Zungenspitze?

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von Topshit, 20.Juni.2016.

  1. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    Das hängt auch sehr davon ab, wie weit man das Mundstück im Mund hat und in welchem Winkel.

    Viele klassische Klarinettisten spielen sehr "steil" und nuckeln nur ein ganz kleines Stückchen Mundstück. Da kann man sich schon vorstellen, mit der Zungenspitze quasi nach vorne auf das Blatt zu zielen. Ein Tenormundstück flach und weit im Mund ist da ganz anders.

    Ich merke jedenfalls, dass ich kein schnelles Staccato kann, wenn das Mundstück zu weit im Mund ist.
     
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  2. möhre

    möhre Schaut nur mal vorbei

    "... in der Klassik eher Zungenspitze (sauberer), für manche Modern-Jazz-Stilistiken ("Doodle Tongue") auch mal anderer Teil.
    Ausprobieren! ;)"


    hey Rick, du schriebst von "doodle tongue", würde mich mal interessieren - gibt es den begriff oder hast du dir den ausgedacht - gemeint doo do'n dah dah?
     
  3. Rick

    Rick Experte

    Hey Möhre,

    wie ich immer wieder betone, denke ich mir hier nichts aus, auch wenn manche Dinge offenbar nicht zum offiziellen "Kanon" gehören oder anscheinend inzwischen vergessen sind, wie dieses alte Bebop-Stilmittel, was man aber auch schon bei Lester Young hört.
    Zum "Dudeln" benutze ich übrigens die Zungenunterseite.

    Heute habe ich beim Gig (mit Tenor) mal besonders drauf geachtet, was ich da eigentlich mache: normalerweise stoße ich mit der Spitze oder sogar dem Teil darunter ans Blatt, für den Rücken müsste sich meine Zunge ziemlich verrenken.

    @Florentin bemerkte schon richtig, dass es darauf ankommt, wie weit man das Mundstück im Mund hat - je nach beabsichtigtem Sound nehme ich es mal weniger (stärkere Dämpfung, "subtone") oder mehr (geringere Dämpfung, "rockiger") in den Mund, was sich freilich auf den Platz auswirkt, den die Zunge dann noch zur Verfügung hat.

    Schönen Gruß,
    Rick
     
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  4. Rick

    Rick Experte

    Nachtrag:
    "Doodle Tongue" habe ich als Technik für Achtelläufe kennen gelernt, da streift man mit der Zunge abwechselnd nach oben und unten am Mundstück vorbei, was der Lautfolge "doo-dah" entspricht. Das klingt dann, wenn man es richtig macht, "authentisch jazzig". :cool:

    Gut Sax,
    Rick
     
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  5. saxology

    saxology Ist fast schon zuhause hier

    Es gibt eine Tradition, die bei klassischen Klarinettisten verbreitet war/ist und "anchor tonguing" heißt.
    Dabei ruht die Zungenspitze immer hinter den unteren Schneidezähnen und der Bereich der Zunge, der bei Topshit aktiv ist, stößt den Ton an.
    http://www.musiktreff.info/spieltechniken/19857-anchor-tongue.html
    Der heilige Sigurd lehrte dies als die einzig richtige Methode.

    Das Ganze scheint aber anatomieabhängig zu sein, ich habe es mal probiert und schnell wieder aufgegeben, keine Chance. Die aktiven Muskeln sind genau die entgegengesetzten wie beim "normalen" Zungenspitzenanstoß.

    Gruß
    Joachim
     
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  6. Topshit

    Topshit Ist fast schon zuhause hier

    Danke Joachim, das beruhigt mich echt! Ich habe seit dem Thread viel experimentiert und bei mir ist die Zungenspitze echt keine Alternative: zu wenig Platz im Mundraum und ich krieg die kaum koordiniert. Wenn ich mich umstellen müsste bräuchte ich ein paar Jahre Logopädie oder so.

    Dankende Grüße,
    Mischa
     
  7. saxology

    saxology Ist fast schon zuhause hier

    Hallo Mischa,
    hier scheint es zwei Wege zu geben, die nach Rom führen, und nur wenn man sein Unglück maximieren will, wählt man den, der einem nicht von Natur aus liegt.
    Trotzdem, als letztes Mysterium des Zungenstoßes bleibt immer noch die Frage:
    Wie zum Teufel kriegt Rudi Wiedoeft dieses schnelle Staccato hin?


    Gruß
    Joachim
     
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  8. Topshit

    Topshit Ist fast schon zuhause hier

    Doppelzunge bestimmt, oder?
     
  9. Topshit

    Topshit Ist fast schon zuhause hier

  10. bluefrog

    bluefrog Strebt nach Höherem

    Wie soll das gehen, wenn die Zungenspitze an den Schneidezähnen anliegt?
     
  11. Topshit

    Topshit Ist fast schon zuhause hier

    wird er wohl nicht machen
     
  12. Topshit

    Topshit Ist fast schon zuhause hier

    ich hab mal probiert mit der Zungenspitze an der Blattspitze vorbei zu wischen wenn man das übt könnte das vielleicht auch gehen
     
  13. saxology

    saxology Ist fast schon zuhause hier

    Nach eigener Aussage, und der Höreindruck bestätigt das, war es bei Wiedoeft Einfachzunge.
    Er hat einen Text zu dem Thema veröffentlicht, nur ist es einfach unglaublich, was er schreibt: Sechzehntel bei über 300 bpm.
    Daher glauben auch manche, dass er eine Art Diddle Tounge anwendete, was in etwa dem Wischen entspräche.
    Ich glaube es nicht, hier eine Diskussion dazu in der amerikanischen Parallelwelt:
    http://forum.saxontheweb.net/showthread.php?35056-Did-Rudy-Wiedoeft-Double-Tongue
     
  14. Topshit

    Topshit Ist fast schon zuhause hier

    Hab ich jetzt nen Rechenfehler oder macht der dann 4800 Zungenstöße in der Minute? Unglaublich! Aber ich bekomme langsam ein Gefühl dafür, dass sowas mit meiner Technik eher nicht funktionieren kann, egal wie lange man das übt. Nach ppue`s Anregung nehme ich seit ein paar Tagen weniger Mundstück in den Mund und benutze weniger Zunge und die dann mehr von unten. Vorher hab ich die Zunge eher von hinten nach vorne geschoben. Es wird von Tag zu Tag besser aber ist eine harte Umgewöhnung. Das Blatt reagiert natürlich viel sensibler und flüssiges spielen fällt noch sehr schwer. Es fällt mir schon schwer da dran zu bleiben. Für das was ich bisher gespielt habe, hat meine Technik ja auch gut funktioniert und keinem meiner beiden Lehrer ist das aufgefallen. Also scheint das bis zu einem gewissen Level nich wirklich wichtig zu sein und ich weiß nicht ob ich in meinem Leben an einen Punkt komme wo ich diese Umgewöhnung wirklich brauchen werde. Aber ich mache erstmal weiter und schau mal was es mir bringt.

    LG
    Mischa
     
  15. saxology

    saxology Ist fast schon zuhause hier

    1200 Zungenstöße - das Maß für die 300 beats per minute sind Viertelschläge.

    Gruß
    Joachim
     
  16. SaxoDan

    SaxoDan Ist fast schon zuhause hier

    Moin zusammen,
    Kann jemand von auch spielen ohne mit der Zunge das Blatt zu berühren oder soll ich einen extra Thread deswegen eröffnen?!
    Also mit der Zunge quasi den Luftstrom am Gaumen unterbrechen.
    Mich würden da eure Meinungen interessieren!
    Schöne Grüße,
    Daniel
     
  17. RomBl

    RomBl Guest

    @SaxoDan
    Eines meiner Lieblings-Themen ... :D
    Ich war lange lange der Meinung, ohne Zunge zu spielen. Die Meinungen gingen da zwischen den Lehrern (feste Lehrerin und einem Workshop-Lehrer) diametral auseinander.
    Ich zumindest habe das Blatt nie an meiner Zunge bewusst gespürt.
    Seit dem Workshop habe ich es mir dann konsequent angeeignet, bewusst mit der Zungenspitze ans Blatt zu gehen. Das hat zu Anfang gequietscht wie Teufel, wo ich das probiert habe. Und nun (seit ca. 4 Monaten) spüre ich das Blatt an der Zunge (wenn ich das will) und alles ist tutti, was ein echt neues Spielgefühl ist.

    Ich kann halt nicht reinschauen in meine Gusche, so kann ich nicht sicher sagen, was ich früher wirklich gemacht habe. Aber das Spielgefühl ist viel kontrollierter, so denke ich, dass es nicht falsch war, sich diesbezüglich umzustellen.
     
  18. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Wie hast Du denn artikuliert? Den Ton gestoppt? Mit ohne Zunge?...:eek:

    Wie hat der Lehrer das denn eklärt..."mit ohne Zunge"?

    CzG

    Dreas
     
  19. SaxoDan

    SaxoDan Ist fast schon zuhause hier

    Artikulation funktioniert auch ohne das Blatt mit der Zunge zu berühren. Ich kann Staccato spielen und Achtel jenseits der 230 habe ich noch nicht probiert und ist für mich persönlich auch gar nicht erstrebenswert... :p
     
  20. RomBl

    RomBl Guest

    Hmm, Du kannst schwere Fragen stellen ... :D
    Ich weiß es nicht ...
    Von meiner Meinung her denke ich, dass das so ganz mit ohne Zunge auch nicht funktionieren kann. Vermutlich hat ein "gefühlstauberer" Bereich meiner Zunge das Blatt gestoppt.
    Der Workshop-Lehrer meinte, vor den angeblasenen Tönen ein "Pfff" zu hören. Ich habe das aber so nicht wahrgenommen, und meine Lehrerin auch nicht.

    Ich fühle mich aber trotzdem mit der jetzigen Situation wohler, die Sache zungentechnisch besser unter Kontrolle zu haben.
     
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