Orginal Tonarten

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von deraltemann, 26.September.2015.

  1. deraltemann

    deraltemann Strebt nach Höherem

    Wie seht ihr das? Müssen Musikstücke immer in Orginal Tonarten gespielt werden?
    Oder ist die Ton Art nur ein Vorschlag?
    :pigeon:
    oder muss ich mich an die Art von Sonny Rollins halten nur weil er das so oder so gespielt hat?
    Ist das dolle schlimm wenn ich meine Version von spiele?
     
  2. ppue

    ppue Mod Experte

    Nein, kannst du machen wie du willst.

    Die Klassiker werden das anders sehen, die ordnen bestimmten Tonarten mitunter auch verschiedene Charaktere zu.

    Wenn du mit Sängern im Pop- oder Jazzbereich arbeitest, tust du gut daran, in allen Tonarten spielen zu können. Wenn die 10 Minuten vor dem Auftritt meinen, sie fühlen sich heute fit, wollen sie mal eben einen Halbton höher singen.
     
  3. mixokreuzneun

    mixokreuzneun Ist fast schon zuhause hier

    Hi zusammen, klar kann man im Jazz/pop die Tonart eher wechseln als im Klassik Bereich.

    Aber auch in der U-musik klingen die Stücke in manchen Tonarten suboptimal. Warum auch immer......

    In allen Tonarten zuhause zu sein hilft selbstverständlich enorm und ist für jeden engagierten Musiker ein "must".

    LG

    Mixo
     
  4. GelöschtesMitglied7838

    GelöschtesMitglied7838 Guest

    @ deraltemann, kommt sicherlich auf den Verwendungszweck an...
    Um ein Erfolgserlebnis zu haben beim Spielen, und du hast Lust auf ein bestimmtes Stück: warum nicht in einer Tonart, die für dich gut in den Fingern liegt? Lieber in einer nicht-authentischen Tonart als gar nicht...
    Gruß, Anja
     
  5. Viper

    Viper Ist fast schon zuhause hier

    Meiner Meinung nach sollte die Originaltonart schon das Ziel sein....;)
    V.G. klaus
     
  6. Mugger

    Mugger Guest

    Die Moldau klingt in Dur wie "Alle meine Entchen". Nicht gut.

    Im Ernst, Jazzlieder haben meist eine "Standardtonart", manchmal auch 2 oder mehr.
    Ist ganz gut, um sich z.B. auf Sessions zu verständigen, auch wenn sich schon Solisten und Rhythmusgruppen gegenseitig durch "falsche" Tonarten getestet haben sollen. In solch eine Situation kam ich gottseidank noch nie.
    Ich bin auch der Meinung von @mixokreuzneun, dass manche Lieder in bestimmten (Original-)Tonarten besser klingen.
    Wir spielen in der Tanzband z.B. ein Gesangsarrangement von "When I Need You". Das Original ist glaub ich in Db, wir spielen es in C, und ich finde (abgesehen davon, dass es ordentlich gespielt ist), dass es irgendwie nicht klingt.

    Cheers, Guenne
     
  7. saxhornet

    saxhornet Experte

    Das Problem mit Originaltonarten ist doch festzulegen welche das denn wirklich sein soll. Schon früher wurden oft Tonarten geändert. Es hat sich zwar eingebürgert, daß einige Songs in bestimmten Tonarten häufiger gespielt werden aber mit Sicherheit kann keiner sagen, daß es sich dabei um die Originaltonart handelt. Sogar in den Realbooks stehen manchmal Tonarten drin, die nicht als Standard gelten. Dann wurden Tonarten auch geändert, weil sie auf dem Tenor besser liegen oder für Sänger/innen besser zu singen sind. Meine Erfahrung ist, daß einem Standards in allen Tonarten begegnen können und man da flexibel werden sollte. Zum Einstieg ist es sicherlich nicht dumm sich die gebräuchlichen Tonarten bei bestimmten Standards draufzuschaffen. Ich habe aber auch schon oft bei Sessions erlebt, daß nur Tonarten von Standards aufgerufen wurden, die nicht den gebräuchlichen entsprechen.

    LG Saxhornet
     
    antonio gefällt das.
  8. flar

    flar Guest

    Moin, moin

    Das ist glaube ich auch eine Frage wie man es hört!
    Ich persönlich empfinde zum Beispiel das "Air" von Bach in der "G String" Version als klangliche Katastrophe und finde die originale D Dur Version von Bach als genau richtig!
    Es stört mich aber nicht die Bohne wenn Elvis Presley Cuck Berrys "Promised Land" von C Dur nach A Dur verlagert, mir gefällt beides, warum und wie ich da Unterscheide kann ich so gar nicht sagen. Es hat auf jeden Fall nichts mit Klassik und Pop zu tun, bei vielen Saxophon Quartett oder Quintett Versionen klassischer Stücke stört mich eine andere Tonart auch nicht.
    Bei Bach höre ich glaube ich die Komposition als Solche, bei Elvis, Chuck und vielen Saxophonensembles eher die Interpreten, die in der für sie passenden Tonart einen Titel gekonnt interpretieren.
    Näher beschreiben kann ich das nicht, manchmal stört es mich eben und manchmal nicht!
    Wenn ich etwas arrangiere bin ich für so etwas übrigens absolut taub. Wenn ich weiß das ich ein Stück für Solotrumpete arrangiere und im Trompetensatz der Truppe keiner das hohe D sicher trifft, dann wird eben ein A oder Ab der höchste Ton und der Rest wird so gesetzt das dieser Titel trozdem "Wirkung" hat!
    Wobei ich zugeben muß das ich das beim "Air" noch nicht probiert habe. ;)


    Viele Grüße Ralf
     
  9. Rick

    Rick Experte

    Der Sänger gibt die Tonart vor, das ist unumgänglich, denn einen Sänger, der sich in ungünstigen Tonlagen quält, will keiner hören. :confused:

    Doch wenn man Melodien instrumental vorstellt, gilt die Priorität, dass die Nummer auf dem gewählten Instrument gut klingt und man nicht dauernd springen (oktavieren) muss, weil ein paar Töne zu hoch oder zu tief für das Sax sind.
    Wer beispielsweise schon mal versucht hat, gewisse Themen und Solo-Transkriptionen von Charlie Parker (Alto) in den klingenden Originaltonarten auf dem Tenor nachzuspielen, weiß, wovon ich schreibe. :roll:

    Dexter Gordon hat das gemacht, ist aber eben viel "gesprungen". Das kann zur Verfremdung, schlimmstenfalls zur Entstellung der Melodie führen.
    In solchen Fällen sollte man lieber eine Version wählen, die auf dem Tenor bequemer ist; zur Not spielt man eben die Alto-Tonart, dann muss die Rhythmusgruppe transponieren. Sollen die Begleitmusiker doch auch mal schwitzen! :-D

    Grundsätzlich ist erlaubt, was gefällt. :cool:


    Gut Sax,
    Rick
     
  10. GelöschtesMitglied725

    GelöschtesMitglied725 Guest

    Genau dieses Problem habe ich heute, eine Sängerin möchte den Titel Yellow Moon von den Neville Brothers einen ganzen Ton höher singen. Ich finde, dass sich das Saxophonthema dann gruselig anhört, im Impro-Teil geht es noch, aber gerade die Parts mit den Themen. Überlege, ob ich nacher anbringe, den Titel entweder in Originaltonart umsetzen, oder rauswerfen.
    Meiner Ansicht nach muss was immer in erster Linie gesanglich passen, und in der Regel kann man dann gegebenenfalls die Tonarten für Gesang verändern. Bei einigen Titeln ist das Ergebnis dann aber nicht mehr so gut wie in der orininalen Tonart des Titels, der als Ausgangsoption gewählt wurde. Bakerstreet ist auch so eine Nummer, die Sänger gerne in der Tonart ändern möchten. Der Ausdruck im Saxpart kommt aber in geänderter Tonart meiner Ansicht nach nie so gut wie in der Rafferty Version.
    LG
    dabird
     
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  11. zwar

    zwar Ist fast schon zuhause hier

    die o tonarten sind ja oft so, weils auf dem sax leicht zu spielen geht/ging, und sich auch auf dem kontrabass schön tief und niht zu schwierig darstellt. den pianisten ist es meist wumpe. zum beispiel klingend in F (Dur-Moll-egal) geht locker auf Alt, Tenor und kB. so findet man auch reichlich Stücke die für so bar-jazz besetzung geschrieben wurden in F klingend.
    je nach reichweite der melodie ergibt sich ein fenster von tonarten die auf dem sax spielbar sind ohne dabei oktavieren zu müssen.
    da finde ich schon, dass auch ohne not ein ausprobieren auch ungewöhnlicher tonarten sehr von nutzen ist. weil sich nämlich dann andere läufe, arps und verzierungen anbieten und einem so auch für die gewöhnlichen tonarten wieder neue ideen für ein stück liefern.
    ich muss aber zugeben, dass das für mich selber auch oft ein ideal bleibt, weil ich es oft zeitlich einfach nicht schaffe, mir stücke in mehr als zwei, vielleicht drei tonarten draufzuschaffen.
    gruß
    zwar
     
  12. deraltemann

    deraltemann Strebt nach Höherem

    HM :unsure:
    Also wenn ich jetzt zusammnefasse was ich verstanden habe.
    Die O ton art ist nicht bindend aber doch mehr als nur ein Vorschlag. i.d.R hat sich der Komponis dabei was gedacht.
    Man weicht davon nur ab wenn der Sänger es anders singen will/ muss.:angelic:
    Oder man eh das Stück in ein neues Gewand stecken will.

    Die Tonart birgt als schon ein gewisse (GRUND)Aussage.
    Man darf aber gerne sein Liebelingslied in seiner persönlichen Lieblings Tonart oder jeder beliebeigen
    spielen. Für Sessionmusik ist scheinbar hilfreich mal ein Stück in mehreren Tonarten gespielt zuhaben...

    Fürt mich natürlich konsequent auf die nächste Frage. Nehme ich dann zweckmässiger weise die 2linken und 2 rechten
    Tonarten oder mehr nach dem Muster 3 und 5 links und 3 und 5 rechtes rum..:thumbsdown::thumbsdown:
     
  13. ppue

    ppue Mod Experte

    Ich würde als erstes die darum befindlichen Tonarten nehmen, außer, es sind Stücke, die aus dem Rock-Pop-Bereich kommen, stark von den "Gitarrentonarten" geprägt sind. Das Alt in Eb und die Gitarre, die durch ihre frei schwingendenSaiten stark E-lastig ist, passen nicht allzu gut zusammen. Da kann dann auch mal ein Wechsel um den halben Quintenzirkel besser sein.

    Dass verschiedene Dur-Tonarten verschiedene Charakterzüge haben, halte ich für Quatsch, denn dann gäbe es ja noch unendlich verschiedene Charakter, wenn man die Tonleitern mit mit einer Viertel-, Achtel- oder sonstwas-Verstimmung spielen würde: z.B. ein A-Dur auf 430 Hertz. Ist kein Beweis, aber ich glaube, dass es andere synästhetische Verknüpfungen sind, wenn Leute sagen, das Stück klingt nur in Des-Moll. Manche Instrumente haben kritische Bereiche, z.B. die Klarinette mit den kurzen Tönen, die oft rauschen und weniger Halt haben. Klängen die aber dort genau so gut, dann gäbe es keinen Grund, es nicht auch in dieser Tonart zu spielen.

    Natürlich ist ein Stück dann optimal, wenn die Stimmlage stimmt. Die ist bei Sängern am empfindlichsten, aber auch für Solisten und speziell natürlich bei Arrangements, in denen man nicht mal eben, wie der Pianist das macht, die Akkorde umkehren kann.

    Ein Stück, was viel mit dem tiefen A fürs Bari arbeitet, muss völlig umgeschrieben werden, wenn es einen Halbton tiefer gesetzt wird.
     
  14. 47tmb

    47tmb Gehört zum Inventar

    ....und klingt dann voll Sch...., weil der "Bari-Effekt" weg ist. Kannste gleich Tenor spielen :)


    Cheerio
    tmb
     
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  15. deraltemann

    deraltemann Strebt nach Höherem

    aber für mich gibt es eh nur Stücke ohne deep A :rolleyes:


    es grüsst
    BbBo_O
     
  16. macpom

    macpom Ist fast schon zuhause hier

    Wir hören Musik ja in erster Linie relativ zum tonalen Zentrum der gespielten Tonart. Aber die absolute Tonhöhe hat ja auch einen großen Einfluss darauf, wie wir Töne empfinden.
    Ein tiefer Ton kling z.B. wärmer als ein hoher etc. Deshalb klingen Stücke in verschiedenen Tonarten selbst auf idealen Instrumenten unterschiedlich.
    Sänger und Instrumente wie unsere Saxophone sind alles andere als ideal. Man sollte sich also schon eine passende Range für das Stück suchen.

    Wer seine Musik in allen Tonarten spielen kann, ist natürlich im Vorteil;)

    Andreas
     
    bluefrog gefällt das.
  17. deraltemann

    deraltemann Strebt nach Höherem

    @ppue was meintest du mit
    Also quasi um 6 voran oder zurück, was aber am end ja egal ist
    oder meintet du das dei Gittaren meist ums E kreisen ? und wenn wir dan Eb spielen wäre es nett......`?
     
  18. ppue

    ppue Mod Experte

    Genau. Spiel mal in ner Bluesband. E-Dur, A, schon mal C. Alles nicht so berauschend für uns Saxophonisten. Ich bin in der Band schon länger auf C-Melody umgestiegen. Ist zwar zickig, das Instrument, weil eigentlich eine Fehlkonstruktion, aber ich muss nicht mehr in Des-Dur spielen. Bluenotes sind da Fes, Asas und Hes. Ja klingt marokkanisch bis rechtsradikal.
    Das macht fünf b-chen plus drei eventuell Erniedrigte, macht mit unter 8 b-chen. Dann denke ich, denk doch in Cis, haste 7 Kreuzchen und kannst bei Bedarf drei wegstreichen. Ne, macht alles nicht glücklich.
     
  19. DiMaDo

    DiMaDo Ist fast schon zuhause hier

    Ich hab im Büro immer ein Alt auf dem "Beifahrersitz" stehen und spiele viel Playalong zu dem was im Webradio oder in einer meiner Playlists ist.
    Da sind viele Titel von Gitarren-Helden die ich früher auf der Klampfe gespielt hab, z.B John Denver, Joan Baez o.ä.
    Da könnte ich auf dem Alt regelmäßig abk....tzen. ;-) Da wünsche ich mir oft ein C-Melody...
     
  20. ppue

    ppue Mod Experte

    Soll ich dir eins besorgen? Mir fliegen sie ab und zu.
     
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