οἶδα οὐκ εἰδώς

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von last, 2.Januar.2016.

  1. Badener

    Badener Strebt nach Höherem

    ...der Satz fehlt noch für die Philosophen: Der Weg ist das Ziel (habe leider keine griechischen Buchstaben gefunden :mad:, sonst hättet ihr es auf Altgriechisch bekommen...)

    Badener
     
    sachsin und Rick gefällt das.
  2. flipbauer

    flipbauer Kann einfach nicht wegbleiben

    Probier einfach Madness.
     
  3. flipbauer

    flipbauer Kann einfach nicht wegbleiben

    Das blöde ist, man ist nur eine Person.Wärst Du zweie, d.h. ein Spieler und ein Beobachter, dann könnte sich der Spieler weiterentwickeln, während der Beobachter auf dem alten Niveau bleibt und von dort über den Fortschritt staunt.Jetzt bist Du aber nur einer und so entwickelt sich der Beobachter in Dir parallel zum Spieler und seine (Beobachters) Ansprüche auch. Die Relation bleibt also gleich und die Unzufriedenheit auch. Leben-Ponyhof, kennst Du ja.
     
    Rick und stefalt gefällt das.
  4. Marko74

    Marko74 Ist fast schon zuhause hier

    Hi Last,
    egal welches Instrument du spielst, borge es mir bitte mal aus.
    Ich möchte auch so viele Fremdsprachen können wie du. ;-)
     
    Rick gefällt das.
  5. saxhornet

    saxhornet Experte

    Nur sollte man sich auch klar sein, daß es sich nicht gegenseitig ausschliesst. Es gibt tolle Musiker mit grossartiger Technik, die schnell spielen können und tolle Musik machen, wie z.B. Cannonball Adderly oder Sonny Stitt und es gibt Musiker die trotz toller Technik und hoher Geschwindigkeit weniger interessante Melodien bilden. Wobei das auch oft eine Frage des Geschmacks ist.
    Nur gute Technik und die Fähigkeit schnell spielen zu können sagt nichts über die Schönheit von Musik aus. Peinlich finde ich es z.B. wenn ein Song in Tempo 200 oder 240 gespielt wird und dann das Tempo nicht vom Spieler bedient werden kann, das ist nämlich auch keine Alternative.

    Lg Saxhornet
     
  6. Rick

    Rick Experte

    Hallo Florian!

    Ja, klar. Ist natürlich immer auch die Frage, wo man gerade mit seinen instrumentalen Fähigkeiten steht, man sollte schon über die fundamentale Technik verfügen, logisch.

    Aber manche Menschen neigen nun mal zu einer grundsätzlichen Unzufriedenheit, wollen immer noch mehr können, wissen, erreichen. Das KANN ein nützlicher Antrieb sein, kippt aber allzu oft in die Richtung ungesunden Ehrgeizes.
    Da muss man eben auch seine persönliche "Work Life Balance" finden.

    Dazu passt eines meiner erschreckendsten Schüler-Erlebnisse:
    Ein gestandener Mann, damals Mitte 30 nach meiner Erinnerung, kam als Einsteiger zu mir, lernte sehr schnell, verfügte nach recht wenigen Jahren über eine mehr als passable Technik und einen wunderschönen Ton auf seinem Tenor. Nun wollte er sich der Improvisation zuwenden - und geriet da zu der von @last im Eingangsposting geschilderten Erkenntnis.
    Ich fand was und wie er spielte recht ansprechend, er war meiner Ansicht nach "bühnenreif", selbst ich hätte gerne Geld bezahlt, um einen Auftritt von ihm zu erleben, als er mir völlig überraschend erklärte, er sehe keine Zukunft für sich mit dem Sax und wolle aufhören, das bringe doch alles nichts. :eek:

    Völlig verdattert versuchte ich ihm zu erklären, dass ich durchaus immer noch Fortschritte bei ihm bemerke, doch er blieb dabei, das Sax an den Nagel hängen zu wollen, dankte mir für die langjährige Begleitung, versicherte mir ausdrücklich, dass es nichts mit mir zu tun habe, und ging. Ich habe nie wieder etwas von ihm gehört. :(

    Dieses Erlebnis hat mich sehr erschüttert, geradezu frustriert, war er doch einer meiner engagiertesten Schüler gewesen und in vergleichsweise kurzer Zeit erstaunlich weit gekommen.
    Ich habe viel darüber nachgedacht und erkannt, dass er wohl unter dem "Utopie-Syndrom" nach Paul Watzlawick litt: Man setzt sich unerreichbare Ziele und verzweifelt am Scheitern.

    Deshalb plädiere ich für mehr Zufriedenheit und bescheidenere Vorgaben, bevor man sich selbst kaputt macht und am Ende die ganze investierte Zeit und Mühe umsonst war, weil man einfach aufgibt. :roll:

    Da gebe ich Dir Recht. Wobei sich die Frage stellt, ob man unbedingt so schnelle Nummern spielen muss, wenn man es eben nicht kann. :-D


    Schöne Grüße
    Rick
     
  7. Mugger

    Mugger Guest

     
    edosaxt und Marko74 gefällt das.
  8. RomBl

    RomBl Guest

    Na ich dachte, Du nimmst wenigstens dieses Video hier von Madness - mit Sax-Begleitung. Aber auch wenn ich genau hinschaue - Sonny Rollins scheint das am Sax nicht zu sein ... :D
    Der Titel ist übrigens ein echter Kracher aus meiner Jugend.

     
    edosaxt und sachsin gefällt das.
  9. annette2412

    annette2412 Strebt nach Höherem

    genau daran hab' ich auch gleich gedacht.....:cool:
     
    RomBl gefällt das.
  10. RUVI

    RUVI Schaut öfter mal vorbei

    @last
    Ich hatte einmal die Gelegenheit mich mit zwei Oberbereiter der Spanischen Hofreitschule zu unterhalten,
    der eine meinte er wäre jetzt 50 Jahre bei den Pferden und er könnte noch eine Menge lernen.
    Der zweite war überhaupt der Meinung, um reiten zu lernen müsste man 2 mal auf die Welt kommen.:unsure:
    Ich finde in der Musik ist es ähnlich.
    Anderseits würde man sein Instrument nach 1,2 Jahren zu 100% beherrschen, würden wahrscheinlich
    50% oder auch mehr ihr Instrument in die Ecke stellen, und sich ein neues Hobby suchen.
    Denn ich finde , etwas nicht zu beherrschen ist der richtige Anstoß immer weiter zu machen.:wink:
     
    Gelöschtes Mitglied 5328 und last gefällt das.
  11. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Tiger Woods (hat über mehr als 10 Jahre den Golfsport beherrscht und war lange Zeit der weltbeste Golfer).

    Er wurde mal gefragt, mit wieviel Schlägen auf einer Golfrunde er persönlich zufrieden sei. Er benötigte weniger als 68 Schläge je Runde.

    Seine Antwort: "Maximal zwei bis drei...alles andere sei retten verunglückter Schläge."

    Da müssen wir Amöben uns sicher keine Gedanken machen.

    CzG

    Dreas
     
    last gefällt das.
  12. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Da spricht der Perfektionismus... der in bestimmten Zusammenhängen auch seine Berechtigung haben mag. Aber nicht immer.

    Das "retten verunglückter Schläge" erinnert mich an meine "Technik", Berge runterzurennen. (Irgendwie hat sich das in unserer Familie eingebürgert, dass man Berge nicht einfach runtergeht, sondern runterläuft.) So über Stock und Stein jeden Schritt perfekt setzen - ist gar nicht nötig. Man muss nur wissen, wie belastbar jeder Schritt ist. Korrigiert wird mit dem nächsten Schritt - der seinerseits auch nicht perfekt sein muss, denn es folgt ja gleich wieder ein Schritt, mit dem man wieder korrigieren kann. Die Schritte müssen alle nur innerhalb eines Rahmens sein, wo nichts passiert. Und mitunter kann ein gestolperter Schritt dazu führen, dass der nächste Schritt größer ist und man dadurch sogar beschleunigt. Solange das nicht mit 9,81m/s2 ist...

    Das lässt sich jetzt nicht auf die in der Musik gespielten Töne umlegen - da lässt sich mit dem nachfolgenden Ton selten was korrigieren, außer vielleicht in der Improvisation. Es lässt sich aber auf manche Lebenslage umlegen. Nicht der kann viel, der nie Probleme hat, sondern der, der viele Probleme gelöst hat. Wohl auch in einem gewissen Grad beim Lernen eines Instruments.
     
  13. Rick

    Rick Experte

    Oh doch, auch beim Vortrag eines vorgegebenen Parts muss man manchmal durch spontane Umspielung etwas retten, beispielsweise wenn man sich bei einem selten geübten Stück die Vorzeichen nicht ausreichend eingeprägt hat und deshalb im Konzert versehentlich im 20. Takt ein Kreuz vergisst, das da zum ersten Mal im Notentext auftaucht - nach dem Motto: Nein, das war kein Fehler, sondern nur ein besonders raffinierter Vorhalt! :-D

    Man ist nun mal nicht pausenlos hundertprozentig konzentriert... :roll:
     
  14. Isachar

    Isachar Guest

    @RomBl

    Allerdings !
    Das Liedchen habe ich von früher auch noch sehr gut im Ohr. Das lief in meiner Stammkneipe damals ständig und wenn die Leute genug Guinnes im Bregen hatten standen sie sogar auf und lieferten ein Tänzchen dazu !
    Aber wenn man mal genau hinhört, stellt man fest, daß der Saxer technisch gar nicht so gut ist : Er liefert eine Menge Kiekser dazu und ist manchmal auch im Timing nicht perfekt.
    Trotzdem war das Stück in manchen Kreisen echt ein Hit !
    Und warum ? Weil es Feeling hatte und nicht technische Perfektion !
    Auf das erste kommt es meiner Meinung nach viel mehr an !
    Was nützt einem technisches Können und Jahrelanges Üben, wenn der Funke nicht überspringt, weil man ihn selbst vielleicht garnicht hat, sondern ihn in spielerischer Perfektion sucht und dann unzufrieden ist ? Muß man nicht forcieren !

    Soviel zu meinem Wort zur Nacht


    Isach
     
  15. Mugger

    Mugger Guest

    Genau, und eine vortreffliche Entschuldigung ist es auch noch!
    Ich glaub, Du hast keine Ahnung, wie gut die Leute sind, die noch die paar Soli in den Popsongs spielen. Gut, das ist eh fast komplett vorbei.

    Popsaxsolos


    Was Brecker z.B. in der James Taylor Nummer in 38 Sekunden sagt, ist vom Sound, rhythmisch und harmonisch eine Lebensaufgabe.

    Cheers
     
  16. saxhornet

    saxhornet Experte

    Als ich jung war und die Fehler und Probleme bei solchen Songs bei Saxophonisten nicht gehört habe und das auch noch nicht beurteilen konnte störte es mich nicht. Heute krieg ich bei schlechter Intonation Zahnschmerzen und bei manch einem Solo bin ich dann entsetzt über die mangelnden Fertigkeiten der Spieler. Da höre ich dann auch kein Feeling, sondern einfach manchmal nur Jemanden, der nicht ausreichend geübt hat bevor es ins Studio ging.
    Der Song wäre damals auch ein Hit geworden, wenn der Saxophonist besser gespielt hätte oder gar nicht gespielt hätte.

    LG Saxhornet
     
  17. Gelöschte 11056

    Gelöschte 11056 Guest

    Wer ist wir? :ironie:

    LG Nem
     
  18. last

    last Guest

    Na Ihr! :duck:
    ;) letzter
     
  19. Gelöschte 11056

    Gelöschte 11056 Guest

    Dich hab ich nicht gefragt. :cautious:

    :laugh:
     
  20. Isachar

    Isachar Guest

    @saxhornet
    Ich meinte auch nicht, daß der Song gut ankam, weil der Saxer nicht gut war sondern obwohl es so war und weil das Stück eben trotzdem Feeling hat, man könnte es auch Pep oder Schwung nennen, welcher in die Beine geht. Aber ich bezweifele, daß das etwas geworden wäre, wenn das Sax nicht gespielt hätte, so, wie Du meintest.
    Ich denke, solche Musik war auch eher für die Party und zum Abtanzen gedacht und nicht zum genauen Hinhören.
    Allzu genau muß man hier aber auch nicht hinhören um festzustellen, daß der Mann nicht sauber spielt aber es hat ja anscheinend kaum jemanden gestört.
    Schräge Intonation stört mich weniger, bei mancher Musik kann das sogar recht charmant sein. Aber falsches Timing kann ziemlich nerven !

    Grüßle

    Isach
     
  1. Diese Seite verwendet Cookies, um Inhalte zu personalisieren, diese deiner Erfahrung anzupassen und dich nach der Registrierung angemeldet zu halten.
    Wenn du dich weiterhin auf dieser Seite aufhältst, akzeptierst du unseren Einsatz von Cookies.
    Information ausblenden