Wie lange übt ein Profi?

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von last, 7.Mai.2015.

  1. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Also im Grunde auch nicht als bei allen anderen hier auch.

    Beruf, Haushalt, Kinder (letztere hat der Musiker ja auch), etc. ..... und dann bleibt da noch Zeit zum üben....bei einem vielleicht nur 30 Minuten, andere bringen es auf 12 Stunden....:p

    CzG

    Dreas
     
  2. rbur

    rbur Mod

    ja
     
  3. saxhornet

    saxhornet Experte

    Sorry aber Dave ist rein Spieltechnisch eine komplett andere Liga, selbst JuJu spielt besser als die Mehrheit hier im Forum und hat Einblicke ins Metier wie kaum ein anderer. Wie viele Saxophonisten kennst Du, die schon mit Jamie Cullem, John Dankworth, Ray Charles oder Mezzoforte gespielt haben? Solche Einblicke sind also besonders interessant.

    Finde ich nicht, denn sie sollten keine persönliche Beleidigung gegen Dich sein, sondern ein Hinweis sein, daß die Frage als solche so nicht funktioniert und es sich alles nicht so leicht und klar in schwarz und weiss einteilen lässt. Und weil wir Profis nie so viel üben können wie wir gerne würden.
    Sicherlich gibt es Einige die sich das vorstellen können und noch mehr, die sich da noch nie einen Kopf gemacht haben, was ein Musiker den ganzen Tag macht. Ich habe erst vor kurzem bei einem Kollegen erlebt, daß der von Eltern eines Schülers nicht bezahlt wurde mit der Begründung: die eine Stunde pro Woche könnte er doch auch gratis geben, das wäre doch nicht so ein Aufwand und so viel hätte er doch eh nicht zu tun. Es gibt da also schon falsche Vorstellungen wie ein Arbeitsalltag eines Musikers aussieht.
    Sie hat sie verstanden und korrekt und sehr deutlich beantwortet wie es auch in der Topliga der Saxophonisten abläuft. Es lässt sich aber nunmal nicht in eine simple Zahl drücken, die allgemein stimmt. Der Umstand daß Mugger und ich beide JuJu's Antwort als richtig bzw. es uns auch so geht bestätigen können spricht dafür wir repäsentativ die Antwort von ihr ist.
    Ehrlich? Ich erlebe das oft, das Leute in punkto Arbeitsleben mit Musikern naive Vorstellungen haben. Du kannst allerdings davon ausgehen, daß sie Dich damit nicht beleidigen wollte, sondern aufzeigen wolle, daß viele da falsche Vorstellungen haben und die Frage nicht funktioniert.

    Das ist schon eher unhöflich. Ich lese JuJu's Ausführungen gerne und habe mich auch schon mit John mal persönlich per Mails ausgetauscht und bin selber ein Fan von ihrem Mann, der einfach toll spielt. JuJu hat ganz andere Einblicke als viele andere hier, wer hat schon so viele Persönlichkeiten aus dem Musikbusiness treffen und sprechen können und kennt diese dann auch persönlich. Allein ihre Studioarbeit ist beeindruckend. Insofern haben ihre Posts für mich immer interessanten Inhalt, den ich oft in der Meinung auch teilen kann.

    Mit höflichen Grüßen
    Saxhornet
     
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  4. last

    last Guest

    Ihr Lieben!

    Ich klinke mich mal aus dieser Diskussion aus. Genau diese Diskussion: wer ist wann, warum Profi oder auch nicht führt letzten Endes zu nichts, weil dort jeder eine andere Ansicht vertritt. Nur (!!!) deshalb habe ich den Begriff etwas eingeengt, wie auch jetzt schon mehrfach geschrieben habe.
    Was an der Frage naiv ist, habe ich bis jetzt nicht verstanden. Ich wollte lediglich wissen, wie viel Zeit ein Profi im Durchschnitt so für´s reine Üben bleibt... Haltet mich für blöd - wenn mich einer was meinen Beruf betreffend fragt, freue ich mich erst einmal über das Interesse und versuche zu erklären - ohne ihn für "niedlich und naiv" zu erklären.
    Ich habe allerdings den Eindruck, dass man immer wieder auf Befindlichkeiten und Empfindlichkeiten stösst, die ein einfaches Argumentieren schwierig machen.

    Nichts für Ungut!

    Ciao
    lastvisitor
     
  5. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    Denke mal...die überwiegende Mehrzahl der praktiziertenden Profis wird gar keine Zeit oder Interesse haben, sich hier im Forum herumzutreiben .

    Gr Wuffy
     
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  6. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Du hast aber den Begriff "Profi" unpassend und unrichtig eingegrenzt. Hätte da nur gestanden "Profi, also jemand der mit Musik sein Geld" verdient, wäre es gar nicht zu der Diskussion gekommen.

    Mit Deiner Definition hast Du genau das losgetreten, was Du verhindern wolltest.

    Und im übrigen gibt es ja von Profis aussagefähige Antworten.

    CzG

    Dreas
     
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  7. Mugger

    Mugger Guest

    Aufgrund solcher Aussagen möglicherweise.
    Ich kann aus anderen Foren und Gruppen berichten, dass das durchaus nicht so ist.
     
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  8. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Niemand hat Dich für niedlich und naiv erklärt.

    Juju schrieb: Zitat: Die Frage - "wie lange übt ein Profi am Tag" ist echt niedlich aber sehr naiv - Zitat Ende. Sie hat eindeutig die Frage als niedlich und naiv empfunden, nicht den fragenden Menschen.

    LG Bernd
     
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  9. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    @Mugger

    Es ist ja auch überaus "löblich" und "dankenswert", dass sich hier einige engagierte Profis überhaupt die wertvolle Zeit nehmen, um uns Saxer-Amateur-Fußvolk oftmals auf die Sprünge zu helfen , mit wertvollen Tipps zur Seite zu stehen...und natürlich auch mit überdurchschnittlich guten Tonbeispielen das Forum berreichern.

    Wir dürfen froh sein, dass es so eine Mischung gibt.

    Danke an dieser Stelle an alle forumsaktiven Profis..egal ob nun studiert oder eben "nur" erfahren.

    LGr Wuffy
     
  10. Mugger

    Mugger Guest

    Jo,
    und ich hab schon schlechtere Profis als das "Fußvolk" hier gehört, hehe.
     
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  11. saxhornet

    saxhornet Experte

    Yup, sehe ich auch so. Hinzu kommt, daß etliche Profis gar nichts vom Saxophonforum wissen oder da keine Zeit reinstecken wollen. Und einige Kollegen von mir sind hier auch unterwegs, nutzen es aber für andere Zwecke.

    Lg Saxhornet
     
  12. Gast_13

    Gast_13 Guest

    Die Frage dahingehend einzugrenzen, dass nur Musiker mit Studium gefragt waren, funktionirt einfach nicht - ich persönlich habe das sogar als Beleidigung für alle, die mit Musik ihren Lebensunterhalt verdienen, ohne Musik studiert zu haben aufgefasst.
    Eine einfache frage, wie oft jemand übt, der professionell Musik macht, hätte gereicht und hätte zu informativen Antworten geführt!
     
  13. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Moin,

    Ein sehr merkwürdiger thread.

    Natürlich kann man sich "nur" dafür interessieren, wieviel Übezeit studierte Musikanten noch so haben, dies aber mit dem Begriff "richtige Musiker" zu verbinden ist schon sehr diskriminierend, um es mal vorsichtig auszudrücken. Und natürlich ergibt sich damit kein Bild für Musiker.

    Wenn dazu dann noch persönliche Anmache kommt, mmh, sorry, da hört es wieder mal für mich auf.

    Gruß,
    Otfried
     
  14. kindofblue

    kindofblue Strebt nach Höherem

    Es gibt auch die Anti-Profis :)
    Was ich meine, ...diejenigen die Profis sind, sich aber nicht danach verhalten.
    Beispielsweise nehme ich einmal Jan Garbarek.
    Ich denke schon, dass man ihn als Profi bezeichnen darf, oder?
    ...nun, ihr könnt ja mal darüber diskutieren :D

    Sagen wollte ich folgendes: er selber bezeichnet sich als "fauler" Spieler.
    Er mache während der Zeit, wo keine Konzerte oder Projekte anstehen, nur einge Longtones am Tag sonst nix.
    Wieviel das aber im Faktor Zeit ausmacht, weiss ich nicht.
    Wenn dann aber eine Tournee oder Aufnahmen geplant sind, spiele er sehr viel.

    Das ganze habe ich einmal in einem Interview von ihm gehört und fand das sehr sympathisch.
    Nicht immer nur Leistung Leistung Leistung, sondern auch Auszeit mit Sofa Bier und TV.

    kindofnoprofi
     
    Rick gefällt das.
  15. saxhornet

    saxhornet Experte

    Das glaube ich ihm keine Sekunde. Das sind so die typischen Interviewantworten, mit denen man sich besser dastehen lässt. Nicht jeder erzählt freiwillig wieviel Schweiss und Blut da in Übesitzungen geflossen sind und möchte lieber als Ausnahmetalent dastehen. Glauben tue ich das aber nicht.

    LG Saxhornet
     
    slowjoe gefällt das.
  16. onomatopoet

    onomatopoet Ist fast schon zuhause hier

    Bei manch einem ist "Spielzeit" nicht gleich "Übezeit".
     
  17. 47tmb

    47tmb Gehört zum Inventar

    Ja, geflossen sind(!)

    Einen bestimmten level zu erhalten bedarf sicher weniger Aufwand, als einen level zu erreichen respektive zu verbessern.

    tmb
     
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  18. onomatopoet

    onomatopoet Ist fast schon zuhause hier

    Mit den Jahren lernt man auch (so hoffe ich immer) effektiver zu üben, um Zeit zu sparen, bzw. um diese optimal zu nutzen.
     
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  19. ppue

    ppue Mod Experte

    So einfach die Frage gestellt ist, so schwer ist sie zu beantworten. Das meinte Juju mit naiv und das war bestimmt nicht doof gemeint.

    Ich spiele weder Longtones, noch Skalen oder Etüden, außer ich arbeite mit Schülern. Hier zu Hause sitze ich in einer Art Büro und die Instrumente sind ausgepackt. Ich arbeite viel am Computer, mache meinen Onlinekurs, komponiere, schreibe Texte und Noten, drehe mich zum Keyboard um, greife zur Gitarre und beblase meine Hörner. Alleine hier ist es kaum möglich, irgend welche Zeitangaben zu machen.
    Dazu kommt dann das Unterricht geben und die Proben mit den verschiedenen Projekten. Mit dem Duo verziehen wir uns regelmäßig 4 Tage an die Mosel und probieren 8-9 Stunden sehr konzentriert. Saxophonquartett, Blues Band, Big Band und Chor proben regelmäßig.
    Im Chor spiele ich kein Saxophon. Er macht aber gut deutlich, dass man die musischen Tätigkeiten gar nicht voneinander trennen kann. Die kreative Arbeit fängt im Grunde auf der Hunderunde nach dem Aufstehen an. Hier bekomme ich die meisten Ideen für den Tag und die anstehenden Töne. Auf Spaziergängen versuche ich oft, Stücke auswendig zu lernen, da ich bei keiner Kapelle mit Noten spielen möchte. Ich denke mir die Töne und Griffe also einfach. Das übt ungemein, auch wenn man kein Instrument dabei hat.

    Das "Üben" ist so meiner Ansicht nach gar nicht klar von allen anderen Tätigkeiten abzugrenzen. Die reine Zeit am Instrument ist nicht besonders aussagekräftig und hängt stark davon ab, mit was man nun genau sein Geld verdient.

    Die Art der künstlerischen Arbeit ist bei vielen Musikern so unterschiedlich, dass sie wohl kaum zu vergleichen ist. Wenn ich im Orchestergraben sitze und 40 mal das gleiche Theaterstück begleite, dann reichen die Proben im Theater dafür aus. Auch der Ansatz kommt da nicht zu kurz. Habe ich keine weiteren Ambitionen, so muss ich zu Hause gar nicht üben. Das hat man in der Regel als Berufsmusiker ca. 20 Jahre lang intensiv betrieben. Um den Standard zu halten, reichen die Auftritte und Proben dann aus. Für das nächste Stück gibt es ja dann wieder genug Proben.

    Ist auch eine Frage des Alters. Ich glaube das, was Jan Gabarek sagt. Ab einem gewissen Alter ändert sich nicht mehr viel im Stil der meisten Musiker. Außer man heißt Miles Davis. Aber auch der studierte nicht immer neue Skalen und Töne. Seine künstlerische Arbeit war in den letzten Jahren eher eine mentale Angelegenheit.
     
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  20. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Ich denke, dass Jan Garbarek heute ein sehr hohes Level hat und diesen lediglich "pflegt".

    Ich weiß aus älteren Interviews, dass er sehr regelmäßig und systematisch zumindest geübt hatte.
     
    Rick gefällt das.
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