I make my own workshop, day for day

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von Gelöschtes Mitglied 11378, 14.Februar.2016.

  1. Gelöschtes Mitglied 11378

    Gelöschtes Mitglied 11378 Guest

    Hallo Alle beisammen,
    gennanter Satz hängt über meinem Bett und ich will euch in dem Zusammenhang nach eurem "Trainingsprogramm" fragen. Vielleicht können wir uns ja Anregungen beim jeweils anderen holen...

    1. Übetagebuch
    Joo...ich schreibe ja auch so gerne Tagebuch, und da trage ich nach meinen Saxophonstunden ein, was ich mitnehmen möchte, was ich geübt habe, was ich von diesem oder jenem Album halte und welche Konzerte ich besucht habe. Nach Konzerten frage ich auch wenn möglich ganz lieb, ob die Musiker mir ihr Programm für den Abend mitgeben können oder lasse es mir diktieren, sodass ich mir die Sachen, die ich nicht kenne noch einmal anhören kann.Ich mache dilettantische Potraits von den Musikern, schreibe Name und Instrument dazu und notiere, was ich so von deren Spiel halte. Ich zähle die Stunden, die ich übe und belohne mich alle 10 und alle 100 (Zigaretten, MWAHAHAHA)

    2. Real Book

    Habe so eine Nomenklatur für mein Real Book entwickelt, die Zahlen werden hinter die Stücke geschrieben:

    1 - Habe ich mir mal angehört
    2 - Kann ich nachsingen
    3 - Kann das Thema spielen (auswendig)
    4 - Changes gelernt (auswendig)
    5 - Kann den Text (Schreibe den übrigens ab und klebe ihn ein)
    6 - Kenne die wichtigen Aufnahmen (Schreibe ich mir meist dazu,mit Album und Erscheinungsjahr)

    3. Jam Sessions
    Gehe auf alle, auf die ich es schaffe, auch wenn ich nur 20 Minuten bleiben kann. Spiele auf allen, auf denen man mich lässt, auch wenn es megapeinlich ist. Die Opener sind mir Besonders wichtig.

    4. Üben

    Ich versuche jeden Tag zu üben, auch wenn es nur fünf Minuten sind. Mache mir jetzt keinen Druck was die Länge angeht, aber ich zwinge mich auf jeden Fall, es einmal am Tag in die Hand zu nehmen.
    Ich mache immer ein paar Oberton-und Bendingübungen und danach haben erst einmal die Aufgaben von meinem Saxophonlehrer Priorität (Ich habe einen RIESENGROßEN Respekt vor meinem Saxophonlehrer) Dann schaue ich auf meine

    5. Repertoireliste (im Übetagebuch)

    Da stehen die Stücke, die ich schon mal geübt habe, mit einer kleinen To-Do Liste. Meistens mache ich eine Aufnahme von mir und hör so an was nicht läuft. Dann schreibe ich kleine Hausaufgäbchen auf wie etwa: F# -GT/HT Skala üben oder II-V-I in Bb üben und ein oder zwei nehme ich mir in einer Übesitzung vor.

    oder ich tu

    6. Transkribieren:

    Da nehme ich entweder Sachen die mir gefallen, spiele Jingles aus dem Fernsehen (Ich LIEBE Jingles) und scatte for allem sehr viel, nehme es auf und spiele es nach, also etwa wie dieser Scat über ne Bluesform



    6. Konzerte
    Ich versuche mir einfach ALLES anzuhören wenn es entfernt nach Jazz klingt, selbst, wenn ich mir unter der Woche nur das erste Set anhören kann. Um Ermäßigungen zu bekommen, arbeite ich ein wenig beim loklaen Jazzclub.

    7. Musik hören:
    Ich habe nicht viel Musik, eher höre ich ein Album, bis ich es absolut auswenig kenne. Ich versuche jeden Tag Musik zu hören, z.b. in der Bahn oder vorm Schlafengehen. Außerdem frage ich andere Musiker gerne danach, was die so hören, lasse es mir aufschreiben und schaue es mal an.

    Jaa...mehr ist mir auf die Schnelle nicht eingefallen. Ich bin extrem gespannt darauf, wie ihr so dahin gekommen seid, wo ihr seid und ob ich nicht ihrgenwas in meinen Alltag integrieren kann

    Gruß,
    Kristina.
     
    Saxfreundin, Amopehe, Saxophonia und 3 anderen gefällt das.
  2. Isachar

    Isachar Guest

    kristina,

    coole fragestellung !

    im grunde mache ich es nicht viel anders !

    ich übe das was mich nervt, also das, womit ich nicht zurechtkomme und freue mich dann an den fortschritten. ich übe auch songs, die mir eigentlich nicht gefallen, die aber eine technische herrausforderung bieten, und mich provozieren, sie trotzdem im griff zu haben. ich will in meiner ausdrucksform einfach nicht durch irgendetwas was ich NICHT kann, limitiert sein !

    ich komponiere auch eigene stücke und mache dann einen heckmeck daraus, der mich echt fordert. der clou ist, dann auf die basics zurückzufinden, damit es nicht zu verkopft klingt.
    dann transponiere ich das in eine andere tonart und whooops. da stehe ich schon wieder vor einer neuen herrausvorderung !
    so macht das spaß und geht gut voran !

    zu punkt 6 - daß man sich alles anhört, was nur entfernt nach jazz klingt, bin ich jedoch weit entfernt.
    ich bin NICHT der meinung, daß man als saxer automatisch mit jazz zu tun haben muß- und das ist auch nicht meine hauptstilrichtung.

    der aktuelle thread bezüglich TANGO ist da sehr interessant !

    auswendig spielen kann ich so einiges, das hat sich im laufe der jahre einfach so ergeben, auf jamsessions war ich mit dem sax jedoch nur sehr selten - und das war meistens ein reinfall, weil ich nämlich jazzstücke am start hatte, die band aber eher blues und rock spielte.

    daher spiele ich inzwischen auch NOCH weniger nach vorgabe , sondern eher nach gehör und habe gelernt, mich dem jeweiligen genre und den harmonien eben nach ohr und gefühl anzupassen.

    manchmal flutscht das aus dem ff - manchmal braucht es ein paar anläüfe - je nach dem.

    Ich bin kein wirklicher mega- saxer - komme ja vom keyboard her, aber aus dieser richtung bilde ich mir schon ein, ein guter musikus zu sein. skatten tue ich selten - aber meine pfeifeinlagen zu der alltäglich laufenden musik könnte man wohl im studio aufnehmen.- das habe ich ECHT drauf !

    alles nicht dasselbe also, aber alles auch nicht so unähnlich - oder ?

    grüßle

    isach
     
  3. dabo

    dabo Strebt nach Höherem

    Mojen @Kristina
    was machst du beruflich? Passt das alles noch in deinen Alltagsplan? :D (Ich freu mich für dich und bin etwas neidisch über diese unglaubliche Freude sich mit der Musik auseinander zu setzten)

    • Ein Tagebuch schreibe ich nicht. Notiere mir auch keine Stücke die andere hören. Und ich rauche nicht.:cigar::doctor:
    • Ich bin sehr flexibel was meinen Musikgeschmack angeht. Rock, Blues, Jazz, Polka, Marsch, Walzer, Oldies...Oje ich schreibe besser was ich nicht so gerne mag und das sind HardRock, seelenlose Massenproduktionen für die Charts und schiefe Töne ;-)
    • Ja, Realbook, die Jazzbibel, wird genutzt beim Stammtisch und TOTM. Ich möchte gerne mehr damit arbeiten....
    • Jam Sessions: Bis jetzt nur beim Stammtisch wird aber ausgebaut....
    • Üben: täglich. Ich übe gern zu PlayAlongs und spiele Stücke aus dem Radio nach. Eine Zeit lang habe ich mich abends im Keller mit meinem MP3 Player vergnügt und einfach versucht Songs mitzuspielen. Dabei ist mir ABBA besonders in Erinnerung geblieben. Eine besonders knifflige Aufgabe. Ich habe mich daran festgebissen weil mir die Stücke so gut gefallen haben. Es hat mich beim heraushören von Tonen sehr viel weiter gebracht. Wenn man an etwas Spaß hat und sich dafür begeistert lernt man ohne gefühlte Anstrengung. :woot:
    • Transkribieren: Ja, das letzte Stück war "Without You" von Lucky Chops. Das habe ich für meinen Mann herausgeschrieben :) Heut ist ja Valentinstag :kiss: (Wobei ich den Kommerzsch...nicht mag und ihn ignoriere:
    • Konzerte: gelegentlich.
    • Musik hören :headphone::happy::roflmao::thumbsup::headphone: Klaro. Alles was geht :cat:
    • Was bei mir noch hinzukommt ist die Saxschrauberei. Ich optimiere mein Sax sehr gerne und habe Spaß daran es perfekt einzustellen. Die Leuchtröhre liegt einsatzbereit auf dem Schreibtisch und gestern hab ich noch ein Polster gewechselt.

    LG
    Dabo
     
  4. last

    last Guest

    :D Das war auch mein erster Gedanke. :D
     
    dabo gefällt das.
  5. saxokuller

    saxokuller Ist fast schon zuhause hier

    Whow....
    straffes Programm. Entspricht ungefähr meiner Vorgehenswunschliste, ich muss aber immer ungefähr 90 % auslassen.
    Ich kann entweder 3 minuten an jeder Wunsch-Baustelle/Übeprogramm arbeiten, oder ich arbeite 1,5 Stunden an einer Baustelle. Die anderen Wünsche müssen dann so lange hintanstehen.

    Auf eine Jamsession würde ich mich nie trauen.

    Nächste Aufgabe für Dich: Übeort mit Strom! Den Scat hätte ich mir gerne mit Begleitung angehört.:):applaus:


    Grüßle


    edit: Achso: Punkt 9: Im Forum herumlesen. Das hat mir schon so manchen Tipp gegeben!
     
  6. Gelöschtes Mitglied 11378

    Gelöschtes Mitglied 11378 Guest

    @dabo @last Ich mache gerade Abi, bin also Schüler.
     
  7. Gelöschtes Mitglied 11378

    Gelöschtes Mitglied 11378 Guest

    @Isachar Der Meinung bin ich auch nicht, aber das ist für mich DIE Musikrichtung, haha.
     
  8. dabo

    dabo Strebt nach Höherem

    Genieße und nutze die Zeit! (Bah da könnt ich grün werden) Soviel hast du später nicht mehr.
    Wenn ich das vorher im Leben gewusst hätte.......

    LG
    Dabo
     
    last gefällt das.
  9. Gelöschtes Mitglied 11378

    Gelöschtes Mitglied 11378 Guest

    Hmja, ich muss aber für alles außer Kost und Logie noch Geld verdienen. Das Instrument musste ich auch bezahlen, mal davon abgesehen dass man in der demütigenden Situation ist, nicht frei über sein eigenes Leben bestimmen zu dürfen. Jeder hat so seine Schwierigkeiten im Leben, nicht nur Berufstätige.
    Wenn ich nicht zu meiner Probe kann, bis ich mein Zimmer aufgeräumt habe, fühle ich mich schon wie der letzte Depp.
     
    edosaxt gefällt das.
  10. saxokuller

    saxokuller Ist fast schon zuhause hier

    Genieße die Zeit. Das ist Luxus.
    ich bin auch mega-neidisch!:) ( bis auf das Zimmeraufräumen auf Befehl. Aber aufräumen und unsere Instrumente kaufen müssen wir Beruftätigen auch;);))

    Grüssle
     
    last gefällt das.
  11. Gelöschtes Mitglied 11378

    Gelöschtes Mitglied 11378 Guest

    @saxokuller Das Gras ist und bleibt auf der anderen Seite grüner.
     
    edosaxt und saxokuller gefällt das.
  12. saxokuller

    saxokuller Ist fast schon zuhause hier

    Yes!:top:

    Und Jeder ist für sein Gras verantwortlich. Jetzt aber :topic:
     
  13. last

    last Guest

    ...stimmt! :) Aber die meisten hier waren auch schon auf Deiner Seite des Gartens... ;)
     
    saxokuller gefällt das.
  14. saxokuller

    saxokuller Ist fast schon zuhause hier

    ...aber haben aber nicht soviele musikalische Gräser und Kräutlein probiert.....

    (rede da nur von mir!)
     
    last gefällt das.
  15. Juju

    Juju Strebt nach Höherem

    Moin Kristina,
    Dein Plan klingt großartig, und ich wünschte mir, ich hätte das so gemacht zu meinen Abizeiten..
    Eine Systematik habe ich jetzt nicht mehr, das Übematerial ergibt sich aus Gigs, die ich vorbereiten muss, und der andere Teil ergibt sich aus Dingen, die ich irgendwo aufgeschnappt habe und die mir gefallen (also z.B. irgendwelche Passagen einer Transkription, die ich dann durch die 12 Keys bringe und schaue, wo man es sonst noch so anwenden kann) und ein paar technische Übungen.
    Gigs anhören kommt in letzter Zeit zu kurz, dabei sitze ich hier in London nun wirklich an der Quelle, aber es ist leider ein Zeitproblem. Heute könnte ich einen wunderbaren Lunchtime Gig meines Mannes anhören und habe mich dann doch entschieden, zuhause zu bleiben, weil das auch mein Übeslot ist, und sonst müsste ich heute auf's Üben verzichten :( . Aber am Dienstag geht's zu einem Konzert, meine beiden größten Saxophon-Heroes, und auch noch im Doppelpack, darauf freue ich mich riesig..
    Für diesen Satz könnte ich Dich umarmen, und auch dafür, dass Du Respekt vor Deinem Lehrer hast. Das war früher selbstverständlich, man liest es in den Biographien der großen Jazzer, was für einen Respekt sie hatten vor der älteren Generation, und für mich ist es auch immer selbstverständlich gewesen, aber das hat sich zum Teil echt gewandelt. Da sind sehr viele junge Studenten, die einfach nicht mehr zuhören können/ wollen (es ist alles nur noch "me me me"). Zu den Jam Sessions gehen sie nur, um sich selbst zu hören (kommen sowieso erst, wenn der Opener vorbei ist), dadurch merken sie natürlich nicht, was sie eigentlich noch alles lernen müssten, weil halt alles nur Output ist aber kein Input.
    LG Juju
     
  16. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Sorry - du bist in allem so genau und konsequent, dass ich das spontan auch für deinen Wahlspruch fordern möchte, zumal er so über dem Thread steht: "Day for day" ist leider heftiges heavy-on-wire-Englisch und geht vor allem in Überschriften und Wandbehängen gar nicht. Day by day oder day after day geht - oder einfach Tag für Tag ;-)

    Nee - ich bin kein Englischlehrer.
     
  17. guemat

    guemat Ist fast schon zuhause hier

    Ich nehme an du meinst Vince Herring und Eric Alexander...

    Ich hab sie am Donnerstag in Wien gesehen...
    unpackbar Geil..

    viel Spaß

    lg

    gue
     
    Juju gefällt das.
  18. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    @Kristina

    We wundert es da, dass Du schon so gut bist?

    Wie ist mein eigener täglicher Workshop?

    1. Musik hören

    Ich höre viel auf "Swiss Radio", "Jazzradio.com", meine Playlists auf "Spotify" (da ist auch vieles jazzfreies drin).

    Manchmal das Horn greifen und einfach mitspielen.

    2. Liveauftritte

    Mit der Band, oder Teile der Band, wo immer sich bei Treffen mit Freunden eine Gelegenheit ergibt.

    Öffentliche Auftritte ca. alle 8 Wochen.

    Hin und wieder Jammsessions, z.B. auf dem Stammtisch. Seit ich in der Band spiele, ist das weniger geworden.

    Organisieren des Stammtisch.

    3. Forum

    Hier werde ich angeregt mich auch immer wieder mit Theorie zu beschäftigen und meine Kenntnisse zu vertiefen.

    Da wo ich mitreden kann versuche ich dann auch Dinge zu erklären. Wenn man was erklären muß hilft das ungemein die Materie zu durchdringen.

    4. Üben

    An fünf bis sechs Tagen die Woche ca. 1.5 Stunden zzgl. 3 Stunden Bandprobe.

    Zu Beginn Longtones zu Drones, Mundstück- und Obertoneübungen.

    Jeden Tag eine andere Skala inkl. Arpeggien.

    Dann arbeite ich an den Bandstücken, die noch "Pflege" benötigen und an neuen Bandstücken.

    Zweites Übungsprogramm betrifft immer die aktuellen TOTM.

    5. Aufnahmetechnik/Livesound

    Aktuell kommt auch das Verbessern der Aufnahmetechnik dazu, sowie die Soundoptimierung der Band (Mischpult verstehen lernen).

    CzG

    Dreas
     
  19. Juju

    Juju Strebt nach Höherem

    Spot on :):)
    LG Juju
     
  20. Gelöschtes Mitglied 11378

    Gelöschtes Mitglied 11378 Guest

    HAHAHAHAHA ok ich werde es verbessern! :D
    @guemat
     
  1. Diese Seite verwendet Cookies, um Inhalte zu personalisieren, diese deiner Erfahrung anzupassen und dich nach der Registrierung angemeldet zu halten.
    Wenn du dich weiterhin auf dieser Seite aufhältst, akzeptierst du unseren Einsatz von Cookies.
    Information ausblenden