Hörgeräte und Timing

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von saxhornet, 12.Mai.2015.

  1. saxhornet

    saxhornet Experte

    Nur ein kleiner Tip an die Personen, die Gehörgeräte benutzen:

    Nutzt sie auch wenn ihr Musik macht oder euer Instrument übt!

    Ich habe es mittlerweile öfters erlebt, daß Personen, die normalerweise Gerhörgeräte nutzen, die gerne zum Musizieren ausschalten und sich dann oft aber wundern warum ihr Timing zum Metronom oder zu Playbacks nicht gut ist.
    Musik hat halt aber was mit Hören zu tun und es ist notwendig ein Metronom oder die Musiker einer Band gut zu hören, da sonst das Spielen in der gleichen Time gar nicht möglich ist.
    Die Unterschiede bei diesen Schülern mit und ohne Gehörgerät waren enorm und die Time hat sich dann mit Gehörgerät dramatisch verbessert. Probleme, die vorher mit der Time bestanden waren oft dann deutlich geringer oder so gut wie gar nicht mehr vorhanden.

    Also Batterien nicht sparen, sondern auch zum Musizieren das Gerät nutzen wenn man es eh braucht. Falsche Scham und Sparwille sind hier fehl am Platz und können das Lernen und das Spielen manchmal stark beeinträchtigen.

    LG Saxhornet
     
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  2. kokisax

    kokisax Strebt nach Höherem

    @saxhornet,

    nix für Ungut, aber ich kenne nur "Hörgeräte".

    Ein "Gehörgerät" wär sicher eine Marktlücke, da es viele gibt, die absolut kein Gehör haben und dringend eines bräuchten.....

    Herzliche Grüsse
    kokisax
     
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  3. GelöschtesMitglied3606

    GelöschtesMitglied3606 Guest

    Oder vllt. ein Gerät, welches Leuten sagt, was sicht gehört und was nicht :)

    Mir war es übrigens gar nicht aufgefallen, hoch lebe das Unterbewusstsein!!!
     
  4. quax

    quax Gehört zum Inventar

    Vielleicht erzählt euch quaxine mal was über Gehoergeraete :)
    LG quax
     
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  5. Rubax

    Rubax Strebt nach Höherem

    Das Gehör wäre hier schon vorhanden, aber das Gehorch ist deutlich unterentwickelt...
     
  6. 47tmb

    47tmb Gehört zum Inventar

    Trolle!:troll::mad:
     
  7. saxhornet

    saxhornet Experte

    Substantieller Inhalt der Antworten bis jetzt: gering
    Humorfaktor: ausbaufähig, vielleicht mal bei Roland in die Lehre gehen

    aber Danke für den konstruktiven Hinweis bezüglich Hörgerät und Gehörgerät. Da ich gut höre und ein gutes Gehör besitze und nur eigene Erfahrung mit einem Gehörschutz aber nicht mit einem Hörgerät habe bin ich in der korrekten Benennung des Nachfolgers des ehemaligen Hörrohrs unerfahren. Sofern Danke nochmal.

    LG Saxhornet
     
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  8. tbeck

    tbeck Strebt nach Höherem

    Einer guter Freund von (1. Tenor in unserer Big Band) spielt mit sehr hochwertigen Hörgeräten, da kann er zum musizieren spezielle Programme per FB einstellen!
    Eventl. stellt er in der BigBand die Geräte etwas leiser, aber ohne geht gar nichts, deshalb erneuert vor jedem Konzert die Batterien!

    lg
    Thomas
     
  9. dabo

    dabo Strebt nach Höherem

    Damit es erst garnicht zum Hörgeräte kommt verwende ich ab und an Ohrstöpsel oder spiele einfach mit Kopfhörer.
    Zumindest bilde ich mir ein das es die Ohren schont. Nicht unbedingt beim Subtonüben aber wenn es an die Flagoletts geht...
     
  10. Gast_13

    Gast_13 Guest

    Interessantes Thema. Seit gut einem Jahr benutze ich Hörgeräte, da ich in Meetings nur noch vermuten konnte, worüber gesprochen wurde.
    Zum Musik machen nehme ich die Geräte immer raus, das hat mir mein Hörgeräteakustiker auch so empfohlen.
    Wegen meinem Timing beim spielen hat sich bisher niemand beschwert.
    Werde aber mal die Geräte beim nächsten mal drin lassen, um mal den Unterschied fest zu stellen.
    Vermutlich liegt es aber am Grad der Hörschädigung. Vielleicht ist es am Sax auch anders als beim Schlagzeug spielen, da man beim Sax den Klang auch über die Knochen und nicht nur über die Ohren mitbekommt.
    Mein Bandkollege an der Gitarre lässt seine Geräte beim spielen immer drin. Ich werde ihn auch mal zu seinen Erfahrungen befragen.
     
  11. saxhornet

    saxhornet Experte

    Ja ich finde das Thema auch spannend. Das Problem ist aber nicht wie gut man sich selber hört, sondern wie gut man die anderen Musiker, Metronom und Playback wahrnimmt um die eigene Time damit in Relation setzen zu können. Natürlich kann man einfach Playbacks noch lauter machen aber das ist ja nicht immer das Ziel und schont auch nicht die Nachbarn.

    Lg Saxhornet
     
  12. Gast_13

    Gast_13 Guest

    Ja genau das könnte beim Saxophon oder anderen Blasinstrumenten das Problem sein, da man sich selbst ja über die Schallübertragung über die Kieferknochen usw. gut hört, aber als Hörgeschädigter die Umgebungsgeräusche von PA oder Mitmusiker entsprechen schlechter.
    Am Schlagzeug ist das nicht der Fall. Da höre ich mit Hörgeräte die Snare heller und die Becken etwas deutlicher. Eventuell führen die Hörgeräte da zu einem etwas ausgewogeneren spiel zwischen Becken und Trommeln.
    Mal ausprobieren. ;-)
     
  13. 47tmb

    47tmb Gehört zum Inventar

    Das ist ein Aspekt, seine Ohren zu schonen.

    Es gibt auch noch "tausned andere" Ursachen, warum das Gehör schwächer wird.

    Cheerio
    tmb
     
  14. bebob99

    bebob99 Strebt nach Höherem

    Da ich seit einigen Monaten selbst einseitig eine hochwertige Hörhilfe habe kenne ich das Problem. Durch die interne Signalverarbeitung kommt der Ton um ein paar Millisekunden später ans Ohr als ohne Hörgerät. Je nach Modell sind das ein paar Dutzend Millisekunden. Genug um ein kurzes Geräusch doppelt wahrzunehmen. Sind beide Ohren betroffen, hört man zwar nicht doppelt, aber eben alles um vielleicht 30-50ms später. Man ist zwangsläufig um einen Tick zu spät, wenn man aufs Metronom hört.

    Mein Gehör rechnet zwar mittlerweile das Echo heraus, aber da es ja nicht die Hörgeräte Zeit verkürzen kann, wird es wohl eher intern das normale Signal in der Wahrnehmung verzögern. Genau deshalb nehme ich das Gerät beim Musizieren HERAUS. Anders als bei der Aufnahme, wo ich die Signalzeit eines ungeeigneten Mikrophon Treibers beim Mischen der Spur korrigieren kann, geht das mit dem Live Playalong nicht.

    Ich könnte mir aber vorstellen, dass bei längerer Gewöhnung an beidseitige Hörgeräte das Gehirn die Selbstwahrnehmung gegenüber der verzögerten externen Wahrnehmung ebenfalls verzögert und demnach die Steuerkommandos für die Finger um diese Zeitspanne nach vorne legt. dann wäre man ohne Hörgerät immer um diese paar Millisekunden zu früh dran.
     
  15. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Ich nutze Hörgeräte live in der Musik, weil ich dann ca. nur ein Drittel Monitoring benötige.

    Ein Bezug zum Timing habe ich bisher nicht festgestellt, aber auch keine Verzögerung des Signals.

    Das halte ich für Mythos, denn du hörst immer eine Mischung aus Direktsignal und Hörgerätesignal.

    Das Timingproble, was Saxhornet anspricht, hat meines Erachtens eher damit zu tun, dass ohne Geräte einfach zuwenig bestimmte Frequenzen gehört wird.

    Bei mir sind es zum Beispiel die Becken des Schlagzeugs, die für den Rhytmus eine große Rolle spielen.

    Die früheren Hörgeräte waren z.B. in der BigBand für mich eine Katastrophe, weil die Trompeten einfach zu laut waren. Die heutigen Hörgeräte haben Limiter und spezielle Programme, wodurch es deutlich erträglicher wird.
     
  16. bernd_rossini

    bernd_rossini Ist fast schon zuhause hier

    Ich bin von Kindheit an schwerhörig, hatte mit ca 6 Jahren mal Hörgeräte, die ziemlicher Schrott waren und nichts mit halbwegs normaler Hörqualität zu tun hatten. Dann bis zum 27 Lebensjahr keine Hörgeräte mehr.
    Dann hatte ich mir Aufgrund einer neuen Ausbildung Hörgeräte der Mittelklasse besorgt. Auch wenn diese Teile selber Regeln war es mir beim Üben immer zu laut u habe immer ohne Geräte geübt. Eine Verzögerung des Signals habe ich nie bemerkt, hatte allerdings immer beidseitig Hörgeräte.
    Mein Gehör ist trotz meiner Hörschwäche im mittleren und oberen Frequenzbereich, sehr empfindlich vor allem auf hohe Frequenzen. Beim Musizieren ist mir meistens des Schlagzeug zu laut von den Gitarren manchmal ganz zu schweigen :)
    Ich weis nicht, ob ich gravierende Timingprobleme habe, meine Bandkollegen u mein Lehrer haben sich jedenfalls noch nicht beschwert.
    Ich würde mir eher die Ohren schützen wollen, habe auch Musikergehörschutz, aber damit gehts mit dem Sax (Eigenakustik über SChädelknochen)gar nicht und auch bei Konzerten ist die Klangqualität mit Musikergehörschutz bescheiden, dann fehlt mit nämlich der Sound der Bläser oder der Gitaristen. Also insgesamt eine eher dämlich Situation, aber was definitiv nicht geht, ist mit Hörgeräte spielen. Ausserdem regeln moderne Geräte bei derartigen Lautstärken eh völlig zurück.
    Bei gravierenden Hörschäden, wäre wohl das spielen mit Hörgerät tatsächlich sinnvoll. Bei mir sind es ca 20dB Hörverlust.
    Gruß
    Bernd
     
  17. deraltemann

    deraltemann Strebt nach Höherem

    ich bin gerade erstaunt.. für mich war die Aussicht das Gehör zu verlieren immer gleich bedeutend mit End von Musik .. vielleicht nicht gleich aber irgendwann. Und mich begeistert auch die Offenheit mit das Thema hier besprochen wird. Dank dafür
     
  18. SomethingFrantic

    SomethingFrantic Ist fast schon zuhause hier

    Bei Instrumenten mit einer sehr langen Rohrlänge hat man aber auch eine Verzögerung zwischen Anblasen und Ton, die in dieser Größenordnung liegt. Und Tubisten kommen ja nicht zwangsläufig zu spät. Ich denke, dass das Gehirn schon in der Lage ist diese Verzögerung herauszurechnen.
     
  19. SomethingFrantic

    SomethingFrantic Ist fast schon zuhause hier

    Beethoven war in seinen späteren Jahren taub :happy:
    Und für den wars zu Zeiten als es noch keine Hörgeräte gegeben hat auch nicht das Ende von Musik
     
  20. ppue

    ppue Mod Experte

    Ich glaube nicht, dass das Gehör, respektive das Gehirn, Laufzeitverzögerungen heraus rechnen kann. Dann würde man ja auch irgend wann kein Delay mehr wahrnehmen. Und warum überhaupt sollte es dies tun?
     
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