"Ein bisschen spielen, ohne Stress zu haben" vs "spielen, um möglichst weit zu kommen"

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von Gelöschtes Mitglied 5328, 19.Februar.2017.

  1. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    @Ton Scott hat das Thema in einem anderen Thread angesprochen.

    Ich finde das spannend!

    Wie seht ihr euch selbst?

    Ein bischen was können, um sich, für sich auf dem Sax zu entspannen, ohne Druck halt das machen was man kann...(nebenbei wird man auch immer ein bischen besser, aber das ist nicht die Hauptmotivation).

    Oder möchtet ihr ausloten, wie weit ihr kommt, gezielt immer besser werden und arbeitet daran?

    Wie sehr ihr das?

    CzG

    Dreas
     
  2. Rick

    Rick Experte

    Da könnte ich mich heute durchaus einordnen, auf dem gemütlichen Weg in den Vorruhestand nach einem bewegten Arbeitsleben. :)

    Das war ich definitiv mit Anfang 20. Ließ dann so etwa 20 Jahre später nach einigen Krisen durch den ständigen Erfolgsdruck und berufliche Frustrationen allmählich nach...
     
  3. deraltemann

    deraltemann Strebt nach Höherem

    wenn ich Druck brauche, dann nehme ich den Kompressor...
    jeder der meint das er effektiv ( nicht effizent) nur unter Druck lernt, der irrt.
    Am besten lernt mal mit Freude und Spass.
     
  4. RomBl

    RomBl Guest

    Ich bin beruflich wie auch privat ein geradliniger und ehrgeiziger Mensch - daher trifft "spielen, um möglichst weit zu kommen" für mich ganz gut zu. Halbe Sachen habe ich in meinem Leben noch nie gemacht, auch nicht im Hobbybereich.
    Allerdings muss es vor allem Spaß machen, deshalb nicht um jeden Preis.
    Für mich gilt aber: Kanne in der Hand = SPASS ... :cool:
     
  5. Gelöschtes Mitglied9218

    Gelöschtes Mitglied9218 Guest

    Ich spiele weil es mir Spaß macht. Es stellst sich immer ein gutes Gefühl ein, wenn ich ein Stück spiele, das mir gut gefällt und du es einigermaßen funktioniert.
    Ein gesundes Maß Ehrgeiz ist aber auch immer vorhanden.

    LG
    Paedda
     
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  6. DieTonTraegerin

    DieTonTraegerin Nicht zu schüchtern zum Reden

    Ich kann das gar nicht trennen voneinander.
    Zum einen weiß ich, wie gut ich früher gespielt hab und will da möglichst schnell wieder hin. Außerdem krieg ich beim Songwriting zunehmend Ideen für einen zusätzlichen Sax-Einsatz (zumindest im Studio), und dann ist es frustrierend, wenn meine Fähigkeiten hinter der Musik in meinem Kopf zurückbleiben. Insofern übe ich recht viel und diszipliniert, aber das bin ich als Musikerin halt auch gewohnt. Und letztlich ist mir "Üben" auch schon immer leicht gefallen und ich kann dabei (meistens) entspannen.
     
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  7. Saxophonia

    Saxophonia Ist fast schon zuhause hier

    Ich kann das auch nicht trennen. Ich will nicht weit kommen, um irgendwem zu imponieren. Sondern ich möchte so viel wie möglich erreichen, damit ich mehr Dimensionen zum Spielen habe. Je mehr mir zur Verfügung steht, desto freier kann ich "fliegen". Ich brauche in allem Bewegung und Entwicklung, was ich tue. Ob bei der Arbeit, in meiner Beziehung und eben auch beim Saxophonspielen. Ist für mich Leben. Und das macht Spass :)
     
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  8. Gelöschtes Mitglied 11989

    Gelöschtes Mitglied 11989 Guest

    Dito. Das eine schließt das andere nicht aus. :)

    :shy:
     
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  9. sachsin

    sachsin Strebt nach Höherem

    Ich denke beide der angesprochenen Fragen treffen auf mich zu, als jemand der zu seinem Vergnügen Saxophon lernt und spielt.

    Genau das passiert, wenn ich nach einem anstrengenden Arbeitstag und den regelmäßigen Besuchen bei meiner Mutter mit Pflegestufe 3 spät in der Woche am Abend nach hause komme.
    Da habe ich einfach nur Lust mich mit meinem Saxophon in der Hand zu entspannen, ein Playlong einzulegen und ein paar Lieder dazu tröten. Mein großes Glück dabei ist, ohne Ärger bis etwa 22.00 Uhr im Mietshaus noch Saxophon spielen zu können. Übungen wie Tonleitern, nervige Wiederholungen von einzelnen Takten verbieten sich selbstverständlich zu so später Stunde wegen meiner wirklich freundlichen Nachbarn, die mir diesen Ausgleich gönnen. Ich spiele einfach das, was mir einfällt. Eine Stunde für meine Seele.... zum Kraft tanken für den nächsten Tag.
    Meist gelingen mir dabei die Töne besonders gut, ohne Druck mit viel Spass und Freude an der Sache. :)

    Aber natürlich möchte ich auch besser werden. Deshalb gehe ich regelmäßig zum Unterricht, übe die Lektionen wie mit meinem Lehrer besprochen. Um besser zu werden, habe ich dieses Jahr im Januar das erste mal an einem Workshop teilgenommen, der so grandios war, dass ich mich schon jetzt auf unseren nächsten Baltica-Workshop 2018 in Stralsund freue.
    Auch das Zusammenspielen mit meiner Arbeitskollegin (sie spielt Klavier) und die gemeinsamen kleinen Auftritte vor unseren Schülern dienen dem gezielten Besserwerden...
    Durch die dienstlichen und privaten Verpflichtungen sind mir nur kleine Schritte möglich. Doch merke ich, dass sie mich über die Zeit spürbar voran bringen. Hier ist "Dran bleiben" das Zauberwort.
    Mehr "gezieltes Arbeiten" ist bei meiner privaten und dienstlichen Konstellation nicht drin, da bin ich realistisch. .:)

    Ich meine, dass man mit Motivation und dem innigen Wunsch " immer besser zu werden" auch die Lust entfacht, einfach mal für sich mit Freude zum Instrument zu greifen. So gesehen bedingen beide Aspekte in der Überschrift des Threads einander. Ich habe einfach Spass dabei.

    Lieben Gruß in den Abend
    :)
     
  10. bluefrog

    bluefrog Strebt nach Höherem

    Selbstverständlich möchte ich beim Saxophonspielen Spass haben. Warum sollte ich es sonst tun? Oft spiele ich einfach so vor mich hin, höre den Tönen nach, erfinde Melodien, "wie mir um's Herz ist". altmodisch gesprochen. Ich spiel' halt den Blues, wenn ich den Blues habe.

    Weiterkommen möchte ich auch.:) Da gibt es einige Baustellen, an denen ich sitze: Die Bigband-Stimme üben, Tonbildung, Tonleitern, Stücke auswendig lernen, Harmonieschemate, den ganzen Kram. Der Ehrgeiz ist da.

    Nebenbei habe ich schon länger Schlagzeugunterricht. Das ist ganz entspannt, einmal in der Woche zusammen mit meiner Frau, die Congas spielt. Da ich kein eigenes Drumset habe, wird auch nicht geübt. Trotzdem gibt es gute Fortschritte ganz ohne Stress.:)

    LG Helmut
     
  11. abraxasbabu

    abraxasbabu Ist fast schon zuhause hier

    Ich muss ja nicht ich will. Manschmal bin ich gefrustet dann kommt wieder ein kleiner Vortschritt.
    Aber Druck nur ganz selten
     
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  12. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Spielen, Spaß haben, besser werden :D
     
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  13. TSax80

    TSax80 Ist fast schon zuhause hier

    Moin,

    ich übe immer Pflicht (longtones und 1 Tonart rauf und runter) und Kür (play alongs, backings von youtube, irgend etwas). So fühle ich mich am besten und komme gut voran. So alle zwei Wochen alle 8 Blättchen, die ich in 2 reeguards habe, im Vergleich und ggf. einige tauschen.
    Am meisten motivieren mich aber Proben in der Band (yeah, habe wieder eine) und natürlich Auftritte. Da gehe ich alles sehr im Detail durch. Das ist aber kein böser Druck, sondern einfach der Wunsch, schön zu spielen, und dafür muss ich ´halt üben. Hab´ ich kein inneres Problem mit, sondern freue mich darüber.

    VG, TSax80
     
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  14. 47tmb

    47tmb Gehört zum Inventar

    Spaß!
    Aber...... je mehr ich kann, desto mehr Spaß!

    Die Möglichkeiten, mit anderen zu spielen wachsen mit den eigenen Fähigkeiten.
    ==> mehr Spaß!

    Immer schöne Töne
    tmb
     
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  15. Juju

    Juju Strebt nach Höherem

    Ich finde auch, dass man das gar nicht trennen kann. Mich stört der Stressfaktor bei der Auswahl, denn die Überschrift impliziert, dass man Stress hat, wenn man hoch hinaus will. Ich hatte mehr Stress, als ich beruflich sehr stark eingespannt war und meinen eigenen musikalischen Ansprüchen nicht gerecht werden konnte, da ich vielleicht einmal im Monat zum Üben kam. Zu dem Zeitpunkt wollte ich musikalisch eigentlich gar nicht so hoch hinaus, höchstens so nach dem Motto, vielleicht ein paar einfache Stücke bei einer Jamsession hinkriegen, ohne zuviele falsche Töne bei der Improvisation, so dass es für den Zuhörer nicht zu qualvoll ist... Spaß hatte ich eigentlich nicht, wäre lieber nach jedem Ton vor Scham im Boden versunken..
    Seit etwa sechs Jahren arbeite ich nunmehr recht hart am Saxophon und merke, dass die Arbeit Früchte trägt, und auch, wenn aufgrund meines musikalischen professionellen Umfelds der Druck eigentlich höher ist als vorher, der Spaßfaktor ist endlich da, ich übe mit Freude, habe endlich die Zeit dazu, muss mich nicht nach 12 Stunden Arbeit noch irgendwie ans Instrument zwingen, wenn die Konzentration eh nicht mehr da ist und man nur noch ins Bett will... Der Weg ist jetzt das Ziel, ich freue mich über jede Minute, die ich mit dem Instrument verbringen darf, es gibt noch so viel zu lernen (und es gibt auch so einiges, was ich schon gelernt habe, yeah :) ) Und ich will jetzt wesentlich höher hinaus als damals!
    Mein Mann ist da ein großes Vorbild, seine Übezeit ist ihm geradezu heilig, es gibt einfach nichts schöneres für ihn als zu üben, neue Wege zu ergründen und nicht in den eingetretenen Pfaden zu verharren, er genießt einfach jede Minute. Er meinte mal, wenn die gute Fee vorbeikommen würde und ihn mit der Gabe beschenken würde, dass er sofort alles einfach perfekt spielen könnte, würde er wahrscheinlich noch am gleichen Tag das Saxophonspielen drangeben.
    Gestern haben wir ein wenig zusammen gespielt, ich habe ihm ein neues Lick gezeigt (yep, manchmal kann ich ihn tatsächlich noch überraschen ;) ), und es war faszinierend, was er dann daraus gemacht hat: Er war begeistert wie ein kleines Kind, hat das Ding von allen Seiten betrachtet, es kurz analysiert und schließlich ungefähr 40 Variationen ausgeworfen, was man mit diesem einen Teil noch alles anstellen kann - Material für den Rest des Jahres!! Es macht einfach soviel Spaß, diese Dinge zu ergründen! Wir verbringen oft Stunden damit und wollen einfach nicht aufhören!

    LG Juju
     
  16. bhimpel

    bhimpel Ist fast schon zuhause hier

    Sehe ich auch so wie die meisten hier. Ich habe nicht nur ein bisschen Spaß beim Saxophonspielen, sondern sehr viel Spaß. Je mehr Zeit ich dazu habe, desto mehr Spaß habe ich. Stress habe ich höchstens, weil ich nicht genug Zeit zum Spielen habe.

    Aber zugegebenermaßen übe ich nichts mehr, was mir keinen Spaß machen, sondern spiele einfach nur viel. Stupides Lernen von Skalen, Patterns, Etüden etc. ist sehr mühsam, wird aber häufig genau so gelehrt. Ich habe auch mal Dinge geübt, die mir nicht viel Spaß gemacht haben, wo ich mich durchkämpfen musste. Sicherlich eine Erfahrung, die viele gemacht haben. Es macht viel mehr Spaß, die Musik selber zu erkunden. Das können einem aber nur die allerwenigsten Lehrer beibringen. Ist letztendlich auch nicht notwendig, nur würde man sich gegebenenfalls die mühsamen Anfänge sparen.

    Viele Grüße
    Benjamin
     
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  17. visir

    visir Gehört zum Inventar



    Im Prinzip werde ich wohl ähnlich wie andere hier liegen, möchte es aber anders formulieren: statt "kann ich nicht trennen" sage ich "weder - noch".
    "Ein bisschen" ist mir definitiv zuwenig, "ausloten, was geht" klingt mir aber zu sehr nach "das Letzte herausholen".

    Naja, mit vollen Hosen ist leicht stinken...

    Abhängig davon, wie hoch - ja.

    Mehr Erfahrung (die ich zum Sax mitnehme) habe ich im Tanzen, und dort sehe ich es ähnlich: ich will gut sein, weil gut sein mehr Spaß macht als weniger gut sein - man hat einfach mehr Möglichkeiten, mehr Freiheiten. Dazu habe ich mich mit einer Tanzpartnerin sogar in einem Sporttanzclub angemeldet, um das ganze Jahr in einen Saal zu können (alle Tanzschulen haben diverse Ferien). Dort tanzen wir und üben auch, um besser zu werden. Aaaber: die anderen, denen wir dort begegnen, sind Turnierpaare (es gibt dort zwar auch eine Hobbygruppe, die wir aber nicht nützen - würde hier zu weit führen). Und wir sehen, wie es denen geht: Stress. Denn am Wochenende ist Turnier, und da muss das Programm sitzen. Und die Technik. Und genau das brauch ich nicht. Ich hab Freude daran, gut zu tanzen, und ich akzeptiere, dass man "was dafür tun" muss, aber ich brauch keinen Stress.
    Detto beim Sax: je besser ich werde, desto mehr Spaß habe ich, aber ich mach das nicht, um zu sehen, was rauszuholen geht, sondern ich will weiterkommen, um mehr Spaß zu haben.
     
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  18. Iwivera*

    Iwivera* Ist fast schon zuhause hier

    Stimmt und außerdem: Ich will besser werden, damit der Spaß bleibt. Denn, wenn ich immer das Gleiche düdele bei meinen Soli, langweile ich mich irgendwann selbst.
     
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  19. Rick

    Rick Experte

    Okay, DEN Satz konnte ich schon immer unterschreiben, denn Spaß hatte ich natürlich früher ebenfalls, allen Herausforderungen und Krisen zum Trotz - sonst hätte ich ja auch etwas Vernünftiges im Leben machen können, womit man beispielsweise Geld verdient, anstatt mich den Unsicherheiten des Künstlerdaseins auszuliefern. :)

    Und beim Sax ist man ja sowieso immer irgendwie ausgeliefert: dem Blatt, den Polstern, der Mechanik, der Tagesform usw.
    Vielleicht ist es sogar diese ständige Unwägbarkeit, das Balancieren am Rand des Scheiterns, der Katastrophe, was einen Teil des Spaßes ausmacht, der Reiz der Gefahr...
     
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  20. Saxfreundin

    Saxfreundin Strebt nach Höherem

    Well said. Enough said. :cool:
     
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