Wer bin ich? Alt oder Tenor?

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von Elly, 30.November.2016.

  1. Elly

    Elly Ist fast schon zuhause hier

    Hallo zusammen,

    das Schicksal hat es für mich vorgesehen, dass ich zu meinem Alt (ungefähr 5 Jahre, mit Pausen) seit dem Sommer auch ein Tenor spiele.
    Im Bezug auf das Greifen ist es ja keine wirkliche Umstellung vom einen aufs andere. Aber jetzt habe ich festgestellt, dass ich nachdem ich meistens Tenor übe, auf dem Alt das Durchhaltevermögen eingebüßt habe. Es war mir nur halb bewusst, dass offenbar die Lippenspannung bei den beiden Instrumenten sehr unterschiedlich ist. Ich habe die ganze letzte Zeit gedacht, es läge nur an den Blättern (siehe Brennholzthema), aber scheinbar steckt noch anderes dahinter...

    Wie ich gestern bemerkt habe, dass ich ein Stück auf dem Tenor durchspielen kann und mir am Alt nach längstens 4 Zeilen die Töne (insbesondere bei Oktavwechseln) weg bleiben, habe ich zum einem Frust gehabt und an mir gezweifelt und dann an euch gedacht :shy: . Wie erlebt ihr das? Nehme ich das so richtig wahr?
    Ich saß aber auch mit dem Alt in der Hand da und wusste gar nicht mehr wo ich es denn positionieren soll, seitlich wie das Tenor? Vor dem Körper war dann auch irgendwie nix, aber daneben war es irgendwie zu klein:nailbiting:. Bin ich zu unflexibel? Oder wer bin ich künftig?

    Wie geht es euch anderen mit der Kombination, die ich zunächst für ganz einfach gehalten habe?

    Liebe Grüße, Elly - die Verwirrte :o o:
     
  2. GelöschtesMitglied11073

    GelöschtesMitglied11073 Guest

    Ja Alt fällt mir von der Spannung auch einfach etwas schwerer,auch noch nach 30 Jahren Spiel. Erstaunlicherweise fällt mir das Bariton am leichtesten,warum auch immer
     
  3. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Moin @Elly

    aus einem mir unerfindlichen Grund gehen viele Leute immer noch davon aus, dass, wenn man einen Typ Saxophon spielt, man alle anderen auch kann. Das sind verschiedene Instrumente, die auch entsprechend behandelt und geübt werden wollen. Nur die Griffe sind halt so ähnlich.

    Ich habe früher das Tenor mehr wie ein tiefes Alt gespielt und dabei ging die eigentliche Schönheit des Tenorklanges etwas verloren. Letztlich habe ich darüber die Lust am Tenor gänzlich verloren. Andersrum, spielt man das Alt wie ein Tenor, klingt es auch nicht besonders überzeugend.

    Gruß,
    Otfried
     
    Gelöschte 11056 gefällt das.
  4. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Die Kombination ist nicht das Problem. Du musst sie nur als unterschiedliche Instrumente, die aber doch viele Gemeinsamkeiten haben, behandeln. Das fällt mir bei meiner Kombination (Sopran und Bari) allerdings leichter.

    Wenn ich mal Alt oder Tenor spielen muss/soll/will/darf: Mit Alt kann ich jetzt gut umgehen und habe einen guten Sound (hoffe ich), Tenor tue ich mich schwer, obwohl ich nie ein Alt besessen habe und auf Tenor angefangen habe. Vielleicht ist ja Alt näher am Sopran als Tenor am Bari ...

    Grüße
    Roland
     
  5. Conndomat

    Conndomat Ist fast schon zuhause hier

    Was spielst du denn für Mundstücke auf Alt und Tenor?

    Andreas
     
  6. Elly

    Elly Ist fast schon zuhause hier

    AM Alt habe ich das Yamaha 4c, glaube ich, das Mundstück war am klassischen Schülerinstrument dabei.
    Am Tenor steht 5 und es ist Yanagisawa.
    Ich habe die Mundstückthematik bis jetzt noch gar nicht beachtet. Ich habe am Anfang für mein Alt eine andere Blattschraube gekauft und mich seitdem nicht mehr weiter damit befasst.

    Hmm, das stimmt natürlich sicher dass Sax nicht gleich Sax ist, aber ich gebe zu, dass ich darüber bis jetzt noch gar nicht nachgedacht habe.
    Aber es hat wahrscheinlich genau damit zu tun. Am Alt liebe ich persönlich die Tage an denen ich besonders klare, reine Töne hervorbringe. Am Tenor ist es das natürlich auch, aber ganz besonders das "Schmachten" - versteht ihr wie ich das meine?
     
  7. Conndomat

    Conndomat Ist fast schon zuhause hier

    Das kann mit vielem zusammenhängen, jedes Mundstück, jedes Saxophon hat eine unterschiedlich Ansprache, normalerweise benötigst du auf dem Tenor etwas mehr Luft, dafür kann man es m.E. "freier" spielen, am Alt muss der Ansatz etwas fester sein, es gibt also schon Unterschiede!
    Ich selber spiele Tenor und Sopran und da ist der Unterschied noch größer, allerdings wenn man beide Instrumente einigermaßen beherrscht ist der Wechsel nicht mehr so groß, vielleicht solltest du dir mehr Zeit lassen.

    Andreas

    P.S. ich habe übrigens meine Altos mittlerweile aus den Grund verkauft das ein ständiger Wechsel von einem auf das andere Instrument zumindest für mich kontraproduktiv war, Tenor und Sopran sind mehr als genug, manchmal schon zu viel!;)
     
  8. Paco_de_Lucia

    Paco_de_Lucia Ist fast schon zuhause hier

    Otfried & Roland haben alles wesentliche dazu gesagt.
    Du solltest die Instrumente alle separat betrachten. Jedes für sich erarbeiten und erspielen → und die instrumentenspezifische Charakteristik erforschen
    damit meine ich nicht - welches Modell oder MP...
    Die Instrumente haben nur zufällige Gemeinsamkeiten.
    Das findest bei
    Klavier - Rhodes - Hammond - Kirchenorgel - nur die Farbe der Tasten ist gleich
    Violine - Viola [die größeren lass ich mal weg] - Mensur...
    Klassische Gitarre - E-Gitarre - Westerngitarre - Schrammelgitarre
    Bb-Klarinette - Bassetthorn - Eb-Klarinette - Bassklarinette etc.
    die Liste lässt sich vortsetzen, ist aber Wurscht.
    Du bist auf Kurs, Problematik erkannt, nun musst was dafür tun.
    have fun
    P.
     
  9. Elly

    Elly Ist fast schon zuhause hier

    Ja es gibt Unterschiede, aber ich war eben doch überrascht, wie das Spielen beider Instrumente sich, zumindest bei mir beeinflusst. Ich war wirklich sehr unzufrieden mit dem Klang am Alt. Und habe weniger damit gerechnet, dass sich das so deutlich auswirkt.
    Aber es gibt etwas bedingt positives: Durch das Spielen beider Saxophone bemerke ich, dass ich zumindest ein wenig die Tongestaltung mit dem Mundraum auch mache, vom Gefühl her, denke ich ist das am Tenor stärker??

    Das mit dem mehr Zeit lassen klingt gut, aber im Alltag bemerke ich eben schon, dass ich oft nicht genug Zeit habe, beide Instrumente zu üben. So habe ich zum Beispiel Noten auch mal mit dem "falschen" Sax geübt, um die Noten und Griffe einzuüben, aber ich merke: Man übt auch die Instrumenttypischen Ansätze und dann klappt das im Endeffekt nicht wirklich...
     
  10. Conndomat

    Conndomat Ist fast schon zuhause hier

    Was ist denn dein Übungspensum so etwa am Tag?

    Andreas
     
  11. Elly

    Elly Ist fast schon zuhause hier

    ein Stündchen :happy:
     
  12. Conndomat

    Conndomat Ist fast schon zuhause hier

    Falls Du Dich selber noch als Einsteiger siehst würde ich Dir dringend raten das Du Dich erst mal auf ein Instrument konzentrierst und dieses ständige wechseln sein läßt.

    Andreas
     
  13. Elly

    Elly Ist fast schon zuhause hier

    Eigentlich wollte ich mich einfach austauschen und meine Wahrnehmungen überprüfen, dein Totschlagargument, nach Überprüfung von Mundstück und Übezeiten, hat irgendwie etwas von "weil es halt so ist" - so wie früher Erwachsene gerne mal antworteten, wenn sie auch nicht weiter wussten oder wollten.
    Und ich denke, wenn ich mir so anschaue, was für Posts hier unter Anfänger laufen, bin ich auf alle Fälle einer. Und ich habe mittlerweile ganz gut verstanden: Je länger ich spiele, um so mehr erkenne ich dich Möglichkeiten, die das Saxophon bietet - da wird einem gut klar wie weit der Bogen von Anfänger zum Profi eben reicht und wo ungefähr man sich sehen darf.
    Das "ständige Wechseln" findet auch gar nicht so ständig statt, vermutlich ist es mir gerade deswegen so krass aufgefallen, was ich auf dem Alt eingebüßt habe. Ich habe seit dem Sommer eben fast immer mit dem Tenor geübt und in der Probe vom Orchester (wo ich -noch- Alt spiele) habe ich so langsam bemerkt "etwas passt jetzt nicht mehr so wirklich" - und daher kamen die Gedanken hier.
     
  14. snah62

    snah62 Ist fast schon zuhause hier

    ich übe seit knapp 2 Monaten fast nur noch alt..... habe dann mal kurz zwischendurch auf dem Tenor gespielt, was mir seit dem leichter fällt....
    bis jetzt habe ca 2 Monate Tenor geübt,habe mir letztes Jahr zu Weihnachten ein Tenor geschenkt...dann eine lange Pause eingelegt...
    also ich bin noch frischer Anfänger....
    ... alt ist vom Mundstück her schwerer zu spielen beim Tenor brauche ich vom Gefühl her aber mehr Luft......
    ...........mein Empfinden....
     
  15. jabosax

    jabosax Ist fast schon zuhause hier

    Hallo @Elly ,
    das ist normal und Gewöhnungssache. Selbst wenn du 2 unterschiedliche Alt oder Tenöre spielen würdest, würdest du ähnliche Effekte feststellen. Hab Geduld, das gibt sich im Laufe der Zeit und du stellst dich ohne nachzudenken um.
    Keep on jazzin'

    Grüße, Jabo
     
  16. Saxjoggl

    Saxjoggl Nicht zu schüchtern zum Reden

    Ich spiele auch Alt und Tenor.
    Ich Kenn auch das Problem mit der Positionierung des Altsaxophones.Am liebsten spiele ich aber mit dem Tenor.Ich mag einfach den Klang des Tenor lieber.
    Allgemein bin ich beim Tenor viel entspannter beim spielen.
     
  17. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    Hallo Elly,

    mittlerweile haben ja schon viele geschrieben, dass der Wechsel zwischen Alt und Tenor gar nicht so simpel und einfach ist, wie man meinen möchte.

    Wenn Du wirklich regelmäßig beide spielen willst, solltest Du Dich auf ein höheres Übepensum einstellen. Innerhalb einer Stunde hin- und herwechseln würde ich nicht, außer Du mußt so etwas auch bei Auftritten können. Dann eher abwechselnd ein Tag Tenor, nächster Tag Alt usw. Da kann man sich dann auch gezielt auf das jeweilige Instrument einspielen.

    Meiner Meinung nach ist Alt anspruchsvoller beim "Ansatz" (Kondition der Gesichtsmuskulatur), den hohen Tönen (auch Intonation), evtl. Fingertechnik (Präzision, Schnelligkeit). Diese Aspekte könnte man also vorwiegend auf dem Alt üben und profitiert dann auf dem Tenor.

    Das Tenor ist schwieriger bei den tiefen Tönen und beim Atemvolumen (man braucht mehr Luft). Wenn man das am Tenor gezielt übt, kann man auf dem Alt einen volleren, größeren Ton erzielen.

    Aber alles ziemlich vereinfacht ...
     
    jabosax gefällt das.
  18. ehopper1

    ehopper1 Strebt nach Höherem

    Wenn man erst relativ kurze Zeit Saxophon spielt, sollte man sich auf eine Baugröße konzentrieren.

    Hilfreich und wichtig ist hier auch ein erfahrener Saxophonlehrer.
    Dieser kann irgendwann später mal sagen (wenn man das denn überhaupt will): "Jetzt kannst du auch mal ein größeres oder kleineres Instrument probieren".

    Es ist ja nichts neues, dass die vier Standardbaugrößen von Sopran bis Bariton ansatztechnisch total unterschiedlich sind.

    Mir ist es erst nach vielen Jahren Spielens gelungen, dass ich einen Instrumentenwechsel während eines Konzertes einigermaßen sauber hinkriege.

    Heute spiele ich z.B. in einem meiner Ensembles Sopran, Alt und Tenor im Wechsel.
    Trotz Routine schwingt immer noch die Sorge mit, ob da alles immer sauber klappt (Ansatz, Ansprache, Sound, Intonation(!) usw.).

    Lg
    Mike
     
  19. Badener

    Badener Strebt nach Höherem

    Ich spiele auch Alt und Tenor - technisch sind da für mich wenig Unterschiede.
    Allerdings wird es beim Tenor vom Gewicht her (Schulter-OPs) problematisch, sodass ich mich wohl von meinem Oldie-Schwergewicht trennen werde.
    Ersatz in Form eines gebogenen Soprans ist schon da............

    Badener
     
  20. Conndomat

    Conndomat Ist fast schon zuhause hier

    "Weil es halt so ist" habe ich nirgendwo geschrieben, die Kollegen und meine Weingkeit haben ganz klar zum Ausdruck gebracht das ein Wechsel zwischen zwei Stimmen nicht so einfach ist und wenn du wirklich noch Einsteiger bist habe ich dir nahegelegt erst mal bei einem Instrument zu bleiben, wo jetzt das Totschlagargument ist weiss ich nicht, wenn du eine ehrliche Einschätzung nicht vertragen kannst solltest du auch keine Fragen stellen.;)

    Andreas
     
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