Übungstips um besser "in Tune" mit anderen zu spielen...

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von Gelöschtes Mitglied 5328, 16.Juli.2015.

  1. mato

    mato Strebt nach Höherem

    Wenn ich das hier alles lese, bricht mein schönes sauberes Weltbild zusammen. Ich dachte immer, dass wir in der temperierten Stimmung angekommen sind, und nun muss ich so was erfahren...mal schauen, ob hier an der VHS bald ein Keyboardkurs anfängt. ;-)
     
  2. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Gleichschwebend ist immer ein Kompromiss, mal zu tief, mal zu hoch. Aber, wie schon erwähnt, leicht zu hoch wird eher akzeptiert als leicht zu tief.

    Hm, gute Frage, die kritische Bandbreite ist ja auch eine Funktion der Frequenz ...

    Grüße
    Roland
     
  3. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

  4. ppue

    ppue Mod Experte

    Apropo Keyboard. Gute Keyboards können nach verschiedenen Stimmungen spielen.
     
  5. sachsin

    sachsin Strebt nach Höherem

    Hier diskutieren die Könner und Erfahrenen unter den Foristen und ich weiß nicht recht ob mein Beitrag zum Thema passt… doch erinnert mich die Diskussion an meine erste Saxstunde mit null Ahnung von: Noten lesen, bilden von Tonleitern, dem Quintenzirkel, Ansatz, Wissen der Tonbildung, usw…

    Ich sollte tief c-greifen (heute weiß ich, es war c), blasen, Ton halten, lächeln!! sowie meinen Lehrer anschauen, der mitspielte und auch lächelte…. Wir trafen uns auf gleichem Ton, d.h., meine Tonhöhe passte sich seiner an. Der nächste Griff für d – dass gleiche Spiel… bis hoch c. In Erinnerung, hat die erste Stunde mit dem Saxophon ihren „Aha-Effekt“ behalten. Hören ist der Schlüssel. Ich habe in dieser ersten Stunde gelernt, dass man vom gegriffenen Ton eine Klangvorstellung im Kopf entwickeln muss / haben sollte. Heute übe ich mit Drones und die Klangvorstellung meine ich, ist eine wichtige Komponente.
    Das Hören ersetzt kein Stimmgerät (wobei ich die Nützlichkeit zum Stimmen des Saxophons zum Beginn des Übens ihm nicht absprechen möchte).

    Sorry, wenn etwas umständlich erklärt oder OT.
     
  6. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Wie das bei den analogen ist, weiss ich nicht.
    Zumindest der DX7 II (1987) hatte schon dieses Feature, mein Technics Digitalpiano von ca. 2000 auch.

    Ist aber statisch, nicht dynamisch wie beim Hermode Tuning.

    Grüße
    Roland
     
  7. deraltemann

    deraltemann Strebt nach Höherem

    ich glaube nach wie vor die beste Übung ist mit anderen zu spielen ....
    damit das tun kann muss ich aber mein Ohr , meine Finger und mein Horn halbwegs im Griff haben
    Und nur durch das Zusammenspiel bei dem ja noch mehr passiert und wichtig ist, als nur "in tune" zu sein,
    wird es schön.
     
    cschlote und Nordstern gefällt das.
  8. Mugger

    Mugger Guest

  9. deraltemann

    deraltemann Strebt nach Höherem

    na die Herren jetzt muss aber mindestens die Diskussion los gehen ob das Ohr auf 440 442 439 HZ in tune ist
    und all die krummen wegen der low pitch / high pitch Vintage Hörner und den moderen Hörner :pigeon:

    Noch ne Kernfrage dazu .... ab wieviel Cent hört ihr im Durchschnitt einen of tune ?:cool2:



    :ironie:
    schild muss sein falls es wieder mal einer nicht mitschneidet
     
  10. DiMaDo

    DiMaDo Ist fast schon zuhause hier

    Je nach Frequenz...
    Der alte Bass-in-Orchester-Witz:
    Orchesterprobe. Dirigent: "Ich bin mir nicht sicher, ob das im Takt 2 vor D in den Bässen F oder Fis sein soll. Spielen sie doch mal F!" Brummm. "Spielen sie jetzt mal Fis!" Brumm. "Ach spielen sie doch, was sie wollen!"

    Ich hatte die Tage eine Gitarristen mit einer nicht bundrein eingestellten Gitarre im Studio.
    Die war oben rum rund 15ct sharp. Das hat WEH GETAN...
     
  11. ppue

    ppue Mod Experte

    Auch ohne Ironie eine spannende Frage: Ich höre im direkten Vergleich einen Frequenzunterschied zwischen 1000 und 1003 Hertz, das sind rund 5 Cent und ein zwanzigstel Halbton.
    Hier hörst du die beiden Töne. In der Mitte der Datei hängen sie aneinander:



    Während des Musizierens ist das sehr unterschiedlich, wann wie viel Abweichung auffällt, denn es kommt auf das gesamte Klangbild an und die speziellen Intervalle und Akkorde, die da erklingen.

    Spielen zwei Instrumente den gleichen Ton oder stimmt man zwei Saiten auf den gleichen Ton, dann hört man schon bei geringster Abweichung eine Verschiebung des Interferenzmusters, ein Wabern, das zwei fast gleiche Schwingungen hervorbringen. Auf diese Weise kann man sehr viel feinere Unterschiede wahr nehmen.

    Hier wieder Sinustöne, erst einmal 1000 Hertz, dazu kommt dann ein 1001 Hertz-Ton, dann noch 1002 und 1003 Hertz. Die Veränderung des Interferenzmusters ist überdeutlich, so dass man noch feinere Schritte hören könnte. Taucht in der Realität während des Musizierens aber selten auf, da ein jeder, der nicht elektronische Töne spielt, viel ungenauer spielt und dazu noch jede Menge Obertöne im Spiel sind.
    Dem Klavierstimmer sind diese Schwebungen allerdings ein wichtiges Utensil beim Abgleich der drei gleich hoch gestimmten Saiten eines Tones.



    Spielen zwei Saxophone im Duo und ohne Begleitung, dann kann es sein, dass sie an einer Stelle eine kleine Terz auseinander sind. Eine kleine Terz hat auf dem Klavier 300 Cent. Spielt man die Terz aber so, wie sie in unseren Obertönen vor kommt und schöner klingt, dann spielt die höhere Stimme besser 316 Cent, also circa einen 6. Halbtonschritt höher! Es klingt besser als die gleichschwebend gestimmten 300 Cent, die man auf dem Stimmgerät peinlich genau zu treffen suchte.

    Mugger hat doch den Anfangston von Daves Aufnahme hier vorgestellt. Da hat er gleich gehört, dass der zu hoch spielt. Hier störte es nicht, wenn es auch hörbare 23 Cent waren. Das wäre wiederum anderen hier gar nicht aufgefallen. Hängt also auch mit geschulten Ohren zusammen, wann man eine Verstimmung bemerkt.
     
  12. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    @ppue

    Spannend!!! Habe das erste Beispiel ein parmal mit geschlossenen Augen durchlaufen lassen.

    Zunächst habe ich keinen Unterschied gehört...nach vier, fünf Läufen MEINE ich einen Unterschied gehört zu haben.

    Meine Freundin stellte lapidar fest Du hättest Tinitus...:lol:

    Bei zweiten Beispiel werden die Interferenzen schon deutlich...

    CzG

    Dreas
     
  13. Mugger

    Mugger Guest

    Das klingt wie Zitrone mit einem Schuss Gin Fizz.
    Bisschen zu tief ist Pfirsich, gut abgelegen und ein wenig matschig.

    Das ist aber schwer zu beurteilen, weil es dann lauter wird. Oder scheint das nur so?

    Cheers, Guenne
     
    zwar und Reference54 gefällt das.
  14. Reference54

    Reference54 Ist fast schon zuhause hier

    Den muss ich mir merken :sensatio::D
     
  15. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    OT:

    [​IMG]

    SCNR
    Roland
     
    Saxophonia, flar und Mugger gefällt das.
  16. bluefrog

    bluefrog Strebt nach Höherem

    Was ist denn da los? Manchmal wird es lauter, manchmal leiser. Oder spinne ich schon wegen der Hitze.

    LG Helmut
     
  17. deraltemann

    deraltemann Strebt nach Höherem

    @ppue
    erstaunlich das es im ersten so klar ist. Ich war überrascht das ich es sofort gehört habe.
    Aber vielleicht liegt es auch daran das ich hin und wieder Zweimotorige einstelle
    oder viel mit Sabine zusammen spiele und es für mich ein völlig "normaler" Prozess ist zumindest in den Übungen vorm Spielen gemeinsam Töne zu erzeugen.

    Aber wie ist die Situation im Zusammenspiel wenn wir jetzt mal Situation wie im Studio raus lassen?
    Also Horde Musiker trifft sich und musiziert zum Spass. Wird es in der Situation auch diese Wahrnehmung geben? Zumal es sich i.d.R nicht nur um Saxe handelt.

    @bluefrog da liefert Herr Fourier die Antworten...reine Physik..
     
    Zuletzt bearbeitet: 18.Juli.2015
  18. ppue

    ppue Mod Experte

    Nein, das ist ganz normal. Ich habe Sinustöne benutzt. Das sind sozusagen charakterlose eintönige Schwingungen. Wenn wir die über längere Zeit hören, werden sie vom Gehirn leiser gedreht. Ist so wie in der Abenddämmerung, wo das Auge einen automatischen Weißabgleich macht und das Rot heraus rechnet. Auf dem Foto wundern wir uns dann, wie rot eigentlich alles gewesen sein soll.
    Alle Eindrücke, die absolut gleich bleiben, werden vom Körper minimiert. So ist es nicht verwunderlich, dass eine kleine Frequenzänderung, eine kleine Abwechslung wieder als lauter wahr genommen wird. In der Audiodatei sind beide Töne absolut gleich laut.
    Auch ein gleich hoher Sinuston kann plötzlich lauter wahrgenommen werden. Halten wir unseren Kopf nämlich still, dann tritt der oben erwähnte Mechanismus in Kraft und die Lautstärke wird durch das Hirn gedrosselt. Dreht man dann den Kopf, so gibt es plötzlich eine Phasenverschiebung, einen minimalen Dopplereffekt, und schon hört man den Ton wieder lauter.
    Die Sinustöne können auch sonst noch ordentlich nerven. Da sie keine Obertöne haben, kann das Ohr ganz schlecht die Richtung orten, aus der sie kommen. Das Richtungshören funktioniert nämlich nicht nur durch das stereophone Orten mit zwei Ohren, sondern auch durch die komplexe Form unserer Ohrmuscheln. Die tiefsten Töne dringen immer ans Ohr, egal wo die Quelle sitzt. Die hohen Töne aber werden unterschiedlich gefiltert. Eine Schallquelle hinter dem Kopf hat weniger Höhen als eine vor dem Kopf, eine von links kommendes Schallereignis erzeugt im linken Ohr einen an Obertönen reicheren Klang als im rechten. All das fällt beim Sinuston weg und die Ortung versagt.
     
  19. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    DAM

    Da beglückwünsche ich Dich, dass Du intonationsmäßig schon so sicher bist....bei mir hat es deutlich länger gedauert...:confused:..und ist noch lange nicht zu Ende....:cool:

    Und das noch ganz ohne "Drones"...:thumbsup:

    Freu mich schon, von Dir dann auch hier mal was zu hören....:D

    Liebe Grüsse,

    Dreas
     
  20. bluefrog

    bluefrog Strebt nach Höherem

    Jetzt habe ich die erste Datei noch ein paar Mal angehört. Der Tonhöhenunterschied ist für mich deutlich zu hören, aber beim Wechsel nehme ich jetzt den zweiten Ton immer als leiser wahr.
     
    deraltemann gefällt das.
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