Hohe Töne sind zu hoch- Übungen dagegen?

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von polly, 27.August.2016.

  1. polly

    polly Kann einfach nicht wegbleiben

    Hallo liebe Forumsmitglieder.
    Ich gebe Saxophonunterricht, und meine Schülerin macht wunderbare Fortschritte. Ein Problem begleitet sie aber schon einigen Wochen: Bei den sehr hohen Tönen (also ab a2) werden die Töne deutlich zu hoch.

    Klar ist, dass man den Ansatz locker machen muss und denn Ton 'fallen lassen muss'.

    Nun wollte ich fragen, ob ihr da spezielle Übungen kennt, die ihr oder andere machen, um dieses weit verbreitete Problem in den Griff zu bekommen.

    Herzlichen Dank im Voraus
    polly
     
  2. Rick

    Rick Experte

    Hallo Polly,

    zunächst sollte man das Instrument als Verursacher ausschließen, denn das ist ja der Bereich der 2. Oktavklappe, vielleicht öffnet sich diese zu weit. Probier' mal ihr Sax aus - passiert Dir dasselbe mit den hohen Tönen?

    Ansonsten neigen gerade Anfänger dazu, die hohen Töne, die ja oft zu Beginn nicht so gut ansprechen, mit allen Mitteln "hochzudrücken". Das sollte man auf jeden Fall unterbinden, gerade wenn der Ansatz noch nicht so trainiert ist, weil es ja auch zum "Beißen" führt.
    Durch Erzwingen erreicht man ja beim Sax gar nichts, jedenfalls nichts Gutes!

    Mein Weg ist, die hohen Töne einfach erst mal auszulassen, wenn sie nur mühsam kommen, und lieber den Bereich, der schon gut läuft, mit verschiedenen einfachen Stücken zu nutzen (Long Tones, Blattleseübungen, Geläufigkeit). So kann sich der Ansatz weiter festigen, dann werden auch eines Tages die hohen Töne problemlos ansprechen.

    Viel Erfolg!
    Rick
     
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  3. GelöschtesMitglied11073

    GelöschtesMitglied11073 Guest

    Macht die öffnu g der oktavklappe bei den hohen tönen echt was aus? Wenn ich meine oktavklappe bei hohen tönen mit hilfe meiner göttergattin weiter öffne passiert.......garnichts,warum auch
     
  4. Rick

    Rick Experte

    Wenn sie nicht weit genug aufgeht, schon. Aber je nach Sax, S-Bogen usw. wäre auch das Gegenteil möglich.
    Ich kam darauf, weil die Probleme ab dem A'' auftreten, wo die Neck-OK ja aktiv wird.
    Zwar eher unwahrscheinlich, aber man sollte alles mal in Erwägung gezogen haben, manchmal liegen Ansprache- und Intonationsprobleme gerade an den Kleinigkeiten, die man gerne übersieht. ;)
     
  5. ArminWeis

    ArminWeis Experte

    Die Öffnungshöhe der Oktavklappe hat keinen Einfluss auf die Tonhöhe. Das Oktavloch verursacht im geöffneten Zustand einen Luftwirbel, der begünstigt, dass sich die schwingende Frequenz verdoppelt und somit der "Ton" eine Oktave höher klingt. Einen gewissen Aufgang braucht es lediglich, um Luftgeräusche zu minimieren.
    Beste Grüße,
    Armin
     
  6. gefiko

    gefiko Strebt nach Höherem

    Was wäre, wenn beide Oktavklappen geöffnet sind. Das passiert ja manchmal, wenn die Oktavklappe am S-Bogen etwas verbogen ist....
     
  7. Regor

    Regor Ist fast schon zuhause hier

    Hi @polly
    Evt. Töne die schon gut gehen, in die nächste Oktave überblasen
    im Wechsel mit Oktavklappe. Gibt ein Gefühl für die "Wellenlänge" des Tones.
    Mein Lehrer hat mich immer aufgefordert, mir den Ton vorzustellen, vorzuhören wie er klingen sollte.
     
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  8. polly

    polly Kann einfach nicht wegbleiben

    Danke für die Tipps bis jetzt, die ich definitiv demnächst umsetzen werde. Versuchen schadet schließlich nicht, und vielleicht springt ja was bei raus.

    Gibt es noch weitere Übungstipps?

    Danke und Gruß
    polly
     
  9. GelöschtesMitglied11073

    GelöschtesMitglied11073 Guest

    Das waren genau meine worte,es passiert nichts,dann kann es daran auch nicht liegen
     
  10. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    1. Ich finde es auch gut, nicht zu früh in die höchsten Töne zu gehen. Lieber den anderen Tonbereich mit vielen Übungen richtig gut festigen. Wenn die Schülerin sehr fleissig ist und unbedingt auch die "letzten paar" Noten lernen will: die besonderen Schwierigkeiten erklären.

    2. Das Intonationsprofil ihres Setups aufnehmen. Es könnte z.B. sein, dass ihr Mundstück nicht optimal zum Instrument passt (oder nicht optimal aufgeschoben ist). Das Stimmen besprechen (mit welchen Tönen stimmen?).

    3. Der Schülerin das Problem klarmachen. Hört sie es selbst? Verschiedene Ursachen besprechen. Den Ziehbereich dieser Töne ausprobieren lassen. Ein Gefühl für die richtige Position (Ansatz, Voicing) erarbeiten.

    4. Zum Vermeiden eines zu festen Ansatzes bei den höchsten Tönen: Runteroktavieren lassen. Also binden f" - f', g" - g', a" - a', h" - h', c"' - c" usw. Evtl. auch ganz ohne Oktavklappe.

    5. Ganz einfache und bekannte Stücke bewusst in die hohe Lage oktavieren und üben lassen, damit sie die Intonation besonders gut erkennt.
     
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  11. saxhornet

    saxhornet Experte

    Wie man auf dem Instrument voict, intoniert und wie man den Ansatz lockerer bekommt, sollten Techniken sein, die man als Lehrer können und lehren können sollte, bevor man anfängt zu unterrichten.
    Danach ist das meist dann nur noch eine Frage der Übung des Schülers. Wird nicht geübt wird es auch nicht besser.
    In Verbindung mit Drones am Voicen und am Ansatz arbeiten, wäre mein Tip. Voraussetzung ist, das Horn und Set up ok sind und wie hier von anderen schon erwähnt wurde nicht der Verursacher sind.
     
  12. polly

    polly Kann einfach nicht wegbleiben

    Hallo @saxhornet!
    Ich mache den Lehrer"job" weder hauptberuflich noch professionell, beherrsche aber die Kontrolle über den Ansatz durch meine Spielpraxis und meine damalige Lehrerin so, dass ich das auch weitergeben kann.
    Es ist übrigens "nur" meine Schwester, von daher bitte keine Aufregung!
    Dennoch sind Tipps für Übungsvorschläge immer hilfreich, WAS AN SICH VERÄNDERT WERDEN muss, ist mir natürlich klar. Wie man das ÜBT, kann ich aber aufgrund mangelnder Erfahrung als Lehrer nicht sagen.

    Gruß
    polly
     
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  13. saxhornet

    saxhornet Experte

    Ich rege mich da gar nicht auf. Ich weiss nur wie schnell man da Mist bauen kann und wie frustrierend es für die Leute ist das dann nach Jahren mit Fehlern korrigieren zu müssen, was manchmal nach vielen Jahren auch nur sehr sehr schwierig ist. Daher sollte man sich immer der Verantwortung da bewusst sein. Da ist es auch unerheblich ob das nun hauptberuflich erfolgt oder nicht. Du kannst nicht etwas unterrichten, worüber Du Dich nicht auskennst. Ich unterrichte kein Klavier, obwohl ich zig mal gefragt wurde, weil ich weiss, daß ich einen Schüler da nicht ordentlich vor den ganzen Problemen schützen kann, die auftreten können.
    Und da Du das Problem selber nicht gelöst bekommst, fehlt Dir eindeutig da Wissen und Know How.

    1. Hast Du Instrument und Set Up gecheckt? Anderes Muindstück mit deiner Schwester probiert?
    2. Stimmt die Blattstärke für den Spieler?
    3. Was macht deine Schwester mit der Zunge bei den hohen Tönen?
    4. was macht sie mit dem Kiefer sowohl in der Vertikalen als auch Horinzontalen?

    Die Anzahl der Möglichkeiten warum es in den Höhen Probleme gibt sind vielfältig und aus der Ferne nicht zu klären.
    Die häufigste Ursache ist aber daß der Kiefer zu weit nach vorne geschoben wird oder zu stark gebissen wird (Kieferdruck oder Lippenspannung).

    Du musst also erstmal ausschliessen was es sein könnte, die Problemursache isolieren und dann erst kann man über Übungen nachdenken, bevor Du am falschen Bereich arbeitest. Zu hoher Kieferdruck ist z.B. nicht das gleiche wie zu hohe Lippenspannung und wieder was anderes als Kiefer zu weit vorne.

    Also bitte erst rauskriegen wo wirklich der Schuh drückt.
     
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  14. sopran55

    sopran55 Schaut öfter mal vorbei

    Um zu hören was deine Schwester mit den Tönen in der Oktav macht gibt's z.B. eine variante lege mal ein stärkeres oder ein schwächeres Blatt auf.
    Du hörst sofort wie es um Die Lippenflexibilität steht, anhand dem Resultat kannst Du reagieren.
     
  15. saxhornet

    saxhornet Experte

    Hören allein hilft da nicht, weil Du z.B. nicht hörst ob mehr Lippendruck oder mehr Kieferkraft (Beissen oder zu enge Kieferstellung) verwendet wird.
     
  16. sopran55

    sopran55 Schaut öfter mal vorbei

    Aber wen das Blatt Stärker, muss sie mehr Druck erzeugen das Resultat hör man sicher.
     
  17. saxhornet

    saxhornet Experte

    Der Druck könnte aber kommen von (um nur ein paar Beispiele zu nennen):
    1. Kieferstellung enger
    2. Lippendruck höher
    3. Biss auf die Lippe
    4. Kiefer geht nach vorne und drück gegens Blatt



    Und wie soll man jetzt hören was es davon ist? Der Effekt ist aber letztlich der Gleiche. Das lässt sich nicht übers Ohr kontrollieren allein. Die Ursache lässt sich nur vor Ort klären.
     
  18. sopran55

    sopran55 Schaut öfter mal vorbei

    Klar müssten wir das Live hören um zu Reagieren.
     
  19. saxhornet

    saxhornet Experte

    Nicht hören, sehen.
     
  20. sopran55

    sopran55 Schaut öfter mal vorbei

    Ich meinte mit Live, schon hören und sehen.
     
    saxhornet gefällt das.
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