Auswendig spielen....immer wieder Thema...

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von Gelöschtes Mitglied 5328, 28.Juli.2016.

  1. Ginos

    Ginos Strebt nach Höherem


    ... demzufolge wäre z.B. Big Band Musik keine richtige Musik .... ???
     
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  2. bluefrog

    bluefrog Strebt nach Höherem

    Das ist so eine Sache. Ich spiele inzwischen viel in der Combo auswendig, aber dann gibt es Momente, wo ich mich frage. "Verdammt, was war der erste Ton?" Oder: "Welche Tonart?" Da habe ich dann ganz gerne die Noten vor mir. ;-)

    Es gibt eine berühmte Anekdote von Arthur Rubinstein, glaube ich, der alles auswendig spielte, bis er eines Tages bei einem Konzert sich an nichts mehr erinnern konnte. Danach hatte er die Noten immer dabei.

    LG Helmut
     
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  3. bluefrog

    bluefrog Strebt nach Höherem

    Das ist natürlich eine ganz andere Baustelle. 60 Seiten Noten für einen Auftritt müsste man erst mal lernen.

    LG Helmut
     
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  4. Ginos

    Ginos Strebt nach Höherem

    Das mit dem ersten Ton kann ich bestätigen, die Tonart geht dann automatisch ...
     
  5. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Ich denke das ist auch sehr typabhängig....ich bin nicht gut im Auswendiglernen, schon nicht in der Schule...Vokabeln waren mir ein Greuel!

    Im Improvisieren, spontan was "hinhauen" war ich immer besser
    (eine Rede aus dem stegreif).

    Daher fliegt es mir auch nicht zu Stücke oder Phrasen auswendig zu lernen.

    Mir macht es aber nix draufos zu improvisieren...(mit theoretischem Hintergrund noch besser).

    Ich find' es aber cool bei einem Auftritt locker ohne Noten spielen zu können....

    Mal schauen, ob es gelingt....;)

    CzG

    Dreas
     
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  6. bluefrog

    bluefrog Strebt nach Höherem

    Dito!
     
  7. Amopehe

    Amopehe Ist fast schon zuhause hier

    Entschiedener Widerspruch!
    Das kommt schon sehr auf die Stile an - "DIE" Musik gibt es nicht ...

    JA - da gebe ich Dir recht.
     
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  8. Ginos

    Ginos Strebt nach Höherem

    Hi
    ... versuche es doch anders zu sehen... nicht Auswendig lernen, ... oft genug spielen... dann beobachte dich selbst, du wirst vermutlich feststellen, dass du die Noten nicht mehr benötigst.... es gibt eine Grundregel, auch bei Reden oder Vorträgen... Start und Landung angeschnallt.
    Das gilt entsprechend meinem Empfinden auch für Musik.

    Gruß
     
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  9. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Supi....genau das entspricht meiner Aussage im Öffnungspost...;););)

    CzG

    Dreas
     
  10. bluefrog

    bluefrog Strebt nach Höherem

    Genau. Wenn die Impro nicht auswendig gekonnt ist, wird nicht immer dasselbe durchexerziert.
     
  11. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Dito!
     
  12. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Ich sehe dies ähnlich.

    Wenn ich ein Stück genügend oft gespielt habe, dann spiele es fast auswendig.

    Aber ich benötige die Noten immer um reinzukommen.
     
  13. Rick

    Rick Experte

    Pflicht: Ja, ich spiele auch möglichst viel auswendig, übe das regelmäßig, schon als Gehirntraining.

    Ad lib:
    Stimmt, das fällt mir ebenfalls auf.
    Kürzlich: "Der Person hat wohl jemand den Kopf gewaschen!" = Sie wurde ermahnt - gemeint war aber: "Der Person hat wohl jemand das Gehirn gewaschen!" = Ihre Gedanken wurden manipuliert.
    :wacky:
     
    Zuletzt bearbeitet: 29.Juli.2016
  14. Guido1980

    Guido1980 Ist fast schon zuhause hier

    Da sieht es natürlich anders etwas anders aus. Jedoch kann man auch hier vor allem durchs Ohr i n Spheren gelangen wo die Finger Ohren Job machen ohne die Noten zu verfolgen. Ging mir beim Skringer WS so. Kann nämlich sehr schlecht vom Blatt spielen aber nach 5 Durchläufen hören fast fehlerfrei mitspielen. Was ich sagen wollte war das es für mich erst durch das loslösen von den Blättern möglich war kreativ Stücke zu betonen, artikulieren und persönlich zu gestalten.

    Hochachtung habe ich nach wie vor vor leuten die so ein Skringer Ding auf Anhieb vom Blatt spielen.

    Lg Guido
     
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  15. ehopper1

    ehopper1 Strebt nach Höherem

    Mit der Bluesband geht es ohne Noten.
    Habe nur Spickzettel mit ein paar wenigen handgeschriebenen Notizen auf dem Textblatt, auf dem - falls nötig - noch die Akkorde drauf sind.
    Der Notenständer steht aber sehr tief und live oft hinter einer Monitorbox, fällt also fast nicht auf.

    Mit der Bigband geht es natürlich nur mit Noten.
    Auch hier positioniere ich den Notenständer aber ganz weit unten, wie meine Kollegen auch.
    Man muss sich ja nicht hinter den Noten verstecken.

    Bei Vorspieltagen von Musikschülern ist es leider häufig so, dass man den Kopf nicht sieht, weil der Notenständer direkt vor dem Gesicht positioniert ist.
    Das sollten Musiklehrer beim Unterricht auch berücksichtigen.

    Lg
    Mike
     
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  16. Gerd_mit_Sax

    Gerd_mit_Sax Ist fast schon zuhause hier

    Bei mir klappt das Thema auswendig relativ schnell aber die Imrpovisation leider nicht. Spätestens in der Mitte des Stückes verlier ich die Form bzw. weiß die Harmonien nicht mehr auswendig. ...
    Mein Lehrer sagt mir zwar, dass ich im Kopf immer die Melodie mitlaufen lassen soll - so weit bin ich aber noch nicht. Das wird wohl der Schlüssel dafür sein dann auch die Improvisation ohne Noten hin zu bekommen?
     
  17. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Hab´s gestern Abend mal wieder probiert. Da ich seit einiger Zeit nahezu ausschließlich Etüden, Duette, und meine Stimmen fürs Saxophonquartett (alles nach Noten) spiele, bin ich bezüglich des auswendig spielens ein wenig außer Übung.
    Selbst so einfache Titel wie Girl from Ipanema, Ain´t misbehavin´oder All of me "hakeln" ein wenig. Und sie hakeln um so mehr, je mehr ich mich konzentriere.
    Lasse ich gedanklich los und übergebe an mein "Fingergedächtnis", laufen die Titel wieder fast wie von selbst. Aber eben nur fast. Nach ca. 3 mal spielen geht´s dann wieder sehr gut.

    LG Bernd
     
  18. Jazzica

    Jazzica Ist fast schon zuhause hier

    @Gerd_mit_Sax

    das stimmt. Wenn die Melodie im Kopf mitläuft, fliegt man nicht so leicht aus der Form. Bei mir laufen zusätzlich auch die Akkorde im Kopf mit, und zwar der Klang der Akkorde, nicht ihre Namen. Über den Klang der Akkorde und Akkordverbindungen improvisiere ich nach Gehör. Das liegt wahrscheinlich daran, dass ich seit meiner Kindheit Gitarre spiele und sehr früh eine Art "Gedächtnis" für den Klang von Akkorden entwickelt habe.

    Die Methode hat aber leider auch ihre Grenzen: Zum einen neige ich dazu, beim Improvisieren über gleiche Akkordverbindungen immer wieder dieselben Wendungen zu spielen, zum anderen haut es mich bei komplizierten oder weniger üblichen Akkordfolgen gnadenlos raus. Aber solange ich bei Stücken bleibe, die aus II-V-I-Verbindungen und chromatischen Auf- und Abwärtsbewegungen bestehen, komme ich nach Gehör gut klar.

    Viele Grüße von

    Jazzica
     
  19. Stevie

    Stevie Ist fast schon zuhause hier

    Gutes Thema!
    Ich komme ursprünglich von der Klassik und habe (über 30 Jahre) NUR nach Noten gespielt und dachte auch, dass ich anders gar nicht kann (war ein sogenannter "Notenfresser"). Seit ein paar Jahren weiß ich, dass es auch anders geht. In meiner Band sind Notenständer für die front line "verboten". Daher fang ich erst gar nicht damit an, irgendetwas aufzuschreiben etc. Anfangs war das eine ziemliche Herausforderung. Als ich neu in die Band kam, hatte ich nur ein paar Wochen, um mir 20 Nummern für den nächsten Gig "draufzuschaffen". Da habe ich gemerkt: wenn es sein muss, dann geht es auch. Das gilt für viele hier im Forum, die sich mit dem auswendig spielen schwer tun, bestimmt genauso.

    Aber ich denke, dass es auch sehr auf die Art der Musik ankommt. Es ist doch ein großer Unterschied, ob man bis ins Detail "auskomponierte" Musik spielt (sog. Klassik, Big Band, Kammermusik etc.) oder ob man in einer Combo "nur" über eine Strophe, eine Melodie spielt und insbesondere jedes Instrument "solistisch" agiert. Da sind die Freiheiten viel größer - der Saxsatz in der Big Band muss 100% zusammenspielen, sonst wird das nix und da ist es schon sehr hilfreich, wenn exakt notiert ist, was man wie machen will.

    Andererseits: es gibt sowohl Big Bands als auch klassische Ensemble, die komplett auswendig spielen. Da ist dann allerdings der Aufwand der persönlichen Vorbereitung und des gemeinsamen Probens deutlich höher.

    Und schließlich: ab einer sehr hohen Komplexität der Musik engen die Noten tatsächlich eher ein. Nicht ohne Grund spielen die meisten Solisten in der Klassik auswendig. Man muss sich mal das Notenbild eines (z.B.)Schostakowitsch Klavierkonzertes ansehen: Das möchte man in der Situation der Aufführung lieber nicht vor der Nase haben - dass man sich da "festliest", wäre fast unvermeidlich.

    Ich persönlich finde es jedenfalls sehr befreiend, dass ich mich von den Noten lösen konnte. Das hat mir noch eine neue Art des Musizierens erschlossen. Man hat insbesondere mehr Aufmerksamkeit für die Mitmusiker. Deshalb würde ich es jedem empfehlen, dies zu versuchen. Vielleicht auch erstmal nur mit einem Stück - das kriegt man dann auch in der Aufführungssituation hin.

    Und zum Schluss: "Auswendig lernen" ist vielleicht nicht die ganz richtige Herangehensweise. Eher - es wurde glaube ich auch schon geschrieben - so lange und intensiv spielen, bis man die Melodie, die Harmonieabfolge und das, was die anderen spielen, wirklich verinnerlicht hat. Dann kann man völlig losgelöst durch das Stück marschieren und das macht riesig Spaß.

    So long

    Stevie
     
  20. ehopper1

    ehopper1 Strebt nach Höherem

    Man muss aber auch unterscheiden, wie hoch der Zeitaufwand ist, den man betreiben will bzw. kann.
    Ich bin Amateur und mache Musik aus Leidenschaft.

    Ich habe momentan das Glück in verschiedenen Ensembles mitwirken zu dürfen.
    Zum intensiven Proben oder Üben fehlt es häufig an der zur Verfügung stehenden Zeit.

    Vor dem Weg zu einer Probe muss ich auch zuallererst überlegen, welchen Saxophonkoffer ich mitnehmen muss. ;-)
    Gleiches gilt für Zubehör und, genau: Noten!

    Mich stört ein Notenständer nicht.
    Ich muss ihn ja auch nicht mitten auf die Bühne stellen und samt Stativ mit einem Wald aus mehreren Blättern neben-, unter- und übereinander behängen.

    Und ganz wichtig ist es, Noten vor einem Auftritt zu sortieren.
    Vor allem in größeren Ensembles ist nichts nerviger wenn alle ihr Noten aufliegen haben, eine Person aber permanent in ihrem, meist entsprechend zerfledderten, Chaos das jeweilige Stück noch suchen muss..
    Ich hatte schon Vertretungsjobs in diversen Bands, da war die Notenmappe eine Katastrophe.
    Ein Bigbandkollege, den ich vertrat, fragte mich hinterher tatsächlich mal, warum ich seine Noten sortiert hätte. Er würde nichts mehr finden. :confused:

    Lg
    Mike
     
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