Wie nimmt ein fortgeschrittener Anfänger wie ich Conn und MKVI wahr?

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von Gelöschtes Mitglied 5328, 18.Oktober.2016.

  1. Juju

    Juju Strebt nach Höherem

    Ich habe bislang auf keinem anderen 30M als meinem gespielt, von daher weiß ich nicht, ob andere 30M in etwa ähnlich sind. Für mich war es damals - vom MK VI kommend- eine relativ einfache Umstellung, da der linke Tisch sehr ähnlich gerade ist. Der 10M-Tisch ist hingegen ja ganz schräg abgeknickt, womit ich anfangs total Schwierigkeiten hatte und mir nicht vorstellen konnte, mich jemals daran gewöhnen zu können. Aber das 30M war wirklich gut in den Griff zu kriegen. Für Dave war es, ebenfalls vom MK VI kommend und aufs 10M umsteigend ein längerer Prozeß, sein erstes 10M ist ja recht stark modifiziert worden, um der Selmer-Applikatur möglichst ähnlich zu sein, und doch hat die Umstellung für ihn etwa ein Jahr gedauert, bis er das 10M genauso gut beherrschte wie das MK VI. Ich hätte mir den Sprung von MK VI auf 10M wahrscheinlich nicht zugetraut, aber der Wechsel zum 30M ging echt gut, und das Verrückte ist, dass ich nun auch problemlos in der Lage bin, 10Ms zu spielen, MK VI hingegen geht nicht mehr so ohne weiteres.
    Vorteil des 10M gegenüber dem 30M: das 10M ist gewichtsmäßig wesentlich leichter! Macht schon was aus, wenn man mehrere Stunden täglich spielt!
    Was den Blaswiderstand angeht, haben unsere 4 Conn Tenöre allesamt etwas verschiedene Tendenzen, wobei Daves beide sehr "free blowing" sind, weswegen er sie wahrscheinlich ausgesucht hat, da er viel Luft hat und die auch gerne durchs Horn jagt, wogegen ich mit meiner Mundstück-Blatt-Kombination bei seinen Hörnern im Gegensatz zu meinen beiden recht schnell kurzatmig werde ;). Das war übrigens auch mit ein Hauptgrund, warum Dave zum Conn gewechselt hat, er kriegte einfach nicht genug Luft durch die MK VI und fühlte sich soundmäßig "strangled". Ich weiß allerdings nicht, ob die 30Ms generell alle einen etwas höheren Blaswiderstand haben als die 10Ms.

    LG Juju
     
  2. fischersfi

    fischersfi Ist fast schon zuhause hier

    Lester Young
     
  3. fischersfi

    fischersfi Ist fast schon zuhause hier

    Pres = Lester Young wollt ich sagen
     
  4. Roman_Albert

    Roman_Albert Ist fast schon zuhause hier

    Das fett markierte kann ich jetzt als fortgeschrittener Anfänger gar nicht nachvollziehen.
    Ich habe beim Titel des Monats Oktober eine Aufnahme gemacht, bei der ich ein Conn NWII und Selmer MkVI mit dem gleichen Mundstück und Blatt im absolut gleichen Setup (Raum, Mikro, Software, Effekte) physisch abwechselnd aufgenommen habe. Also Teil 1 eingespielt, Instrument gewechselt, Teil 2 eingespielt, Instrument gewechselt, Teil 3 eingespielt etc. pp.

    Hört selbst und sagt mir bitte, ob eines der Instrumente mehr Obertöne hat als das andere:

    Das Selmer fängt an, und die Instrumente sind rechts/links getrennt. Das Conn habe ich etwas leiser gemixt als das Selmer, weil es irgendwie lauter war und/oder näher am Mikro hing :confused:

    Vom Handling her ist ein Unterschied vernehmbar, aber nicht fulminant. Aber da ist ja jeder unterschiedlich empfindlich. Die Hauptirritation für mich ist der angelötete Daumenhaken am Conn, den ich nicht abmontieren kann, wie ich es bei allen anderen Instrumenten getan habe, bei denen es möglich ist.

    Vom Blaswiderstand her empfinde ich das Conn als etwas offener.
     
  5. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    @Roma_Albert
    habe mir das jetzt nur mal über die handy Lautsprecher angehört, und einen deutlichen Unterschied wahrgenommen.
    Kann natürlich auch von der Aufnahme kommen, oder auch von deinem etwas anderen Spiel jeweils.

    Gruß,
    Otfried
     
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  6. Roman_Albert

    Roman_Albert Ist fast schon zuhause hier

    Oh ja, @xcielo , natürlich klingen die beiden Instrumente unterschiedlich, wenn man sie so direkt miteinander vergleicht, aber die von mir bei @Conndomat markierte Aussage, dass "...die Conns praktisch sehr wenig Obertöne erzeugen sind die bei den Selmern deutlich wahrnehmbarer, dass erzeugt einen brillanten Ton, der Ton beim Conn ist eher erdig, halt Ton pur!" kann ich so nicht verifizieren.
    Für mich hat das NWII in der oberen Oktave eher mehr Höhen/Schärfe/Edge als das MkVI, zusätzlich ist das normale G etwas instabiler und bricht/splittet gelegentlich, was mir als Effekt ganz gut gefällt.
    Bei früheren Blindvergleichen zwischen den beiden o.a. Tenören und meinem Aristocrat hat "Mr. Big Ears" @ppue das Conn an genau dieser Schärfe erkannt.

    Ich finds generell hilfreich, bei Tondiskussionen mit Hörbeispielen zu arbeiten, sonst bleibt man noch tiefer im Bereich der Spekulation, Werbungssprache oder Esotherik-Bla-Bla, als man bei sowas subjektivem wie Klangwahrnehmung ohnehin schon ist :rolleyes:
     
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  7. ppue

    ppue Mod Experte

    Extrem verschiedene Instrumente. Ein Conn NWII ist direkt, knackig voll und trotzdem stark höhenbetont. Es ist zudem vor allem laut.

    Ein Mark VI besticht durch seinen Charme, hat Finesse, immer so einen Saum im Ton, der von hohen Obertönen kommt, die aber fast schon eher als Geräuschanteil wahr genommen werden. Das Instrument ist von sich aus leiser.

    Bei dir, @Roman_Albert, macht es den Eindruck, als machte das Selmer zu, will heißen, der Ton klingt abgeklemmt. Ich denke, es will anders gespielt werden, um seine Qualitäten zu entfalten zu können.
     
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  8. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    @Roman_Albert
    ja, zu den Obertönen gibt es häufig verscheidene Ansichten und Wahrnehmungen. Einfach mehr oder weniger trifft es so gut wie nie. Das Obertonspektrum ist halt irgendwie anders, und wenn man sich die Spektren anschaut, kann man nicht mal richtig identifzieren, was denn die wirklich wahrnehmbaren Unterschiede nun ausmacht.

    Gruß,
    Otfried
     
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  9. last

    last Guest

    ...unterschiedlich, aber weder das eine noch das andere "besser" oder "schlechter"...

    M.M.

    last
     
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  10. Conndomat

    Conndomat Ist fast schon zuhause hier

    Ich möchte diese Aussage nochmal unterstützen...
    Dass das NW sehr laut ist habe ich ja auch schon geschrieben, ich glaube bei Dir kann man das auch gut hören.
    Wichtig ist auch die Mundstück/Blatt Kombination, wenn ich z.B. mit einem Wanne Gaia spiele ist die Wahrnehmung der Obertöne geringer als wenn ich mit einem Dukoff spiele!
    Letztlich musst Du aber Wissen, dass meine Aussage nur auf MEINE Saxophone bezogen ist, also auf das NWII, das 10M und das SA!! und soll nicht suggerieren dass das immer so sein muss, vielleicht war mein Fehler das ich meinen Beitrag zu allgemein gefasst habe, wenns irritiert hat sorry dafür...;-)

    Andreas
     
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  11. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Mag ja so sein... aber welche Bedeutung hat dies?

    Ich hatte ein Tenor SA80 II mit einem OL Metall 7*. Regelmäßig beschwerte sich der der BigBandleader, dass ich zu laut sei.

    Durch den Wechsel auf OL Kautschuk 8 wurde ich deutlich leiser. Ca. 2 Monate war der BigBandleader "ruhig", danach beschwerte er sich wieder.

    Ich tauschte mein SA80 II durch mein heutiges MK6 aus, welches deutlich leiser war.

    Ca. 2 Monate war der BigBandleader "ruhig", danach beschwerte er sich wieder.

    Ich denke, wir passen uns immer wieder an...
     
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  12. ppue

    ppue Mod Experte

    Ja klar, man macht immer sein eigenes Ding. Für mich gibt es aber Charaktere, wo ich sage: das passt. Zum Beispiel passt der Mark VI-Sound zu @henblower und @Tom Scott.
    Ich bevorzuge es knackiger. Spiele Buffet Crampon und habe im Conn NWII das einzige Saxophon gefunden, das dem die Stange reichen konnte.
     
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  13. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    @ppue
    da muss man m.E. zwischen Alt und Tenor unterscheiden
     
  14. ppue

    ppue Mod Experte

  15. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Ich spiele ja auch ein Buffet Alt, und würde, soweit ich das bislang abschätzen kann, kein anderes wollen, beim Tenor aber glaube ich doch lieber sowas wie Mark VI spielen.
     
  16. Sandsax

    Sandsax Gehört zum Inventar

    So unterschiedlich können die Wahrnehmungen und auch Erfahrungen sein.

    So meinte vor Jahren das Schrauberteam von Saxofoonwinkel bezüglich Buffet Crampon zu mir: "gut gebaute Instrumente, klingen nur leider viel zu brav, mehr was für Klassiker...." ;)
     
  17. ppue

    ppue Mod Experte

    @xcielo:

    Verstehe, was du meinst. Wusste nicht, dass du es auf die Buffets gemünzt hattest.

    Im Vergleich Mark VI und Conn NWII würde ich aus den oben genannten Gründen dennoch das Conn bevorzugen.

    Das liegt daran, dass die Buffets sehr gerne von Klassikern gespielt werden. Besonders die kupfernen Modelle. Sie haben von daher den Klassikernimbus weg. Ich befürchte, der Doktor hat sich noch nicht ausgiebig mit den Instrumenten befasst. Sind ja auch recht selten zu finden.
     
  18. ppue

    ppue Mod Experte

    PS.: Und wie @xcielo schon schrub: Die Tenorversion hat nicht unbedingt die Eigenschaften wie das Alto. Wenn der Schrauber also bisher als Beispiel nur ein Kupferalt und zwei Tenöre anspielen konnte, kann sein Urteil auch stimmen.
     
  19. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    So nen Unsinn musste ich mir auf so manchem Workshop auch anhören. Was sollte ein Saxophon denn brav klingen lassen als der Spieler ?
    Und genau umgekehrt habe ich es dann wiederum mitgekriegt, wenn ich auf nem Link STM 10* Klassik gespielt habe, und die Klassiker die Nase gerümpft haben, es seidern, sie haben es nicht gewusst, dann war alles ok.
     
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  20. Rick

    Rick Experte

    Merkwürdig, denn die Saxe sind bei Big-Bands eigentlich GRUNDSÄTZLICH zu leise gegenüber dem Blech und den Rhythmikern. Ich würde Dich den anderen Saxern da eher als Vorbild hinstellen!
    Wie ich immer sage: Big-Band IST laut, MUSS laut sein, das gehört einfach dazu, man erwartet ja auch nicht von einer Metal-Band, dass sie in Zimmerlautstärke spielt. ;)

    Schönen Gruß,
    Rick
    :topic:
     
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