Swing für Fortgeschrittene

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von ppue, 7.Juli.2015.

  1. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    @Mugger,

    würde sagen, da irrst du nicht :)

    fühle mich aber auch nicht angesprochen. Material ist m.E. überhaupt nicht irrelevant, wird allerdings gelegentlich überbewertet ;-)

    Gruß,
    Otfried
     
  2. ppue

    ppue Mod Experte

    Juju, Elvin Jones und die Kollegen sind mir noch eine Nummer zu groß, oft sehr frei und selten sind Stellen zu finden, wo Schlagzeuger und Solist einen einfachen Swing parallel spielen.

    Um mich in der Analyse zu üben, habe ich mal ein einfaches Playalong von Hal Leonard genommen. Die erstbeste Aufnahme (Imagination) hat ein Tempo von 120 bpm. Der Drummer spielt ein Verhältnis von 3,24:1 und sein Offbeat ist 115 ms lang. Werde mich morgen noch woanders umsehen.

    Wer meint denn so was?
     
  3. Mugger

    Mugger Guest

    Loops von bekannten Drummern könnte ich Dir über Drum Genius liefern, natürlich ohne Solist....

    Cheers, Guenne
     
  4. Mugger

    Mugger Guest

  5. saxolina

    saxolina Strebt nach Höherem

    Drum Genius ist echt genial!

    Hast Du Deine komplette Technik auf dem Berg dabei? ;)

    LG Saxolina
     
  6. GelöschtesMitglied4288

    GelöschtesMitglied4288 Guest

  7. Mugger

    Mugger Guest

    Im Basecamp, von den Hunden bewacht, hehe
     
  8. bluefrog

    bluefrog Strebt nach Höherem

    Ja, ist eine der besten Musik-Apps. 8,90 € dafür sind auch nicht zu viel.

    LG Helmut
     
    GelöschtesMitglied4288 gefällt das.
  9. Gast_13

    Gast_13 Guest

  10. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Moin,

    ämmh, kann das sein, dass die Zahlen dahinter nur die Tempi der Grooves wiedergeben ?

    Dass diese eine gewisse Bandbreite umfassen wäre nicht wirklich verwunderlich ;-)

    Gruß,
    Otfried
     
  11. GelöschtesMitglied1589

    GelöschtesMitglied1589 Guest

    Mit Verlaub, liebe (wilde) Nr_13, ich fände es gut, wenn du den Begriff der Jazz-Gestapo eindeutig schleunigst aus deinem Vokabular und auch aus deinem Beitrag mit dem Ausdruck des Bedauerns entfernen würdest. Mit diesen Begriffen spielt man nicht leichtfertig in einer Forumsdiskussion, da hängt zuviel Leid und Blut dran. Punkt.
    Zur Sache: ich persönlich finde, dass du die Suche nach der Regel auf den guten ppue projizierst. Ich finde in seinen Auslassungen keine Ableitung oder Zusammenfassung in Form einer strengen oder gar starren Regel. Er beschreibt vielmehr ein Phänomen, das er beobachtet hat und dem er in seiner musikalischen Neugier nachgeht. Vielmehr scheinst du selber eine Regel zu erwarten oder zu suchen, die es selbstverständlich nicht geben kann, wenn eine der hervorragenden Stilmerkmale der Jazzmusik eine sehr hoch entwickelte Individualität in Auffassung, Konzept und Durchführung ist.
    Sicherlich hat die Empirie ihre Grenzen, das weiß aber ppue als Freidenker selber. Andererseits verweise ich gerne auf den Methodenstreit in der Sozialforschung, wo der Dissens zwischen quantitativen ( "Erbsenzählern") und qualitativen Methoden die Wissenschaftswelt kräftig durcheinander schüttelte.
     
    sachsin, Onno und bluefrog gefällt das.
  12. ppue

    ppue Mod Experte

    Nummer_13, die Zahlen beschreiben nur das Tempo und sagen noch nichts über Ratio und Millisekunden aus.

    Was sind denn das für Patterns? Ich schätze mal, es sind computergenerierte Schlagzeugtracks und du hast das Tempo dahinter geschrieben.

    Ich habe die Verhältnisse und Millisekunden dennoch mal analysiert.

    Tempo Verhältnis Millisekunden

    1. 080 3,54 165
    2. 075 2,01 265
    3. 132 2,98 120
    4. 144 2,23 130
    5. 169 2,43 105
    6. 187 1,76 118
    7. 292 1,69 080
    8. 274 1,59 085
    swingratio.jpg


    swingms.jpg

    Meines Erachtens der umstrittenste Groove, den hier auch die Zahlen wiedergeben, ist wohl der zweite. Der Elvin-Jones-Klon ist der einzige, der mit einem Verhältnis 2,01:1 annähernd exakt ternär spielt.
    Ansonsten haben alle Pattern bis Tempo 169 ein Verhältnis über 2:1. Bei Philly Joe Jones ist das Verhältnis über 3,5:1, entspricht 7 zu 2 Neuntolen, also mehr als punktiert. Schon extrem, aber in der Untersuchung auch in etwa bei Williams zu finden.

    Mal sehen, ob ich Originalaufnahmen der Drummer zum Vergleich finde. Wird aber etwas dauern, muss erst zum Quartett ...
     
  13. Mugger

    Mugger Guest

    Loops have been transcribed and realized by Mauro Battisti with a master keyboard and XLN Addictive Drum Library
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 9.Juli.2015
  14. ppue

    ppue Mod Experte

    Danke, Mugger. Kann man das Tempo beliebig einstellen? Dann hätte ich gerne den Elvin Jones in 120 160 220 und 320.
     
  15. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    @ppue
    Ich glaube nicht, dass für die verschiedenen Tempi jeweils eigene Einspielungen vorgenommen wurden. Da wirst du wohl auf Originalaufnahmen zurückgreifen müssen
     
  16. Mugger

    Mugger Guest

    Hi,
    das hat nur innerhalb plus minus 5 Schläge Sinn. Sonst klingt es nicht gut.
    Die Originale sind:

    1 Philly Joe Jones "Blues for Dracula"
    2 Elvin Jones "A Jazz Tune I Hope" (A.Mangelsdorff)
    3 Jimmy Cobb "Freddy the freeloader" (M.Davis)
    4 A la Nussbaum, kein spezieller Song
    5 Louis Bellson "Blues around the Clock" (C.Basie)
    6 Max Roach "Chi Chi" (C.Parker)
    7 Shelley Manne with Poll winners (Kessel, Manne, Brown)
    8 Kenny Clarke "Them their eyes" Jazz in Paris Vol.1 (Peterson/Grapelli)

    Cheers,
    Guenne
     
  17. Gast_13

    Gast_13 Guest

    Also ist die Länge in Millisekunden umgekehr proportional zum Tempo! Ist aber was völlig anderes als die Eingangsthese. Das Verhältnis richtet sich meines Erachtens danach, welche Spannung man in den Swing legen möchte und ist abhängig vom Stück, das man spielt, oder auch von den Mitmusikern, wie die spielen.

    Nehmt das mit der Gestapo mal nicht so persönlich. Ich habe hier niemandem etwas unterstellt. Am allerwenigsten Peter! Ich wollte nur darauf hinweisen, dass irgendjemand versucht sein könnte, daraus Regeln abzuleiten - bitte genauer lesen!

    Ich habe viel zu oft mit Menschen gespielt, die ohne permanente deutliche 1 vom Schlagzeug hoffnungslos verloren waren. Wenn man mal 4 Takte lang die letzte 16tel, oder die letzte Vierteltriole vor der 1 betont hat, dann war das plötzlich die neue 1! Das kam durchaus auch bei Profis vor. Oder das Problem der Formsicherheit. Vier Takte Schlagzeugsolo und der Bläser oder Gitarrist ist im Nirvana und findet seinen Einsatz nicht mehr. Das sind doch die Probleme, und nicht die Tension im Swing auf dem Becken oder die Verhältnisse und Millisekunden. Jemand der nicht taktfest ist hat andere Probleme und jemand der es ist, den interessiert das doch allenfalls theoretisch.

    Zurück zu den zitierten Beispielen. Die könnte man jetzt verlangsamen und auf das gleiche Tempo legen und dann vergleichen. Sagt dann aber immer noch sehr wenig aus. Allenfalls dass der Schlagzeuger X bei dem Stück Y so gespielt hat. Kann bei einem anderen Stück schon wieder völlig ander sein. Wie gesagt, die Spannung im Stück und wie z.B. die Mitmusiker spielen. Wenn der Solist völlig Laid Back spielt, dann muss ich ander spielen als wenn der Solist Tough spielt oder Vorne dran ist!

    Wie gesagt, hat weniger Aussagekraft als unsere Materialdiskussionen.

    Völlig sinnfrei! Deshalb ziehe ich mich jetzt aus dem Thread zurück!

    Habt Spaß! ;-)
     
  18. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    @Nummer_13

    Guter Beitrag!.....Nur der letzte Satz "völlig sinnfrei" ist 'n bisserl doof....für Peter macht es ja Sinn....gleichwohl kann es für DICH sinnfrei sein....

    Das Gestapozitat sollten wir tatsächlich nicht zu hoch hängen....allerdings immer dran denken....Zitate aus dem Umfeld des dritten Reichs haben schon hochrangige Politiker zu Fall gebracht....am besten man verzichtet komplett darauf....bringt ja auch gar nix....

    Connie grüßt,

    Dreas
     
  19. ppue

    ppue Mod Experte

    Merci Mugger, alles klar.

    Ich habe mir die Originalaufnahmen zum Teil angehört und muss sagen, die Transkription ist sehr gut.

    Dann habe ich mir noch mal einen anderen Elvin Jones Titel heraus gesucht. Gar nicht so leicht, Stellen zu finden, wo man das Verhältnis gut messen kann, denn er überlässt den Downbeat ganz oft dem Bass und eben genau dann, wenn er den Offbeat auf Becken, Snare oder Bassdrum gespielt hat.

    Der Downbeat ist kaum genau festzulegen, weil er nur von Bass kommt und der hat ein träges Einschwingverhalten. Erstaunlich, dass er dennoch auch bei Tempo 220, soweit ich hören (messen) kann, immer noch ternär spielt. Er ist aber wie gesagt damit ganz von dem Pattern tadaaaa weg, was ja eher dadurch entsteht, dass der Stock einmal auf dem Becken aufschlägt und mit den Fingern zum nächsten Downbeat schnell wieder heran gezogen wird.

    So scheint es mir ein Unterschied zu sein, ob man mit tadaaaa einen Auftakt spielt oder den nächsten Downbeat vor zieht. Genau das hatte Werner schon in dem anderen Swingthread angesprochen und vermutet, wenn ich mich recht entsinne.
     
  20. Werner

    Werner Strebt nach Höherem

    Ich hab das mal so gelernt, bei Wolf Burbat, das bei Synkopen, sprich einer Note beginnend auf der "und" (ohne Note auf der nächsten vollen Zählzeit) das letzte Triolenachtel gespielt wird, ziemlich unabhängig vom Tempo. Bei Achtelketten dann wie allgemein bekannt von annähernd ternär bis annähernd binär, tempoabhängig.
    Ich finde das stimmig. Auch in schnellen Tempi, im Wechsel zwischen Achtelketten und Synkopen empfinde ich das so. Irgendwann ist die Unterscheidungsfähigkeit natürlich am Ende.
    ---------------

    Nachtrag, deine oder die Unterscheidung zwischen Vorziehen des downbeats und einem Auftakt finde ich auch stimmig. Das wären dann prinzipiell unterschiedliche musikalische Dinge, die nur aufgrund der ähnlichen Position nicht grossartig unterschieden werden. Eigentlich eine banale Aussage, die aber hier durch eine neue Beleuchtung für mich einigermassen faszinierend ist.



    http://swing-jazz-berlin.de/#band
     
    Zuletzt bearbeitet: 9.Juli.2015
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