Yusef Lateefs "Repository of Scales and Melodic Patterns" -- effektiv nutzen WIE...?

Dieses Thema im Forum "Improvisation - Harmonielehre" wurde erstellt von -j., 31.Mai.2023.

  1. -j.

    -j. Kann einfach nicht wegbleiben

    Hallo zusammen,

    Neu auf'm Forum hier (und neu, wieder, in der Alten Welt nach 1/4 Jahrhundert USA...).

    Das Thema sagt eigentlich schon alles: ich hab neulich mit Lateefs Buch angefangen und bin mittlerweile so, 14, 15 Uebungen weit drin. Ich mag es sehr, weil es so grundverschieden ist von allem, was ich bisher kannte, und es mir die Ohren mal so richtig rausputzt. If nothing else verbessert es mein Noten-Lesen, denk ich mir. Dass ich ein grosser Fan von Lateef bin, hilft natuerlich auch.

    Aber, um ehrlich zu sein: die meisten dieser Uebungen hoeren sich fuer mich seeehr, ahem, aeh, oh, naja, "willkuerlich" an. Ich kann beim besten Willen da keine "patterns" oder was "melodisches" erkennen. Das Vorwort des Autors sagt nix konkretes, wie denn diese patterns geuebt sein wollen. Und die "Explanation of Terms" bringen mein Hirn sowieso zum explodieren: "mutaded hexadic scales of the supra-diatonic scale" -- meeeeine Fresse.........

    Weil die meisten Uebungen aus triplets bestehen bisher, hab ich einfach jede geuebt, bis ich sie fehlerlos bei 80 bpm spielen kann. Auswendig lernen kommt gar nicht in Frage, eben wegen der "Willkuerlichkeit".

    Ein bisschen Kontext: ich bin Hobbymusiker, eigentlich Tenorist, musste aber auf Alto 2 wechseln, als ich der lokalen Amateur Big Band beitrat letztes Jahr, kriege aber immer mehr Soli, zum Glueck. Mit Musiktheorie hab ich nicht so viel am Hut, aber Cokers Patterns for Jazz hatte ich vor vielen Jahren schon durchgespielt, und zwar 2x. Meine II-V-I progressions/licks in allen Tonarten sind schon lange intus, tritone substitutions hab ich mittlerweile auch meinem Repertoire beigefuegt,und gegenwaertig beisse ich mir an sus Akkorden die Zaehne aus.

    Also, fuer jegliche Tips und Tricks waere ich sehr dankbar. Merci im Voraus!

    -j.
     
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  2. -j.

    -j. Kann einfach nicht wegbleiben

    Bin (via SOTW) auf dies hier gestossen:



    Jetzt macht das ganze ein klein wenig mehr "Sinn" -- und wenn schon DiBlasio mehrmals etwas verwirrt dreinschaut, dann fuehl ich mich selber auch nicht mehr so bloed...

    V.a. die Idee, diese scales/patterns mit verschiedenen Rhythmen zu spielen scheint mir vielversprechend.

    Andere Ideen...?

    -j.
     
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  3. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Hallo j. - herzlich willkommen im Forum. :) Um mit dir über Lateefs Buch reden zu können, müsste man das haben oder zumindest kennen. Ich hab noch nie was davon gehört, vor allem war auch hier im Forum noch nie die Rede davon, weshalb ich annehme, dass sich hier kaum jemand sachlich einbringen kann. Ich kann mich natürlich auch täuschen....:confused:
     
  4. -j.

    -j. Kann einfach nicht wegbleiben

    Ja, ich hatte natuerlich das Forum abgesucht nach einem schon existierenden Thread, bevor ich mich meldete. Ich dachte, das Repository muesse wohl in der Alten Welt auch bekannt[er] sein, gerade weil A] es, im Gegensatz zu Cokers Patterns zum Beispiel, keinen Englischen Text hat (wie gesagt beinhaltet das kurze Vorwort nix konkretes -- und die "Explanation of Terms," naja...); und B] Lateef schliesslich "world music" spielte, und analysierte, bevor es einen Namen dafuer gab!

    Aus Neugier hab ich soeben nachgeguckt: Lateefs Buch ist problemlos ueber die deutsche Amazon Seite erhaeltlich -- und dann erst noch zum halben Preis von dem, was hier bei uns in Helvetistan von Haendlern verlangt wird :mad:...

    -j.

    P.S. Ich hatte auch SOTW durchforstet, und dort scheinen sich die Geister zu teilen: die einen schwoeren auf das Repository, die anderen koennen darin nichts wirklich praktisches finden. Ich fuer meinen Teil bin, wie gesagt, fasziniert von dem Ding, obwohl ich den "praktischen" Wert davon fuer mich noch nicht genau beurteilen kann. Also, back to the shed!
     
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  5. ppue

    ppue Mod Experte

    Gute Fingerübungen und Notenleseübungen. Was die praktische Anwendbarkeit der Patterns betrifft, wird dein theoretischer, praktischer und auch der gehörbildnerische Hintergrund wahrscheinlich nicht reichen. Dennoch färbt ein jedes Üben auch auf die Art und Weise ab, wie du improvisierst. Das hört man oft bei denjenigen, den die Pentatonik als eierlegende Wollmilchsau verkauft wurde und die nun Mühe haben, da wieder von wegzukommen. Quasi wie: Du bist, was du isst.

    Du lernst Verbindungen zu spielen, die eben nicht als Erstes da ansetzen, die "richtigen" Töne zu einem harmonischen Gerüst (siehe II-V-I-Thread) zu spielen, sondern die eigenständige musikalische Strukturen aufweisen.

    Ich würde die Übungen von daher nicht willkürlich nennen, denn sie verfolgen eben solche eigenen musikalischen Prinzipien. Mag sein, dass die sich dir noch nicht erschließen.
     
  6. Gelöschtes Mitglied 15173

    Gelöschtes Mitglied 15173 Guest

    Ich habe das Teil mal geöffnet, nachdem es viele Jahre ungelesen in der Schublade schlummerte.
    Ich denke, dass die Übungen zur Aneignung von Grundvokabular ganz gut geeignet sind, z.B. diese ganzen Triads-Geschichten. Ob die Bharavi- oder die Todi-Scale Dir das Leben beim Improvisieren leichter machen musst Du entscheiden :cool:
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 2.Juni.2023
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  7. -j.

    -j. Kann einfach nicht wegbleiben

    Update:

    Ich bin jetzt ein schoenes Stueck weiter, und es duenkt mich, dass die "melodic patterns" immer 'melodischer' werden. (Mit der Ausnahme von "Eric Dolphy's synthetic formations" vielleicht.....)

    Koennte darauf hindeuten, dass sich mein Ohr langsam, laaaangsam gewoehnt an Lateef's Methode und mal ordentlich 'rauspetutzt' wird dabei. Der Plan ist, das Ding bis Ende Sommer durchzuspielen und mir die Patterns anzustreichen, die Potential haetten, und dann mal gucken, was deren rhythmische Variationen so bringen.Vielleicht 'hoert' mein Ohr ja dann sogar Eric Dolphy ;)!

    Aber macht nach wie vor richtig Spass, eben weil es so anders ist!

    -j.
     
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