanschauungen sind. Wenn man es sich so bequem macht, dann gab es natürlich keine Massaker, denn Deiner Ansicht nach sind ja alle Massenmörder in Wirklichkeit religiös gewesen.

    Ich sehe es allerdings komplett umgekehrt: Wenn jemand Menschen abschlachtet, dann KANN er das gar nicht im Namen GOTTES tun, weil es nun mal schon in den zehn Geboten steht: Du sollst nicht töten.
    Es gab in der Vergangenheit Tausende Rechtfertigungsversuche, für Soldaten, Henker usw. Mich hat keiner davon theologisch überzeugt.
    Ich war mit religiöser Begründung Kriegsdienstverweigerer.
     
  16. Conndomat

    Conndomat Ist fast schon zuhause hier

    Klar für dich unverständlich, geht mir übrigens genauso mit deinem naiven Kinderglaube...:lol:



    Schlimm genug...



    Stimmt, man soll ja nur das zitieren was halbwegs noch verdaulich ist, über den Rest legen wir besser den Mantel des Schweigens



    Auch schön, die katholische Kirche (Rom) hat sich ja damals auch von Hitler distanziert und auf den Koppelschloss der Soldaten stand "Gott mit uns", waren aber natürlich in Wirklichkeit alles Atheisten.:smil3dbd4e29bbcc7:
    Stalin hatte einen Schnauz, Saddam ebenso und Ulrich Kienzle auch, alle drei Massenmörder...:idea:

    Natürlich auch nicht der rachsüchtige Jahwe...

    Schön für dich, du konntest verweigern, mit wurde der Krieg nach Hause gebracht...

    Andreas
     
    Zuletzt bearbeitet: 20.Dezember.2020
  17. Bleedin‘ gums Murphy

    Bleedin‘ gums Murphy Ist fast schon zuhause hier

    Tut mir leid, Rick, aber dein Erlebnis war nunmal höchstwahrscheinlich ein „schizophrenes“ bzw. psychotisches Erlebnis. Was auch sonst? Sowas hatte ich auch mal. Vor 20 Jahren etwa hatte ich eine Psychose, in deren Verlauf ich einmal eine Stimme in meinem Kopf hörte, die klar und deutlich sagte: Ich bin Gott. Und als ich daraufhin die Frage stellte: echt wahr? Sagte die Stimme: Nein, ich will dich nur verarschen! Kein Witz, ist mir wirklich so passiert. Also: entweder, mein zu dieser Zeit gestörtes Gehirn hat mir das vorgegaukelt, oder irgendein Wesen, daß zur Gedankenübertragung fähig ist, hat zu mir gesprochen, was ist wahrscheinlicher? Schizophrenie kommt ja von „spalten“ aber nicht in dem Sinne, das man sich in mehrere Personen spaltet, sondern daß sich Teile abspalten, die man dann nicht mehr als zugehörig zu sich selbst, wahrnimmt, man hört also die Stimme seiner eigenen Gedanken ( was auch sonst sollte im eigenen Kopf wohl sein?), nimmt diese aber als von außen kommend wahr! So funktioniert Schizophrenie im Prinzip.
     
    Zuletzt bearbeitet: 21.Dezember.2020
  18. Rick

    Rick Experte

    Wie das? :wideyed:

    Nein, war es nicht. Ich habe auch keine "Stimme" gehört, sondern einfach eine Erkenntnis über meine Existenz gehabt.
    Wenn ich sage, ich "höre die Stimme", dann meine ich damit, dass ich Dinge und Erlebnisse anders wahr nehme, die für andere wohl eher "Zufälle" sind.
    So wie ein erfahrener Waldläufer Wildtierspuren erkennt, wo andere nur Wald sehen.

    Nun, als Künstler und sowieso sensibler Mensch ist man ja irgendwie psychisch immer "am Rand des Wahnsinns", aber ich habe mich in der Vergangenheit intensiv mit meinem Unterbewusstsein auseinandergesetzt und sehe mich als sehr reflektiert an.
    Nach einer intensiven Phase von Verzweiflung und Selbstmordversuchen habe ich gelernt, mit mir selbst zurecht zu kommen, mich in aller Verschrobenheit anzunehmen und auch die manchmal überbordenden Ausbrüche von Fantasie in die kreative Richtung zu lenken.
    Ein Psychiater sagte einmal zu mir: "Sie sind geistig gesünder als die meisten Menschen, mich einbezogen."

    Deshalb sage ich auch nicht, GOTT habe zu mir gesprochen, sondern "ich höre seine Stimme" in meinem Leben, spüre die Veränderungen und positiven Wirkungen.
    Das ist die Folge davon, dass ich mich ganz bewusst entschieden habe, GOTT die Führung in meinem Leben zu überlassen - auch wenn es natürlich immer wieder in den Fingern juckt, doch lieber mal wieder selbst das Lenkrad zu ergreifen. ;)

    Dankbarkeit bestimmt mein Leben - ich freue mich über jeden Atemzug, Gesundheit, positive Erlebnisse, schöne Momente.
    Probleme sind "Bewährungsproben" - doch ich spüre, dass ich damit nicht allein gelassen bin. Da ist ETWAS, das mir hilft, mich tröstet und beschützt.

    Ich nenne das eben GOTT, wobei mir relativ egal ist, wie verrückt das andere finden. Ich finde in der Bibel Stellen, die mich "erleuchten", wo andere nur Widersprüche sehen mögen.
    Alles ist eine Frage der Perspektive.

    Insofern sehe ich auch viele Parallelen zu Dir und Deiner errungenen gesunden Haltung; ich denke, wir haben einige ähnliche Dinge erlebt.
    Wie erwähnt will ich niemanden missionieren, von mir aus soll jeder "nach seiner Fasson selig werden". Ich habe nur berichten wollen, wie ich eben manche Sachen sehe, doch das ist keine Rechthaberei, sondern nur meine persönliche Perspektive. :)
     
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