Mouthpiece Pitch and it's Relation to Jazz and Classical Tone Qualities

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von Mugger, 9.Januar.2016.

  1. Mugger

    Mugger Guest

    Das hat viele Vorteile.

    Luftstrom stärker, fokussierter
    Leichteres, präziseres Voicing
    Weniger Luftverbrauch
    Natürlichere Position der Zunge im Mund
    Kleinerer Weg der Zunge bei der Artikulation
    (Nur mal so schnell....)

    Cheers
     
  2. ppue

    ppue Mod Experte

    So, nun bin ich einigermaßen verwirrt. Wenn ich die vielen theoretischen Ansätze durchlese, könnte ich zu dem Schluss kommen, dass ich alle Töne auf dem Saxophon

    a) mit gleichbleibendem Ansatzdruck,
    b) mit dem gleichen gefühlten Vokal in meinen Mund und
    c) mit der gleichen Mundstückposition spielen sollte.

    Von meiner Seite bleibt zu sagen, dass ich beim Spielen über den kompletten Tonumfang alle drei Parameter kontinuierlich verändere. Das geht so unmerklich, dass man es eigentlich nur bemerkt, wenn man tiefste und höchste Töne im Wechsel bläst.

    Das Positive an dem Thread mag sein, dass sich ein jeder bewusst werden kann, welche Faktoren alle einen Einfluss auf die Töne haben und so für sich selber experimentieren kann.

    Das hilft, den eigenen, für sich richtigen, Ansatz zu finden. Denn da kommt keiner drum herum.

    Feste Thesen braucht es meines Erachtens dazu nicht, denn wer genug herum spielt, bei dem werden sich nach und nach alle entscheidenden Faktoren von selbst einstellen. Herum spielen heißt für mich auch, immer wieder extreme Positionen auszuprobieren: Extrem offen spielen, den Ton fallen lassen, mit dem Voicing experimentieren, schauen, was passiert, wenn man die Mundstückposition extrem verändert.

    Nur wer die Grenzen kennt, findet seine eigene Mitte. Dafür muss man immer wieder reisen.
     
  3. Juju

    Juju Strebt nach Höherem

    Wirklich? Meine Zungenspitze ist da völlig platt an den unteren Schneidezähnen und der Kiefer geht tendenziell runter, der hintere Mundraum ist relativ offen. Für mich sind auch Welten zwischen dem deutschen "ii" und dem englischen "ee"...

    LG Juju

    Edit: Südafrikanischer Akzent ausgenommen :D
     
    Zuletzt bearbeitet: 16.Januar.2016
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  4. Rick

    Rick Experte

    Cool!
    Ich schaffe so beim besten Willen nichts, was irgendwie nach "meet" klingt, da kommt aus meinem Mund nur eine Art "Äh".
    Ich bin fasziniert.

    Gestern habe ich mal die unterschiedlichen Vokale am Alto-Sax ausprobiert:
    Bei meinem "HNO-Ah" (wie beim Arzt) klinge ich sehr poppig-grell, Richtung früherer Dave Sanborn, bei meinem "Ih" eher klassisch, habe weniger Obertöne - allerdings mag da der Luftstrom fokussierter sein.

    Es scheint also auch vom Klangideal abzuhängen, welche Vokalisierung man bevorzugt.


    Schöne Grüße
    Rick
     
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  5. giuseppe

    giuseppe Gehört zum Inventar

    Das sehe ich auch so, das klangideal ist ein hauptfaktor. Darüber hinaus gibt es wohl Situationen wo ein voicing dem anderen überlegen ist, z.b. Obertöne, aber auch hier scheinen verschiedene Wege zum Ziel führen zu können.
    Die lautbildung bei der Sprache ist übrigens mit ca. 20 ziemlich abgeschlossen. Arnold Schwarzenegger wird daher nie klingen wie ein echter Kalifornier. Und er würde auf dem sax nie den gleichen Sound erzeugen können wie Bill Clinton. :)
     
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  6. Mugger

    Mugger Guest

    Das würde ich gerne hören.

    Ich hab beim Gig auch die ganze Zeit dran gedacht....
    War trotzdem problemlos :)

    In dem ganzen Zusammenhang empfehle ich, die Videos von Harvey Pittel auf youtube mal anzusehen, man kein einige neue Facetten für die Diskussion hier entdecken (wenn man will).



    In einem Video (Tone Colour) spricht er über "Lip pressure" und "Jaw Pressure".
    Ich schätzte mal, dass sich die Balance das bei unterschiedlich hoher MPC-Tonhöhe auch verändert, was wiederum den Klang beeinflusst.


    Cheers, Guenne
     
  7. saxhornet

    saxhornet Experte

    Das Thema mit den Vokalen ist nicht neu aber spannend. Die Nutzung unterschiedlicher Vokale beeinflusst nicht nur den Klang, sondern auch die Ansprache und die Intonation und kann gerade bei Tönen in unterschiedlichen Lagen extrem hilfreich sein. Es ist mit einer der wichtigesten Punkte neben dem Hals wenn man von Voicen spricht. Je flexibler man damit umgehen kann, desto besser. Und es gibt so viele Zwischenstufen und Varianten bei den Vokalen. Ich beschäftige mich damit schon seit vielen vielen Jahren.
    Schönes Thema, mugger, danke.
    LG Saxhornet
     
  8. Rick

    Rick Experte

    Das stimmt!
    Für mich gab es hier einiges Neues, und auch, wenn ich nicht alles hier Geschriebene genau so teile, hat es mich doch dazu gebracht, mich mit dem Thema "Was passiert eigentlich in der Mundhöhle?" näher zu beschäftigen.
    Vielen Dank für die lehrreichen Anregungen, @Mugger!
     
  9. Mugger

    Mugger Guest

    Moin,

    kurzes Feedback:
    Ich kann mich mit einem "AW" insoweit anfreunden, weil es die Lockerheit und Offenheit des Unterkiefers (wo war noch einmal das Kiefergelenk) betrifft.
    Das hat null mit dem zu tun, was Liebman in seinem Video "Developing a Personal Saxophone Sound" als No-Go anführt.
    Die Zunge kann welche Position auch immer einnehmen.
    Insoferne ist auch die Aufforderung des Gähnens leicht misszuverstehen.
    In der Tat braucht es eine Lockerheit des Unterkiefers auch, damit bei der Artikulation nicht sofort in den Subtonemodus geschaltet wird, die Zähne also leicht vom Blatt weggehen und der Sound (das Blatt) von der Lippe zu stark gedämpft werden.

    Cheers, Guenne
     
  10. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Moin,

    kannst du mir erklären, was Du damit genau meinst ?
    Meinst du die Zähne an der Unterlippe ?
    Bei mir bedeutet das Lockerlassen nicht zwangsläufig das Einschalten des Subtonemodus.
    Im Gegenteil, ich finde es ist nicht nur eine wunderbare Übung, sondern auch eine schöne Klangvariation, den Druck vom Blatt zu nehmen, den Ton dadurch abfallen zu lassen, ihn durch Voicing aber wieder auf die richtige Tonhöhe zu bringen.

    Gruß,
    Otfried
     
  11. Mugger

    Mugger Guest

    Viele Schüler spielen mit sehr fester Kiefermuskulatur.
    In der Tat scheint es mir oft so, dass die Aufforderung, nicht zu beißen, völliger Blödsinn ist, weil das Problem eigentlich "frozen chops" ist, und überhaupt keine Kraft in's Blatt geht.
    Das Problem ließe sich durch einen lockereren, offeneren Kiefer (und dann eigentlich festeren Biss, besonders auf der Klari) lösen.

    Klar ist jede Schattierung möglich, erlaubt und erwünscht (je nach Klangvorstellung, bzw. instrumenten- stil-typischem Sound).
    Wenn ich lockerlasse (wobei auf einer Skala von 1-10 der Biss am Sax bei mir vielleicht 3 oder 4 ist) dämpfe ich das Blatt mehr. Das kann ich wollen oder auch nicht, manchmal kann es auch notwendig sein, wenn man nicht das Mundstück rein- und rausschieben will.

    Cheers, Guenne
     
  12. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Okay,

    ich spiele tendentiell mit etwas mehr Biss, oder besser gesagt Druck gegen das Blatt, vielleicht 5-6, früher hab ich einen noch festereren Ansatz gehabt.

    Ich bin gerade am Wochenende wieder mal darauf gestoßen, dass ich etwas Probleme mit der allgegenwärtig angeführten Lockerheit habe.
    Kontrolle ist für mich der passendere Ausdruck. Lockerheit vermittelt die Attitüde von "ohne Krafteinsatz" und das ist das Saxophonspiel zumindest bei mir nicht.

    Gruß,
    Otfried
     
  13. Mugger

    Mugger Guest

    Nö,

    von Lockerheit würde ich nicht gerade sprechen, gerade auf der Klarinette nicht.
    Aber die Frage ist, woher kommt die Kraft, die notwendig ist, abgesehen davon, dass ich natürlich versuche, nicht unnötig viel aufzuwenden. Eine unverkrampfte Kiefermuskulatur hat noch viel größere Auswirkungen auf das Spiel als nur auf den Ton. Man muss ja nur mal versuchen, die Lippe zusammenzudrücken, die Mundwinkel anzuspannen, oder den Kiefer zusammenzupressen und gleichzeitig auf den Kehlkopf greifen oder generell darauf achten, wie der ganze Körper auf diese Spannung reagiert.
    "Unnecessary tension" ist der Ausdruck meines Lehrers, "relaxed" verwenden wir eigentlich nie :)
    "Tension", "Spannung" ist ja auch schon fast negativ belegt, was klarerweise ebenso unsinnig ist.
    Ohne Spannung sähen wir ganz schön alt aus...

    Cheers, Guenne
     
  14. Gelöschtes Mitglied 11378

    Gelöschtes Mitglied 11378 Guest

    Laut solchen Empfehlungen bin cih immer extrem aus der Norm, nämlich Kellertief.
    Aber ich bin mit meinem Ansatz ziemlich zufrieden.
    Da ich nicht mehr so lange übe wie früher fehlt mir ein wenig die Stamina und ich beiße nach langen oder anstrengenden Proben. Aber da hilft nur Training.
     
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  15. Gelöschtes Mitglied 11378

    Gelöschtes Mitglied 11378 Guest

    Oh, als ich angefangen habe habe ich mich hingesetzt und mir stundenlang meinen Wunschsound vorgestellt. Ich hab gar nicht bewusst rumprobiert, sondern mein Sound, Phrasierung, eigentlich alles haben sich von selbst dieser inneren Stimme angepasst. Wenn ich spiele versuche ich immer zu spielen, was ich vor meinem inneren Ohr höre.
    Dass ich so deutlich Dinge vor meinem inneren Ohr höre uns sie irgendwie raus wollen, ist meine ganze Motivation zum Spielen.
     
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  16. GelöschtesMitglied4288

    GelöschtesMitglied4288 Guest

    Schön gesagt, es geht mir ähnlich. Ich kann einen Sound wie Dexter Gordon hinbekommen, wenn ich Sachen von ihm transkribiere oder wie Hank Mobley, ja sogar Charlie Brown habe ich neulich mal imitiert, aber ich komme immer zu mir zurück! Und das in der Tat auch meine persönliche Motivation zum Spielen. Sicher geht es noch besser, aber ich weiß ganz genau, wie das klingen soll. Und dennoch finde ich es immer wieder spannend, welche Dankanstöße mir @Mugger wieder bietet.
     
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  17. Mugger

    Mugger Guest

    Eugene Rousseau, den ich persönlich nicht so einschätze, dass er auf der Nudelsuppe dahergeschwommen wäre, wird sich die Empfehlung nicht aus den Fingern gesogen haben. Ich schätze, dass da schon eine gewisse Erfahrung dahintersteht. Zumindestens gebietet mir der Respekt ihm gegenüber, das zu glauben.

    Um das geht es ja auch in der Studie. Jazzer spielen im Allgemeinen tiefer. Ich spiele, wenn ich einfach mal so locker in's MPC blase, eine Quint tiefer, was sich mit den Aussagen der Studie deckt, allerdings könnte ich noch wesentlich tiefer.
    Ein Klassiker hat andere Ansprüche an Gleichmäßigkeit des Tones, glaub mir.

    Ich finde auch, dass das Alt in dem von mir zu Anfang verlinkten Video grausam klingt, wenn er empfiehlt, möglichst weit unten zu spielen.
    Gefällt mir gar nicht. Am Tenor sieht das anders aus. Mag ein persönliches Empfinden sein, wie man die Instrumente hört.

    Ich persönlich habe keinen "Sound im Ohr", ich reagiere auf mein Umfeld. Ich klinge anders, wenn ich in einem Symphonieorchester oder einer Bigband spiele.
    Weder ist mir bewusst, wie dabei meine Zunge steht, wo ich am MPC spiele oder was ich sonst mache.
    Ich schätze mal, dass das genau aus der erübten Flexibiliät in dem Bereich entsteht.
    Diese Flexibilität haben viele am Anfang nicht, bzw. haben sie keine Ahnung, an welchen Schrauben man drehen könnte.
    Deshalb dieser Thread.

    Cheers
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 25.Januar.2016
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  18. Gelöschtes Mitglied 11378

    Gelöschtes Mitglied 11378 Guest

    @Mugger

    Hach ich neige dazu alles mit meinem Ansatz/Ton zusammenhängende ein wenig zu glorifizieren, weil es laut Selbstwahrnemung das einzige etwas herausragendere in meinem Spiel ist.
    Das sollte natürlich nicht in Diskussionen und vor allem in der TATSÄCHLICHEN Entwicklung meiner Spielweise eine Rolle spielen.

    Ich werde versuchen, das ganze ein wenig unvoreingenommener anzusehen ;)

    Nun ja, der "Sond im Ohr" passt sich bei mir auch an die Umgebung an. Sonst wäre ich gar nicht zusammenspielfähig! ( Sagte sie, stand wärend der Sinfonieorchesterprobe auf und spielte Giant Steps (Sagte sie und spielte in Wirklichkeit Blue Bossa (als 23. Solist natürlich)))
     
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