Flotte Finger

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von Saxfreundin, 29.Januar.2017.

  1. Saxfreundin

    Saxfreundin Strebt nach Höherem

    Sag mal, liebe Saxerin, lieber Saxer:

    Wie hast du dir SCHNELLIGKEIT beim Spielen "drauf geschafft"?

    O. k., langsam, langsam, dann schneller, nochmal schneller usw.
    trainieren, das ist natürlich das Mittel der Wahl :)

    Und eine Notenfolge wie bespielsweise die chromatische Tonleiter
    spielt sich für mich leichter OHNE als mit Noten ;)

    Was hat DIR geholfen, flotter spielen zu können?

    DANKE im Voraus
    sagt die Saxfreundin
     
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  2. 47tmb

    47tmb Gehört zum Inventar

    Ja, weil automatisiert. Das ist wohl letztlich das Geheimnis von Schnelligkeit. Wenn das Gehirn nicht jeder Finger einzeln ansteuern muss, sondern der Befehl zu einem "batch" also einer Abfolge von Bewegungen gegeben wird.

    Cheerio
    tmb
     
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  3. KUS

    KUS Ist fast schon zuhause hier


    ... die Frage ist nur, wie man dahinkommt?
     
  4. snah62

    snah62 Ist fast schon zuhause hier

    üben....;)
     
  5. bluefrog

    bluefrog Strebt nach Höherem

    Ich wüsste nichts anderes:
    LG Helmut
     
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  6. Ottokarotto

    Ottokarotto Ist fast schon zuhause hier

    Wenn aus dem bewußten Spielen quasi ein Reflex wird, kann das Tempo kommen - aber Du hast es selber schon gesagt: üben, üben und (nochmals) üben.
    Deswegen sind die Tonleitern und Skalen so wichtig, auf Tempo.
    Eine weitere Übung, die ich kennengelernt habe: kleinste Elemente üben. d.h. Sekunden, achtel, triolen, sechzehntel, ..., größere INtervalle bzw. Ausschnitte aus Läufen etc. langsam immer schneller werden.
    Oder unterschiedlich rhythmisieren: z.Bsp. sechzehntelläufe als: erster lang, die folgenden vier so schnell wie möglich. dann wieder auf dem ersten "ausruhen". Schema umdrehen: erste vier schnell und auf dem letzten "ausruhen". Wenn man immer vier schnell kann, kann man auf acht Noten erweitern bis man den ganzen Lauf drauf hat. (Verständlich? )
    Geht natürlich auch in Zwei-Ton-Blöcken etc pp.
     
  7. quax

    quax Gehört zum Inventar

    Nur wenn wir etwas sehr oft tun, glaubt unser Zentralorgan, dass es wichtig sei und versucht zu automatisieren. Ich stelle mir das immer so vor, als müsste ich schreiben lernen. Das wurde mit der Zeit auch immer schneller. Wer viel auf Tastaturen rumhackt, merkt aber auch bald, das es mit der Handschrift nicht mehr so flutscht. Ist dann halt unwichtiger Krempel geworden. :)
    LG quax
    Klar, sobald Du sie einmal gelernt hast...Aber bis dahin?
     
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  8. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    Kombination und Zusammenspiel von Mechanik (FInger) und Software (Hirn)

    Trainieren..trainieren ...und nochmals trainieren, bei manchen geht's schnell, bei manchen eben langsamer.
     
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  9. Juju

    Juju Strebt nach Höherem

    Ich bin mir leider bewußt, dass Schnelligkeit relativ ist. Was bei mir schnell ist, da wird es bei meinem Mann erst interessant. Er hat letztens Anfälle gehabt, schnell zu üben, weil er mit Cherokee bei 350 nicht zufrieden war... Also wurden diverse Standards in diesem Tempo geübt... Heul... Bei mir ist schnell hingegen etwa Tempo 250.... Vor 5 Jahren war es etwa 150, alles oberhalb davon war ein Krampf (ich rede jetzt von Improvisation).
    Will sagen, das braucht alles Zeit und lässt sich nicht erzwingen. Eine saubere solide Technik in langsameren Tempi ist Voraussetzung. Allerdings sollte man immer wieder die Grenzen ausloten und sich herausfordern mit höheren Geschwindigkeiten. Dann kommt noch dazu, dass Spielen, Lesen und Improvisation sehr unterschiedliche Fertigkeiten sind und unterschiedlich geübt werden wollen. Tonleitern kann man besser schnell spielen als vertrackte Arpeggios. Automatisierung ist wichtig, das geht auch beim Lesen, indem man irgendwann nicht einzelne Töne liest sondern ganze Blöcke wahrnimmt.
    Aber was willst Du genau können in Sachen Geschwindigkeit? Geht es Dir ums Lesen oder Improvisieren oder schnellere Technik als solche? Was ist für Dich schnell?

    LG Juju
     
  10. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Moin,

    wichtigste Voraussetzung ist natürlich eine solide Technik im Zusammenspiel von Fingern und Zunge.

    Diese ist im langsamen Tempo zu schulen.

    Nicht immer aber führt die kontinuierliche Steigerung des Tempos auch zum gewünschten Erfolg.

    Ab und zu muss man auch mal deutlich darüber hinaus gehen, um das entsprechende Körpergefühl wahrzunehmen.

    Gruß,
    Otfried
     
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  11. Saxfreundin

    Saxfreundin Strebt nach Höherem

    Das ist wohl wahr!

    Wenn ich deinen Vor-5-Jahresstand 150 fehlerfrei in Sechzehnteln hinkrieg, unterschreib ich mit "Saxkönigin" :happy:


    Das "relativ" meine ich noch anders:

    Schnell spielen, dabei aber "hudeln".

    Über eine Notenfolge kann man schon relativ schnell "drüberkommen",
    aber mein "klassisches" Verständnis von gut spielen heißt eben auch:

    sauber spielen. Jede Note, wie sie gedacht (geschrieben) war.

    Wie seht Ihr das?
     
    Zuletzt bearbeitet: 29.Januar.2017
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  12. Saxfreundin

    Saxfreundin Strebt nach Höherem

    Momentan trainiere ich meine (Latin-) Parts im Original-Tempo, und schaue erst mal, welche Passagen gehen.

    Die "Hudel-Passagen" trainiere ich langsamer:
    10-, 20-mal wiederholen, und gehe dann wieder auf Originaltempo (zu den Bandaufnahmen).

    Wenn ich langsam trainiere und langsam steigern will, merke ich, dass ich kaum sauber auf Original-Tempo komme.

    Mein (gealtertes) Lernhirn braucht "Sprit" und "Push", damit es schneller arbeitet :D
     
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  13. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Was ich noch vergessen habe.

    Schnell spielen an sich macht keinen Sinn. Selbst in höchstem Tempo muss das Gespielte präzise im Kontext der zugrunde liegenden Rhythmik stehen.

    Schnell spielen zu lernen geht daher einher mit eingehender Rhythmus Schulung.
     
  14. Saxfreundin

    Saxfreundin Strebt nach Höherem

    Absolut! Das meine ich auch mit: "sauber spielen" :)

    Wie unser Saxtrainer Ralf Ritscher im Workshop in Bad Herrenalb betonte:

    "Die richtige Note zum falschen Zeitpunkt ist 100% daneben.
    Die falsche Note zum richtigen Zeitpunkt ist 50% richtig!"


    P. S. Wir studierten ein brasilianisches Clave-Stück ein ;)

    P. P. S. Das gilt freilich nicht nur für Clave-Stücke! :cool:
     
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  15. Werner

    Werner Strebt nach Höherem

    Ich hab es schon schon gelegentlich hier geschrieben, Geschwindigkeit hängt stark mit mentalen Vorgängen und mentaler Verarbeitung zusammen.

    Wenn die Töne UND IHRE VERBINDUNG zu anderen Tönen gut automatisiert sind, und zwar zu möglichst vielen oder allen anderen Tönen, dann können sie immer besser und auch schneller verbunden werden. Sind Töne aber nur mit wenigen anderen Tönen verbunden, und das ev auch noch als fester Block, dann braucht das Gehirn zu lange, um die Verbindungen zu checken, und diese benötigten Millisekunden lassen dann den Spielprozess irgendwann zusammenbrechen, oder verlangsamen ihn zumindest stark.
    Die Lösung besteht darin, die Verbindung von jedem Ton mit (möglichst) jedem anderen zu automatisieren, so das sie flexibel abgerufen werden kann.
    das erreicht man am schnellsten wohl durch regelmässiges Transponieren, dann werden alle Verbindungen durchgeputzt. Das können kleine und kleinste Tonfolgen sein, zwei bis vier, fünf Töne. also zB c,d,eb, c#,d#,e, d,e,f usw, im Lauf der Zeit alle möglichen Tonverbindungen, so sie beherrscht sind, auf Tempo.
    Oder chromatische Tonleiter abwechselnd mit einem festen unveränderten Ton (c,h,c,bb,c,a,c,ab usw), das dann von jedem Ton aus. Uä. - und das dann auf Tempo, auch hier natürlich langsam anfangen, dann schneller werden, wie hier oft beschrieben, letztlich all das auf Tempo.
    Wenn man das dann soweit zusammen hat, ist das eine gute Vorbedingung, um konkrete Stücke zu üben, auch die zuerst langsam und schneller werden. Es fallen die Millisekunden weg, die ansonsten das Gehirn bräuchte, und die Stücke fallen deutlich leichter.
    Gut, natürlich gibt es auch noch andere Bereiche, wo Dinge und Abläufe optimiert werden können, aber das Beschriebene hier ist schon recht grundlegend.




    http://www.swing-jazz-berlin.de/
     
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  16. saxhornet

    saxhornet Experte

    Zusätzlich kommt das Problem, das unser Hirn etwas das zu oft wiederholt wird, als nicht so wichtig bewertet. Man darf also dafür nicht zu wenig aber auch nicht zu viel das Gleiche immer auf die gleiche Art üben.
     
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  17. Claus

    Claus Mod Emeritus

    Ausgangsfrage ist gut - die stelle ich mir auch öfters.

    Was zu helfen scheint ist, wenn man öfters mal die Herangehensweisen variiert.

    Beispiel: Du möchtest die A-Dur-Tonleiter flotter spielen können. Nun kannst Du immer die ganze Leiter spielen und versuchen, die Geschwindigkeit des Metronoms peu a peu nach oben zu verschieben.

    Oder Du machst es zur Abwechslung halt mal anders: Du fängst nur mit zwei Tönen (a - h) an und spielst diesen Wechsel immer wieder, so schnell es nur geht (ohne Metronom). Wenn Du damit zufrieden bist, nimmst Du die nächste Note (also das c#) mit hinzu, dann die nächste usw. Wenn Du merkst, dass Dir eine Stelle besondere Schwierigkeiten bereitet (sagen wir mal als Beispiel: e - f# - g#), dann übst Du das noch einmal isoliert auf Tempo. Dabei stellst Du dann vielleicht fest, dass man bei dem letzten Wechsel auch den linken kleinen Finger ganz bequem liegen lassen kann und dass es so schneller geht...
    Anschließend setzt Du alles wieder zusammen.

    Dann nicht vergessen, dass man Tonleitern auch abwärts spielen muss. Also die ganze Übung umkehren und in der anderen Richtung wiederholen.

    Es gibst noch viele andere Wege. Wichtig ist, dass es nicht langweilig wird und Du neue Reize für Dein Hirn setzt und es "zwingst", irgendwann Deine Synapsen neu zu verdrahten.
     
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  18. Badener

    Badener Strebt nach Höherem

    Mein Lehrer rät mir, wenn es zu viel / monoton wird, zwischendurch etwas "Entspannendes" zu spielen. Gut gegen Stumpfsinn und Langeweile.
     
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  19. Saxoryx

    Saxoryx Strebt nach Höherem

    Weil ja in allen Stücken, die man dann spielt, immer nur Ganzton-Abstände oder Halbton-Abstände vorkommen?
    Das mit den Tonleitern habe ich von Anfang an auch immer gehört, aber das hat mir überhaupt nichts gebracht. Denn in den Stücken standen Terzen und Quinten oder was weiß ich, und da musste ich dann doch überlegen. Da nützt einem auch das tollste Tempo mit der Tonleiter nichts.

    Tempo wird überhaupt überschätzt. Wenn jemand anfängt, schnell zu spielen, schalte ich meistens sofort ab, denn das finde ich langweilig. Langsam und schön spielen zu können, eine schöne Ballade zum Beispiel, mit Ausdruck, das können die ganzen Schnellspieler nämlich nicht.

    Und in Terzen, und in Quarten und in Quinten usw. Das ist viel wichtiger als Tonleitern. Denn damit lernt man das, was man beim Spielen wirklich braucht: schnell bei allen Tonabständen, nicht nur Halb- und Ganztönen, umzugreifen. Erst das hat mir etwas gebracht. Die Tonleitern kann ich jetzt ganz von allein schnell spielen, denn das kommt dann automatisch.

    Also in Terzen rauf und runter, in Quarten rauf und runter, in Quinten rauf und runter, in Sexten rauf und runter usw. Von jedem Ton ausgehend natürlich, chromatisch. Und dann mischen, Terzen, Quinten, Quarten, Sexten, Septimen, Oktaven, alles völlig durcheinander, immer wieder anders.
     
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  20. annette2412

    annette2412 Strebt nach Höherem

    doch!

    Redman langsam


    Redman schnell
     
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