Auswendig spielen....immer wieder Thema...

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von Gelöschtes Mitglied 5328, 28.Juli.2016.

  1. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    @Bereckis

    erwarten tue ich gar nix. Alles was ich wage erhofft hatte, als ich mit dem Sax anfing, nicht mal erwartet hätte, habe ich heute übertroffen.

    Weil ich äußerst skeptisch war, ob ich überhaupt ein Stück weit musikalisch bin. (Eine Klavierkehrerin hat mir, als ich zwölf war attestiert, dass ich eine musikalische Null bin.)

    Insofern ist all das, was grad passiert, was möglicherweise noch kommt, ein Geschenk für mich.

    Daher mache ich mir über "Erwartungen" auch keine Gedanken mehr....:D

    CzG

    Dreas
     
    Smoothie, Bereckis und Rick gefällt das.
  2. tunundlassen

    tunundlassen Ist fast schon zuhause hier

    guter Vergleich! Ich spielte vor ein paar Jahren in einer "showband" nach Amerikanischen Vorbild mit, wir waren ca 120 Musiker in der Band und präsentierten eine "Rasen-Show", wie sie in der Halbzeitpause der Footballspiele (eben leider nicht am TV) zu verfolgen ist. (Filmtipp: Drumline).
    Die rund 12-minütige Show mit verschiedenen Titeln, und genau einstudierter Choreografie gab so viel zu üben, was die Bewegungsabläufe, und einstudierten Laufwege angeht, dass die Musik (immerhin 12-Minuten auskomponierte moderne Orchesterliteratur), fast komplett nebenbei auswendig gelernt wurde.
    Ich wusste also nach einigen Proben: "wenn ich da hin laufe, spiele ich das, wenn wir hier im Quadrat stehen und in den Kreis wechseln kommt das, etc.".

    Das ist aber eine weitere Art des "Auswendig spielen".
     
    Rick und Bereckis gefällt das.
  3. flar

    flar Guest

    Moin, moin

    Das hier möchte ich gerne zurück nehmen!


    Ich habe es noch einmal mit Metronom probiert klappte auch, aber mich beschlich das Gefühl das da doch ein gewisser Übungs-Gewöhnungseffekt eine Rolle spielte.
    Also habe ich das selbe Gebrabbel mal mit Metronom und mit der etwas komplizierteren, aber mir sehr vertrauten Tenorhorn Nebenstimme der Amsel Polka probiert. Es ging nicht!

    Um eine weitere Gewöhnung zu vermeiden und weil meine Frau zwischenzeitlich mal vorsichtig anfragte ob es nicht doch besser wäre wenn sie einen Arzt rufen würde habe ich mich entschlossen es anders zu probieren.
    Mein Gesangstalent ist zwar irgendwo bei BehelfsUdoLindenberg für ganz, ganz arme Leute angesiedelt, aber Blue moon (Text im Kopf) mit Jazzakkordschrammelbegleitung auf der nicht verstärkter E Gitarre ging mit Metronom. Hatte ich vorher noch nie gespielt.

    You don’t know what love is mit etwas komplexeren Akkorden und Lalala Text ging mit Metronom gar nicht!

    Und nun?

    Ich weiß es nicht, vielleicht gibt es hier ja einen Pianisten der Erfahrung damit hat ob bekannte Melodie und Text mit unbekannter/neuer Begleitung von Blatt funktionier oder nicht.
    Ich befinde mich jedenfalls glaube ich nicht in der Lage das objektiv festzustellen!
    Weder mit Greifen und Brabbeln, noch mit ungeübten spielen und singen mir bekannter Titel.

    Viele Grüße Ralf
     
    Rick gefällt das.
  4. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Alles richtig!

    Ein Schauspieler muss dann auch frei auftreten. Von einem Musiker wird dies in der Regel nicht erwartet.

    Auch glaube ich, dass das Repertoire eines Musikers im Vergleich zu einem Schauspieler deutlich größer sind. Aber der Vergleich hinkt!

    Eine befreundete Blaskapelle spielt ihr Repertoire bewusst auswendig, um u.a. mobiler zu sein.

    Auch ich spiele bei erforderlichen Rahmenbedingungen ohne Noten

    Ich wehre mich lediglich, dass der Eindruck entsteht, dass ohne Noten besser Musik gemacht wird.

    Etwas nach intensiver Beschäftigung mit dem Stück auswendig zu spielen, kann ein Vorteil sein,

    Der Verzicht auf die Noten beim Auftritt hat Risiken aber auch Chancen.
     
    Rick und flar gefällt das.
  5. ppue

    ppue Mod Experte

    Sicherlich. Kommt sehr darauf an, was du spielst und um welch eine Präsentation es geht.
     
    Bereckis gefällt das.
  6. mato

    mato Strebt nach Höherem

    Harmonielehre lernen funktioniert ganz gut. Ich merke mir die Changes anhand des Prinzips, dass dahinter steckt.
     
    Bereckis und tunundlassen gefällt das.
  7. annette2412

    annette2412 Strebt nach Höherem

    kannst du das bitte kurz genauer erklären?
    hatte nämlich letzte woche auch versucht, noch schnell die "autumn leaves changes" auswendig zu lernen....:rolleyes:

    danke und liebe grüße
    annette
     
  8. mato

    mato Strebt nach Höherem

    Na klar! :)
    Der A Teil rattert ja eigentlich nur diatonisch den Quintenzirkel runter. Da das Stück in Moll klingt, wird die Terz der fünften Stufe erhöht.
    Im B Teil wird die Akkordfolge mittig geteilt und gespiegelt. Die letzte Bewegung (iib5-V7-i) macht den Anfang und leitet in die ii-V-I-(IV) der parallelen Durtonart.
    Der C-Teil besteht nur aus 2x iib5-V7-i, wobei für den schlüssigen Übergang von der i in die nächste iib5 unterschiedlichste Versionen existieren. Ich habe hier im Irealpro einen chromatischen Übergang zur Dominante der iib5 mittels einer ii-V mit Substitutdominante.

    Das klingt jetzt vielleicht verwirrend, aber eigentlich ist es recht einfach. Bis auf den Übergang von A nach B und dem Übergang zwischen den beiden iib5-V7-i Verbindungen im C-Teil schreiten alle Akkorde im Quintfall fort.
     
    Bereckis gefällt das.
  9. annette2412

    annette2412 Strebt nach Höherem

    danke dir! ich schaue mir das mal in ruhe an!

    liebe grüße
    annette
     
  10. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Genau dies meine ich, wenn ich vom strukturellen Verständnis spreche.

    Im nächsten Schritt kommt die Hörerfahrung mit solchen Strukturen. Da hilft der Bass enorm.
     
  11. ppue

    ppue Mod Experte

    Sag ich doch (-;
     
    Bereckis gefällt das.
  12. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Hab ich doch u.a. von dir! :)
     
    bluefrog gefällt das.
  13. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    Ja, aber das nenne ich auch Üben ...

    Klassische Musiker üben ihre Vortragsstücke so oft und so intensiv, auf die winzigsten Nuancen hin, dass sie hinterher quasi automatisch auch auswendig spielen können. Aber sie spielen immer genau das, was in den Noten stand.
     
  14. ppue

    ppue Mod Experte

    Für mich gehört das eher zur Interpretation, aber egal.

    Sagen wir: die Tonhöhe.

    Die Klassik hat nämlich im Timing eine sehr viel größere Freiheit als die Jazzer, die, wenn sie nicht gerade Mingus spielen, stur im gleichen Tempo bleiben. In der Dynamik sind sie recht frei und sogar in der Phrasierung haben Klassiker gewissen Spielraum. Aus diesen Faktoren setzt sich die persönliche Interpretation des Stückes zusammen.

    "Genau" spielen sie also ausschließlich die Tonhöhe (abgesehen vom Einsatz eines individuellen Vibratos).
     
  15. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Und die auch nicht immer. :)
     
  16. Thomas

    Thomas Strebt nach Höherem

    ...und hat Dir dann das Sax empfohlen
    :D:):D:)
    ganz breit der Arsch... ganz kurz der Rock... Meine Klaviiiiiiiiiieelehrerin...

    Heißt es in diesem Kreisen nicht: Du hast das Stück erst richtig geübt, wenn es auch auswendig läuft ?;)
    LG
    Thomas (sorry , ging nicht anders, habe den ganzen Tag gearbeitet:) )
     
  17. JazzPlayer

    JazzPlayer Ist fast schon zuhause hier

    Das habe ich sowohl aus der Klassikecke als auch von den Jazzern gehört. Das Auswendiglernen mag verschiedenen Zwecken dienen, im Jazz wohl vorrangig der Formsicherheit, unerlässlich ist es aber, wenn man von sich behaupten will, sich intensiv mit etwas beschäftigt zu haben und ein Stück zu beherrschen.
    Ich selbst spiele ja nur mal hin und wieder kleine Auftritte (~45 min bis 1h, also unter 10 Stücke) als Pianist in der Jazzcombo der Musikschule, aber gebe mir immer Mühe, komplett ohne Noten auszukommen. Ist auch viel praktischer, wenn man nur den Zettel mit der Reihenfolge der Stücke und Soloeinsätze hat und nicht immer Noten umblättern muss.
     
    giuseppe gefällt das.
  18. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Entschuldigung wenn ich so reduziert antworte....aber diese Aussage ist völliger Unsinn...:p

    CzG

    Dreas
     
    Bereckis gefällt das.
  19. last

    last Guest

    "Die Klassik hat nämlich im Timing eine sehr viel größere Freiheit als die Jazzer" ...?


    Branford Marsalis on playing classical music...

    stress level is much higher...

     
  20. ppue

    ppue Mod Experte

    Ich verstehe das Fragezeichen nicht. Was an der These ist fraglich?

    Dass für Marsalis der Stressfaktor in der Klassik höher ist, hat mit meiner Aussage wenig zu tun. Auch im Interview höre ich nichts, was der widerspricht.
     
  1. Diese Seite verwendet Cookies, um Inhalte zu personalisieren, diese deiner Erfahrung anzupassen und dich nach der Registrierung angemeldet zu halten.
    Wenn du dich weiterhin auf dieser Seite aufhältst, akzeptierst du unseren Einsatz von Cookies.
    Information ausblenden