klappendichtigkeit

Dieses Thema im Forum "Reparatur und Instandhaltung" wurde erstellt von hanjo, 8.November.2009.

  1. jaaz47

    jaaz47 Ist fast schon zuhause hier

    hsllo hams josef,

    ich pflichte peter und slowjoe bei,

    stell dir mal einen motor vor, alles ganz einfach anzuschauen, wenn es dann darumgeht, dass der zahnriemen getauscht werden soll; auch ganz einfach - wenn man es kann und die nötigen werkzeuge hat :-D

    so und nun kommt günni und sagt im netz gibts ne schöne anleitung für diese Arbeit. auch schön, die bezieht sich aber nur auf diese arbeit und nicht auf das nötige drum herum und das spezialwerkzeug :roll:

    wenn ich dann etwas ins detail gehe und dich auch noch bitte, den zylinderkopf mit seinen hydrostößeln zu richten,
    dann wirst auch du auch:

    das macht dann besser der fachmann

    der verlangt für eine gundeinstellung nicht die welt und wenns nicht klappt geht man wieder hin und bittet um nacharbeit.

    alles andere: siehe die beiträge von meinen vorshcreibern :lol:

    jaaz47 :pint:
     
  2. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Wir diskutieren schon wieder aneinander vorbei, oder?
    Hier ging es NICHT um eine komplette GÜ, sondern um Servicearbeiten!
    Im konkreten Fall um das Nachstellen von Klappenkopplungen, oder?
    Also wenn mir mein SaxDoc oder kompetente Lehrer erklärt, wann ich wo drehen muß und wie das fertige Ergebnis aussehen muß, würde ich es tun. Kaputtmachen kann ich damit nichts und schlimmstenfalls muß ich dann doch zum SaxDoc und er erklärt mir, was ich falsch gemacht habe. Wenn ich keine Ahnung habe und es auch nicht lernen möchte würde ich es lassen.
    Nur das wäre mit allem so: wenn ich Polster nicht richtig einsetzen kann, wenn ich einen Korpus nicht richtig richten kann, wenn ich eine Mechanik nicht richtig einziehen kann etc. dann muß ich das lernen oder lassen.
    Und wenn ich nicht Saxspielen kann, dann lasse ich die Kanne im Koffer und stelle mich nicht als Solist auf die Bühne.
    JEs
     
  3. TenSax

    TenSax Ist fast schon zuhause hier

    Also grundsätzlich würde ich Dir dazu raten das beim Saxdoc Deines Vertrauens machen zu lassen!

    Aus diesem Grund kommt mein Sax einmal im jahr (ebenso wie mein PKW) zur Inspektion! Hier wird es durchgecheckt, egal was ist, und wird dann ggbfl. nachjustiert oder ein neues Polster oder was auch immer. Ich finde den Turnus von einem Jahr absolut sinnvoll, diese Arbeiten sind relativ kostengünstig und variieren zwischen 50 - 100€.
    Wartet man hier zu lange kann es schon mal teurer werden!

    Und natürlich, wenn vor einem Gig was am Horn kaputt ist kann man selber danach schauen, habe ich auch schon gemacht. Das ist meistens nicht viel, wenn es nicht gerade herunter gefallen ist. Mal ein Kork der rausgefallen ist oder eine Feder, oder eine Schraube löst sich mal. Das kriegt man meistens selber hin. Aber z.B. die Ausrichtung der Mechanik bzw. mehrerer Klappen würde ich die Finger lassen!

    Und Günni, ich gehöre zu der Bruderschaft der Meister und stehe zu allen handwerklichen Arbeiten die auch artgerecht erlernt wurden! Das kann kein anderer wie der..der es richtig erlernt hat, fertig! Nicht umsonst das Motto: Das was Elektriker können, können auch "nur"(!) Elektriker.
    Jeder andere liegt irgendwann tot daneben....

    Daher kann und will ich einen Satz wie:

    "Der Saxdoktor weiß im Prinzip auch nicht mehr als wenn du dich in die Materie reinknien würdest. Er hat eben nur einen jahrelangen Erfahrungsschatz und einige Hilfen deren Anschaffung sich für die gelegentlich Reparatur nicht lohnen würde."

    ....nicht gelten lassen!

    Oder weiß ein Profi an der Klarinette im Prinzip auch nicht mehr wie Du?

    Viele Grüße
    Sven
     
  4. hanjo

    hanjo Strebt nach Höherem

    hallo zusammen,

    bedanke mich für eure antworten.

    das saxophon ist beim saxdoc und kann voraussichtlich übermorgen abgeholt werden.

    habe letzte nacht mit einer starken lampe und lupe versucht die komplexen zusammenhänge am saxophon ein ganz klein wenig zu verstehen.

    ich werde mir, rein aus interesse, ein dazu passendes buch erwerben.

    aber seid doch mal ehrlich, ist es nicht richtig verführerisch
    an diesen kleinen schräubchen zu drehen und schauen was passiert?

    @ jaaz, immer wieder schön, deine beispiele zu lesen.

    gruß
    hanjo
     
  5. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Moin hanjo,

    ich muss zugeben, als Kind fand ich es auch total verführerisch, meine Finger mal in eine Steckdose zu stecken, und zu schauen was passiert.

    Gottlob hat mich Herr Schuko, zusammen mit meinen Eltern davon abgehalten, und so habe ich später auch erst versucht zu verstehen, was die Schräubchen am Saxophon so tun sollen, bevor ich sie angefangen habe zu verdrehen.

    Übrigens: Oftmals sind diese Schrauben mit Lack fixiert, und wenn du sie einmal los machst hast du hinterher ein sich ständig verstellendes System. Darüber lernt man sein Instrument dann auch kennen, oder gibt dem SaxDoc Arbeit, wie chrisdos schon so richtig bemerkt hat :-D

    Gruß,
    xcielo
     
  6. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Zitat
    A. Das wäre mir neu und macht auch keinen Sinn, da diese Schraube verstellt werden sollten!
    B. Wenn dem so wäre und ich es weiß, dann kann ich sie auch wieder mit Lack fixieren.

    Aber eins möchte ich dann doch mal loswerden, selbst auf die Gefahr hier der Gilde der Gesellen und Meister auf die Füße zu treten.
    Holzblasinstrumentenbauer ist ein Lehrberuf. Das kommt von lernen. Und das kann jeder!
    Die Vorteile einer Ausbildung gegenüber einem Selbststudium sehe ich darin, daß

    a. jemand (Ausbilder, Meister) aufpaßt, daß der Azubi keinen Fehler macht bzw. seinen Fehler korrigiert

    b. durch einen Lehrplan eine gewisse Struktur in die Ausbildung gebarcht wird

    c. durch einen Abschluß eine Lernerfolgskontrolle stattfindet, die dann auch bescheinigt wird. Mit der Bescheinigung gehe ich aber dann auch eine gewisse Haftung für meine Arbeit ein, da ich jetzt ja Fachmann bin und Arbeiten gegen Bezahlung durchführe.

    d. i.d.R. sich die Ausbildung zum SaxDoc nicht nur auf Saxophone beschränkt.

    Akzeptiere ich als Autodidakt, daß meine Fehler, die ich bei einer ev. GÜ/Reparatur/Justage an meinem Instrument einbaue, eben erst spät bemerkt und mit einem hohen Aufwand zu beheben sind, dann kann ich auf a. verzichten.
    B. kann ich mir selbst erstellen oder aus entsprechenden Fachpublikationen entnehmen.
    Ob c. gezwungenermaßen an eine Lehre gebunden ist, weiß ich nicht. Brauche ich aber als Gelegenheits-schrauber auch nicht, oder?
    Und wenn ich eben auch Klarinetten reparieren will, da dann kann ich das auch lernen. Also ist d. von dem persönlichen Gegebenheiten abhängig.

    Und nun möchte ich mal den Satz aufgreifen, daß ein SaxDoc "nur" mehr Erfahrung hat als ein Gelegenheitsschrauber. Ich stimme dem 80% zu. Er sieht in einer gegebenen Zeit einfach mehr Instrumente, sammelt mehr Erfahrungen. Hinzu kommt, daß er i.d.R. auch über Werkzeuge verfügen muß, die sich ein Gelegenheitsschrauber zumindest aus wirtschaftlichen Gründen nicht kauft. Rankommen kann jeder.
    Aber ein SaxDoc hat kein geheimes Wissen oder übernatürliche Fähigkeiten. Er hat nichts, was ein Laie mit einem entsprechenden Aufwand auch hätte oder bekommen könnte.

    Also wenn HanJo an seinen Klappenkopplungen rumschrauben möchte, dann sollte er das tun (wenn der Sinn ist etwas zu lernen). Ob er das Sax auf Anhieb richtig justiert bekommt, bezweifle ich, aber er lernt was dabei. Und wenn er dann mit einem völlig verstellten Gerät zu einem SaxDoc geht, wird dieser seinen Versuch anerkennen und ihm sicher den ein oder anderen Rat geben, wie er in Zukunft zu einem besseren Ergebnis kommt.

    JEs
     
  7. Gast

    Gast Guest

    vielleicht als Abschluß hierzu?


    Zitat:
    so und nun kommt günni und sagt im netz gibts ne schöne anleitung für diese Arbeit. auch schön, die bezieht sich aber nur auf diese arbeit und nicht auf das nötige drum herum und das spezialwerkzeug


    richtig!
    Beim sorgsamen Lesen meiner ungeheuerlichen Behauptung müßte auffallen, daß ich nichts weiter gesagt habe.

    Im Netz oder auch in Fachbüchern (woraus lernt der angehende Meister sonst) sind Zusammenhänge und Abhängigkeiten beschrieben. Das ist kein Geheimwissen. WENN ICH ein entsprechendes Interesse habe KANN ICH auch die nötigen Informationen erhalten und viele Arbeiten selbst auszuführen.

    Das endet an der Stelle wo ich Spezialwerkzeug benötige. Ich hatte nicht gesagt, daß ich ein Saxophon bauen will sondern aufgelistet welche Arbeiten ich selbst mache.

    Wem so ein relativ einfaches Zusammenspiel von Klappen und Hebeln ein Buch mit sieben Siegeln ist, der kann das natürlich nicht. Muß er doch auch nicht ... aber er könnte.

    Und nun nochmal zum Handwerksmeister. Ich bin selbst Handwerksmeister. Ich habe mit 10 Jahren angefangen zu fotografieren und habe kurz darauf meine Bilder selbst entwickelt ... weil ich ein interessierter Fotoamateur war.

    In der Lehre habe ich f a c h l i c h kaum Neues erfahren, die entsprechende Literatur hatte ich ja bereits verschlungen. Gut, 8 Stunden am Stück Filme entwickeln habe ich dazugelernt. Aber hat mich das fachlich weiter gebracht. Vielleicht um eine Erfahrung reicher. Erfahrung will ich ja auch gering schätzen.

    An der Fachschule war eine nicht geringe Anzahl an Fotografenlehrlingen die in ihrer Kindheit noch nicht mal dran gedacht hatte Fotograf zu werden. Als es Zeit war einen Beruf zu wählen haben sie halt diesen genommen. So mit der Kamera ...geil.

    Meisterausbildung: Betriebsökonomie, Steuerrecht ... fachlich Neues?

    Jetzt erzähle ich mal ein Ding und ich schwöre euch, es ist wahr. Es müßte auch heute noch für den engagierten Journalisten nachprüfbar sein denn es hat damals in Potsdam einigen Staub aufgewirbelt.

    Meisterausbildung an der Fachschule Potsdam / Caputh.
    Fach: Farbenlehre.
    Dozent: Ich sag' nur den Nickname. Brummelchen.
    Er war ein Fachmann aus dem Druckereigewerbe und leitender Mitarbeiter der größten Rostocker Zeitung. Außerdem Dozent an der oben erwähnten Fachschule.

    Ich mache es kurz. Wir waren während des Unterrichts ein ständiges Knäuel weil er die Farbenlehre völlig durcheinander würfelte.
    Das ging bis zur großen Klassenarbeit. Da bekam ich eine 5 (schlechteste Note) und viele Schüler gute Noten weil sie seinen Schwachsinn brav gelernt hatte. G e l e r n t nicht b e g r i f f e n.

    Ich verließ nach der Verteilung der Klassenarbeit den Unterricht und sagte, ich würde erwirken, daß diese Arbeit überprüft werde.
    Böse Blicke meiner Mitschüler die gute Zensuren erworben hatten.

    Ich setzte mich in mein Auto und fuhr zur Akademie in Potsdam ...Zeitsprung...

    Brummelchen war zur nächsten Unterrichtsstunde nicht mehr da !!!
    Da so schnell kein Ersatzlehrer da war habe ich die nächsten Stunden Farbenlehre gemacht. Meine Mitschüler waren nun auf meiner Seite.
    Hatten sie doch falschen Stoff in sich hineingequält.

    Dann kam Herr Juhler, den Namen kann ich gern nennen denn ER war ein Fachmann. Alles wurde gut ... ich bekam meine "1"

    Ob jemand etwas gut kann ist sehr wenig abhängig von den Zetteln die er auf diversen Bildungseinrichtungen erwirbt.

    Der Feinmechaniker, Uhrmacher und meinetwegen auch der Instrumentenbauer wird in allererster Linie mal geboren. Einschließlich der Götter in Weiß, da gibts eine eigene Spezies "Brummelchen" UND viele FACHLEUTE. Ich hatte Glück sonst wäre ich schon 12 Jahre tot.

    Ich halte s e h r v i e l von Menschen die ihr Handwerk verstehen. Ich kenne aber auch sehr viele Handwerker denen ich gerne ihr Werkzeug aus der Hand nehmen würde ... und sie haben oftmals einen Meisterbrief.

    Wahrscheinlich bin ich wieder über das Ziel hinausgeschossen aber ihr werdet das schon wieder richten ...;-)
     
  8. peterwespi

    peterwespi Ist fast schon zuhause hier

    @Günni:
    Du kannst es nun drehen und winden wie du willst - deine Aussage mit dem *nur jahrelangen Erfahrungsschatz* kommt mir und anhand von Posts auch anderen schlicht schräg rein. Und jetzt noch mit Farblehre-Erfahrungen Wischiwaschi betreiben - naja, sollte wohl vom Thema ablenken.
    Ich weiss nicht, wie es in Deutschland aussieht - aber da muss das Niveau anhand deiner Aussage ja sehr tief sein: du kennst SEHR VIELE Handwerker, die du schlecht findest und OFTMALS haben sie einen Meisterbrief? Üble Sache...

    Es ist nicht die Aufgabe der Leser, deine verbalen Ergüsse ins richtige Licht rücken und interpretieren zu müssen. Ich staune über diese Erwartungshaltung. Krass... Schreib doch einfach so, dass man dies nicht notwendig ist! Nochmals durchlesen vor dem *Abschicken"-Button ist zum Beispiel noch hilfreich. Und: *c'est le ton qui fait la musique*...
     
  9. Gast

    Gast Guest

    NEIN !
    Hab' den Fehler eben erst bemerkt, Änderungszeit war schon vorbei.

    Erfahrung will ich ja auch NICHT gering schätzen.
     
  10. hanjo

    hanjo Strebt nach Höherem

    hallo otfried,

    ist ja gut, ich habe ja besserung gelobt.

    hallo zusammen,

    ausschlaggebend ist m. m. n. auch das interesse das ich einer sache entgegenbringe. dann kann auch ein interessierter laie in der lage sein, 2 schrauben zu drehen.

    nebeneffekt, die ein oder andere mark läßt sich so auch noch sparen. der haken an der sache, realistische selbsteinschätzung. es gibt leute, die können grundsätzlich alles, und, deutlich besser als andere. viele davon sind aber dumm wie haferstroh.

    wenn jetzt aber ein saxdoclehrling dieses interesse, gepaart mit talent für den job, mitbringt, einen top ausbilder hat,...... weiß jemand die telephonnummer von diesem spezialisten?

    ein beispiel für interesse,

    in meinem einzugsbereich ist ein musikhaus in dem ein saxdoc seit vielen jahren arbeitet, der gar keine ausbildung hat. adresse gerne per pm. dieser mann hält sich, laut eigener aussage, was gü anbelangt, für einen der besten in deutschland.

    alles selbst beigebracht, interesse und liebe zum saxophon halt. was sagt ihr dazu?

    gruß
    hanjo
     
  11. ArminWeis

    ArminWeis Experte

    Hallo zusammen,

    interessante Diskussion. Leider habe ich im Moment nicht die Zeit, mich umfangreich daran zu beteiligen. Deshalb nur ein Statement, werde vermutlich nicht zum antworten kommen. Ich hoffe auf Euer Verständnis.

    SaxDoc ist kein Ausbildungsberuf. Ausgebildet werden hierzulande die sogenannten Holzblasinstrumentenmacher. Sie lernen viel über die verschiedensten Sachen und üben die Grundlagen, die beim Saxophon reparieren nützlich sein können. Aber sie lernen (bis auf ganz wenige Ausnahmen) nicht, wie man ein Sax ordentlich herrichtet. Wenn jemand über viele Jahre in einer Saxophonfabrik gearbeitet hat, heißt das überhaupt nicht, dass er eine gute Generalüberholung durchführen kann.

    Reparieren ist eine andere Disziplin als Herstellen. In den USA beispielsweise werden Reparateure ausgebildet, die haben von der Herstellung keine Ahnung. In Deutschland ist es umgekehrt, das Flicken ist kein ernsthafter Bestandteil der Ausbildungsrichtlinien.

    Ganz wenige Leute haben das Glück, dass sie es von einem guten Reparateur beigebracht bekommen. Ausbildungsplätze dieser Art sind absolute Mangelware. Die anderen sind interessiert und leidenschaftlich und schaffen sich die Kenntnisse und Erfahrungen auf Basis ihrer handwerklichen Fähigkeiten , ihrer erlernten und in der Ausbildung geübten Handgriffe, ihrer Beobachtungsgabe, ihres Materialgefühls, ihrer Ohren und ihrer Sorgfalt im Lauf der Jahre drauf.

    Für alle gilt das gleiche: sie werden besser (sofern sie Interesse daran haben). Die ersten hundert Saxophone sind nicht so gut wie die zweiten oder fünften hundert.

    Soviel zum SaxDoc. Und jetzt was zu den Selbermachern:

    Ich habe schon viele Saxe auf der Werkbank gehabt, die von interessierten Spielern selbst repariert oder neugepolstert wurden. Das Ergebnis war unterschiedlich. Einiges ging gar nicht, einiges war okay, aber in einigen Fällen musste ich auch anerkennend nicken, weil es wirklich ordentlich gemacht war.

    Die Frage des eigenen Anspruchs muss sich halt jeder selbst beantworten. Für den einen genügt es, wenn es okay ist, ein anderer sagt: wirklich ordentlich ist nicht gut genug. Die guten SaxDocs erkennt man letztlich daran, dass sie sich mit dem Level „wirklich ordentlich“ nie zufrieden geben werden. Denn da ist meist noch eine ganze Menge Luft nach oben.

    Pause rum, will jetzt wieder in die Werkstatt.
    Beste Grüße
    Armin
     
  12. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    @Armin

    Danke für den erhellenden Beitrag !

    Gruß,
    xcielo
     
  13. peterwespi

    peterwespi Ist fast schon zuhause hier

    Danke für dein Statement, Armin und herzlich willkommen :)

    Ist zwar schon viele Jahre her, als ich Selmer besichtigen durfte, aber dazumal war es so, dass alle Aplikatur-Monteurinnen und -Monteure Tenor- und Alto-Saxes bearbeiten durften, bei Baritone und Soprano, jedoch ausschliesslich Spezialisten ran durften.
    Und der Mann, der seit mehr als 20 Jahren ausschliesslich Tenor-Becher hämmerte, hatte sehr wahrscheinlich auch auf dem meines Mark VI rumgedonnert hatte. Die Erscheinung dieses Herrn war einzigartig - ein kleinerer, bis zur Hüfte zierlicher Mann. Aber von dort aus ging Trapez-förmig mit reinen Muskeln auseinander. Und über seine Oberarme wäre Schwarzenegger vor allem heute neidisch, weil nicht mit Anabolika aufgepumpt, sondern jahrelang erarbeitet. Der wird im Alter nicht aussehen wie Noldi, der in der Badehose aussieht, wie wenn man ihm die Luft rausgelassen hätte... :-D

    Die Tendenz dieses Threads geht stark Richtung Off-Topic oder ist es bereits. Frage an die Admins: könnte man daraus einen neuen Thread machen? Z.B. Sax-Doc und Instrumentenbauer?
     
  14. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    Ja, auch auf diesem Weg können Missverständnisse entstehen. Hier in der Schweiz gibt es fast nur Reparateure, die haben dann das Reparieren im Allgemeinen sehr gut drauf. Gibt aber, wie in jeder Branche, auch weniger Kompetente. Mit der Herstellung von Saxophonen ist hier, ausser Inderbinen, niemand befasst. Gibt noch einige wenige, welche Blechinstrumente herstellen. Der Instrumentenreparatuer ist in der Schweiz schon ein Lehrberuf mit einer regulären Lehrzeit.

    antonio
     
  15. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Ich gehe mal davon aus, dass du uns damit nicht erzählen willst, dass man so aussehen muss, um an Saxophonen rumbasteln zu dürfen :-D

    Gruß,
    xcielo
     
  16. peterwespi

    peterwespi Ist fast schon zuhause hier

    @xcielo:
    Wenn's mit einem Holzhammer ist, dann wäre dieses Outfit sicher eine Hilfe... :-D
     
  17. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    ok, werd ich doch erst mal trainieren gehen, bevor ich aus meinem Trichter 'nen Big Bell kloppe :hammer:
     
  18. Rick

    Rick Experte

    Hallo allerseits!

    (Jetzt mischt sich der Rick da auch noch ein...) :-o

    "Sax-Doc" ist tatsächlich in Deutschland kein Ausbildungsberuf, da mag es zwischen den Ländern (BRD, Schweiz, Frankreich...) gravierende Unterschiede geben.

    Ich weiß beispielsweise, dass in Heidelberg-Süd in dem großen Musikgeschäft, das ja auch Versandhandel betreibt (die Insider wissen, wen ich meine) als Reparateur kein Holzblasinstrumentenmacher, sondern ein Blechblas-Experte arbeitet.
    Der kriegt ein Sax dicht (manchmal erst nach mehreren Versuchen), bei einer Klarinette stößt er an seine Grenzen - was er diesbezüglich weiß und kann, hat er sich vorwiegend selbst draufgeschafft, nix Ausbildung!

    Viele "echte" Holzblasinstrumentenmacher sind von Haus aus vorwiegend Klarinettisten, Flötisten etc., bekommen zwar aus einem Sax einen Ton raus, aber richtig spielen (und damit ihr Werk wirklich kompetent beurteilen) können sie oft nicht.
    Meistens reicht das aber völlig aus - doch das relativiert dann schon den Eindruck, dass bei einer Reparatur "Geheimwissen" zum Einsatz kommt.

    Gottlob kann man von einem Sax keinen Stromschlag kriegen - entsprechend lernt da jeder, selbst der Meister, nach dem Prinzip "Versuch und Irrtum", und auch jahrzehntelange Erfahrung beginnt mal irgendwo. ;-)

    Mein langjähriger (ausgezeichneter!) Sax-Doc etwa kam nie in den Genuss einer richtigen Ausbildung, stattdessen war er "nur" ein passabler Spieler mit viel handwerklichem Geschick, der sich das Knowhow über die Jahre selbst draufgeschafft hatte.
    Für die kniffligsten Fälle fragte er anfangs noch einen alten Profi, der ihm auch bereitwillig Tipps gab, das Werkzeug erbte er nach dessen Tod.

    Mein jetziger Sax-Doc (der für "meine" Marke arbeitet) hat zwar den Beruf "richtig" gelernt, doch auch er schätzt die praktische Erfahrung sehr, kann ausgezeichnet Sax spielen und gibt zu, dass er ständig weiterlernt.
    (Er hat übrigens letzte Woche in Mannheim das Instrument von Branford Marsalis gerichtet, das irgendwie durch den Flug verbogen war!) :cool:

    Fazit:
    Jeder gute (deutsche) Sax-Doc hat irgendwann mal ganz klein damit angefangen, einfach rumzubasteln und auf diese Weise Erfahrung zu gewinnen.
    Allgemein ist immer besser, schnell selbst eine Stellschraube nachjustieren zu können, als wegen jedem Pipifax zum Reparateur rennen zu müssen, der es im Zweifelsfall auch nicht immer notwendigerweise besser kann... :roll:

    Und viele Probleme zeigen sich ohnehin erst kurz vorm Auftritt: einmal ging bei einem meiner Saxe wegen einer Stellschraube gar nichts mehr, und da stand ich bereits vor dem Publikum - glücklicherweise habe ich stets einen Schraubenzieher griffbereit und weiß inzwischen, wo ich wie drehen muss! :-D


    Schöne Grüße,
    Rick
     
  19. Rick

    Rick Experte

    Hallo Armin Weis,

    Danke auch von mir für Deinen aufklärenden Beitrag und hier im Forum ein herzliches :welcome:

    Hoffentlich bekommen wir von Dir künftig noch mehr zu lesen? :)

    --------------------------------

    Hallo Günni,

    Gratulation, dass Du nicht locker gelassen hast, den Dingen auf den Grund gehst, einen eigenen Standpunkt durchkämpfen kannst und Dich nicht von jedem "Fachmann" einschüchtern lässt! :-D

    Aufgrund ähnlicher Erlebnisse wie dem von Dir geschilderten bin ich übrigens überzeugter Autodidakt geworden... :roll:


    Schöne Grüße,
    Rick
     
  20. Bernd

    Bernd Gehört zum Inventar

    Hallo Rick,
    in vielen Bereichen bin ich auch Autodidakt. Dieses Jahr z.B. habe ich ein ganzes Haus renoviert einschließlich Laminatböden und Fliesen verlegen ohne so etwas jemals vorher gemacht zu haben. Hat auch ganz gut geklappt. Das sind alles arbeiten, bei denen nichts irreparabel schief gehen kann.

    Es hätte sich sicher nicht gelohnt, hier erst mal eine Maler-, Tapezierer-, Fliesenleger- oder sonst noch was Lehre zu absolvieren.

    Wären allerdings Strom- oder Wasserleitungen zu verlegen gewesen, hätte ich hierfür sicher einen Fachbetrieb beauftragt. Das Risiko für eventuelle Folgeschäden unsachgemäßer Arbeit wäre mir viel zu groß.

    Auch in anderen Bereichen würde ich lieber die Finger davon lassen, etwas zu machen, wovon ich nicht viel verstehe.
    Schon ein "einfache" Blinddarm-OP würde ich mir nicht zutrauen, obwohl das etwas ist, was jeder Chirurg im Schlaf beherrscht.

    Erfolgreiche Profis unterscheiden sich von Amateuren vor allem darin, dass sie unter fachlicher Anleitung trainieren und sich ständig weiter entwickeln.

    Es macht Spaß, auch an einem Saxophon zu experimentieren. Viel passieren kann dabei nicht. Zumindest nicht so viel, dass ein guter Profi es nicht wieder in Ordnung bringen könnte.

    Von daher: Let´s screw!

    Gruß aus dem Schwarzwald
    Bernd
     
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