Es ist nie zu spät ...

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von Saxfreundin, 9.August.2016.

  1. Juju

    Juju Strebt nach Höherem

    Ich wünschte, ich hätte alle meine unbezahlten (und von der Uniklinik ungezählten) Arbeitsstunden anrechnen lassen können. Ich hatte damals grob Buch geführt und hätte demnach drei Jahre frei nehmen können (cash in der Tasche wäre auch nicht schlecht gewesen :D...). Aber nein, diese Stunden existierten auf dem Papier nicht, Anerkennung gab's auch noch nicht mal, es wurde einem nur vorgeworfen, warum man wieder dieses oder jenes noch nicht abgearbeitet hatte :(
    Seufz, drei Jahre Freizeitausgleich, wie cool wäre das gewesen... Dann wäre ich mit dem Saxophon um die Welt gereist...

    LG Juju
     
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  2. Saxfreundin

    Saxfreundin Strebt nach Höherem


    :)

    Da liegt bei (vielen) Musikmenschen auch der "Zigeuner" im Blut ...
    .
     
  3. saxhornet

    saxhornet Experte

    Ist doch heute bei vielen leider so. Häufig werden Überstunden im Arbeitsvertrag als ausgeschlossen bezeichnet oder sie gelten zumindest als abgegolten mit dem Gehalt und dann werden sie aber dauernd von der Chefetage erwartet in erheblichem Ausmaß. Was mir Freunde da erzählen ist schon heftig. Bei den Selbstständigen ist es aber auch nicht besser, da wird der Arbeitstag auch gerne mal 14 - 16 Stunden lang und den Stundenlohn sollte man sich dann lieber nicht ausrechnen.

    LG Saxhornet
     
  4. RomBl

    RomBl Guest

    Das Problem mit den Überstunden (bzw. Mehrstunden, wie es so schön heisst) gibt es mittlerweile in allen Branchen. Ich habe früher, als ich für einen großen österreich-deutschen Baukonzern tätig war, locker 60 - 70 Stunden die Woche (mit recht viel Reisetätigkeit) gearbeitet. Mehrstunden waren mit dem Gehalt abgegolten hiess es im Arbeitsvertrag.

    Nun bin ich selbständig und arbeite eher weniger (und damit wesentlich stressfreier). Und nun weiss ich, für wen ich arbeite - nicht für die Dividende von Aktionären, sondern für meinen Geldbeutel.

    Aber auf den Stundenlohn sollte ich besser nicht sehen, sondern auf das große Ganze - auf ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Arbeit, Freizeit und Einkommen.
     
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  5. saxhornet

    saxhornet Experte

    Bei den Meisten kommt es beim Betrachten des Verhältnisses von Arbeit, Freizeit und Einkommen auch zu keinem guten Ergebnis.
     
  6. RomBl

    RomBl Guest

    ... weil man als "klassischer" Arbeitnehmer "fremdgesteuert" und "fremdbestimmt" ist.
     
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  7. saxhornet

    saxhornet Experte

    Ich meinte nicht nur klassische Arbeitnehmer, sondern sehe das auch massiv bei Selbstständigen. "Freizeit" ist z.B. auch bei mir eher die Ausnahme.
     
  8. bluefrog

    bluefrog Strebt nach Höherem

    Das kommt hauptsächlich durch die unselige Bologna-Reform. Die wurde allerdings nicht von den Hochschulen initiiert, sondern auf Betreiben der "Wirtschaft". Die Absolventen waren doch angeblich im Vergleich zu denen aus anderen Ländern "zu alt", "verbummelten das Studium" usw.

    :roll::-P2:-D


    Siehe oben, Bologna-Reform!

    Handschriftliche Seminararbeiten durfte ich schon nicht mehr abgeben, und das ist schon eine Weile her. (Wer je mit der Schreibmaschine und Tippex gekämpft hat, weiß die Computer zu schätzen.:)) Ach ja, die bösen Dozenten.... Die Ankreuz-Kästchen im Medizinstudium wurden wohl eher auf Wunsch der Studenten (Verzeihung "Studierenden") eingeführt, um anhand der vorgefertigten Fragen schön auswendig lernen zu können und vor allem gleiche Prüfungsbedingungen für alle zu haben.

    LG Helmut
     
  9. Rick

    Rick Experte

    Hallo Helmut!

    Stimmt, angeregt wurde sie von Wirtschaftsverbänden, die das Ergebnis übrigens heute auch als unausgegoren und weltfremd kritisieren.
    Entworfen und UMGESETZT wurde sie hingegen von Politikern und den Hochschulen.

    Wir haben früher Prüfungen immer handschriftlich abgelegt - das ist der Teil, der nun durch das Kästchensystem ersetzt wurde.
    Klar, Hausarbeiten und Referate wurden auf der Bude getippt, aber während einer Prüfung hätte das Getippe wahrscheinlich die Kommilitonen sehr gestört. ;)

    Das ist wirklich wahr!

    Mir wurde mittlerweile auch aus Psychologie, Soziologie und vielen anderen Fächern von diesen Kästchen berichtet und die meisten Studierenden, mit denen ich gesprochen habe, fühlen sich dadurch übermäßig eingeengt, weil es nun mal nicht bei jeder komplexen Fragestellung klare Ja-oder-nein-Antworten geben kann.
    Und durch das übermäßige Auswendigpauken verlernt man meiner Ansicht nach die kritische wissenschaftliche Betrachtungsweise.

    Wenn es für die Dozenten keinerlei Vorteil bedeutet hätte, wäre es wohl nicht eingeführt worden - und wenn es ihnen um Chancengleichheit gegangen wäre, erst recht nicht, denn mit den schematisierten Antwortmöglichkeiten kann eben nicht jeder etwas anfangen.


    Schöne Grüße,
    Rick
     
    Zuletzt bearbeitet: 11.August.2016
  10. Thomas

    Thomas Strebt nach Höherem

    ...wahrscheinlich hat mir deshalb das Studium so gefallen: soweit ich mich erinnern kann war die Diplomarbeit der erste Text, den ich fürs Studium runterlabern musste..... :) :D
     
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