transkribieren aber wie?

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von sayp, 21.Mai.2015.

  1. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    Vielen Dank für die Empfehlung meines Buchs! Ja, das sollte für diesen Zweck hilfreich sein. Und man braucht es dafür nichtmal ganz "durchackern". Im Anhang habe ich nämlich alle Grundmuster in allen Verbindungsformen auf 3 Seiten zusammengefasst, mit Scat-Vokalisierungen. Wenn man das mal verstanden hat (also z.B. singen kann), hat man damit eine kompakte "Vokabelsammlung", die man auch in der Gegenrichtung verwenden kann wie beim Transkribieren (also Hören --> Schreiben).

    Als Vorgehensweise würde ich auch zuerst die Form mit leeren Takten hinschreiben. Damit ist man schon mal grob orientiert und kann nach und nach die Takte ausfüllen. Dazu eventuell erst die wichtigen "Guide Tones" festlegen und dann die Details. Bei zu vielen Details sollte man unterscheiden, was echte Melodie ist und was Verzierung.

    http://www.saxophonforum.de/library...ster-pop-jazz-und-latin-vom-blatt-spielen.50/
     
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  2. sayp

    sayp Nicht zu schüchtern zum Reden

    Anbei meine ersten Notizen ... irgendwie schäme ich mich dafür:sorry:

    image.jpg
     
  3. deraltemann

    deraltemann Strebt nach Höherem

    mussu dich nicht schämen
     
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  4. Saxax

    Saxax Ist fast schon zuhause hier

    Moin sayp,

    die meisten wichtigen Tips hast Du ja schon bekommen. Daher von mir ein paar kleinere Hinweise. Auf Dauer ist es, wie schon von einigen beschrieben, wichtig rhythmische Strukturen als ganze Figuren zu erkennen ... dafür gibt es übrigens ganz gute Lernprogramme. Nun zu den konkreten Tips:

    1. Wenn die Notenlängen Probleme machen, vergiss sie am Anfang. Konzentrier Dich im ersten Durchgang darauf, auf welchen Taktzeiten die Töne anfangen. Die Länge kannst Du hinterher klären (im musikalischen Vortrag ist das auch häufig etwas undeutlich)

    2. Versuche am Anfang die wichtigen Töne zu lokalisieren. Das mit den Verzierungen ergibt sich dann später.


    Hoffe, das hilft etwas



    keep swingin´


    Dein Saxax
    (der auch nur selten transkribiert, wenn´s unbedingt sein muss)
     
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  5. Reference54

    Reference54 Ist fast schon zuhause hier


    Dafür gibts keinen Grund ;) Meine sehen nach vielen Transkriptionen noch genau so aus :D Solange du es lesen kannst ...
     
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  6. ppue

    ppue Mod Experte

    Ist schon viel Schönes dran! Das ist eine brauchbare Skizze und das Wesentliche ist richtig erkannt. Nur Mut!

    Es ist nicht so leicht, solch ornamentierte Phrasen in Notenschrift korrekt fest zu halten. Kommt auch immer auf den Kontext an: Sind das Notizen für einen selber oder will man das, was man hört, wirklich korrekt nieder schreiben?

    Hört man die Sachen ganz akribisch heraus, entsteht oft ein Notenbild, das schwer zu lesen ist. Ist also immer eine Gratwanderung zwischen Genauigkeit, der eigentlichen musikalischen Idee und dem, was man damit anfangen will.

    Als erstes würde ich versuchen, die Tonart ausfindig zu machen. Falls da keine chromatischen Rückungen sind, hilft am Besten der Schlussakkord. Bitte nicht mit kleinen Computerboxen anhören, da hört man keinen Bass. Also bessere Boxen oder Kopfhörer.

    Der letzte Akkord endet auf A (fürs Tenor). Die Melodie mit dem C# gibt dann schon ziemlich klar ein A-Dur vor. Dudelt man die Leiter dazu, merkt man, dass man richtig liegt. Also zeichnet man sich die drei #-chen an den Anfang der Notenlinien.

    Den 6/8-Takt zu erkennen, ist schon wichtig. Dass er hier sehr langsam gespielt wird, bringt eher Probleme, da wir mit ungewohnteren Notenwerten zu tun haben. Da kommt man schnell auf allerhand 16tel, 16tel-Triolen und Praller, die man nicht aus dem Ärmel schüttelt.

    Wenn ich Zeit habe, schreibe ich gerne mal auf, wie ich das notieren würde. Habe allerdings Arbeit die nächsten Tage und weiß nicht, wann ich dazu komme.
     
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  7. deraltemann

    deraltemann Strebt nach Höherem

    ehrlich frage ich mich immer wenn ich den Thread hier so lese ob ihr dann mit dem Kopfhörer sitzt und ein Stück immer und immer wieder abhört .
    Nur ich wüste nicht mal wie ich handwerklich die Töne finden soll...
    Ich hab kein absolutes Gehör also hören mit Sax Ton passend suchen und dann den nächsten ??

    hm hm ratlos .... klingt mühevoll verspricht aber das es einem hilft Musik zu machen
     
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  8. bluefrog

    bluefrog Strebt nach Höherem

    Mit dem Sax ist es sehr mühsam. Ein Klavier oder Keybord sollte man haben. Ja, immer wieder anhören. Ein absolutes Gehör brauchst Du nicht.

    LG Helmut
     
  9. ppue

    ppue Mod Experte

    Ein relatives Gehör reicht da. Aber Übung sollte man darin haben oder bekommen. Ist ja das Ziel beim freien Spielen, dass man die Töne, die man im inneren Ohr hört, auch mit den Fingern umsetzen kann. Hören und die richtigen Töne nachspielen, ist eine der besten Übungen, die man machen kann.
    Ich selbst gebrauche weder Sax noch Klavier beim Raushören. Nur ein Notationsprogramm.

    Ja, warum nicht?
     
  10. deraltemann

    deraltemann Strebt nach Höherem

    ich habe erst mit 50 von nebenher Musik hören auf Musik versuchenzu machen gewechselt...Auch keine Frühkindliche Musikerzeihung...
    so it will be along way to Amarillo
     
  11. sayp

    sayp Nicht zu schüchtern zum Reden

    Hallo ppue,
    vielen Dank, für all Deine Tipps und Dein Angebot ... würde mich sehr freuen Deine Transkription zu sehen.
    Echt ein tolles Feedback ... hier ist wohl jemand Profi ... Danke nochmal ...
    Ich transkribiere nur für mich ... trotzdem werde ich meine fertiggestellte Transkription DANN via einem Notenschreibprogramm neu notieren... ich finde meine Notizen schrecklich!

    @deraltemann
    Ich hab den Track auf meinem iPad ... ich lade den Track in das App ANYTUNE PRO+
    Dann höre ich mir den Track (Kopfhörer) mehrmals (in normaler Geschwindigkeit) an.
    Beim letzten Mal anhören, setze ich sogenannte TAGS (= alle Downbeats) welche mir dann später helfen
    die Loops zu setzen.

    Mithilfe der Tags, setze ich den ersten Loop... den Loop setze ich möglichst so, dass ich eine kleine, sinnige Phrase zusammen habe und mägl. so, dass ich den Loop stets durchzählen kann... dann lasse ich den Loop mit 50%'iger Geschwindigkeit laufen... immer und immer wieder und nochmal...
    Mit den Kopfhörer (ein Ohr nur halb, so dass ich mich selbst auch höre) versuche ich den gesetzten Loop mit den richtigen Tönen und dem richtigen Ryhthmus nachzuspielen... dann notiere ich mir alle Noten die ich nachgespielt habe... nachdem ich dann ein paar Loops/Noten/Takte zusammen habe, versuche das nachgespielte sinnvoll aufzuschreiben...

    Ich bin der Meinung, dass das mein Ohr gehörig schult und ggf. andere Schwächen (z.Bsp. Notenlesen/schreiben) mit auflösen.

    Cheers!
     
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  12. bluefrog

    bluefrog Strebt nach Höherem

    Na ja. Sax umhängen, Ton suchen, Sax ablegen, aufschreiben, Sax umhängen ....
    Wenn man es umgehängt lässt, riskiert man Dellen, wenn es am Tisch anstößt. Mit dem Alto geht's vielleicht besser als mit dem Tenor.
    Man braucht ja kein teueres Klavier. Ein Keybord für maximal 100€ tut es auch.

    LG Helmut
     
  13. dabo

    dabo Strebt nach Höherem

    Hi @sayp
    Dein Notenbild von dem Song sieht für mich schon sehr gut aus.
    Meine Variante wäre ähnlich
    upload_2015-5-21_23-28-53.jpeg

    Von Notensucher zu Notensucher ;-)
    Für die Richtigkeit übernehme ich keinerlei Haftung!!!!

    Dabo
    PS: Heftiger Song für den Anfang....
     
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  14. dabo

    dabo Strebt nach Höherem

    Ich hab mit dem Tenor gesucht und bin tatsächlich gegen den Laptop gestoßen:confused:

    Dabo
     
  15. sayp

    sayp Nicht zu schüchtern zum Reden

    Oder man hat eine liebe Frau oder Tochter wie ich und lässt sie die Noten aufschreiben, welche man erkannt hat bzw. dann ansagt ... dann geht das Notenschreiben echt schnell ... Allerdings, kann man diese Leistung nicht immer abverlangen ... ausser einer der Damen benötigen etwas Kleingeld fürs shoppen
     
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  16. sayp

    sayp Nicht zu schüchtern zum Reden


    Mega lässig ... Dankeschön
     
  17. dabo

    dabo Strebt nach Höherem

    Den Dank gebe ich gerne zurück!
    Hat Spaß gemacht und gelernt hab ich auch noch was. Bin gespannt wass ppue notiert.
    Lg
    Dabo
     
  18. chrisdos

    chrisdos Strebt nach Höherem

    Hi,

    ich höre viel heraus, schreibe aber selten etwas auf. Ich denke, wenn man etwas Struktur in die Sache bringt, bleiben vom riesen Berg ganz schnell nur ein paar Hügel übrig.

    Die Form des Songs. Oft AABA, AAB oder 12 Takte Blues......Bei AABA mit 4 x 8 Takten kann man sich zunächst auf 8 Takte A konzentrieren und alles andere erst mal ignorieren. Tut man das nicht, hat man vor sich nur einen 4 - minütigen Tonwurm....und denkt sich nach 3 Tönen "Das schaff ich nie!"

    Nun den A-Teil anhören. Gibt es noch Unterteilungen, Muster die sich wiederholen? Vielleicht eine kleine abac-Form aus 4 x 2 Takten?

    Nun versuchen die Töne zu notieren die am Taktanfang stehen oder auf Schlag 1 und 3 (bzw. beim 6/8 auf 1 und 4). Kommt natürlich auf das Stück an.... auf diese Weise kann man die Essenz des Songs mit wenigen Tönen skizzieren. Die schwierigen Stellen sind oft Schlenker und Umspielungen.

    Die Länge der "Haupttöne" muss nicht gleich bestimmt werden, die ergibt sich daraus, was übrig bleibt. Wenn z.B. auf den Ton auf der 1 mit zwei 16teln hingespielt wird, dann bleibt für die Note VOR den 16teln nur ein bestimmter Wert übrig.

    Für stark synkopierte Musik braucht es etwas mehr Erfahrung, die Position der Noten sicher zu bestimmen.
     
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  19. flar

    flar Guest

    Moin, moin zusammen

    Bei mir tritt da das interessante Phänomen auf das wenn ich Noten lese eine recht klare Vorstellung davon habe wie das klingt was da steht. Ich kann davon auch eine Bearbeitung oder ein Arrangement notieren und habe eine ziemlich konkrete Vorstellung davon wie das Ganze klingt ohne mit einem Instrument großartig irgend etwas aus zu probieren.
    Merkwürdigerweise fällt es mir dagegen, wie schon weiter oben beschrieben, sehr schwer Töne aus einem Stück heraus zu hören. Sollte man meinen das wenn ich die Tonart und den Startton der Melodie gefunden habe das es dann eigentlich zügig weiter geht, ist aber leider nicht so. Bei Akkorden, einfachen Basslinien und Riffs geht es, aber Melodien, speziell Gesangslinien, fallen mir sehr schwer!
    Wie gesagt es geht, aber es dauert sehr lange bis ich da zu einem brauchbaren Ergebnis komme.
    Hören kann ich eigentlich beim spielen sehr gut, das war bei schwierigen Passagen sogar ein Problem als angefangen habe mich neben dem Tenor ernsthaft mit dem Alt zu beschäftigen. Da kam es dann schon mal zu Intonationausreisern wenn am Ende eines schwierigen Laufes ein langes A stand, das ich auch gegriffen habe, ich aber den Ton verzog weil ich ein vermeintliches D hörte. Das hat sich mittlerweile aber fast erledigt. Gewohnheit siegt und so wird es beim raushören wohl auch sein.

    Viele Grüße Ralf
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 22.Mai.2015
  20. bluefrog

    bluefrog Strebt nach Höherem

    Moin Ralf,

    hm, dann hast Du doch was, was in Richtung absolutes Gehör geht. Wahrscheinlich gibt es da kein Entweder-Oder, sondern graduelle Unterschiede.

    LG Helmut
     
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