Heute hatten wir in der Bigband wieder die Klassiker-Diskussion: Wie oft muss ein Abschnitt gespielt werden, wenn die Anweisung "Repeat 3x" drüber steht? Immer wieder wird das unterschiedlich interpretiert. Wäre es im Sinne der Eindeutigkeit nicht besser, "Play 3x" zu schreiben?
Es ist eindeutig. Wenn da stünde "Repeat 1x", würde man 2x spielen. Also spielt man 4x, wen da "Repeat 3x" steht.
Aus meiner Bescheidenen Sicht ist eine Wiederholung eine Wiederholung. Die Voraussetzung einer Wiederholung ist, dass etwas vorher schon mal vorkommt. Für mich als Arrangeur bedeutet: - erster Durchgang - zweiter Durchgang = erste Wiederholung - dritter Durchgang = zweite Wiederholung - etc. Aufgrund dieser Logik ergibt "Repeat 3x" vier Durchgänge. Aber ich weiss, dass dies oftmals zu unnötigen Diskussionen fürhen kann, die das Bier nach der Probe unnötig verzögern. Daher schreibe ich z.B. "Play 4x", was eindeutiger ist, als das gleichbedeutende "Repeat 3x". Prost
Für mich wäre auch eine Wiederholung nur dann eine Wiederholung wenn ich vorher etwas gespielt habe, also in diesem Fall: - vier Durchgänge werden gespielt ... diese Diskussionen kenne ich Macsax
Ich sehe das sprachlich eindeutig auch so. Eine Wiederholung bedeutet 2x spielen. Unser Bandleiter sagt allerdings, dass das nicht der üblichen Praxis entspricht, sondern "Repeat 3x" im Sinne von "Play 3x" gehandhabt wird.
Hey, und das stimmt nach meiner Erfahrung auch so, auch wenn es unlogisch ist. Manchmal kommen aber auch die gestrichenen Sprünge nicht, hehe. Cheers, Guenne
Problematisch wird es, wenn der Komponist selbst die Bedeutung seiner Schreibweise falsch interpretiert. In der üblichen Literatur wird einmal gespielt, dann geht es in die Klammer eins zur Wiederholung, dann in die Klammer zwei zur Wiederholung, ev. sogar in Klammer drei zur Wiederholung. Diesr Teil wurde also total vier mal gespielt. Wenn der Komponist jetzt faul und sparsam ist schreibt er zu meinem Beispiel oben "Repeat 3x", was aber immer noch bedeutet, das der Teil total 4x gespielt werden soll (nicht muss). Einfacher wäre es wenn er "Play 4x" schreibt, was auch eindeutig ist. Grundsätzlich gillt : Wer lesen kann ist im Vorteil.... kokisax
[QUOTE="kokisax, post: 315801, member: 6304" ... Grundsätzlich gillt : Wer lesen kann ist im Vorteil.... [/QUOTE] Schon richtig. Aber mitdenken soll man auch. Und wenn Erwartungshaltung und Notation verschieden sind, dann ... hilft auch lesen nicht, denn Wahrnehmung ist immer erwartungsgesteuert. Und wenn ich jedesmal 10Euro für jeden Fehler in den Noten bekommen würde, wäre ich reicher. *) 'Repeat 3x' schreit nach einem Obi-Wan-Error (off-by-one-error), 'Play 4x' ist dagegen annähernd interpretationsresistent (das auf den dreifachen Wortwert bei Scrabble ...). Grüße Roland *) Falsche Noten, fehlende Zeitwerte, vergessene Dynamik, Spielanweisung 'gato' (das 'le' ist weggefallen), fehlendes Wiederholungszeichen, Noten transponiert, aber nicht die Changes, Noten doppelt transponiert (also falsch), das gibt's re-gel-ma-ßig, ehrlich. Dann gibt's noch Meta-Fehler, wie Noten fürs Bariton. Das steht nicht in Eb, das baritonsax wohl.
Es gillt auch hier : "Einfach und trotzdem primitiv" d.h. so idiotensicher wie möglich, damit es keinen Interpretationsspielraum gibt. Wie bei einer Gebrauchsanweisung.....oh je, oh je...... kokisax
Ja, Gebrauchsanweisungen sind manchmal der Hammer! Die kommen oftmals in einer Sprache daher, die man bestenfalls dann erreicht, wenn man einen deutschen Text per Übersetzungsmaschine in Mandarin, von da in Russisch, dann in Hebräisch und wieder zurück in Deutsch übersetzt Wobei auch da noch nicht vorhergesehene Fehler passieren können: Ich hab kürzlich mal ein Bild von einer asiatischen Imbissbude gesehen. Die in den lokal gebräuchlichen Schriftzeichen geschriebenen Menüs wurden wohl per Übersetzungsmaschine nach Englisch übersetzt. Und ein Gericht hiess dann "Server temporarily unavailable"...
OT: Der Klassiker: Herzlichst Gluckwuensch zu gemutlicher Weihnachtskerze Kauf Mit sensazionell Modell GWK 9091 Sie bekomen nicht teutonische Gemuetlichkeit fuer trautes Heim nur, auch Erfolg als moderner Mensch bei anderes Geschleckt nach Weihnachtsganz aufgegessen und laenger, weil Batterie viel Zeit gut lange. Zu erreischen Gluckseligkeit unter finstrem Tann, ganz einfach Handbedienung von GWK 9091: 1. Auspack und freu. 2. Slippel A kaum abbiegen und verklappen in Gegenstippel B fuer Illumination von GWK 9091. 3. Mit Klamer C in Sacco oder Jacke von Lebenspartner einfraesen und laecheln fuer Erfolg mit GWK 9091. 4. Für eigens Weihnachtsfeierung GWK 9091 setzen auf Tisch. 5. Für kaput oder Batterie mehr zu Gemuetlichkeit beschweren an: wir, Bismarckstrasse 4. Für neue Batterie alt Batterie zurueck fuer Sauberwelt in deutscher Wald. 'Auspack und freu' ist schon bei uns zum geflügelten Wort geworden. Grüße Roland
In diesen Fällen (wo der letzte Teil nicht jedesmal gleich ist) ist es ja einfach. Da kann man unter Klammer 1 schreiben, wie oft der Teil zu spielen ist (z.B. 1.2.), bevor man rausspringt. Keine genormte Notation gibt es aber für den eingangs genannten Fall, dass ein Teil zur Gänze mehrmals gespielt werden soll (Wiederholungszeichen, aber keine Klammern).