Wie übt Ihr Long Tones?

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von Saxoryx, 12.Februar.2017.

  1. Paco_de_Lucia

    Paco_de_Lucia Ist fast schon zuhause hier

    für die Flöte: Marcel Moyse - de la sonorite - Übung 1 und 2
    täglich, 20min je Instrument ...ist wie 120 crunches
    Geht wunderbar auf Sax, Clara, Trompte und allen anderen humanen Gebläsen.
    viel Erfolg
    Paco
     
  2. Saxoryx

    Saxoryx Strebt nach Höherem

    Genau. :) Mit über 50 will man seine Zeit einfach nicht mit Dingen vertrödeln, die keinen Spaß machen. Man hat nicht mehr so viel davon wie junge Leute. ;)

    Deshalb finde ich effiziente Methoden zu üben wichtig, aber da ich nie einen richtigen Lehrer hatte, fängt das bei mir erst jetzt mit meinem ersten richtigen Lehrer an. Es macht mir richtig Spaß, weil ich schon nach wenigen Tagen mit Longtones gemerkt habe, wie viel besser mein Ton geworden ist auf den Aufnahmen, wie viel mehr Kontrolle ich habe beim Spielen. Wie leise und gefühlvoll ich spielen kann (leise für meine Verhältnisse, nicht für die von Ben Webster).

    Das ist mir wichtig. Mir geht es nicht um Geschwindigkeit, möglichst schnell oder möglichst hoch spielen zu können hat für mich persönlich keinen Wert. Schön und gefühlvoll zu spielen ist das Ziel. Altissimo muss ich nicht können, aber eben schöne Töne im normalen Umfang des Saxophons.
     
    Rick gefällt das.
  3. Saxoryx

    Saxoryx Strebt nach Höherem

    Ich glaube, auf diese Art Herausforderung kann ich heutzutage verzichten. ;) Wenn ich in jungen Jahren mit Saxophon angefangen hätte, wäre das aber vielleicht ähnlich gewesen. Da haben mich hohe Töne noch nicht so gestört. Heutzutage empfinde ich sie nur als schrilles Gekreische, und das ist nicht meine Art von Musik.

    Heutzutage sehen Herausforderungen anders aus. Z.B. erst mal die Luft für die Longtones an die richtigen Plätze zu bekommen, dass das Zwerchfell sich nach außen drückt, dann langsam und kontrolliert die Stütze halten, während die Luft ausströmt und Töne erzeugt. Das ist Sport. :) Junge Leute merken das nicht so, aber als älterer Mensch ist man nach solchen Übungen manchmal schweißgebadet. Ich jedenfalls. Ich weiß nicht, wonach ich mehr erschöpft bin, nach einer Stunde im Gym oder nach einer Stunde Üben.

    Da merkt man dann, dass der Kraftverlust und Muskelverlust, der im Alter unwiderruflich eintritt, sich bemerkbar machen. Man muss sich wesentlich mehr anstrengen als in jungen Jahren, um dasselbe Ziel zu erreichen. Deshalb muss sich das Ergebnis dann auch sehen lassen, denn der Aufwand ist groß. :D
     
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  4. maipin

    maipin Kann einfach nicht wegbleiben

    Ich finde Longtones toll, weil ich die länger aushalte als mein Saxlehrer (aktiver Profi) :joyful:
    Gut, die Qualität ist dann noch ein anderes Thema...:o o:

    LG Maik
     
  5. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Wie lang sind Longtones?

    10sec? 20? 30? länger???

    LJS
     
  6. maipin

    maipin Kann einfach nicht wegbleiben

    Wessen Longtone meinst du und bei welchem Ton? Ist doch bei jedem Ton, Lautstärke, Spieler,... verschieden...
    Wichtig ist nur DEIN Longtone...

    Allerdings bringst du mich da auf eine Idee - ich werde mal MEINE Zeit messen und in einem Jahr vergleichen...

    Da fällt mir ein, dass die Frage lautete OB man LT übt... Ja, ich übe die jedes Mal und mein Lehrer will die auch immer wieder mal hören.

    LG Maik
     
  7. visir

    visir Gehört zum Inventar

    solange der Atem reicht...
     
  8. GelöschtesMitglied7838

    GelöschtesMitglied7838 Guest

    Ein toller Artikel, danke!
    "Sound Meditation" trifft den Nagel auf den Kopf!
    Liebe Grüße,
    Anja
     
  9. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    du hast früher mal irgendwo geäussert, dass du mit Longtones nix anfangen kannst. Hat sich das also inzwischen geändert ?

    Longtones als meditative Übung, mit dem Gedanken kann ich mich anfreunden. Andererseits, jegliche Übung, nicht mit genügend Bewusstsein ausgeführt ist m.E. sinnlos bis kontraproduktiv.

    Ich gehöre übrigens auch zu der "Zappelfraktion", mit Longtones habe ich nie viel am Hut gehabt, dafür bin ich viel zu ungeduldig. Richtig profitiert davon habe ich allerdings dann doch, als ich Longtonübungen auf Obertönen gemacht habe. Das hat mir viel geholfen, das richtige Körpergefühl zu bekommen.

    Gruß,
    Otfried
     
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  10. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Wenn ich so nachdenke, habe ich immer "Sound meditation" in irgendeiner Form betrieben, sogar in's Extrem.
    Harmonics zu Drones, Melodien nur mit Obertongriffen, Ziehübungen zum Quadrat, Übungen ohne Oktavklappe oben, mit OK unten, was weiß ich was noch. Töne aus dem Nichts, in's Nichts.

    Was ich selten gemacht habe ist vom tiefen Bb bis ganz rauf Töne an- abschwellen etc. Das habe ich auch so gelernt, und reine "Stärkungsübungen" hab ich nie gebraucht, dazu habe ich immer viel zu viel gespielt.
    Ab und zu Longtones verbunden mit Vibrato, z.B. Ton 20 sec aushalten, dann die letzten Schläge Vibrato drauf. Sowas in der Art.

    Insoweit liegen wir da ziemlich auf einer Linie, glaub ich.

    Cheers
     
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  11. bluefrog

    bluefrog Strebt nach Höherem

    ab min 13:05 :)

     
  12. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Da habe ich wohl ein Smiley vergessen oder zwei ... Ich halte Longtones für mechanistische Zeitverschwendung (am besten noch mit Stoppuhr - Ui toll, ich kann länger als der Lehrer - dafür klingt's blöd... egal, Hauptsache schön lang).

    Dafür halte ich es - in meinen bescheidenen Möglichkeiten - mit @Ton Scott: es ist eher eine Meditation, bei der man sich in sein Instrument, seinen Klang, seinen musikalischen Kontext hineinschwingt.

    Darum geht's nehmlitsch: Musik, nicht Tonerzeugungssport. (jedenfalls für mich)

    LJS
     
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  13. maipin

    maipin Kann einfach nicht wegbleiben

    Hast du den Sinn von LT denn verstanden? Natürlich geht es nicht um eine Sportart, zu der ein Sax verwendet wird. Das muss ich sicher auch nicht erwähnen... oder...?
    Ich drucke das hier mal aus und haue es meinem Lehrer um die Ohren, wenn ich mein Geld für die letzte Stunde zurückverlange...
     
    Rick gefällt das.
  14. saxhornet

    saxhornet Experte

    Longtones machen Sinn, man muss nur wissen wie und in welchem Kontext man sie übt und was dabei das Ziel sein soll. Nur muss man mit Ihnen nicht übertreiben.
     
    flar und Gelöschtes Mitglied 5328 gefällt das.
  15. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Zum Sinn: Nein - habe ich nie verstanden. Es gibt - wie bereits von anderen meiner Meinung nach sehr kundigen Foristen ausgeführt - andere, erfolgversprechendere Ansätze als Longtone for Longtone sake.
    Zur Sportart: Warst Du es nicht, der sich gefreut hat, länger Tönen zu können als Dein Lehrer...?

    LJS
     
  16. maipin

    maipin Kann einfach nicht wegbleiben

    Hast du die Smilies gesehen? Es ging mir nicht darum, dass ich länger kann, was sich durch die Qualitiät, wie ich ja auch schrieb, relativiert. Und durch mein sportlich großes Lungenvolumen habe ich einen Vorteil, den er nie ausgleichen kann, wenn man auf gleichem Niveau spielen würde - kann er ja auch nichts dafür.
    Und ein qualitativer Vergleich von Profi und blutigem Anfänger bräuchte eigentlich nicht einmal Smilies...
    Nichts für ungut...

    Maik
     
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  17. JES

    JES Gehört zum Inventar

    @maipin
    Dann hoffen wir mal, dass dein konkurent nicht einen Trick kennt, beim Spielen von Longtones an Zusatzluft zu kommen. Dann nützt dir dein Lungenvolumen nix, gelle :)
     
  18. maipin

    maipin Kann einfach nicht wegbleiben

    ICH bezahle IHN - da werde ich wohl noch einen gewissen Einfluß darauf haben, wer gewinnen darf... ;)
    Ich habe ihn neulich bei einem Konzert beobachtet - wenn man die ersten grundlegenden Dinge kennt, ist es schon sehr interessant, jemandem zuzusehen, der es so richtig kann...

    LG Maik
     
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  19. GelöschtesMitglied11578

    GelöschtesMitglied11578 Guest

    Weil es gerade um die Länge geht ist mir das Video eingefallen ...

    Hübsch erklärt.
    Ich selber bin dazu übergegangen jedes dritte mal nicht einzuatmen sondern auszuatmen um nicht so viel verbrauchte Luft in der Lunge zu haben, weil der Körper dann sonst schneller Atemnot ans Gehirn sendet.

    Auch nett der Tip von ihm mit dem Triller - ich leg da auch gerne Tremolo oder vibrato hin, wenn es auf einem Ton sein soll. Ähnlich wie beim Ditsch.

    Leider geht der Ton beim umatmen halt immer mit verändertem Kehlkopf und Rachen einher was das nur bedingt einsatzfähig macht.



    Mit dem Sopran hat das hier ein Lehrer bis zur Perfektion gebracht. Leider ist das beim Sopran sehr anstrengend zu hören.
     
  20. Saxophonia

    Saxophonia Ist fast schon zuhause hier

    Mir geht es ähnlich wie @TSax80 : Für mich sind die Longtones wie eine "Begrüssung" meines Saxophons. Der Artikel von @Ton Scott s Lehrer bringt für mich vieles auf den Punkt.

    Ich übe Longtones, seit ich bei meinem jetzigen Lehrer bin (anderthalb Jahre), und für mich ist es eine Art Meditation. Dabei versuche ich, viel Luft zu geben und dies möglichst lange, mit stetigem Ton, wie hier im Thread auch schon mehrmals beschrieben.
    Nach ca. einer Viertelstunde Longtones mache ich auch noch Vibrato-Übungen und Luft-Sound-Luft-Übungen - da werden die Töne auch lange ausgehalten.

    Mein Lehrer betont immer wieder, wie wichtig es ist, alles, was ich mit dem Sax mache, bei vollem Bewusstsein zu tun. Nicht an anderes dabei zu denken. Und an jede Übung nicht mechanisch sondern musikalisch heranzugehen. Mein Sound war damals (ich hatte ca. 1 Jahr gespielt) nicht schlecht, aber er hat sich in den letzten anderthalb Jahren massiv verändert, mein Lehrer ist sehr zufrieden und ich auch. Und ich denke, dass ganz sicher auch meine Soundübungen darauf Einfluss hatten.

    Mir macht mein Spiel viel mehr Spass, wenn der Sound gut ist - das inspiriert mich. Allein schon darum machen mir diese Übungen richtig Spass. Das ist ja auch mein Ziel beim Sax-Lernen, dass es immer besser klingt.

    Ob jemand an seinem Sound arbeitet, sei jedem selbst überlassen. Aber ich höre lieber einem Spieler zu, der einen schönen Sound hat - egal, was und wie virtuos er spielt - als einem, der darauf keinen so grossen Wert legt, dafür aber mit schnellen Läufen beeindrucken möchte. Schnelle Läufe sind toll, ich will das überhaupt nicht abwerten, aber ohne schönen Sound und musikalischen Ausdruck sind sie für mich langweilig.
     
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