Wann ist für euch ein Stück "vortragsreif"?

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von Gelöschtes Mitglied 5328, 11.August.2015.

  1. 47tmb

    47tmb Gehört zum Inventar

    Oftmals hat man ja auch "einen Termin" ....

    Den Auftritt mit der (big)Band wo Du bei dem einem Titel diese eine blöde Phrase immer noch richtig sauber drauf hast
    oder auf allen workshops: "Das Abschlusskonzert".
    Und dann hilft nichts- da musst Du nehmen, was Du zu dem Zeitpunkt drauf hast - ob reif oder nicht. --- und eben auf der Bühne das dann mögliche Beste geben.


    Anders in einer Solo- oder Combo-Situation wo man alleine oder im kleinen (!) Kollektiv entscheiden kann, ob man einen bestimmten Titel auf die Bühne bringt oder lieber noch ein wenig dran feilt. Tja und dann..... (siehe @Nightwatchman 's Zweifel bei ihrer BigBand CD) kommt der Punkt, wo Du bei jedem Durchgang, jedem proben, jeder Kontrollaufnahme noch irgendeinen Fehler hörst, der sooo ja überhauptjagarnurnicht auf die Bühne kann..... (Bildlich: Wenn ma zu viel feilt, ist irgendwann auch nichts mehr da.:-( )

    Cheerio
    tmb
     
    Zuletzt bearbeitet: 12.August.2015
  2. dabo

    dabo Strebt nach Höherem

    Was jemand wie präsentiert hängt meiner Meinung nach allein vom jew. Charakter und seinem Selbstbild ab. Völlig unabhängig davon ob jemand mit der Musik Geld verdient oder nicht.
    Es gibt genügend Videos im Internet wo Hobbymusiker sowie Profimusiker schlechte und auch sehr gute Ergebnisse liefern.

    Also die Frage ab wann man ein Stück einstellt oder vorführt ist eine Persönlichkeitsfrage.
    Ab wann ist man mit sich selbst zufrieden? Was höre ich was höre ich noch nicht? Und ist es mir egal oder nicht?

    Bei der Frage muss ich zugeben habe ich selbst kein genaues Bild von mir selbst. Es kommt beim Vorführen dann auch noch auf das jew. Publikum an. Es gibt die bekannten Frühschoppen oder Zeltfeste wo die Zuhörer eher nicht zuhören:D da ist einem der ein oder andere falsche Ton recht schnuppe. Aber wehe es hören andere Musiker zu! Autsch! Dann tut jeder Fehler weh und man wird nervös. (Ich zumindest ;-))

    LG
    Dabo
     
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  3. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Moin,

    ein Stück ist m.E. dann auftrittsreif, wenn die Band es auf der Probe so gut spielt, wie sie es eben auf Grund des Könnens ihrer Mitglieder kann. Beim Auftritt bleiben dann noch 80 - 90 % davon. In dem Sinne halbgare Sachen finde ich kontraproduktiv, auch für die Band.

    Eine andere Frage ist, wann ist eine Band auftrittsreif. Das wurde hier nicht gefragt, aber offenbar häufiger gemeint in den Antworten.

    Bands sollten immer auftreten, so oft es irgend geht. Die Frage ist aber, in welchem Rahmen. Wenn ich irgendwo Eintritt bezahlen muss erwarte ich ein gewisses Niveau. Bekomme ich eine dilettantische oder anfängerhafte Aufführung, dann ist das für mich ärgerlich, für die Verantwortlichen hoffentlich peinlich. Genau so ärgerlich aber auch, wenn sogenannte Profis ohne Probe mal eben ein paar Standards mit Thema-Impro-Thema runterspielen, am besten noch mit dem Real Book auf dem Notenständer.

    Im Rahmen von Feiern mit Freunden, Bekannten, Nachbarn oder einfach auf einem öffentlichen Platz aus Freude am Musizieren sollte so ziemlich alles erlaubt sein.

    Gruß,
    Otfried
     
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  4. last

    last Guest

    Wie oft müsst Ihr eigentlich ein neues Stück spielen, das Ihr persönlich als recht schwierig einstuft, bis Ihr das Gefühl habt, es sitzt?
    20 mal? 30 mal? 50 mal? Öfter?
    Natürlich wird sich ein Anfänger/Amateur möglicherweise an einem Stück die Zähne ausbeißen, das der Profi u. U. mal eben so aus dem Ärmel schüttelt...
    Daher gibt's naturgemäß dazu immer nur relative Antworten.
    So hat natürlich jeder seine Grenzen woanders - deswegen meine ich einfach ein Stück, das Euch für Euch selbst - jeder auf seinem Level - als schwierig erscheint...
    Hoffe, ich konnte mich verständlich machen. ;)
    Für mich ist z. B. "It don't mean a thing" schon recht schwer - ich hab's bestimmt schon mindestens 30 mal versucht und kann's immer noch nicht. ;)

    :)lastvisitor
     
  5. annette2412

    annette2412 Strebt nach Höherem

    sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr oft....
    es ist ja auch nicht immer das ganze stück, was schwer ist, sondern einzelne passagen/ takte.
    bei einem workshop hatten wir zwei takte, die für alle sehr schwer waren.
    die haben wir gefühlte 500 mal in schleife wiederholt. es war hinterher wie in trance. aber die takte saßen!!!

    liebe grüße
    annette
     
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  6. bluefrog

    bluefrog Strebt nach Höherem

    Die ersten zwei Takte von "Song For My Father" sind für mich eine sehr schwere Passage. Ich weiß nicht, wie oft ich das geübt habe, jetzt krieg ich es gerade so hin. Es sitzt wahrscheinlich erst in ein paar Wochen, es muss sich noch setzen. ;-)

    LG Helmut
     
  7. Reference54

    Reference54 Ist fast schon zuhause hier

    Kommt ganz aufs Stück an, Länge, Inhalt, "Art" der Schwierigkeiten etc. Lange, evtl mehrsätzige klassische Stücke z.B. kann man nahezu unendlich oft spielen und bestimmte Phrasen fühlen sich jedes mal anders an.
     
  8. 47tmb

    47tmb Gehört zum Inventar

    Oft ist es auch so, dass wenn man eine solches Notenwerk einmal 14 Tage beiseite legt und dann noch mal ran geht, es durchaus besser funzt.

    Solong
    tmb
     
    sachsin gefällt das.
  9. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    @lastvisitor

    Wann ist man mit einem Stück fertig? Irgendwann spielt man es (noch recht steif) nach den Noten, die da stehen...dann fängt man an Ausdruck, Dynamik, Artikulation reinzubringen...dann fängt man an sich von den Noten zu lösen...Verzierungen, Rhytmusänderungen..,eine eigene Interpretation....

    Ich habe das Gefühl es ist nie wirklich "fertig"...:p

    Daher konzentriere ich mich auch auf mein jetziges Repertoire und nehme nur ganz sporadisch ein neues Stück dazu (meist aus den TOTM).

    Ich habe für mich festgestellt...,lieber weniger und die richtig gut, als viele und die oberflächlich verhuddelt...

    CzG

    Dreas
     
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  10. dabo

    dabo Strebt nach Höherem

    Bob Mintzer stufe ich für mich als recht schwierig ein. Da brauche ich bestimmt mehr als 50 Durchgänge. ca 3 Wochen kommen da schon mal zustande damit es wirklich richtig gut sitzt.

    Dabo
     
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  11. Isachar

    Isachar Guest

    @saxhornet

    Das ist eine gute Frage ! Hat man diese A Capella Gruppe nun live gebucht ?
    Ich weiß nur, daß mein Vater für eine wirklich große Fete eben diese Jungs gebucht hat in der Annahme, sie würden eben "live" etwas Stimmung machen.
    Was nun live ist und was nicht, das bekommt er garnicht mit ! Immerhin waren die Ansagen live und auch individuell auf den Event zugeschnitten. Der Rest kam eben aus der Konserve, da haben die Herrschaften noch nichtmal die Mundbewegungen synchron zu den Texten hinbekommen.
    Ausser mir und meinem Bruder ist das aber niemandem aufgefallen , und wenn doch wars wahrscheinlich eh egal !

    Daß viele Musiker tatsächlich lieber live in Fernsehen und Co auftreten würden, glaube ich gerne. Sie lassen sich aber eben doch verkonservieren, vielleicht aus den von Dir genannten Gründen.
    Ich persönlich würde sowas ablehnen, Fernsehen hin oder her, und lieber einen geschickt umspielten Fehler während des Gigs in Kauf nehmen. Darum ging es hier ja eigentlich, nämlich wann man mit einem Song auf die Bühne geht.

    Nun kann es aber gut sein, daß man einen falschen Ton auf den Keys viel einfacher im gesamten Akkordgebilde verstecken kann, als beim Solo auf dem Saxo.Mal sehen, wie es mir selbst in Zukunft damit ergeht. Vielleicht werde ich dann auch noch etwas pingeliger !

    Gruß

    Isachar
     
  12. Mugger

    Mugger Guest



    Parker, hören Sie auf zu lachen!
     
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  13. RomBl

    RomBl Guest

    Ich meine, dass der Anspruch, den man an sich stellt, immer hoch sein muss. So geht es mir zumindest. Alles, was ich im Leben sowohl beruflich als auch hobbymäßig mache und gemacht habe, möchte ich möglichst optimal können und beherrschen. Man muss halt die entsprechende Geduld und den nötigen Fleiß ausbringen können.
    Mich treiben zu hoher Anspruch bzw. hochgesteckte (aber noch realistische) Ziele eher an, das zu erreichen.
    Bei anderen Leute mag das vielleicht blockierend wirken, bei mir nicht.
     
  14. Isachar

    Isachar Guest

    @RomBl

    Ich stimme Dir absolut zu, was die hohen Ansprüche betrifft. Man muß dabei aber auch realistisch bleiben.
    Ich habe mit einem Bassisten gespielt, der so Feelingmäßig eher Mittelklasse war. Der war mehr ein Denker und Mathemathiker als ein Spieler.
    Wenn es nach ihm gegangen wäre, hätten wir noch drei Jahre an unserem Programm herumgefeilt, obwohl er selbst nie wirklich besser wurde dadurch.
    Der Junge war viel zu verkopft um ausgerechnet Bass zu spielen und stolperte immer über seine eigenen Ansprüche.
    Wir haben ihn nach nem knappen Jahr rausgeworfen, welch verschwendete Zeit !

    Gruß

    Isachar
     
  15. guemat

    guemat Ist fast schon zuhause hier

    Ja
    das kenn ich...

    ABER
    versetz dich in seine Lage...
    wir sind glücklich wenn er nur Grundtöne und Terzen/Quinten spielt
    ist für einen Musiker nicht befriedigend...

    Er hat auch Vorstellungen um das ganze "Interessanter" zu machen..

    gebt dem Bassisten seinen Raum zB beim Thema, bei Solo Parts sollte er Basis Harmonik spielen damit der Solist alle Freiheiten hat...
    sein Solo "Be Free" und dann klappt das schon..
    Talk abou it ...

    Reden Reden Reden... und dann umsetzen das bringts,,,
    cu

    gue
     
  16. flar

    flar Guest

    Moin, moin zusammen

    Was spielen in der Öffentlichkeit an geht kommt es immer darauf an mit wem ich spiele!
    Da ich ein paar Jahre lang nur als Aushilfe auf Anrufe hin öffentlich gespielt habe hatte ich auch das etwas zweifelhafte Vergnügen unverschuldet an einigen echten Pannenauftritten teil zunehmen. Das waren dann die Truppen bei deren nächsten Anruf ich dankend abgelehnt habe! Wobei man sagen muß das mit einer Ausnahme diese Pannen meistens nicht nur musikalischer Natur waren sondern organisatorisch, Man bestellt sich Saxophon und erstes Flügelhorn als Aushilfe hat aber leider vergessen die Noten für die erste Stimme zu organisieren, das war ein echter Tiefpunkt.
    Umgekehrt habe ich auch einige Sachen abgelehnt wo ich wußte das ich das nicht hinkriegen würde, da muß man schon ehrlich zu sich selbst sein wenn man sich nicht blamieren will.

    Mit fester Band sehe ich das genauso wie xcielo...
    Wenn ich mich beim TOTM beteiligt habe dann so gut es eben ging, aber nicht darauf bedacht das es perfekt wird! Die meisten Macken waren mir schon vorher klar, interessant ist dann ob es bemerkt und angesprochen wird, richtig gut wenn brauchbare Lösungsvorschläge kommen! Ansonsten fände ich die Teilnahme ziemlich sinnlos, wenn acht Leute schreiben, "oh wie toll", ist das ja sehr nett, hat aber keinen eigentlichen Wert, auch wenn sie recht haben und die Aufnahme sehr gut ist.

    Viele Grüße Ralf
     
  17. saxhornet

    saxhornet Experte

    Du hast da eigentlich keine Wahl, das wird Dir vorgegeben und ist eine Frage wie viel Aufwand für eine Produktion betrieben wird und wieviel Geld zur Verfügung steht. Die Produktionsfirma beim Fernsehen entscheidet, nicht der Musiker und der Musiker ist froh wenn er die Gage mitnehmen kann, auch wenn er lieber live spielen würde. Würdest Du dann ablehnen, würdest Du danach nie wieder für etwas in dem Bereich gebucht werden.

    LG Saxhornet
     
  18. tunundlassen

    tunundlassen Ist fast schon zuhause hier

    habe auch schon gehört, dass bei Fernsehproduktionen oftmals das Problem besteht, dass es sowohl für das "Live-Publikum" als auch für den Fernsehzuschauer gut klingen soll... Das ist wohl technisch nur schwer machbar... habe aber leider keine eigenen Erfahrungen
     
  19. guemat

    guemat Ist fast schon zuhause hier

    Die brauchen dann halt mehrere Tonmaenner und mehrere Mixer ...
    FOH , Sendeton, Monitor dann wird's halt a bisserl teurer und aufwendiger und der Regisseur hat auch nur zwei Ohren,,,

    lg gue
     
  20. chrisdos

    chrisdos Strebt nach Höherem

    :)

    Als Jungmusiker habe ich mich immer fürchterlich aufgeregt, wenn ich schlampige Synchronisation bemerkt habe...:D
    Immerhin hat er mit seinem Tenor zu seinem Tenor gefaked...:) Ich hatte mal einen "Schauspielerjob" bei einer Musiksendung. An 2 Stellen war ein Bläsersatz, in dem eigentlich nur Trompeten hörbar waren....da ich aber der einzige Bläser auf der Bühne war, wurde ich in den Fokus genommen. Also gut, gute Miene zu bösem Spiel...:)....aber im Grunde hab ICH mich geschämt für so eine "plumpe Fälschung"....tatsächlich interessiert das keine Sau...die meisten Zuschauer merken sowas ja nicht mal und die paar Musiker wissen eh, wie der Laden läuft.... es ist halt, als würde der Beleuchter eine ganz ausgeflippte Kleidung tragen...:D
     
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