Klassik

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von Sexy, 24.Oktober.2011.

  1. Sexy

    Sexy Kann einfach nicht wegbleiben

    Hallo zusammen,
    mich würde einfach mal interessieren, ob es hier im Forum neben mir auch noch andere reine Klassiker gibt?
    Ich habe immer den Eindruck, dass ich mit dieser Ausrichtung doch etwas allein dastehe.
    Dazu auch die Frage an Euch, warum das so ist?
    Viele Grüße
    Sexy
     
  2. Hot_Dog

    Hot_Dog Ist fast schon zuhause hier

    *meld* (zwar durch kleine One-Night-Stands unterbrochen, aber die sind ja bekanntlich nichts Ernstes ;-) )

    Gibt übrigens noch andere!!!
     
  3. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Hallo!

    Da kann ich nur von mir sprechen: ich komme eigentlich aus der Klassik (7 Jahre klassischen Klavierunterricht, 10 Jahre klassischen Gesangsunterricht), aber bin seit zwei Jahrzehnten Jazz-Fan, Free-Jazz eingeschlossen.

    (Wobei ich mit "Klassik" jetzt den groben Oberbegriff meine im Gegensatz zu "Jazz".)

    Aber nur Klassik oder nur Jazz wäre mir zuwenig ... ich wollte weder auf Liebamn noch auf Ravel verzichten. Verschiedene Klangwelten, aber beide können schön sein, oder auch extra nicht.


    Darüberhinaus konkret: Improviasation ist für mich ein sehr interessanter Aspekt der Musik, der kommt, zumindest in den letzten 150 Jahren, in der Klassik für mich eindeutig zu kurz. In der BigBand finde ich beides: Komplexes Arrangement, Improviastion, mit dem Ensemble spielen, solieren, ....


    Grüße
    Roland
     
  4. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    Warum das so ist ?

    Naja, rein statistisch ist das Saxophon in der "klassischen" Musik ja ziemlich selten. Dazu wurde es halt zu spät erfunden.

    Wer "klassische" Musik spielen will, hat eine riesige Auswahl an anderen Instrumenten. Viele werden durchs Elternhaus einschlägig vorgeprägt. Da kommt halt nur Klavier oder Geige in Frage, jede Art von Blasinstrument ist schon vulgär (ja, solche Einstellung gibts noch ...). Und wie viele haben schon mal richtig schön gespieltes "klassisches" Saxophon gehört ?

    Anders rum: die meisten kommen zum Saxophon durch andere Musikstilrichtungen.

    Ich selbst habe schon als Jugendlicher sehr gern Jazz und Swing gehört und damals gabs noch viele Tanz-Combos, von daher kannte ich das Saxophon nur auf eine bestimmte Weise. Es war eine Offenbarung für mich, als ich zum ersten Mal ein "klassisches" Saxophonkonzert gehört hatte.

    Ich spiele auf der Klarinette sehr gern "klassische" Sachen (sogar klassisch im engeren Sinn ...), auf dem Sopransax sehr gern Transkriptionen von Barockmusik. Auf dem Tenorsax allerdings nur ganz andere Musik.
     
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  5. hanjo

    hanjo Strebt nach Höherem

    Hallo Sexy,


    ich mag und spiele Musik in vielen Richtungen.

    Angetan habens mir klassisch angehauchte Etüden, die mag ich!

    Reine Klassik, kann ich noch nicht beurteilen?

    Mein Interesse für Jazz hält sich in überschaubaren Grenzen. Ja, ich spiele die Standards, falls mit ausnotiertem Solo. Ansonsten, geh mir weg.

    Meine Frau spielt Klavier und Geige. Klassische Musik ist für sie das Größte.

    Ich glaube, ich könnte Klassik mögen und mich auch damit beschäftigen.

    Aber, das wird erst so der Fall sein, wenn mein Tenor besser sitzt.

    Dann bekommt der Hans Josef für die Klassik eine schöne Klarinette.

    Gruß
    Hanjo
     
  6. TenSax

    TenSax Ist fast schon zuhause hier

    Die Frage ist wie Du Klassik definierst, da Du sie ja anscheinend mit dem Sax spielst.

    Ich würde mich jetzt eher zur symphonischen Richtung zählen, zumindest in unserem Orchester, ist das klassisch genug?

    Gruß Sven
     
  7. GelöschtesMitglied3606

    GelöschtesMitglied3606 Guest

    Ich bin auch reiner Klassiker. Sowohl auf Klarinette als auch auf dem Sax. Vllt kommt irgendwann noch mal Jazz dazu aber, dann nur auf dem Sax. ;-)
    lG
     
  8. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Ja, das stimmt. Trotzdem gibt's auch genug Klassik für Saxophon; im Londeix *) sind's 18.000 Werke, das reicht für 'ne Weile ...


    Grüße
    Roland


    *)
    Jean-Marie Londeix
    "A Comprehensive Guide to the Saxophone Repertoire 1844-2003"
     
  9. Wanze

    Wanze Strebt nach Höherem

    Saxophon und Klassik geht dermassen was von gut, z.B. hier
    Raaf Hekkema hat bei den Paganini-Capricen geschrieben, dass es Paganini gelungen ist, das erste Saxophon Stück zu schreiben, 100 Jahre bevor das Saxophon erfunden wurde.
    Kann ich so aber nicht bestätigen, auch Barock geht mit Sax prima. Ich spiele immer wieder mit Begeisterung Violin-Etüden. Passt besten!

    Grüße,

    Wanze
     
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  10. PhiltheD

    PhiltheD Nicht zu schüchtern zum Reden

    ich muss roland beipflichten! es gibt wirklich sehr viele werke für saxophon. natürlich ist die auswahl nicht so üppig, wie für das klavier oder die violine, die natürlich mehrere jahrhunderte mehr "entwicklungszeit" hatten.
    das saxophon wurde um 1840 entwickelt und kurz darauf gab es auch schon klassische literatur für saxophon. zum beispiel von Jean-Baptiste Singelée ab ca. 1858, der für das Pariser Konservatorium schrieb. Es gibt werke von N. Savari oder J. Demersseman, die alle hochinteressant sind. gerade für die damalige entwicklung des saxophons. der haken liegt darin, dass es nie so richtig bekannt wurde, bis der jazz kam und ihm eine neue bedeutung zuschrieb. eigentlich, wirde das saxophon aber schon viel früher in militärmusik und klassischer musik verwendet.
    und natürlich gibt es neben neoklassizismus, romantik und moderne, in der für saxophon geschrieben wurde auch noch eine horende anzahl an transkriptionen alter musik oder von musik, die nicht direkt für saxophon geschrieben wurde.
    ich studiere klassisches saxophon und würde mich auch so manches mal daran erfreuen, wenn es eine etwas größere "lobby" gäbe. ;)
    schönen abend noch! =)
    LG phil
     
  11. hgksax

    hgksax Nicht zu schüchtern zum Reden

    Hallo Sexy,

    Ich bin so ein "reiner Klassiker".

    Das hat gleich mehrere Gründe.
    1) ich höre eindeutig lieber klassische Musik als Jazz.
    2) meine Frau ist klassische Konzertpianistin. Sie spielt alle Begleitungen locker vomBlatt, hat aber Jazz samt Improvisationen nie gelernt
    3) ihre beste Freundin ist ausgebildete klassische Geigerin.
    Zusammen bilden wir ein Trio in dem ich als Saxeleve mitspielen darf.
    Gleichwertige Begleitungen oder Partner gäbe es für mich im Jazz nicht.
    4) ich trete lieber im klassischen Konzertrahmen auf als in verrauchten Bars ( was keineswegs eine Herabwürdigung der Jazzer bedeuten soll)
    Unser Repertoire reicht von Faure über Bozza bis hin zu Transskriptionen verschiedenster Komponisten - mit unendlich vielen Möglichkeiten.

    Stellt sich die Frage: Warum (Alt)Sax und nicht gleich ein "typisch" klassisches Instrument?
    Weil der Klang des Sax einfach unglaublich cool ist.

    Wer's nicht glaubt, sei z. B. auf Arno Bornkamp verwiesen, stellvertretend für viele andere Saxklassiker.
    LG




     
  12. Gelöschtes Mitglied 172

    Gelöschtes Mitglied 172 Guest

    Ihr armen Österreicher ;-)
    Ich finde die rauchfreie Atmosphäre in Jazzclubs sehr angenehm.
     
  13. Upfmusic

    Upfmusic Kann einfach nicht wegbleiben

    Ich bin ebenfalls reiner Klassiker und zwar aus Überzeugung.

    In jungen Jahren habe ich es mal mit Big Band versucht, da gabs Leute die sich für die "Größten" hielten, weil sie ein paar Noten auswendig (Improvisieren?) spielen konnten. Aber einen geraden stimmenden Ton haben sie nicht hingebracht. Das hat mich dann davon abgehalten in dieser Richtung weiterzumachen.
     
  14. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    OT

    Oh, Matthias, Dein Avatar wird ja immer kreativer!!

    Demnächst noch in 3D????

    Zum Thema

    Ich habe auch schon mal das eine oder andere Klassikstück auf dem Sax gespielt.

    Das klingt schon gut (ich denke Für Alt und Sopran eher passend als für Tenor oder Bariton, oder? Wobei wenn ich höre was z.B. "Quintessence" auch mit Tenor und Bari machen...)

    Es übt vor allem ungemein nontengetreu zu spielen.

    Aber meine Hauptstilrichtung wird sicher Jazz bleiben. Letztlich bin ich über Jazz hören, und da vor allem Sax, zum Saxophon spielen gekommen.

    LG

    Dreas
     
  15. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Naja, wenn ich *danach* gehen würde, dürfte ich so ziemlich gar keine Musik machen. Poser gibt's überall!

    Aber, egal welche Richtung mal spielt: Beherrschung des Instrumensts ist da irgendwie conditio sine qua non, das gilt für Jazz wie für Klassik.

    In der Big Band muss ich bei Bedarf einen geraden Ton spielen im Saxophonsatz. Oder - etwas schwerer - genau so ziehen wie das Lead, wenn das die Stelle erfordert. Ohne saubere Phrasierung und Artikulation - auch dafür ist das Lead verantwortlich, deswegen muss man immer sein Ohr auch am Lead haben - ist der Ensembleklang für'n Popo. Im Solo kann und darf mich austoben. Als Tieftonbläser (Bari) spiele ich dann auch oft gegen den Saxsatz mit den Posaunen zusammen und muss dann auf die Posaunen bzw. deren Lead hören.

    Ja, ich kann und muss in der Big Band auch gerade und stimmig spielen, mit Intonation, Phrasierung, Artikulation und allen Lampen an. Was war das für eine Big Band!?
    Das sind Baics!!
    Und die Basis ist ja das Fundament jeder Grundlage. :)


    Aber ist eh alles müßige Diskussion: das gehört zu *jeder* Musik dazu. Nur weil die "Original Oberkrainer" gerade Töne spielen, muss ich nicht gerade Fan von Polkas und Märschen sein (wieso habe ich gerade "Good Morning, Vietnam" im Hinterkopf?), kann aber das handwerkliche würdigen.


    So, und jetzt muss ich meine Freundin mal bearbeiten, ich wollte schon länger mit ihr mal datt Blondinchen ("La fille aux cheveux de lin") von Debussy und "Pavane pour une infante défunte" von Ravel spielen. Sie Orgel, ich Sopransax.


    Grüße
    Roland
     
  16. bildGRAV

    bildGRAV Ist fast schon zuhause hier

    Hallöchen!
    Ich komme ganz eindeutig aus der Klassik (spiele schon ein paar Jahre Oboe) und bleibe auch da.
    Jazz ist ein toller Musikstil, wobei Jazz für mich nicht Freejazz und Anverwandtes bedeutet.
    Häufig spiele ich irgendwelche Transcriptionen wie z. B. gerade aktuell die täglich neu erscheinenden Bach Bearbeitungen.
    Früher war Saxophon für mich immer nur ein Syonym für Autohupe: laut, krächzend, rotzig. Auf der Musikmesse habe ich dann mal ein Sax Quartett erlebt, welches irgendeine klassiche Transcription spielte. Nun versuche ich seit Beginn meines Saxspielens vor 2 Jahren mein Sopran Sax "warm" zu spielen.
    Ich werde wohl auch in Zukunft bei Klassik bleiben, sehe für mich aber ineteressante Aspekte im Jazz.
     
  17. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    @ bildGRAV

    Na Dein Sopi "singt" doch schon wunderschön klassisch bei Dir!!!

    LG

    Dreas
     
  18. Saxoryx

    Saxoryx Strebt nach Höherem

    Der Thread ist uralt, aber aus gegebenem Anlass hole ich ihn noch mal hervor. Ich finde, hier werden sehr gute Sachen über die Klassikausrichtung auf dem Sax gesagt. Der gerade Ton des klassischen Spiels übt ungeheuer. Eigentlich ist Klassik auf dem Sax zu spielen wie eine interessantere Art von Etüden. Nicht so langweilig, aber bringt eine Menge. Wenn ich einen Ton länger aushalten muss, höre ich, wie er zittert, weil ich natürlich jetzt wieder auf absolutem Anfängerniveau bin nach der langen Zwangspause. Beim Jazz kann ich darüberhuschen, das klingt dann auch mit weniger Können schon besser. Aber bei der Klassik kann ich mich nicht vor dem Ton drücken oder mein fehlendes Können durch Bending, Growling, Verwischen oder schnell mal eine Impro kaschieren. Für mich ist das jetzt eine gewaltige Herausforderung.

    Ich werde trotzdem meine Jazzsachen spielen, das widerspricht sich ja nicht, aber ich hätte nie gedacht, dass der klassische Ton auf dem Sax mich mal so faszinieren könnte. Am Anfang hat er das definitiv nicht getan, da fand ich Klassik auf dem Sax immer irgendwie komisch und auch nicht schön. Aber man entwickelt sich ja glücklicherweise weiter. :)
     
    bebob99 und rbur gefällt das.
  19. a.g.

    a.g. Ist fast schon zuhause hier

    Hallo Sexy,
    ne, ne, da bist du nicht alleine.
    Bei mir ist das so weil ich Spass und Freude haben und in erster Linie möglichst gute Musik machen möchte. Dies geht, wenn ich mit Leuten musiziere mit denen es in jeglicher Hinsicht passt, natürlich auch im musikalischem Bereich.:) Und die habe ich (glücklicherweise) gefunden! :):)
    Und dabei die "Klassik" für mich im Saxophonquartett neu entdeckt und schätzen gelernt. :):):)

    Herzliche Grüße

    Andreas
     
    rbur gefällt das.
  20. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Geht mir ähnlich.
    Im Unterricht spiele ich zusammen mit meinem Saxlehrer "klassische" Duette. In dem neuen Saxquartett ebenso.
    Zu Anfang fand ich das schon sehr gewöhnungsbedürftig. "Klassischer" Ton, passende Intonation, exakte Time.....

    Aber es bringt mich in meiner Entwicklung wesentlich schneller weiter als jedes Gedudele zu Playalongs im lauten Kämmerlein.
    Auf das Gedudele möchte ich trotzdem nicht verzichten :)

    LG Bernd
     
    a.g. gefällt das.
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