Zufriedenheit mit dem Spielen einer bestimmten Stimme im Orchester

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von BariPapa, 6.November.2016.

  1. Mini

    Mini Ist fast schon zuhause hier

    @Thomas

    interessant. Ich spiele 1. Alt in einer Big Band (die üblichen Basie-Nummer, Don Menza, Bob Mintzer, Gordon Goodwin, Swing , Funk, Features, was halt so kommt) und Bassklarinette in 2 symphonischen Blasorchestern (Höchststufe), Tenor in einer Jazz-Band, Bari im Quartett.

    Was übe ich, muss ich üben: Bassklarinette. Aus meiner Sicht gar nicht tiefenentspannt, ganz im Gegensatz zum Lead-Alt.
    Übertroffen nur noch von gelegentlichen Einsätzen an der 3. Klarinette, das macht mit wirklich Mühe.

    Gruß
    Mini
     
  2. flar

    flar Guest

    Moin, moin Rick

    Auf den legen nicht alle wert.
    Ich habe erlebt wie einer damals noch sehr jungen Altsaxophonistin die Mappe mit erste Stimme überreicht wurde mit der Bitte verbunden sie möge sich doch nach und nach darein arbeiten weil sie auf lange Sicht zur ersten Stimme wechseln sollte und ab der nächsten Probe könne sie die erste Stimme zusammen mit dem aktuellen ersten Altsaxophonisten spielen.

    Sie lehnte das höflich aber sehr entschieden ab.
    Der Dirigent sagte sie möge doch einfach die Noten mit nehmen und mal hinnein gucken.

    Die Noten paßten wohl nicht durch den Briefkastenschlitz, jedenfalls lagen sie schon am nächsten Morgen vor der Tür des Dirigenten, die Saxophonistin kam nie wieder und trat auf dem Postweg zum nächst möglichen Termin aus dem Verein aus!

    Sie spielt noch heute, übrigens auch erste Stimmen und das sehr gut!

    Vielleicht wäre etwas mehr Geduld im richtigen Moment und das akzeptieren eines Neins von dem Dirigenten einfach cleverer gewesen!

    Viele Grüße Ralf
     
  3. rbur

    rbur Mod

    Wenn man einen schlechten Leiter hat ist das Besetzen der Stimmen wahrscheinlich das kleinste Problem
    Wenn ich reingewachsen bin, bin ich ja nicht mehr auf Dauer überfordert
     
  4. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    @tomaso

    Danke. Hab' inzwischen doch noch gefunden. Die werd' ich kontaktieren.

    CzG

    Dreas
     
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  5. BariPapa

    BariPapa Ist fast schon zuhause hier

    Dann erzähle ich euch auch mal eine Geschichte die mir mal vor vielen, vielen Jahren passierte:
    Ich spielte in einer kleinen Blaskapelle erste Klarinette. Außer mir war noch eine zweite und ich glaube eine dritte Klarinette besetzt. Irgendwann hatten wir einen Auftritt. Es konnten nicht alle, der Dirigent bekam Panik und rief alle möglichen Leute an.
    Zum Auftritt erschien dann ein Ehemaliger der die erste Klarinette spielen durfte weil er es früher immer tat. Ich wurde auf die zweite Stimme versetzt.

    Wenn ich eure Beiträge so lese und mich auch in meinem jetzigen Orchester umhöre sind viele mit ihrer Rolle in der zweiten oder dritten Stimme zufrieden. Was mich interessiert ist wie man sich fühlt und wie man mit der Situation umgeht wenn man nicht seine Wunschstimme spielen darf. Kommen Gedanken auf das Orchester oder gleich das ganze Hobby zu wechseln? Wartet man ab bis man irgendwann mal dran ist oder fügt man sich?

    Im laufe vieler Jahre die ich Baritonsaxophon in dem jetzigen Orchester spiele war ich häufig alleine auf meinem Instrument, habe aber auch schon insgesamt nacheinander fünf Barisaxkolleg(inn)en gehabt mit denen ich die gleiche Stimme spielen durfte. In den Phasen wo ich alleine war mußte ich viel auf die anderen tiefen Stimmen hören um im Rhythmus zu bleiben was nicht immer einfach war. Zu zweit kann ich mich auf den Nebenmann einlassen. Dies macht das Spielen zum einen einfacher, zum anderen aber auch schwerer weil ich mehr darauf achte möglichst fehlerfrei zu spielen. Ich genieße es auch jemanden neben mir zu haben mit dem ich mich austauschen kann.
    Auch hier war es für mich sehr unterschiedlich die jeweils neuen Kollegen zu akzeptieren. Meistens habe ich mich darauf gefreut. Es kommt aber auch sehr drauf an mit welchen Worten der musikalische Leiter die jeweils kommende Situation ankündigt. Dabei war es einmal für mich sehr unschön.

    Wenn man mich fragen würde welche Stimme ich eigentlich am liebsten spielen würde:
    Mir gefällt es fehlende Stimmen zu besetzten. Also als Springer oder wie es einer meiner Dirigenten nennt als Joker.
    Leider gibt es zu wenig Gelegenheiten eher seltene Instrumente wie z.B. Sopran-, Sopraninosax oder Altklarinette zu spielen.
     
  6. rbur

    rbur Mod

    Dann war der Dirigent einfach psychologisch sehr ungeschickt. Oder der einzige der überhaupt bereit war zu kommen wollte dies nur unter der Bedingung mitmachen, dass er erste spielen darf. Aber auch das hätte man dir ordentlich erklären können.
    Wenn ich irgendwo aushelfe, dann nehme ich die Stimme die man mir gibt, falls sie mir nicht zu schwer ist.
    Manchmal würde ich allerdings gern Sax spielen weil sich diverse Kollegen nicht immer ganz toll anhören und rauschen wie ein Wasserfall ...
     
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  7. Stevie

    Stevie Ist fast schon zuhause hier

    Interessantes Thema.

    Grundsätzlich bin ich auch mit Zweit- und Nebenstimmen glücklich, wenn sich denn der Arrangeur/Komponist damit Mühe gegeben hat. Wenn man nur Viertel- und Halbenoten spielt, um die Harmonien zu legen und das war´s wäre mir das auf Dauer zu wenig. Aber ein ausgefuchstes Arrangement für die Big Band gibt eigentlich allen Beteiligten genügend zu tun. Und dann finde ich die zweiten Stimmen oft sogar interessanter, weil die oftmals die harmonische Würze in die Angelegenheit bringen.

    Ich denke in Orchestern, bei denen der Spaß im Vordergrund steht, sollte man mal wechseln und vor allem den Wünschen der Mitspieler gerecht werden, so dass jeder, der will, auch mal erste Stimme spielen kann. Es gibt aber auch immer Orchestermitglieder, die das tatsächlich gar nicht möchten.

    Je "ehrgeiziger" das Orchester ist, desto eher sollte man auf die besonderen Anforderungen und die Fähigkeiten der Mitspieler Rücksicht nehmen. Juju hat das sehr gut beschrieben.

    Ansonsten gilt natürlich - wie so oft im Leben: wer nichts "fordert", bekommt auch nichts.

    Wenn man mit der zugewiesenen Stimme nicht zufrieden ist, muss man mal mit dem Dirigenten sprechen und die eigenen Wünsche formulieren. Kann man ja auch nett und mit der gebotenen Bescheidenheit tun ...

    So long

    Stevie
     
  8. 47tmb

    47tmb Gehört zum Inventar

    Sind nicht oftmals auch die "Zweiten" oder "Dritten" dann die Solisten?

    Cheerio
    tmb
     
  9. Gundi

    Gundi Ist fast schon zuhause hier

    Ich habe im Mittelstufenblasorchester sehr gute Erfahrungen damit gemacht, im Register einfach mal die Stimmen durchzuwechseln - es ist doch frustrierend für neue, junge Mitglieder, wenn die erste Stimme für die nächsten Jahrzehnte tabu ist, weil man sich da "hocharbeiten" muss und die Ersten nicht bereit sind, auch mal zweite zu spielen.
    Zudem haben wir bei den Altsaxen immer noch die Hornstimmen zu bedienen, da gibt es dann doch genügend Auswahl an Stimmen. Je nach Schwierigkeitsgrad wurde also durchrotiert und auch die Jungen haben mal ein Solo abgekriegt - das hat die aber sowas von motiviert...
    Gruß in die Runde Gundi
     
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  10. Taiga

    Taiga Ist fast schon zuhause hier

    Das sollte der Orchesterleiter - meiner Meinung nach - von sich aus raushören können und sie ansprechen.
    Umso wichtiger wenn ...
    Das wäre bei uns im Orchester völlig undenkbar.
    Das würde der Orchsterleiter in gar keiner Weise akzeptieren.

    Was ich aber nicht ganz verstehe, Du sagst
    Was hat sie denn vorher gespielt, wenn sie schon so lange in der Band ist und Du eben erst kurz?


    Auf JEDEN Fall ist hier ein offenes, klärendes Gespräch zu führen.
    Du hast sie ja bereits angesprochen und sie reagiert darauf nicht.
    Der nächste Schritt - aus meiner Sicht - wäre diskret ein 4-Augen-Gespräch (z.B. in der Probenpause, o.ä.) mit dem Orchsterleiter zu führen.
    Ihn einfach mal fragen, ob ihm dieser Sachverhalt auffalle und was er darüber denke?
    Vielleicht ist es okay für ihn, dann sollte er es aber offiziell machen oder es ist nicht okay, dann sollte er dem abhelfen.
    Es geht jedenfalls in einem Orchester / Big Band / Ensemble nicht das jeder/jede die Stimme spielt, die er/sie gerne möchte, weil die ihm/ihr gerade zusagt oder passt oder einfacher oder herausfordernder ist.
    Es obliegt in jedem Fall dem Orchesterleiter dies zu entscheiden und festzulegen.
    Es ist sogar seine Pflicht das zu klären.

    Mein Tip: Nimm diesen Handschuh nicht selbst auf. Sage Deinem Orchesterleiter das dort ein Handschuh liegt.
    Das hat überhaupt nichts mit ...
    ... zu tun, sondern mit Struktur und Disziplin.
     
    Zuletzt bearbeitet: 7.November.2016
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  11. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Meine Erfahrungen sind teilweise andere. Ein Leiter muss den kompletten Apparat am Leben halten. Hierfür macht er immer wieder Kompromisse.
     
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  12. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Da fängt's ja schon an.

    Was ist das Ganze ohne Bass, ohne Mittelstimmen, ohne Rhythmusgruppe, ....? Es ist eine Gemeinschaftsleistung (neudeutsch: "team effort"). Wir machen zusammen Musik. Die Idee 'höherer Status' geht mir an diversen Körperteilen vorbei. :)

    Grüße
    Roland
     
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  13. MrWoohoo

    MrWoohoo Ist fast schon zuhause hier

    Wir sind zwei Tenorsaxophone im Verein und machen es pro Musikstück untereinander aus, wem von uns die erste bzw die zweite Stimme besser liegt (oder auch: wer spielt oben und wer unten) - das spielen wir dann und es gab bislang keine Beschwerden.
     
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  14. ehopper1

    ehopper1 Strebt nach Höherem

    @Roland hat wie immer recht!

    Ich spiele seit Jahren in diversen Formationen die fünfte Stimme (Bariton), die vierte Stimme (Tenor), die zweite Stimme (Alt) und die erste Stimme (Alt, Sopran).
    Die dritte fehlt mir leider in der Sammlung. ;-)

    Aber Spaß beiseite.
    Musik im Ensemble zu spielen ist klasse und macht viel Spaß.
    Wer die erste Geige spielt und wer nicht ist doch völlig schnuppe.

    Lg
    Mike
     
  15. Rick

    Rick Experte

    Das halte ich auch für sehr wichtig - Probleme unter Mitspielern sollten mit dem musikalischen Leiter besprochen werden, denn manchmal hat er diese auch schon mitbekommen, ist aber nicht eingeschritten, weil ihn keiner darauf angesprochen hat...

    Kommt darauf an. Ich überlasse es den Mitspielern meistens selbst, wie sie die Stimmen untereinander verteilen, gerade die Trompeter wechseln gerne mal durch, damit sich nicht einer völlig abspielt.
    Und da man nie weiß, wann mal einer beim Auftritt fehlen wird, freue ich mich, wenn mehrere Musiker mehrere Stimmen beherrschen, dann kann ein regulärer Mitspieler, der die Stücke gut kennt, die erste Stimme übernehmen und eine weniger geprobte Aushilfe lieber eine Unterstimme besetzen.
     
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  16. rbur

    rbur Mod

    Genau das meine ich. Es kann zB durchaus sein, dass einer eigentlich keine erste Stimme kann aber ab und zu mal eine erste Stimme kriegt (in einem einfacheren Stück) weil er hin und wieder gestreichelt werden muss damit er nicht austritt.
    Im normalen Blasorchester sind die die zweiten und dritten Stimmen meistens tatsächlich weniger anspruchsvoll als die ersten. Weniger hoch und weniger Notenblattschwärzung.
     
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  17. rbur

    rbur Mod

    Bei Höchststufe sieht es sowieso nochmal anders aus. In der Mittelstufe doppelst du mit der Bassklari oder dem Barisax sowieso meistens nur die Tuba. Da spiele ich dann lieber zweite Klarinette.
     
  18. Gelöschte 11056

    Gelöschte 11056 Guest

    Oha, das geht ja garnicht!!!
    Du hattest die ganze Zeit die 1.Stimme gespielt/geübt und dann kommt da einer daher, der...............!!!!
    Du solltest Dir Ellbogen zulegen! :punch: Ich meine verbale Ellbogen!

    LG Nem
     
  19. Taiga

    Taiga Ist fast schon zuhause hier

    Genau. Es kommt darauf an. Du hast völlig Recht.
    Ich hätte mich noch mehr präzisieren sollen.
    Ich meinte natürlich, wenn die Absprache untereinander funktioniert, dann ist das bereichernd für alle Seiten.
    Und richtig, gerade die Trompeter wechseln aus den genannten Gründen viel hin und her.

    Ich hatte jetzt speziell den Fall von @Wenke vor Augen.
    Die Absprache klappt offensichtlich nicht.
    Die Dame, die 2. Alt spielen soll lässt eine unerfahrene Kollegin allein auf der Stimme, obwohl das 1. Alt ausreichend besetzt ist.
    Sie reagiert nicht auf "Ansprache".
    Was soll @Wenke machen? Das hatte ich in meinem Post im Fokus und das siehst Du ja genau so.

    Und da hast Du völlig Recht und das machen wir im Satz auch so. ... wir sprechen uns ab und dann spielt der/die eine mal das und der/die andere mal das.
    Was aber aus meiner Sicht nicht geht ist das eine Stimme "überbesetzt" ist, während sich jemand unerfahrenes allein auf einer anderen Stimme abmüht.
    Da ist dringendes Eingreifen gefordert.
    Das wollte ich zum Ausdruck bringen. :)

    Und ... ich kann nur sagen wie es bei uns wäre ... unserem Orchesterleiter fiele eine solche "Fehlbesetzung" sofort auf. Er würde das in der Probe direkt im Stück ansprechen, fragen wie die Stimmen verteilt sind und wenn dann 4 von 5 sagen 'Ich spiele 1. Alt.' und die Unerfahrene ist die einzige die sagt 'Ich spiele 2. Alt.', dann würde er das direkt durchsprechen, nachfragen und wenn es komplizierter würde, die Stimmen für dieses Stück im Register erst einmal verteilen oder zuweisen um weiterzukommen. ... vor versammeltem Orchester. Im Nachgang würde er mit dem Register sprechen. Wie ich ihn einschätze sogar noch direkt nach dieser Probe. Auf gar keinen Fall schöbe er es auf die lange Bank, damit sich erst gar kein Frust bildet.
     
    Zuletzt bearbeitet: 7.November.2016
    Rick gefällt das.
  20. Saxophonia

    Saxophonia Ist fast schon zuhause hier

    Hallo Andreas
    Meinst Du den Workshop in Offenburg-Windschläg?
    Lieber Gruss
    Saxophonia
     
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