Zeitgenössischer Jazz (in Berlin)

Dieses Thema im Forum "Eigene (musikrelevante) Themen" wurde erstellt von FOS, 24.Juni.2005.

  1. FOS

    FOS Schaut nur mal vorbei

    Hey,
    ich weiß, wir sind alle Zeitgenossen und jede Musik von uns ist zeitgenössisch. ich meine jetzt aber Musik, die (manchmal schon etwas bemüht) als avantgardistisch oder experimentell bezeichnet wird. Eben was anderes als modern- oder mainstream Jazz, mit fließenden Grenzen, logo.

    In Berlin:
    Die Veratstaltungen vom jazzkeller 69 e. V. fand ich z. B. bisher immer Klasse. Wer kann damit etwas anfangen?
    Oder die Konzerte von echtzeitmusik (KuLe, Raumschiff Zitrone...)?
    Im b-flat oder A-Trane hört man ja auch ganz gute Sachen in der Richtung oder anderswo.

    Würde mich interessieren, wo Ihr so hingeht und welche Bands Ihr hört.

    DAs für Berlin. In Köln, Hamburg und anderen Orten soll es ja auch solche Musik zu hören geben.

    Grüße.
    Susanne
     
  2. Gast_13

    Gast_13 Guest

    Wusste nicht, dass es sowas wie zeitgenössischen Jazz überhaupt gibt. Wäre mal über ein paar Tips dankbar, was man sich da mal anhören könnte, in der Richtung!
     
  3. FOS

    FOS Schaut nur mal vorbei


    Habe erstmal im Netz nach einer Definition gesucht. War kaum was zu finden, eigentlich nur: „Zeitgenössischer Jazz ist die Bezeichnung für Freejazz und Avantgarde.“ Hm. Finde ich ja nicht so toll, aber was Besseres fällt mir grad auch nicht ein. Da wird schon manchmal ziemlich frei improvisiert, aber das klingt ganz anders als der Freejazz von Ornette Coleman, finde ich. Manchmal ist auch Neue Musik dabei und mittendrin improvisiert es dann wieder punkig oder sonst wie. Manche Bands werden auch rockig, aber ob das Fusion ist? Vielleicht ist „zeitgenössischer Jazz“ auch nicht der korrekte Begriff oder vielleicht macht es gar keinen Sinn, die Musik, die ich meine, als so eigen darzustellen. Ich tu es dann mal trotzdem. Leider kenne ich hauptsächlich Berliner Bands und Musiker, mit Ausnahme von z. B. Frank Gratkowski (Reeds), der hat auch gerade den SWR-Jazzpreis bekommen. CDs habe ich nicht, ich habe ihn nur vor kurzem live gehört. Oder „Underkarl“ aus Köln. Die kenne ich aber nur vom Hörensagen.

    Die Band „Der Rote Bereich“ ist ziemlich bekannt. Ich kenne nur eine CD, „Love me tender“. Da spielen dann Rudi Mahall (Bassklarinette), Frank Möbus (Gitarre) und John Schröder (Drums) mit. Das gefällt mir so sehr gut.

    Aber auch…

    „Eric Schäfer und Demontage“ ist irgendwas zwischen Neuer Musik und freier Improvisation und plötzlich groovt es dann wie sau (eigene Einschätzung).

    „momentum impakto“ (sax/git/dr) ist wieder anders
    oder „Olaf Ton“, „Themroc 3“, „Erdmann 3000“, „Johnny La Marama“, „Die Enttäuschung“,

    ei, eigentlich sollte man mit so einer Aufzählung gar nicht aufhören, aber wahrscheinlich wird es mit der Zeit doch langweilig für den Leser.

    Am besten ist, man hört sich das live an. Aber Ludwigshafen… ? Naja, die ein oder andere Band wird sich schon auch mal dahin verirren.
     
  4. Gast_13

    Gast_13 Guest

    Es gab ja im Osten vor der Wende einige sehr gute Musiker im Bereich Jazz Avantgarde: Baby Sommer aus Dresden oder Ernst Ludwig Petrowsky aus Berlin. Irgendwo müssten die ja auch noch rumspringen!
    Ansonsten muss ich mir die Namen mal merken!
     
  5. FOS

    FOS Schaut nur mal vorbei

    Baby Sommer und Ernst Ludwig Petrowsky sind vor ein paar Wochen zusammen mit Conny Bauer und Ulrich Gumpert hier in Berlin rumgesprungen. „Zentralquartett“ hat sich das Projekt genannt. Fand ich auch gut.
    Weitere bekannte Namen der älteren Generation sind auch Alexander von Schlippenbach (Trio mit Paul Lovens, Even Parker und sein Berlin Trio mit Rudi Mahall und John Schröder (Der rote Bereich)) und Hannes Zerbe oder Aki Takase (nein, so alt ist Frau Takase nicht). Alle an den Tasten.
    Ein Trompeter, der eine ziemlich irre Technik drauf hat, soweit ich das als Nichttrompeter beurteilen kann, und oft auch elektronisch spielt, ist Axel Dörner. Der ist dann wieder jünger.
    Namen über Namen.

    Ach ja, und Peter Brötzmann (reeds) habe ich vor kurzem gehört. War laut und irre. In der Reihenfolge. Seine Musik soll New Jazz sein, was auch immer das wieder ist.

    Ich höre so Sachen erst seit anderthalb Jahren, bin aber abhängig davon und schreibe darüber wahrscheinlich so unwissenschaftlich wie ein Springinsfeld.
     
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