Auswendig spielen....immer wieder Thema...

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von Gelöschtes Mitglied 5328, 28.Juli.2016.

  1. Rick

    Rick Experte

    Der Unterschied: Heute haben sie auch Recht damit!

    gez. ein Ü-50er :-D
     
    Amadeus, last, bluefrog und 3 anderen gefällt das.
  2. Rick

    Rick Experte

    Darauf achte ich immer, gerade bei Kindern, dass sie sich da nichts Dummes angewöhnen.
    Bei Erwachsenen ü50 sieht das anders aus: die brauchen oft die Noten direkt vor der Nase, um sie auch richtig zu erkennen... :roll:

    Einspruch: In den 1930ern spielten viele Big-Bands, besonders aus Kansas City, so genannte "Head Arrangements", meistens einfache Blues-Nummern, wo sich die Musiker ihre Parts auswendig merkten oder sie sogar auf der Bühne spontan erimprovisierten, berühmtestes Beispiel: Count Basie Orchestra.

    Das exerziere ich mit meiner Big-Band auch schon seit Jahren, indem wir manche Background-Riffs ganz bewusst offen lassen oder ganze Titel komplett auswendig spielen, für die wir sogar überhaupt keine schriftliche Fixierung haben.
    Angeblich ist deshalb ein Mitspieler ausgetreten, die anderen fügen sich mit mehr oder weniger Begeisterung, aber es schult enorm das Aufeinanderhören untereinander. Sehr empfehlenswert!


    Schönen Gruß,
    Rick
     
    bluefrog gefällt das.
  3. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    Noch ein paar Gedanken zum Thema Auswendigspielen:

    In unserer Big Band spielen alle Instrumentalisten nach Noten, sind ja auch ausgefeilte Arrangements.

    Unser neuer Sänger aber kann keine Noten lesen und braucht auch keine. Da sieht man die unterschiedlichen Vorgehensweisen, aber auch die unterschiedlichen Probleme:

    Wenn der ein neues Stück lernen soll, muss er es vorgespielt bekommen (in der Probe, von YouTube). Die Melodie lernt er sehr schnell, kann sie dann auch genauso gut etwas höher oder tiefer singen und variieren. Aber den Text merkt er sich nicht, dafür braucht er ein Notenpult. Manchmal auch beim Konzert.

    Und die grösste Schwierigkeit für ihn ist etwas, was bei uns Notenfressern vollkommen trivial ist: sich die Abläufe zu merken. Wie viele Takte Intro bis zu seinem Einsatz, Wiederholungen, wann er Pause machen muss für ein Instrumentalsolo, Fermaten usw. Da sieht man, wieviel wichtige Information in den Noten sonst noch dokumentiert ist. Und da geht es auch manchmal beim Konzert schief. *)

    Und die Kommunikation mit ihm muss auch ganz anders laufen. Musiktheoretische Begriffe wie "4 Takte" oder "3 Achtel Auftakt" oder "Fermate" oder "Modulation nach A-Dur" sagen ihm gar nichts. Wenn ers aber ein paar Mal gehört hat, merkt er sichs.



    *) Unlängst hat er beim Auftritt 4 Takte zu früh angefangen. So was haben wir natürlich nie geprobt, aber trotzdem waren nach ganz kurzer Verwirrung (richten wir uns nach ihm, oder merkt ers und richtet sich nach uns?) innerhalb von 2 Takten alle wieder beisammen. Er hats übrigens gar nicht mitgekriegt ...
     
  4. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    Ein anderer Fall aus unserer Big Band ist der Schlagzeuger.

    Der hat natürlich auch Noten vor sich liegen. Er kann auch sehr gut nach Noten spielen (hat eine klassische Ausbildung). Aber die meiste Zeit schaut er nicht hin und spielt, was er meint. Ab und zu verlangt der Dirigent aber, dass er an der Stelle doch das spielen soll, was in den Noten steht. Da ist er dann immer ein bisschen pikiert, sagt "Na gut, ausnahmsweise" und schreibt sich in die Noten, dass er an der Stelle nach Noten spielen soll ...
     
    mato gefällt das.
  5. ehopper1

    ehopper1 Strebt nach Höherem

    Ich, Ü50, habe auch eine Gleitsichtbrille. Da kann man nicht mehr so gut schielen ... nach Noten, meine ich. :whistling:

    Aber Spaß beiseite: Es war anfangs mit der Gleitsichtbrille wirklich schwierig, Notenblätter richtig zu positionieren. Und dann z.B. links unten und rechts oben gucken und alles deutlich erkennen ist gar nicht so einfach, vor allem im Sitzen. Noten und Hälse sind dabei weniger das Problem als notierte Vorzeichen! Man muss sich von Blatt zu Blatt so mitbewegen, dass man direkt draufgucken kann. Ist aber Gewöhnungssache.

    Lg
    Mike
     
  6. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Das Problem mit der Gleitsichtbrille habe ich auch.
    Meine Optikerin hat mir eine Zweitbrille mit Ein-Stärken-Gläsern angefertigt. Sie spielt selbst in einem Blasorchester und ist mit dem Problem vertraut.
    Die Brille ist so ausgelegt, dass ich in einer definierten, praxistauglichen Entfernung zum Notenständer gut sehen kann.

    LG Bernd
     
    Timpani, bluefrog und Bereckis gefällt das.
  7. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Ich komme mit meiner Gleitsichtbrille sehr gut klar....:)

    CzG

    Dreas
     
  8. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Da bin ich immer von unserem Drummer begeistert.

    Er weiß immer, wo wir sind, hält das Tempo, gibt Zeichen, wenn es in den B-Teil geht, markiert den Choruswechsel....er ist wie ein Navi für uns! Und immer ohne Noten!

    Als wir uns "St. Thomas" drauf schaffen wollten, spielte er die Woche drauf die Drums im Calypsostil analog zu der Sonny Rollins Version. Einfach beeindruckend.....:D

    CzG

    Dreas
     
  9. GelöschtesMitglied1589

    GelöschtesMitglied1589 Guest

    Willkommen im Optiker-Forum: auch ich habe eine Gleitsichtbrille und ein Zweitgerät mit Betonung der Distanz bis ca. 60cm. Am Macbook bin ich meistens zu faul zu wechseln, obwohl es für die Augen sicherlich besser wäre. Wenn wir die Augen durch haben, kommen die Ohren dran. Hier ein guter, wenn auch grober Selbsttest, um mit Kopfhörer (besser als Monitore) die "Schlaglöcher" im Frequenzgang zu bestimmen.

    http://www.audiocheck.net/testtones_hearingtestaudiogram.php

    Wer dann noch seine Hörfähigkeit unabhängig vom Frequenzband bestimmen möchte, wird hier fündig:

    http://www.hear-it.org/de/online-hortest-

    Wer dann sogar noch seine obere Gehörschwelle ermitteln mag, sollte hier vorsprechen, um dann vielleicht kräftig zu schlucken:

    http://onlinetonegenerator.com/

    Meine obere absolute Hörgrenze mit 65 ist bei rund 8.900 Hertz angekommen, also ist von den geburtsnahen rund 20.000 Hertz weniger als die Hälfte übrig, schluchz.

    Na ja, Fledermaus wollte ich eh nicht mehr werden, und auswendig spielen kann ich auch ohne Ohren.
     
    Juju und bluefrog gefällt das.
  10. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Bei mir, 56, ist bei 13100 HZ Schluß.

    CzG

    Dreas
     
  11. Juju

    Juju Strebt nach Höherem

    Bei mir, 45, geht's noch bis 17100. Bin aber auch extrem lärmempfindlich und schütze mich dementsprechend...
    LG Juju
     
    Rick gefällt das.
  12. Rick

    Rick Experte

    Und bei mir ist etwas über 10 khz Schluss - wundert mich nicht bei den vielen P.A.-Feedbacks, lauten Schlagzeugbecken und E-Gitarren, die meine armen Ohren schon im Lauf meines Musikerlebens ertragen mussten...
    Jetzt verstehe ich auch, warum ich den Störton bei meinen Duo-Aufnahmen nicht mehr wahrnehmen konnte. :-(

    Gerade gestern Nacht habe ich zum Thema Gehör eine interessante Fernsehsendung geschaut ("W wie Wissen", aufgezeichnet letztes Jahr), wo u. a. dringend geraten wurde, bei Feststellung eines Gehörverlusts (beginnende Schwerhörigkeit) ein Hörgerät zu tragen, damit die höheren Frequenzen noch möglichst lange im Gehirn angeregt werden - bei mangelnder Anregung schaltet sich das energieeffiziente Gehirn im schlechter hörbaren Bereich nämlich allmählich ab, das wäre wohl nicht so doll. :roll:

    Besorgten Gruß,
    Rick
     
  13. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Hallo Rick, das elementar wichtig! Ich habe mit meiner Agentur mal für einen Hörgeräteakustiker gesrbeitet.

    Damit mit man mit Hörgeräten gut zurecht kommt, muss man diese frühzeitig anschaffen.

    Das Gehirn verlernt das hören...und man merkt es nicht!

    Sehverlust ist sofort wahrnehmbar. Man weiß, wie gutes Sehen funktioniert. Hörverlust nicht, da sich das Gehirn nicht an gutes hören erinnern kann.

    Wenn man dann zu lange wartet ("Papa! Mach den Fernseher leiser!"), ist ein Hörgerät zunächst ein Schock, weil man plötzlich wieder was hört, was man lange nicht gehört hat. Und das stört und nervt zunächst.

    Daher gibt es auch so viele, die das Hörgerät dann immer wieder abschalten.

    Frauen sind da übrigens pragmatischer als Männer ("ich kann meine Enkel nicht mehr gut hören, da brauche ich wohl ein Hörgerät), Männer hingegen sind häufig zu eitel ("quark, ich brauch' kein Hörgerät, das ist mangelnde Konzentraion!")

    CzG

    Dreas
     
    Rick gefällt das.
  14. Saxfreundin

    Saxfreundin Strebt nach Höherem

    ... und die Rechtschreibung ... :rolleyes:

    So häufig schreibt irgendwo irgendwer, dass ihm/ihr
    die Muse fehlt; zum Beispiel:

    "Ach hätte ich nur mehr Muse zum Saxspielen!"

    Ich glaub, so knapp wie heute waren die Musen noch nie :lol:
    .
     
    Rick und Gelöschtes Mitglied 5328 gefällt das.
  15. Sa(x)bine

    Sa(x)bine Kann einfach nicht wegbleiben

    Du kommen zu mir, ich Dich lernen deutsch für 20 Geld...:D
    Nee, ernsthaft: ich bemühe mich, schwierige Stellen auswendig zu spielen, einfach, weil ich Ich mich dann mehr um die Musik und Interpretation kümmern kann, als wenn ich die ganze Zeit an den Noten klebe. Und eigentlich kann man die heiklen stellen ja auch, es ist nur so, dass man sich irgendwie nicht ganz zutraut, bzw. doch an den Noten hängt. Einfach immer mal wieder probieren. :)
     
  16. RomBl

    RomBl Guest

    Das Problem "Gleitsichtbrille" hatte ich auch. Bei mir kam nun noch Grauer Star und defekte Linsen dazu, so dass eine OP mit der Implantation von künstlichen Linsen imm den Augen erforderlich war.
    Das rechte Auge habe ich stärkentechnisch zu 100 % auf die Ferne korrigieren lassen, das linke Auge auf den Abstand zum Notenständer. Nun kann ich Autofahren und Saxspielen ohne Brille, wozu ich vorher eine Gleitsichtbrille brauchte.
    Manchmal kann eine Krankheit (Grauer Star) in der großen Gesamtbetrachtung unter dem Strich auch positive Folgen haben.
     
  17. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Trotz Hörsturz vor ca. einem halben Jahr und mit 65 Jahren immerhin noch 16800 Hz. (Mit Kopfhörer AKG K 271 MKII)

    Der Ohrenarzt bestätigte mir nach Abheilung, dass meine Ohren wieder Hi-Fi-Qualität hätten.

    Obwohl meine LS mit den Bändchen-Hochtönern angeblich bis 65000 Hz übertragen, höre ich da im Bereich ab ca. 15400 Hz nichts mehr.
    Der Preamp ist mit 2,6 Hz bis 130 KHz angegeben, die Endstufen mit 22 Hz bis 22 KHz.

    Bin sehr zufrieden mir meinem Ergebnis.

    LG Bernd
     
    Juju und Gelöschtes Mitglied 5328 gefällt das.
  18. GelöschtesMitglied1589

    GelöschtesMitglied1589 Guest

    Chapeau und kaum zu glauben, lieber @Bernd. Ohne jetzt zu stark in die Materie einsteigen zu wollen (hier geht's ja um's Auswendiglernen): gerade die hochfrequenten Klänge sind sehr richtungsgebunden. Was dein Kopfhörer direkt und nicht diffudiert ins Ohr schickt, schickt dein Lautsprecher ebenso direkt in den Raum. Wenn der Bändchen-Hochtöner nicht defekt ist, wirst du, falls du mit den Ohren den exakten Abstrahlwinkel findest (Achtung, Gefahr von Bandscheibenvorfall), auch die Frequenz hören. Ist schon eine Wissenschaft für sich.
     
  19. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    [QUOTE="henblower, post: 385078, member: 1589"

    gerade die hochfrequenten Klänge sind sehr richtungsgebunden. Was dein Kopfhörer direkt und nicht diffudiert ins Ohr schickt, schickt dein Lautsprecher ebenso direkt in den Raum. Wenn der Bändchen-Hochtöner nicht defekt ist, wirst du, falls du mit den Ohren den exakten Abstrahlwinkel findest (Achtung, Gefahr von Bandscheibenvorfall), auch die Frequenz hören. Ist schon eine Wissenschaft für sich.[/QUOTE]

    Danke. Wieder etwas gelernt.

    LG Bernd
     
  20. Juju

    Juju Strebt nach Höherem

    Sowas, wenn ich nur mit dem eingebauten Lautsprecher vom Computer höre und den Volume Regler auf der Webseite ganz hoch schiebe, kann ich bis 19600 hören, ist ja merkwürdig. Hat das einer von Euch auch mal ausprobiert?
    LG Juju
     
  1. Diese Seite verwendet Cookies, um Inhalte zu personalisieren, diese deiner Erfahrung anzupassen und dich nach der Registrierung angemeldet zu halten.
    Wenn du dich weiterhin auf dieser Seite aufhältst, akzeptierst du unseren Einsatz von Cookies.
    Information ausblenden