transkribieren aber wie?

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von sayp, 21.Mai.2015.

  1. sayp

    sayp Nicht zu schüchtern zum Reden

    Hallo,

    ich versuche mich derzeitig mit am transkribieren...macht ja auch Spaß

    Dafür nutze ich mein App Anytune Pro+ (btwy., eine geniale App)
    Das nachspielen der ausgewählten Stücke ist somit recht easy, da man den gewünschten Track extrem langsamer abspielen kann ... ohne, dass der Ton verändert ... und die Loops kann man, wie man es möchte, x-beliebig setzen, speichern, verschieben, verlängern und/oder verkürzen u.v.m.

    Mein Problem... ich bekomme das nachgespielte nicht so einfach auf das Notenblatt ... ich empfinde es als irrsinnig schwierig und komme nur sehr langsam voran ... klar ... Übung macht den Meister...

    ...aber...

    habt ihr dazu evtl. einen Rat, wie man sich hierbei das Leben nicht unnötig schwer macht?

    Freue mich schon auf Eure Nachrichten und bedanke mich schon im voraus!
     
  2. flar

    flar Guest

    Moin, moin sayp

    Mir fällt das heraushören auch sehr schwer und darum mache ich das auch relativ selten, nur bei einfachen Sachen und wenn es unbedingt sein muß.
    Allerdings habe ich es auch noch nicht mit verlangsamen versucht, das ist mir technisch zu kompliziert.

    Mein Tipp zum raus schreiben ist, ein Notenblatt mit Taktstrichen versehen und, sofern vorhanden, die Akkorde und gegebenenfalls die Wiederholungen angedeutet mit Bleistift eintragen.
    Dann die Noten in jeden Takt, oder erst mal nur in einen Takt, ohne Notenwerte (also ohne Hälse) einfach nur als Kreise (ganze Noten) eintragen. Dann kannst Du Deine Loopfunktion nutzen und in aller Ruhe die Notenwerte bestimmen und auch feststellen ob du bei den Wiederholungen evtl. Klammer eins und zwei brauchst.
    Wenn Du das fertig hast kann es vielleicht günstig sein das Ganze noch mal abzuschreiben um z.B. Achtel etwas dichter zusammen zu rücken und ähnliches, sprich es gut lesbar zu machen.
    Einmal kopieren (schwarzweiß) und Deine Bleistiftnoten sehen aus wie gedruckt!

    Kann man natürlich auch direkt mit einem Notenschreibprogramm probieren, mir fällt die Bleistiftmethode zumindest beim bestimmen der Notenwerte aber leichter.

    Viele Grüße Ralf
     
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  3. sayp

    sayp Nicht zu schüchtern zum Reden

    Hallo Ralf,

    vielen Dank ... aber fast genau so mache ich es ja momentan ... vielleicht habe ich mein eigentliches Problem etwas verwirrend formuliert... mir geht es eher darum, dass ich die Notenwerte nicht zu 100% bestimmen kann...hier habe ich mein Problem...trotz Loops und allen anderen technischen Unterstützungen die mir zu Verügen stehen...

    Cheers!
     
  4. mato

    mato Strebt nach Höherem

    Meinst du die Tonhöhe oder Notenlänge?
    Wenns um die Notenlänge geht, hör ich immer eine komplette Phrase heraus und schreib die dann auf. Und das mache ich, wenn ich den Rhythmus nicht kapiere genau so, wie wenn ich Noten lese und es nicht verstehe: Singen und dazu klatschen, bzw. zählen. Transkribieren geht aber mit der Zeit immer schneller, weil man rhythmische Muster immer schneller erkennt. Wenn es bei irgendeiner Stelle hakt, empfehle ich dir außerdem die Geschwindigkeit zwischendurch wieder auf normal zu stellen. Gerade bei schnelleren Stücken kann man durch Laidback gespielte Stellen rhythmisch durcheinander kommen, wenn man es zu langsam abspielt. Das ging mir kürzlich bei einen Solo von Hank Mobley so. Ich habe es mit 50% abgespielt und habe an einer Stelle durch sein starkes Laidback gar nicht mehr durchgesehen. Im Originaltempo war es mir dann sofort klar, was ich aufschreiben muss.
     
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  5. sayp

    sayp Nicht zu schüchtern zum Reden

    Hallo mato,

    genau! ...

    ...um die Notenlänge / um den Rhythmus bzw. Notenwerte geht es mir - mir kommt es vor, als würde ich Stunden für einen Takt od. für einer Phrase benötigen... natürlich wird es, je öfter man es macht, schneller (das ist ja bei allem so) - aber irgendwie habe ich das Gefühl, dass ich EWIGKEITEN brauche und bin mir nie wirklich sicher ob das was ich notiert habe auch wirklich stimmt ... also... wie werde ich effektiv schneller und vor allem sicherer in der Sache ohne wirklich viel Zeit in Anspruch zu nehmen?

    Cheers!
     
  6. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    Hi
    Ja, das Problem kenne ich...:)
    Anfänglich hatte ich da auch grosse Mühe. Wichtig ist, dass man sich zerst mal über die Form des Stückes einig ist, bzw. diese erkennt. Ist es ein 12 Takt Blues? Ist es eine AABA Form usw...Bei letzterem kann man dann schon mal eingrenzen - wieviele takte hat A? Dann wie lange ist eine Phrase? 2 Takte? , 4 Takte usw? damit kann man mal dann versuchen eine Phrase in z.B. 2 Takte oder eben 4 Takte "einzuordnen", indem man mithört und schaut, wo die Downbeats, bzw. die Offbeats sitzen.
    Man muss sich m.E. vom "Groben" zum "Feinen" vorarbeiten, nicht etwa umgekehrt, da steht man hoffnungslos im Schilf.

    Für mich war immer die Arbeit, die herausgehörten Töne in die Form, bzw. die Takte zu bringen - das macht Arbeit. Die einzelnen Töne hat man ja relativ schnell mal herausnotiert. Dieses habe ich zu Anfang auch immer so gamcht, dass ich einfach mal mit Buchstaben fortlaufend den Ton aufgeschrieben habe. Dabei auch gleich mal eine langen Strich, bzw. eine kurzen drunter gemacht habe, um mir mal grob die Tonlänge festzuhalten. Phrasen dann mit Strichen vertikal zu trennen versuchen. Danach. Siehe oben...

    Jeder wird da aber wohl etwass anders vorgehen wollen - für mich als seinerzeit blutiger Anfänger hat sich diese Methode bewährt.

    Viel Erfolg!

    antonio
     
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  7. flar

    flar Guest

    Moin, moin noch mal

    Schneller wird es nur durch regelmäßiges heraus hören,
    vermute ich mal!
    Wie gesagt bei dem Thema bin ich eher unmotiviert, allerdings geht bei mir das rhythmische notieren relativ schnell im Vergleich zum heraus hören der Töne.
    Liegt vermutlich daran das ich mich mal als einigermaßen guten Notenspieler einstufen würde.
    Den Tipp von Mato mit dem "Laidback" beim sehr langsamen abspielen und den von Antonio mit vom "Groben zum Feinen" vorarbeiten kann man glaube ich als recht gute Hilfestellung zusammenfassen!

    Viele Grüße Ralf
     
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  8. bluefrog

    bluefrog Strebt nach Höherem

    Das kann helfen, wenn man mit dem Rausschreiben "fertig" ist. Ich würde nicht alles noch einmal abschreiben, sondern in ein Satzprogramm (z. B. MuseScore) eintippen. Man lässt es abspielen und hat dadurch noch einmal eine gute Kontrolle, ob alles stimmt. Und nebenbei gibt es einen schönen Druck.

    LG Helmut
     
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  9. GelöschtesMitglied7838

    GelöschtesMitglied7838 Guest

    Hallo sayp,

    so geht es mir auch, wenn ich was transkribieren will.

    Schließe mich Antonio an, für mich funktoniert es auch vom Groben zum Feinen.

    Bei meinem letzten "Projekt" (ist immer noch nicht ganz fertig, seit einem Jahr :rolleyes:) habe ich zuerst nur die Tonhöhe notiert. Dann, nur leicht mit Bleistift und etwas oberhalb der Noten, einzelne Taktstriche, an deutlichen Stellen. Immer wieder gehört, immer wieder kleine Notizen hinzugefügt. Immer wieder gespielt zum Überprüfen. Als es einigermaßen Form angenommen hatte, kam jeder Takt einzeln dran. Ist ganz schön mühselig, aber das Stück erschließt sich einem wirklich gründlich! Die Hoffnung, dass es mit der Zeit schneller geht, habe ich noch nicht aufgegeben...

    Gruß, Anja
     
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  10. sayp

    sayp Nicht zu schüchtern zum Reden

    Hallo,

    Ralf, da stimme ich Dir zu - regelmäßiges üben ist hier mit das Wichtigste - vor dem ich mich auch nicht scheue - bei mir ist es eben umgekehrt, die Töne höre ich schnell heraus und kann die Phrase relativ schnell nachspielen (wie auch Antonio geschrieben hat) - bin aber kein besonders guter Notenleser (wie Du), daher tue ich mich da anscheinend etwas schwer.

    Antonios Nachricht hilft mir auch schon - vielen Dank dafür, Antonio...

    Es ist ja das erste Mal, dass ich mir hier zu Wort melde und finde es echt genial, wie schnell man hier Antworten/Ansichten und Hilfestellung erhält... man fühlt sich ja so oft "hoffnungslos im Schilf" allein, mit seinem Tenor ;o)
    Drum fühlt sich einfach gut an, wenn andere sich mitteilen... informieren, wie sie an eine Sache herangegangen sind ...was sie als schwierig und/oder leicht empfanden ... man ist dann gar nicht so alleine ist mit seinen "Problemen"

    Würde mich über weitere, andere Nachrichten zum Thema sehr freuen!

    Danke!
     
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  11. sayp

    sayp Nicht zu schüchtern zum Reden

    Danke Anja ... ganz im Sinne "in der Ruhe liegt die Kraft" - ich wünsche auch Dir weiterhin, viele Erfolg...

    Cheers!
     
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  12. Onno

    Onno Schaut öfter mal vorbei

    Da liegt wohl das Problem. Notenlesen können heißt ja erstmal noch nicht, rhythmische Muster leicht zu erkennen und aufzuschreiben, aber darum geht es. Das kannst du angehen, indem du

    - in der Reed Section einer Big Band mitspielst,
    - das passende Lehrbuch von Mitforist Florentin durchackerst
    - dir "Reading Jazz" von Jacques Rizzi reinziehst
    - die Hefte von Lennie Niehaus und Greg Fishman u.a. durcharbeitest.

    Es gibt tatsächlich eine überschaubare Anzahl von rhythmischen Mustern, die in unterschiedlichen Schreibweisen immer wieder auftauchen und mit etwas Routine beim Hören sofort identifiziert und dann aufgeschrieben werden können.

    Onno
     
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  13. sayp

    sayp Nicht zu schüchtern zum Reden

    Hi Onno,

    habe bereits im Januar angefangen in einer BB mitzuspielen ... alter Schwede... hier mitzuhalten fällt mir irrsinnig schwer // momentan meine größte Baustelle > schnelles Tempo (zumeist), 2. Tenor (wenig Melodie) und viele Feinde (# und b).

    Gibt es von Mitforist etwas spezielles zum Thema // evtl. hast Du ja einen Link für mich ready?!
    Mit Lennie und Greg mach ich hin und wieder etwas ... Jacques Rizzi habe ich zuvor noch nie gehört...

    Danke!
     
  14. mato

    mato Strebt nach Höherem

    Hallo sayp,

    ich finde es echt gut, dass mal so ein Thema (anstatt Equipmentfragen) zur Sprache kommt und hoffe, dass es nicht nach ein paar Beiträgen wieder einschläft.

    Die Vorgehensweise alle Tonhöhen rauszuhören und dann einem rhythmischen Muster zuzuordnen wäre für mich nicht der richtige Weg, da ich dann wahrscheinlich sehr durcheinander kommen würde. Ich gehe immer kleinteilig und linear vor, und arbeite mich Phrase für Phrase durch. Bei Swingphrasierung finde ich es recht einfach die Noten im 4/4 Takt zu platzieren, da man ja immer hört ob eine 8tel auf dem Schlag oder Offbeat ist.
    Wenn du die Phrase die du ausnotieren möchtest schon spielen kannst, hast du es ja schon fast gepackt! Stell das Metronom auf 60-80 Bpm und spiel langsam und achte wann du Offbeat und wann Onbeat spielst. Bei 16tel ist es dann schon schwieriger. Da kenne ich die gängigen rhythmischen Muster inzwischen und brauche nicht mehr nachzudenken. Wenn was kommt, was ich nicht kenne muss ich es dann mühselig auszählen.

    Was transkribierst du denn im Moment, oder wo hattest du bisher besondere Probleme?
     
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  15. dabo

    dabo Strebt nach Höherem

    Wenn ich mir ein Stück zusammenzimmer (und das mach ich nicht häufig) zähle ich zuerst die Gesamtzahl der Takte zusammen.
    Notenpapier mit dieser Anzahl malen und vorher natürlich heraushören ob es 4/4 oder 2/4..ist.
    Dann die einfacheren Stellen wie zB. Note auf der 1. oder auch langsame Passagen die ich sicher an die richtige Stelle setze notieren.

    Auch das notieren der Zeitangaben über den geschriebenen Noten ist hilfreich wenn man ein längeres Stück bearbeitet.

    Ich hab es auch schon mal mit Finale probiert. Aber... wenn ich da nur eine Note oder Pause mit dem falschen Wert einsetze klappt es schon nicht mehr. Außerdem ist es recht schwierig nicht fortlaufend zu arbeiten. Also sich ersteimal auf die einfachen Stellen zu konzentrieren. Und wehe man will noch was ändern. Ich komme jedenfalls hadschriftlich besser hin.

    Ich wünsche gutes Gelingen!
    Dabo
     
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  16. Onno

    Onno Schaut öfter mal vorbei

    Sorry - er heißt Jacques Rizzo, mit o - hier z.B. gibts das Buch:
    http://www.alle-noten.de//hitengine3.php?any=rizzo+reading+jazz&x=44&y=4
    Das gibts schon länger - da lohnt sich manchmal das Googlen.

    Rizzo bringt halt Ordnung aufs Pult des 2.Tenor ;) Ok - ts2 ist melodisch eher schräg, aber rhythmisch hängst du immer präzise im Satz.

    Onno
     
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  17. sayp

    sayp Nicht zu schüchtern zum Reden

    Hallo Mato,

    ich habe zufällig einen Gema-freien Song auf YouTube gefunden und empfand ihn als schön & "einfach", dass ich ihn nachspielen wollte - so habe ich mich vor zwei Wochen das erste Mal hingesetzt und angefangen zu transkribieren.
    Wie schon gesagt... die Töne höre ich schnell heraus um sie aufzuschreiben... und die gesetzten Phrasen/Loops kann ich auch relativ schnell nachspielen - bestimmt bekomme ich den Song auch recht zeitnah auf meine Festplatte, so dass ich ihn auswendig spielen kann - aber mein Ziel ist es, dass herausgehörte bzw. nachgespielte aufzuschreiben (Notenwerte/Rhythmik) - um dann später auch das Stück zu analysieren (Tonart/Akkorde/Intervalle ect.)

    Hier geht es zum besagt Track:
     
  18. mato

    mato Strebt nach Höherem

    Ok, das ist nicht gerade einfach zu transkribieren. ;-) Als erstes sollte dir klar sein, dass es ein 6/8tel Rhythmus ist, vielleicht lösen sich dann schon ein paar deiner Schwierigkeiten. Stell doch mal deine Transkription ein. (Vielleicht auch nur die ersten paar Takte)
     
  19. sayp

    sayp Nicht zu schüchtern zum Reden

    ...nachdem ich herausgefunden hab, dass es ein 6/8 Takt ist, ging es ja auch schon etwas einfacher ;) - vielleicht mach ich das heute Abend mal ...und ich setz mal die ersten paar Takte rein, die ich schon habe (mehr sind eh noch nicht...hahaha)
     
  20. sayp

    sayp Nicht zu schüchtern zum Reden

    Danke Onno!
     
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