Der Ansatz...locker oder was?

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von Gelöschtes Mitglied 5328, 13.April.2016.

  1. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    @Bereckis
    Ist vielleicht falsch rüber gekommen, ich habe kein Problem mit meinem Ansatz.

    Gruß,
    Otfried
     
  2. hanjo

    hanjo Strebt nach Höherem

    Hallo Andreas,

    ich glaube nicht, daß es hier um Geschwafel oder so geht. Das Individuelle, gerade beim Ansatz, so glaube ICH, ist etwas ganz Intimes, vielleicht sogar ganz Wichtiges beim Saxophonspiel und einfach nicht per Ferndiagnose mit zwei Sätzen zu beantworten, das weißt Du aber genau so gut wie auch ich. Ich habe für mich die Erfahrung gemacht, daß das Üüüben viel "Gerede" erspart.

    Das ist auch ein Grund, warum ich hier nicht mehr so oft wie früher anzutreffen bin.

    Ich wünsche Euch eine ganz tolle Zeit.

    Meine Meinung, jeder darf eine andere haben.

    Gruß
    Hanjo
     
  3. ppue

    ppue Mod Experte

    Mit Sicherheit ist das der beste Effekt. Es selber auszuprobieren. Und den Ansatz zu trainieren. Denn keiner mit unausgebildeter Muskulatur kann das machen, was Bergonzi da vor macht. Ich halte es für ziemlichen Quatsch, wenn er dem einen oder anderen da an den Kiefer fasst.

    Eine Herangehensweise für einen offeneren Sound ist die, den lautest möglichen Ton auf dem Saxophon zu spielen. Er wird in den meisten Fällen unter der Frequenz liegen, mit der ihr eure Töne normaler Weise intoniert. Damit das Instrument laut ist, muss das Blatt uneingeschränkt schwingen können. Ist es abgeklemmt, also wird zu stark gedrückt, dann kann es nicht laut spielen.
    Stimmt man nun nach der Tonhöhe dieses sehr lauten Tones (also Mundstück drauf auf den Kork), so ist die Aufgabe in vielen Übungsstunden der nächsten Jahre, diese tief intonierten Töne unter Kontrolle zu bekommen.

    Das ist erst einmal die reine Physik des Instrumentes. Da ist gar nichts Individuelles dabei. Und dem möchte ich auch etwas widersprechen. Ob man danach einen warmen oder einen scharfen Klang bevorzugt, hat damit gar nichts zu tun. Hört man Saxophonisten, die sehr warm und weich spielen, z.B. Desmond oder Webster, so hört man dennoch, dass ihr Obertonspektrum reichhaltig ist. Der kartoffelige Sound eines absoluten Anfängers ist auch rund, aber tot.
     
  4. deraltemann

    deraltemann Strebt nach Höherem

    Fast wie Diskussion über Mundstücke.... :pigeon:
     
  5. gefiko

    gefiko Strebt nach Höherem

    Ja, aber noch wichtiger...
     
  6. Gelöschte 11056

    Gelöschte 11056 Guest

    Gibt es da Klangbeispiele? :nailbiting:
     
  7. Topshit

    Topshit Ist fast schon zuhause hier

    Das fänd ich auch sehr interessant. Vielleicht mein totm von april ppue? Kannst ruhig ehrlich sein ppue. Ich spiele ja schon recht bedeckt. Wäre für mich eine kritik die mich weiterbringt.

    Grüße mischa
     
  8. mato

    mato Strebt nach Höherem

    Das ist auch genau die Übung gewesen, mit der ich am Anfang meinen Klang (noch auf der Klarinette) schlagartig verbessert habe. Ich habe immer in der Wohnung in relativ verhaltener Lautstärke geübt. Als ich nach einen Jahr angefangen habe auswärts zu üben, und zwar so laut ich konnte, haben sich viele meiner Ansatzprobleme von selbst gelöst.
     
    Marko74 gefällt das.
  9. ppue

    ppue Mod Experte

    Ja, das ist oft ein großes Problem in Mehrfamilienhäusern. Mir ging das in meiner fortgeschrittenen Jugend irgend wann auf. Ich dachte, ich müsste doch auch einmal schreien. Hatte gar nichts mit der Musik zu tun, ich merkte nur, dass ich mich ständig zurück nahm und dass das doch nicht gesund sein könne. Ich hatte dann bald einen Proberaum, und konnte dort die Welt zusammen hupen und auch schreien.
    Beides will übrigens gelernt und trainiert sein, will man sich nichts kaputt machen. Und Beides hat mich sehr weiter gebracht.

    @Topshit: Wo finde ich den? Jazz oder Freestyle?
     
  10. Topshit

    Topshit Ist fast schon zuhause hier

    Jazz☺
     
  11. Rick

    Rick Experte

    Aber wir sind uns schon darin einig, dass die Lippe prinzipiell das Blatt dämpft?!

    Beim Thema harter oder weicher Sound geht es um Nuancen der Grundspannung, WIE stark eben das Blatt gedämpft wird. Und um diese Nuancen überhaupt erreichen zu können, muss die Ansatzmuskulatur trainiert, vor allem aber im Zusammenspiel der einzelnen Komponenten ausbalanciert werden.
    Und das alles wird noch von der Stütze und äußeren Faktoren wie der Blattstärke beeinflusst.

    Ich kenne eigentlich keinen Anfänger mit "kartoffeligem" Sound, höchstens mit zu hartem Blatt.

    Meinen Einsteigern gebe ich anfangs möglichst leichte Blätter und lasse sie damit kräftig tröten, was das Zeug hält.
    Das empfehle ich ihnen auch für zu Hause - die Mitbewohner müssen sich damit abfinden, dass man ein Sax und keine Blockflöte spielt (meistens gibt es da auch eine Lösung). :cool:

    Aber wenn Ansatz, Stütze und so weiter erst mal angelegt sind, folgt natürlich gleich das leisere Spiel mit Decrescendo-Übungen usw., das beste Training für einen kontrollierten Sound.
     
    Zuletzt bearbeitet: 16.April.2016
  12. ppue

    ppue Mod Experte

    Ja, ist ja auch ein guter Ansatz. Dann verkartoffelt der Sound auch nicht so schnell.

    @Topshit: Nein, deinen Sound meine ich nicht, der ist schon in Ordnung. Dein Problem, wenn ich das so sagen darf, ist nicht der Sound.

    Man muss Sound und Tonbehandlung auseinander halten. Dein Sound klingt offen, hat schöne Obertöne. Dennoch klingt dein Sax etwas steif. Das liegt daran, dass du den Ton noch nicht ausformulieren kannst.
    Schlägt man eine Klaviertaste an, so hat man einen vollendeten Klavierklang und es klingt genau so, als hätte der Konzertpianist den Ton gespielt.
    Wir Saxophonisten müssen das alles selber machen, den Einschwingvorgang, das Decay, das Ausklingen, Vibrato Bending etc.. Wenn man das nicht macht, dann hupt der Ton oder eben nicht. Ist also in erster Linie Phrasierungsarbeit und Arbeit an der Dynamik des Tons, zu der ich dir rate.
     
  13. Topshit

    Topshit Ist fast schon zuhause hier

    Cool das ist für mich ein riesen Kompliment. Ich weiß was du meinst und das konnte ich auch mal besser, hab ja über ein Jahr Pause gehabt und fang grad erst wieder an regelmäßig wieder zu üben. Das kommt dann schon wieder.

    Dank dir mischa
     
  14. ppue

    ppue Mod Experte

    Habe mal selber probiert, den Kartoffelsound zu kreieren. Ich blase allerdings ein recht offenes Mundstück auf dem Alt und da klingt es selbst zugeklemmt noch einigermaßen. Meines hat 0,088 Zoll. Ein Yamaha 4c hat dagegen 0,063 Zoll und da wird es dann noch enger, wenn man presst.

     
    Marko74, Jazzica, Saxfreundin und 2 anderen gefällt das.
  15. Rick

    Rick Experte

    Hallo Peter, danke für das Beispiel!
    Aber ich muss zugeben, das mir Dein "Kartoffelsound" eigentlich besser gefällt, das Intonationsproblem könnte man durch Ausgleich in den Griff bekommen.
    Geschmackssache. ;)
     
    GelöschtesMitglied11524 gefällt das.
  16. ppue

    ppue Mod Experte

    Bei dem Druck ist absolut nichts mehr auszugleichen. Dazu kommt, dass die Dynamik da auch schon am Ende ist.

    Natürlich ist der Sound Geschmackssache. Aber den kann ich ja immer noch nach meinen Wünschen beeinflussen. Mir ging es eher um das Intonationsproblem und um die Frage, mit welcher Mundstückposition und mit welchem Lippendruck das Instrument in sich stimmig ist.
     
  17. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    @ppue

    Also mir gefällt Dein normaler Sound viel besser. Offen, strahlend, frei.....

    Der "Kartoffelsound" wirkt gepresst, eingeschlossen, belegt.....das Sax "knödelt"....

    Mit Deiner Routine und Erfahrung klingt es dennoch, bei einem Anfänger ist dann eben kein "Sound" mehr da.

    CzG

    Dreas
     
  18. Gelöschte 11056

    Gelöschte 11056 Guest

    @ppue danke für das Beispiel! Der Unterschied ist gut hörbar.

    Jetzt bitte noch den Bratkartoffelsound :duck:

    :hungry:
     
  19. GelöschtesMitglied4288

    GelöschtesMitglied4288 Guest

    Ich bin oft erstaunt, wie gut Anfänger klingen können - also nicht abschrecken lassen. Mit ein bisschen Anleitung vom Fachmann oder der Fachfrau wird es fix besser. Der Rest kommt mit der Spielerfahrung und dem gezielten Üben.
     
  20. Saxfreundin

    Saxfreundin Strebt nach Höherem

    Oh je @ppue, jetzt hast Du eine weitere "Fehlerquelle" für schlechten Sound offengelegt :eek:

    Bisher wollte ich vor allem das "Ententrötige" wegbekommen.
    Das "Kartoffelige" fügt ja noch eine heftige Dimension dazu ...

    Und WIE vermeidet man ihn nun, den "Kartoffelsound"? :rolleyes:
     
    Zuletzt bearbeitet: 16.April.2016
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