Hallo Späteinsteiger....wie nehmt ihr eure Entwicklung wahr?

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von Gelöschtes Mitglied 5328, 4.Januar.2017.

  1. Saxoryx

    Saxoryx Strebt nach Höherem

    Da würde ich mich anschließen. Aufgegeben habe ich es noch nicht ganz, aber ich denke, mir reicht es, ein wenig die Melodie zu umspielen, alles andere ist mir zu viel. Und ehrlich gesagt höre ich selbst Solos oder lange Improvisationen, die über sehr interessante Akkorde gehen, aber nichts mehr mit der Melodie zu tun haben, auch nicht gern. Danke für die Einschätzung, dass das ein Späteinsteigerproblem sein könnte. Darauf bin ich noch gar nicht gekommen, beruhigt mich jetzt aber ziemlich. :)
     
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  2. Saxoryx

    Saxoryx Strebt nach Höherem

    Da sind wir grundsätzlich verschiedener Meinung, @Dreas, ist aber nicht schlimm. ;) Ich kenne sehr viele richtige Musiker, und da sehe ich den Unterschied schon und würde es als anmaßend empfinden, mich selbst als Musikerin zu bezeichnen. Das ist, wie wenn jemand, der ein Tagebuch führt, sich als "Schriftsteller" bezeichnen würde. Das ist echten Schriftstellern gegenüber schon ziemlich unverschämt. Aber wenn Du gern unbedingt "Musiker" sein möchtest, dann bezeichne Dich so. :) Wenn es Dir etwas gibt, ist das auf jeden Fall in Ordnung. Trotzdem, tut mir leid, bist Du in meinen Augen kein Musiker (schon allein, weil Du auch nach sieben Jahren immer noch nicht richtig zählen kannst, obwohl Du so viel Musik machst. Also fehlt Dir sozusagen das innere Rhythmusgefühl, das man als Musiker einfach haben muss). Und das ist absolut nicht böse gemeint, es ist einfach meine Meinung. Jeder kann eine andere haben, weißt Du ja. :D
     
  3. Pil

    Pil Strebt nach Höherem

    Du höhrst dich ja auch nicht so tranig an wie ich. Du hast Sound!
     
  4. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Ich finde mit solchen Pauschalurteilen solltest Du Dich zurückhalten, da Du das gar nicht umfassend beurteilen kannst.
    (Übrigens konnte ich schon mit sieben Jahren richtig zählen....:lol:)

    CzG

    Dreas
     
  5. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Ich denke mal, Vorkenntnisse aus Kindheit oder Jugend werden überbewertet.
    Noten lesen lernen heute meine Kiddies auf der Schule im Musikunterricht, Noten bzw Phrasen verstehen ist was anderes. Durch Blockflöte oder Klavier hat sich jeder mehr oder weniger gequält, bei uns war es damals und ist es heute noch Schulfach.

    Ich finde auch, dass ich heute anders lerne als früher. Mußte ich mich als Jugendlicher auf der Klarinette von Note zu Note quälen, sind es heute mehr Phrasen, Takte, Figuren, die ich lerne und die in unterschiedlichen Kombinationen in anderen Stücken dann wieder auftauchen. Beim Lesen ist das ja auch so, dass wir anfangs nur die Buchstaben lesen, später eigentlich schon auf einen Blick Wörter erkennen oder abschnitte nur noch überfliegen, trotzdem aber wissen, was dort steht.
    Die Fingerfertigkeiten von früher sind weg, egal, ob ich meine Klarinette nach 25 Jahren wieder in die Hand nehme, oder einfach das Saxophon. Im Gegenteil, ich brauche auf der Klarinette heute wieder eine Grifftabelle, obwohl ich die Griffe früher konnte, auch im komplexeren Zusammenhang (also wirlich gut war ich nie).

    Was heute auch total anders ist, ist die Motivation. Früher war es eher, dass man etwas bestimmtes zu lernen hatte, weil der Lehrer das so vorgegeben hat. Heute lerne ich das, was ich lernen will, die Aufgaben für die nächste Stunde sind eher Nebeneffekte. Das ist für den Lehrer teilweise schwierig, da ich ihm sein Konzept umwerfe, aber sorry, sein Problem. Ich bin Kunde und gebe die Richtung vor, nicht er. Wenn mir mein Ton nicht gefällt, dann werden eben Longtones geübt und nicht die Triolenläufe. Dafür braucht man eine gewisse Reife, die man als Kind nicht hat. Ev. kommt dann die Technik, die der Lehrer heute von mir wollte, eben 4 Wochen später, weil ich dann ein Stück gefunden habe, dass ich unbedingt spielen können möchte, und in dem ich gerade diese Technik brauche.

    Ich bin auch heute viel geduldiger mit mir. Sehe ich, dass ich etwas jetzt gerade nicht hinbekomme, dann ist das so. Punkt. Dann eben später...oder auch nicht. So what. Das war doch früher anders, da es peinlich war dem Lehrer nicht vorspielen zu können. Ich habe heute auch Tage, an denen ich einfach nicht spielen kann, sei es, dass ich keine Lust habe, der Kopf mit etwas anderem beschäftigt ist. Dann ist das so.

    Nun habe ich, geografisch bedingt, eine sehr schlechte Auswahl an Lehrern. Die meißten sind jung, studieren noch oder sind frisch von der Uni, und voller Theorie. Die sind technisch gut, verstehen aber die Denkweise der "Alten" nicht. Ich muss Dinge verstehen, nicht einfach lernen. Denen ist es auch wichtiger ein modernes Instrument zu spielen, technisch hochwertig, als sich auf eine olle Kanne einzulassen, eine etwas einfachere Technik zu akzeptieren (lustig, die suchen dann für mich einen Griff für das hohe Fis, da meine Kanne die Klappe nicht hat, dafür aber einige andere, die sie nie gesehen haben) und mehr auf den Klang zu hören und Spaß zu haben. Da kommen ev. noch Hemmungen dazu so einem ollen Sack wie mir mal die Meinung zu geigen bzw. ein Verhältnis auf Augenhöhe aufzubauen. Letztlich brauchen sie auch das Geld und ein unregelmäßiger Unterricht geht da nicht. Ich kann aber nicht an einem festen Tag zu fester Stunde zuverlässig zusagen. Beruf geht vor. Also jetzt eben kein Lehrer.
    Mir wäre da ein älterer Lehrer mit weniger Theorie, mehr Spaßfaktor, Erfahrungen aus einem langen Bühnenleben, eher als Lernpartner den als Lehrer, lieber. Den finde ich nur nicht.
    JEs
     
  6. Amopehe

    Amopehe Ist fast schon zuhause hier

    Ich hak mich mal kurz dazwischen, was die Bezeichnungen angeht:

    Selber zu sagen "Ich bin Musiker" ist für mich auch ein gewisser Unterschied zu "ich mache Musik", weil viele damit schon etwas "mehr" auch an Qualität und Professionalität verbinden. So würde ich mich z.B nicht als "Sportler" bezeichnen, obwohl ich regelmäßig Sport treibe.

    ABER: wenn z.B. @Dreas mit seiner Band irgendwo auftritt, spricht man ja von "den Musikern" auf der Bühne. Und das ist für mich genauso selbstverständlich. Ich rede auch von "Musikern" in meinem Jugendorchester, obwohl die teilweise gerade mal ihr Instrument richtig zusammen bauen können.

    Deshalb denke ich, dass es (wie immer im Leben) auf den Kontext ankommt. Wenn @Dreas im Zusammenhang mit der Band sich als "Musiker" vorstellt oder bezeichnet, finde ich das völlig angemessen. Wenn Du allerdings z. B. auf einer Party Dich einem Fremden als "Musiker" vorstellst, würde ich das auch ein bisschen, naja, "sehr selbstbewusst" sehen, weil der Fremde wahrscheinlich auch eher die Assoziationen hat wie @Saxoryx
     
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  7. SaxPistol

    SaxPistol Strebt nach Höherem

    Dann biste eben Musikant @Dreas :duck:
     
  8. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Genauso meine ich das. Ich bin "Musiker" auf der Bühne, oder wenn ich Musik mache. Mehr nicht.

    Auf der Homepage oder in Pressemitteilungen bezeichen wir uns als "Freizeit" - oder "Hobbymusiker", um uns von Profimusikern abzugrenzen, damit keine falschen Erwartungen geweckt werden.

    CzG

    Dreas
     
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  9. Pil

    Pil Strebt nach Höherem

    Wie wär´s mit Saxophonist? :o o:
     
  10. SaxPistol

    SaxPistol Strebt nach Höherem

    Saxikant? Klingst wie Praktikant. Noch mal :duck:
     
  11. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Nun bitte wieder :topic:...

    CzG

    Dreas
     
  12. Elly

    Elly Ist fast schon zuhause hier

    Mir ist noch etwas anderes mit der Definition von "Musiker sein" aufgefallen.
    Bevor ich angefangen habe selbst zu musizieren, war jeder der irgendwie Musik machte ein Musiker. Das begann bei den Jüngsten mit irgendwelchen Instrumenten bis hi. Zum Konzertmusiker. Zunächst mal alle Musiker. Ab dem Tag als ich das Saxophon zu spielen begann, wäre ich nach meiner damaligen Definition eigentlich schon grob als Musiker, zumindest während ich übte, durch gegangen. Seltsamerweise war aber genau ab da das zuvor Gültige nicht mehr richtig
    Es stimmt schon, dass seit ich mich mit Musik befasse "Musiker sein" zu einem eher unerreichbaren Fernziel geworden ist. Aber eigentlich bin ich ja heute viel näher am Musiker sein dran, als damals als ich ganz eindeutig Nichtmusiker war!?
    Und wenn am Weihnachtsmarkt alle Musiker einen Glühwein bekommen, dann krieg ich auch einen ...
    Also immer schön am Boden bleiben, nicht übertreiben, aber vielleicht auch etwas optimistischer sein
     
  13. Barisach

    Barisach Kann einfach nicht wegbleiben

    @Saxoryx
    Sorry, aber das empfinde ich als absoluten Bullshit !

    Ein Musiker ist jemand, der auf "musikalische" Weise - indem er verschiedene Töne aneinanderhängt,etwas anderes produziert als einen monophonen Einklang.
    So habe ich es jedenfalls in der Enzyklopädie französischer Definitionen gelesen.
    Auch der dilltenatischste Gesang, Gepfeife, Getrommele wäre demnach "Musik"

    Würdest Du behaupten, daß ein Kind, welches vor sich hinsingt und den Beat dabei auf einem Pappkarton schlägt, KEIN Musiker ist ??
    Nur weil es keine professionelle Ader besitzt ? (oder bereits auf diesem Level spielen kann ?? )

    Was für ein Quatsch !!
    Ist der singende Vogel kein Musiker, weil er sich nicht an vorgegebene Tonarten hält ?
    Ist das singende Kind kein Musiker, weil es (noch) kein Geld damit verdienen kann ?
    Ist ein Späteinsteiger kein Musiker, weil er noch keinen professionellen Anspruch erfüllt ?

    Die wahrhaftigsten Musiker sind doch diejenigen, die aus der Seele spielen und nicht nach Allgemeinbildung und Status - oder noch schlimmer, sich nach Einkommen verhu..en.

    Das qualitative Urteil danauch auszurichten, wie gut ( technisch) jemand ist und ob er wohl evtl Kohle damit generieren könnte, ist in meinen Augen sehr engstirnig und armseelig.

    Tröste Dich, weil ich habe auch mal so gedacht, wie Du.
    Aber das ist nun schon lange her.

    Grüßle

    Isach
     
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  14. Smoothie

    Smoothie Ist fast schon zuhause hier

    Als Musiker werden Personen bezeichnet die Musik machen.
    Ich habe Freunde die in einer kleinen Band auftreten und bezeichne sie auch als Musiker. Die vier
    spielen mit Leib und Seele und es ist eine Freude sie zu sehen und zu hören. :smile2:.

    Viele Grüße
    Smoothie:smile2:
     
  15. RomBl

    RomBl Guest

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  16. SaxPistol

    SaxPistol Strebt nach Höherem

    Buooooh... Watn Philosophie-Fred.
    Im Grunde ist es doch ganz einfach: es kommt auf den Kontext an, in dem man den Begriff Musiker benutzt. Im Kontext Berufsbezeichnung sind natürlich nur die gemeint, die Musik als ihr Hauptgewerbe und -einnahmequelle betreiben. Für alle anderen Kontexte (z.B. Mitwirkende in Veranstaltungen) sind natürlich auch die Sänger eines Amateurchors gemeint.
    Es ist halt kein eindeutig definierter Begriff wie Arzt, Architekt oder Gas-Wasserinstallateur.
     
  17. Saxfreundin

    Saxfreundin Strebt nach Höherem

    Ich hab das Glück, einen solchen zu haben, jedoch mir dünkt:
    Er ist nicht streng genug :-D

    Zumindest hab ich mir für das Neue Jahr einen strukturierteren Trainingsplan
    erstellt und stelle mich meiner selbstauferlegten "Lernerfolgskontrolle" :rolleyes:

    @JES: Bei uns Beiden gibt's eine Menge Parallelen zwischen Klarinetten-
    Vergangenheits- und Aussetz-Zeiten. Meine spiele ich seit Weihnachten wieder :)
     
  18. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    Dito.....das trifft es :)

    ...aber "Einem Ingenieur iss nix zu schwör"......deshalb klappt das auch ganz gut mit der Musikerei ;)

    LG Wuffy
     
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  19. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    So, jetzt jetzt haben wir umfänglich den Begriff "Musiker" definiert und stimmen mehrheitlich überein, daß es auf den Kontext ankommt.

    Auch wenn sich dazu noch nicht alle geäußert haben, denke ich das das Thema abgeschlossen ist (oder einen eigenen Thread würdig.)

    Daher: :topic:

    CzG

    Dreas
     
  20. SaxPistol

    SaxPistol Strebt nach Höherem

    OK, dann mal ein Beitrag, um das Thema wieder in die richtige Spur zu lenken:
    Wie weiter ober schon gesagt trifft auf mich @Dreas' Definition von Späteinsteiger nicht ganz zu (Habe als Jugendlicher ca. 10 Jahre in einem kirchlichen Bläserchor gespielt, mich dann etliche Jahre mit der Klampfe beschäftigt und singe nebenbei auch in einem Chor (mehr so modernes Zeuchs).
    Und dennoch: Als ich mich vor knapp 2 Jahren (mit 46 Jahren) dazu entschloss, es mal mit dem Saxophon zu probieren war dies von Anfang an bis jetzt mit einer wesentlich größeren Ernsthaftigkeit (im positiven Sinne) und Strebsamkeit verbunden.
    Die Sache mit dem Bläserchor früher war halt mehr so Herdentrieb, bei dem man halt alles schön so machte wie der Kantor es wollte, nicht mehr und nicht weniger. Hinzu kam, dass das Repertoir einen Jugendlichen nicht gerade vom Hocker gerissen hat.
    Die Gitarre war/ist halt cool, man hat schnelle Erfolgserlebnisse, aber die Ambition, sich mit musiktheoretischen Fragen auseinanderzusetzen, hielt sich äußerst begrenzt - ähnlich beim Singen (viele in unserem Chor können nur sehr begrenzt Noten lesen).
    Mit dem Saxophon hatte ich erstmals das Bedürfnis, das Instrument richtig zu verstehen und irgendwann mal zu beherrschen, d.h. ich beschäftige mich auch freiwillig mit verhassten Themen wie Harmonielehre, übe Etüden und sowas.
    Mein Ziel war es erstmal, recht schnell aus dem Totalanfängerstadium herauszukommen. Deshalb habe ich im ersten Jahr mächtig viel Gas gegeben und richtig viel geübt.
    Mittlerweile spielt sich das Üben auf einem anderen Niveau ab. Z.B. wenn ich bestimmte Akkordabfolgen übe (mit dem Fernziel, irgendwann auch mal improvisieren zu können), dann ist das eher "Gehirnjogging" als geschriebene Noten umzusetzen.
    Bei einer Übungseinheit belohne ich mich dann meist in den letzten 20 Minuten mit ein paar "schönen Stücken".
    Als Erfolg kann ich bisher verbuchen, dass ich immer mal so kleine Saxophoneinsätze in unserem Chor habe. Das ist für mich ziemlich wichtig, auch mal vor einem größeren Publikum zu spielen und da auch Gelassenheit zu lernen.
    Mein nächstes Ziel ist , eine geeignete Formation (Band, Bigband, was auch immer) zu finden, mit der ich noch mehr GEMEINSAM Musik machen kann.

    Soweit mal die Sicht eines Halb-Spätberufenen.
     
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