Nochmal die Sache mit der Gage

Es lohnt sich, den Text bis zum Ende zu lesen. Er enthält passenden Analogieen.

http://www.blogaroundsound.de/?p=1965

Cheerio
tmb

 

lässt sich problem auch auf "musiker kunden im alltäglichen leben" anwenden.



jedenfalls kenn ich es aus meinem grafikdesign leben fast genau so.

liebe grüße
annette

 

@47tmb : Ja, stimmt genau, das bekomme ich immer wieder von den Musikern bestätigt. Ich habe mir den Link zum Blog gleich abgespeichert

@annette2412 : Herrlich - genauso ist es! Im Grafikdesign und auch überhaupt in allem, was im weitesten Sinne mit Kommunikation zu tun hat. Kann ich aus eigener Erfahrung nur bestätigen.

 

Stimmt, danke fürs Verlinken, hab es schon auf Facebook gepostet!

Auch Dir danke, da ist sehr viel Wahrheit drin, köstlich!

Schöne Grüße,
Rick

 

Danke für diesen Artikel-Hinweis - man kann dies im übertragenen Sinne auf viele Berufsstände anwenden und es ist eine absolute Unsitte geworden - deswegen Hut ab vor jedem der sich selbst treu bleibt und das nicht mehr mitmacht.

Der Kunde soll zwar gern König sein, aber kein Sklavenhalter.

 

Leider gibt es immer wieder musiker die für weniger spielen. Oft grottenschlecht,aber das interessiert den verunstalter nicht,oft merkt ers nichtmal .

 

Wer mit Peanuts bezahlt, wird mit Affen bedient.
Wenn ihm die Affen reichen, dann passt es ja sowohl zum Anforderungsprofil als auch zum Budget.

Traurig, aber wahr.

Grüße
Roland

 

@Zweistein
Ja, da kann ich als selbstständiger Bühnenbauer auch etliche Liedchen von singen, ach was, ein ganzes Konzert könnte ich damit bestreiten !

So Herr P. 3 Mann brauchen sie für den Job ? Super, dann rufe ich gleich mal bei der Zeitarbeitsfirma an -----

Äh, NEIN, halt !
Ich sagte, ich brauche noch einen Elektriker, einen Statiker und einen Maler !

Aber aber Herr P. bei ihrem Können werden Sie doch auch Zeitarbeiter einarbeiten oder ?

Äh ja schon, aber dann dauert es doppelt so lange !

Ach kein Problem Herr P. , dann fangen sie eben drei Tage früher an ! Das Theater ist ja noch nicht eröffnet, wir haben Zeit , nicht wahr Herr P. ?

Ähh ja, aber dann arbeite ich ja sechs Tage und nicht drei für Sie, das kostet dann das doppelte !


Aber aber Herr P. ich zahle Ihnen einen Auftrag und nicht die Einarbeitungszeit für ihre Hilfskräfte ! Kommen Sie mal ehrlich, ein Kerl wie SIE der wuppt das schon !

Ähhhhhh, hmmmm, ähhh ja klar wuppe ich das aber, ähhh

Und ach übrigens Herr P., es wäre nett wenn sie bei den Aufführungen anwesend wären falls noch irgendwas geändert werden muß !

Ähh hmja, das kostet aber auch extra !

Ach waaas Herr P. Sie kommen in den Genuss kostenlosen Eintrittes , Hier nehmen Sie - ich SCHENKE Ihnen ein Saisonabo !

Ähhhmnja, ich bin aber garkein Theaterfan !

Aaaach Herr P. keine Bange, das kann ja noch werden ! So haben Sie die einmalige Gelegenheit, nicht als Kultuerbanause zu sterben !

Und so weiter und so fort.
Zum Göbeln ist das !

Gruß

Isachar

 

Ich wäre froh, wenn mir jemand was fürs Spielen zahlen würde. Aber derzeit ist es wohl so, dass ICH zahlen müsste, um spielen zu dürfen...

 

@ ara

Ja, solche Geschichten habe ich auch schon erlebt!
Die Band soll zahlen, um spielen zu dürfen, weil es ja eine riesen Promotion sei auf dieser oder seller Bühne auftreten zu können.

Kuhfladen !
Zu Englisch: Bullshit! sage ich da nur zu !
Denn der Veranstalter kassiert natürlich Eintritt und verdient doppelt. Als Musiker malocht man sich den Buckel krumm, probt, schleppt macht und tut und soll dann für einen Gig noch ne Bühnenmiete abstottern.

Nene , sowas macht man am besten garnicht erst mit !

Gruß

Isachar

 

@ara ich mach es anders herum. >Ich höre auf zu spielen wenn sie zahlen...

 

ich geh' mal davon aus, du hast den Auftrag abgelehnt?

 

@rbur

Nein !
Wenn ich sowas ablehnen würde, wäre ich arbeitslos und pleite.
Meistens handeln meine Booker vernünftige Konditionen für mich aus, schließlich kriegen sie Prozente, aber in einem Fall wie dem geschilderten, muß ich einfach handeln,verhandeln, dealen, argumentieren und nicht nachgeben.
Ich habe mich mit dem Theatherfuzzi schon noch auf ein vernünftiges Maß geeinigt, aber das war ein harter Kampf !

Als Bühnenbauer hat man es da vielleicht noch einfacher, als als Musiker, denn ohne Bühne kein Teather, kein Concert kein garnichts !

Als Musiker ist man da viel schneller ersetzbar.

Wenn man da nicht den Konditionen zustimmt, spielt eben ne andere Band.

Gruß

Isachar

 

Genau, und das ist nämlich der eigentliche Skandal!
Unverschämte Kunden und Veranstalter gibt es natürlich, in den letzten Jahren wurde man ja sogar als Verbraucher aufgefordert, mit Verkäufern, Handwerkern und anderen Dienstleistern zu verhandeln.
Aber dass selbst die unverschämtesten irgendwo einen Deppen finden, der sich auf die miesen Konditionen einlässt, dürfte eigentlich nicht sein.

Jüngstes Beispiel aus meinem Bereich:
Anfrage, ob wir (Jazz-Quartett) für die interne Weihnachts-Veranstaltung einer politischen Parteien-Ortsgruppe spielen würden, "die Stimmungsmusiker der letzten Jahre haben es für insgesamt 200,- gemacht". Bandleader fragt uns Mitspieler, wo unsere Schmerzgrenze denn läge.
Ich verweise darauf, dass ich vor kurzem bei der Veranstaltung einer anderen Partei mit fairen 250,- pro Kopf bezahlt wurde und die aktuelle Partei ja doch wohl deutlich mehr Geld habe, schließlich stellt sie hier bei uns schon immer die Mehrheit im Gemeinderat und den Oberbürgermeister: "Wieso für die Sonderkonditionen machen? Die nutzen einen doch immer nur aus, wo es geht!"
Ich erhalte keine Antwort. Nach ein paar Wochen ruft mich der Schlagzeuger an und fragt, wieso ich nicht mehr mitspielen wolle - der Bandleader habe kurzerhand einen anderen Bläser engagiert.
Ich bekomme heraus, dass der andere Bläser (trotz Anfahrtsweg von fast 100 km) mit 100,- pro Kopf einverstanden war, die der Bandleader inzwischen als Höchstgage herausschlagen konnte ("Immerhin das Doppelte des ursprünglichen Angebots!"); für mich hingegen sei ja wohl auch dieser Betrag noch viel zu niedrig.

Na toll - mir war es ja nicht bloß um meine persönliche Gage gegangen, sondern darum, dass sich unser gesamtes Ensemble nicht über den Tisch ziehen lässt, was nämlich gerade hier in der Gegend schnell die Runde bei anderen potenziellen Veranstaltern macht; zum "Dank" werde ich nicht nur stillschweigend übergangen, sondern auch noch als übertrieben geldgierig hingestellt.

Ist für mich nicht weiter schlimm, die nächsten Anfragen waren wieder erfreulicher, aber dass sich ständig Musiker auf solche Deals einlassen nach dem Motto "Hauptsache, wir haben Gigs", ist das wirklich Verheerende an der Geschichte.


Schöne Grüße,
Rick

 

Nach so 'ner Aktion würde ich mir sehr genau überlegen, ob ich diesem Ensemble als Bläser überhaupt zur Verfügung stehe. Hintenrum, sowas kann ich gar nicht ab.

Grüße
Roland

 

Hallo Roland,

da hast Du Recht!
Habe die Geschichte meiner Familie gegenüber mit den Worten kommentiert: "Was bin ich froh, dass ich nicht fest angestellt und somit auf Gedeih und Verderb der Willkür eines solchen Chefs ausgeliefert bin."

Denn bei allem berechtigten Gejammer von uns Selbstständigen sollte man nicht vergessen, dass viele Angestellte wesentlich weniger Macht angesichts von ungerechter oder unverschämter Behandlung im Geschäft haben, wollen sie nicht ihren schönen Job verlieren. Da höre ich Geschichten, was sich manche Chefs gegenüber ihren Untergebenen alles leisten, unglaublich...
Und wenn das Management die Karre gegen die Wand fährt, so wie der erwähnte Bandleader gerade ohne Not unsere Gagen freiwillig in den Keller gleiten lässt, wer leidet dann in den meisten Firmen als erster?

Na ja, somit gibt es dieses Jahr insgesamt zwei Bands, die mich enttäuscht haben - die andere hat meine letzte Honorarrechnung erst auf eine Zahlungserinnerung hin nach anderthalb Monaten bezahlt, das kam jetzt schon öfter vor, so etwas kann ich nicht leiden, habe ja schließlich keine extra Abteilung, die sich ständig um ausstehende Zahlungen kümmert.

Schöne Grüße,
Rick

 

Na dann arbeite mal für die Stadt Dortmund. 90 Tage Zahlungsziel sind Standard, bis zu 180 können es werden. Wenn Du da mit Sachen in Vorleistung gegangen bist - gut Nacht...

 

@47tmb

Klasse Link!

@annette2412

Genau so kenne ich das in der PR auch......

Wenn Du einmal den Weg gehst, immer auf alles einzusteigen, bist Du verloren. Das spricht sich ja rum.

@Rick

Ganz fataler Fehler des Bandleaders! Damit hat er sich auf Dauer seinen Preis kaputt gemacht. Auf solch einem Event sind ja viele Multiplikatoren. Idealerweise fragen die ihren Parteifreund "Hör mal, die Band war geil...was nehmen die denn für den Abend"?

Und schon ist der Discountpreis rund....kommst Du nie mehr von runter....

CzG

Dreas

 

Die Einen brauchen es für ihr Ego, ihre Künste öffentlich zu präsentieren. Gerne auch umsonst.
Die Anderen haben ein gesundes SelbstWERTgefühl und lassen sich dieses nicht dadurch beschädigen, dass sie unter WERT spielen.

Ich finde schon, dass man in manchen Fällen auch mal umsonst spielen kann. Überall da, wo die betreffenden auch ihr hauptberufliches Angebot kostenlos anbieten würden. Z.B. bei Freunden zum Grillfest.
Aber doch nciht bei einer Veranstaltung, bei der üblicherweise Einnahmen erzielt werden sollen. Da sollte jeder, der dazu beiträgt, auch angemessen bezahlt werden.

LG Bernd

 

@DiMaDo
Das Problem ist, das die immer noch einen Dummen finden, der für die arbeitet.
Ich kenne aber auch Leute, die dann gnadenlos mahnen und das bis zum Mahnbescheid treiben. Konkret kenne ich einen Fall, wo eine städtische Institution einen gerichtlichen Mahnbescheid von einer Firma, für die früher mal gearbeitet habe, bekommen hat, weil die auch der Meinung waren, sie können sich Zeit mit der Bezahlung lassen. Das ist dort eingeschlagen wie eine Bombe, da so ein Mahnbescheid rechtlich nicht von ohne ist.

Ende vom Lied: Das Geld ging dann schnell ein, die Firma arbeitet immer noch für die städtische Institution und die Bezahlung geht seitdem deutlich flüssiger (zumindest bei ihm).

@Rick:
Als Selbständiger / Freiberufler, der Du als Künstler ja bist, muss man sich auch um diese Dinge kümmern - deswegen setzt sich die Berufsbezeichnung auch aus den Worten "selbst" und "ständig" zusammen ...