Tenor Madness Custom Tenor

Dieses Thema im Forum "Tenor Special" wurde erstellt von GelöschtesMitglied11524, 25.Februar.2017.

  1. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Moin,

    ein Vertreter der neuen Spezies der Boutique-Taiwanhörner. Fabriziert in Asien, zusammengebaut in Europa/USA. Dieses ist aus den Staaten und hat über den Umweg Griechenland und sehr kurzen Gebrauch dort seinen Weg zu mir gefunden.
    Gebördelde Tonlöcher, 2 Bögen (Mark VI und SBA style), kein Hoch-Fis. Mehr als ordentlicher Koffer.
    Klingt super, extrem gute Ansprache, sonst ist es ein Stück von einem guten Yanagisawa, Yamaha, Selmer entfernt, mein Tech hatte ein wenig zu arbeiten gestern, was bei einem Saxophon für 4300 Dollar Neupreis eher nicht sein sollte, aber da offenbart sich halt der Unterschied.
    Aber man kann ja nicht alles haben. Wird mir in der Schule und bei diversen Gigs trotzdem Freude machen.
    Auf jeden Fall das beste Horn aus Taiwan vom Sound her, das ich jemals gespielt hab.

    #

    Aufnahme mit iPad und Lewitt USB-Mikro, unbearbeitet.
     
    bluemike, kokisax, Wuffy und 5 anderen gefällt das.
  2. Gelöschtes Mitglied 11184

    Gelöschtes Mitglied 11184 Guest

    Gebördelde Tonlöcher :applaus: kannst du ein Bild von einem Loch machen???
     
  3. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Tonloch.JPG
     
  4. GelöschtesMitglied4288

    GelöschtesMitglied4288 Guest

    Ich kann es mir gerade leider nicht anhören, aber wie bist du auf die Idee gekommen, es zu kaufen.
     
  5. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Es hat mich interessiert. Und dann hab ich jemanden in der EU gefunden (über SOTW), von dem ich weiß, dass er (eigentlich sie) verlässlich ist.
    Einer meiner Freunde hatte eines in den Staaten angespielt und fand es sehr gut. Soundbeispiele auf youtube, etc. Bauchgefühl....
    Der Rest war Verhandlung und Hoffen, dass der Transport gut geht, sowie Montieren eines Schucht-Daumenhakens.
    Ich bilde mir immer lieber selbst meine Meinung (z.B. über die Qualität aus Taiwan), und bin dabei auch bereit, mal ein gewisses finanzielles Risiko einzugehen.
    Dass ich dabei mit Hörnern vergleichen kann, die zu den besten gehören, die jemals gebaut wurden, betrachte ich als Privileg.

    Cheers
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 25.Februar.2017
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  6. TSax80

    TSax80 Ist fast schon zuhause hier

    Hallo, das klingt schön, Kompliment. Ein Schnapperl ist es für 4300$ aber auch nicht mehr. Ich glaube, das ist wie bei Hyundai und Co., wenn die aus Taiwan gleiche Qualität liefern, brauchen die gute Leute, und die kosten eben. Zumal der Vertrieb aus Asien ja auch etwas verschlingt. Neulich hatte ich mal ein LeMonde in der Hand (kennt das jemand?), fühlte sich auch sehr gut an. Klang war mindestens OK, mehr konnte ich damals nicht rausspielen - ist heute allerdings auch noch so... Persönlich denke ich bei Taiwan überhaupt nix böses, im Gegenteil, da kommen alle amtlichen Fahrradrahmen her, sofern sie aus Carbon sind. Gibt es eigentlich auch schön Hörner aus Südkorea?
    Am wichtigsten sind aber Leute wie Benno, Armins Weis, Kay Siebold und Toko, die die Rohdiamanten schleifen können. Finde ich.

    VG, TSax80.
     
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  7. Aerophon

    Aerophon Ist fast schon zuhause hier

    Wenn man für 4300 $ noch den Diamant schleifen muss, stellt sich mir schon die Frage, ob der Preis gerechtfertigt ist. Das scheint bei Boutiquehörnern immer mal wieder vorzukommen. Spontan fällt mir da auch der Testbericht zu Lupifaro in Sonic ein. Allerdings sollen ja auch nicht alle Selmer im Optimalzustand ausgeliefert werden.

    Aerophon
     
  8. Aerophon

    Aerophon Ist fast schon zuhause hier

    Fast vergessen, gut klingen tut's schon.

    Aerophon
     
  9. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Moin,

    ich denke, dass ich den anderen Bogen bevorzugen werde, aber ich hab mal mein Mark VI und das TM Custom gespielt.
    Ich finde, dass das TM recht mächtig klingt, eher in Richtung einer Mischung aus Keilwerth und einem Martin oder so.
    Wieder unbearbeitet, zuerst das Mark VI:



    Sicher nicht, ich denke auch nichts böses. Es ist nur so, dass da seit Jahren - selbst bei diesem sauteuren Produkt - noch immer die gleiche Fehler gemacht werden, und die Herren im Laden in Iowa korrigieren das nicht. Irgendwie scheint man in den Staaten auch einen recht saloppen Zugang dazu zu haben. Z.B. Korken, die viel zu weich sind. Das Setup hält beim Probespielen. Kann man alles leicht richten, aber muss man das wollen? Röllchen, die so groß sind, dass die Achsen drin Spiel haben und das Ding zu vibrieren beginnt, wenn man viel Luft gibt. Auch das ist natürlich leicht korrigierbar, klar. Was übrigens Klasse ist: Das TM ist grade mal 10 Gramm schwerer als mein SBA (3,29kg).
    Und es stimmt astrein, klingt sehr ausgeglichen, wenn man das will.

    Cheers
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 25.Februar.2017
  10. TSax80

    TSax80 Ist fast schon zuhause hier

    Darum würde ich ein neues Selmer, Keilwerth, Yama, Yana... auch nur persönlich bei Armins Weis und Co. abholen und nicht übers Internet bestellen, dann gibt es solche Sorgen sicher nicht. Oder ein gebrauchtes privat kaufen und dann beim Benno überholen lassen. So verbinde ich mit dem Horn einen freundlichen Experten und nicht nur den DHL Boten.
     
    Zuletzt bearbeitet: 25.Februar.2017
  11. Rick

    Rick Experte

    Glückwunsch, klingt bei Dir sehr angenehm!
    Aber Du kannst eben auch gut spielen... :applaus:

    Nun werden ja auf Taiwan nicht erst seit ein paar Jahren Saxofone hergestellt, da gibt es durchaus jede Menge Know-How, das sich im Lauf der Jahrzehnte angesammelt hat.
    Natürlich brauchen die Leute auch guten Lohn, das ist klar, aber wirklich teuer machen die vielen Hände, durch die so ein Horn geht, das Sax - vor allem der Umweg über die USA dürfte für die beachtliche Summe gesorgt haben, denn es gibt ja immer noch keinen Freihandel zwischen den USA und Europa - wir erinnern uns an TTIP...

    Bei einem europäischen Direkt-Importeur aus Taiwan würde dasselbe Sax wahrscheinlich nicht mehr als € 2000,- kosten, das mal so zur Hausnummer, denn jeder Zwischenhändler verdoppelt üblicherweise den Preis: nicht die Qualität kostet, sondern vor allem der Handel (inklusive "Veredelung"). ;)
     
    Zuletzt bearbeitet: 25.Februar.2017
    kokisax und Ginos gefällt das.
  12. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Da fehlt mir ein wenig der Glaube, dass sich das so einfach machen lässt.
    Das Horn wird ja in den USA bei Tenor Madness überhaupt erst zusammengeschraubt.

    Ein befreundeter Händler, der auch Taiwan-Hörner labelt, hat das in AT auch mal versucht. Die Saxophone waren nicht ganz so teuer, aber auch so zwischen 3500-4000 Euro, sie spielten sich aber auch besser als die Standardware, obwohl es von der Herstellung der Teile selbst keinen Unterschied gab.

    Die Einfuhr-UST, den Zoll hat ja gottseidank schon die Vorbesitzerin bezahlt. Ich hatte schon viele Cannonball, Schagerl, Expression, Mauriat, Bauhaus etc. in der Hand, aber zu diesem ist schon ein gewisser Unterschied. Trotzdem - siehe oben. Ich weiß ja von meinem Freund, wie schwierig die Kommunikation mit dem Hersteller in Taiwan oftmals ist.

    Wäre ich nicht überzeug davon, dass ein Horn aus Taiwan ordentlich klingen kann, hätte ich es mir auch nicht gekauft. In der Tat hat sich schon eine meine Schülerinnen gemeldet, die das Saxophon im Unterricht probiert hat, und die völlig hin und weg war, wie leicht es zu spielen ist, wie gut es anspricht, wie groß die dynamische Bandbreite ist (sie spielt ein 475). Sie hat mich gebeten, sie zu verständigen, wenn ich es mal abstoße.

    Was mich ein wenig überrascht ist, dass selbst bei diesem sehr teuren Teil der Unterschied in der Haptik zu meinem Mark VI so derartig groß ist.
    Ich habe keine Probleme das TM zu spielen, aber würde ich es mir aussuchen können, sollte es vom Handling wie mein Mark VI sein. Es fühlt sich einfach ein wenig "sperriger" an. Das ist für mich wie gesagt leicht zu verschmerzen. Was mehr schmerzt ist, dass es sich auch weniger solide anfühlt. Nichts scheppert, nichts wackelt, aber wer schon einmal ein höherpreisiges Yamaha (wie das 875, das ich verkauft habe, und das ich auch per Post erhalten habe und bei dem ich ein Jahr lang nichts ein- oder nachstellen musste) oder irgendein Yanagisawa gespielt hat, weiß was ich meine.

    Freundliche Grüße, T.S.
     
  13. Gelöschtes Mitglied 11184

    Gelöschtes Mitglied 11184 Guest

    ich habe mir ein HD in Nürnberg machen lassen. Für jedes gebördeldeTonloch hat er zwei Stunde gearbeitet.....für ein mit Hand gearbeitetes Horn ist 4000 Euro nicht viel.....Selmer hat ja nicht mal ein Horn mit gebördelten Löchern.... würde dann sicher mehr als 10000 Euro kosten!
     
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  14. Thomas

    Thomas Strebt nach Höherem

    Das gefällt mir... erfrischend konsequente und mutige Herangehensweise :)

    Hätt ich sooo mit Sicherheit nicht durchgezogen....
    Das hat nix mit Taiwan zu tun, ich hätte aber ewig das Gefühl, mit diesen teuren blingbling-Hörnern verarscht zu werden. Irgendwie gehts imho nur darum , die Herkunft ein wenig zu kaschieren und ein wenig zu pimpen um überhöhte Preise nehmen zu können für dasselbe Basismaterial.
    Mag ein Vorurteil sein, aber so bin ich halt. Ich bräuchte keine ENdmontage in USA ( wär für mich eher abschreckend, Japan fänd ich da attraktiver ), ich brauch keine Namen von hochpreisigen Mundstückherstellern oder europäischen Unterhaltungsmusikern , keine bunten Steinchen und Tiefseemuscheln oder bei Vollmond ermordete Känguru-Pads.... usw....
    Mir würde es reichen, wenn ich hier in Deutschland von einer Standard-Taiwanmarke ( Jupiter, Expression...) bei einem guten Händler das Instrument gut eingestellt anspielen und übernehmen könnte. Und da sind dann Instrumente aus Taiwan preislich recht attraktiv.Und wenn ich dann wirklich spezielle individuelle Änderungswünsche hab, kann man das immer noch ändern lassen.... immer noch billiger als so ein Horn...und wenns dann qualitativ doch klemmt.... ab zum Verkäufer damit ...

    Aber Du hast sowas von Recht: DU weisst es jetzt WIRKLICH, das nimmt Dir keiner... danke für das Teilen Deiner Erfahrung :)
    LG
    Thomas
     
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  15. bluefrog

    bluefrog Strebt nach Höherem

    Mal eine Zwischenfrage: Was ist der Vorteil von gebördelten Löchern?

    LG Helmut
     
  16. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Keine Ahnung. Ich hätte gesagt, gar keiner. Kann aber sein das TM geht unten so mächtig, weil es dicht ist, kann aber auch sein, dass es wegen der Tonlöcher dichter ist :)
    Wie gesagt, ich hatte ja schon einiges an Taiwan-Material in der Hand. Und ich kenne ein wenig die Probleme in der Kommunikation, wenn Du als Europäer etwas außerhalb der Norm haben willst. Einen speziellen Korpus zum Beispiel. Da könnte ich Geschichten erzählen, die sind nah am Slapstick. Da gleichbleibende Qualität zu bekommen geht wahrscheinlich besser so wie Expression es macht, mit Verzicht auf Extravaganzen Tonlöcher o.ä. betreffend.
    Und ich kann Dir garantieren, Du würdest zwischen dem TM und einem Jupiter oder Expression einen Unterschied bemerken.

    Nicht, dass ein falscher Eindruck entsteht. Ich habe eigentlich genau das erwartet, erhofft. Das Horn klingt ausgezeichnet, wie mir auch von meinem doch sehr selmerfreundlichen (Besitzer von 3 SBAs) Techniker, der sich ansonsten auch kein Blatt vor den Mund nimmt bestätigt wurde. Der Widerstand passt mir auch besser als bei meinem ex-875, das mir fast zu leicht ging. Es ist auch recht ordentlich zusammengebaut, der normale Verkaufspreis ist aber schon sehr heftig.
    Fairerweise muss man aber auch sagen, dass der Preis ein persönliches Setup im Laden inkludieren würde, also Einstellungen auf Kundenwunsch, wofür man schon einiges an Geld für Fachpersonal einrechnen muss.

    Cheers, T.S.
     
  17. Claus

    Claus Mod Emeritus

    Als gesichert gilt, dass gebördelte Tonlöcher bei einigen wenigen Foristen erotische Erregungszustände auslösen.

    Daneben gibt es Gerüchte, dass sie schonender für die Polster sein sollen.
     
  18. mato

    mato Strebt nach Höherem

    Und es gibt das Gerücht, dass sie für einen besseren Klang sorgen sollen.
    Ich finde sie relativ unpraktisch, da man leichte Unebenheiten nicht mit einer Tonlochfeile beheben kann.
     
  19. kokisax

    kokisax Strebt nach Höherem

    Gebördelte Tonlöcher sind aus Festigkeitssicht in sich stabiler und ebener, da durch die Bördelung die Stabilität des Tonlochkamins stark erhöht wird.
    (Prinzip von geknicktem Blatt Papier).
    Immer natürlich davon ausgehend, dass der Bördelungsprozess zu einem absolut ebenen Tonloch führt.
    Die Bördelung lässt sich im Nachhinein auch nur gering (Materialdicke) nachbearbeiten, da mit mehrmaliger Nachbearbeitung das gerollte Material durchgeschliffen ist und die Bördelung partiell abfällt.
    Die Bördelung bietet auch dem Polster eine grössere und rundere Dichtfläche, was zu weniger Belastung des Leders über die Jahre führt.
    Die gössere Dichtfläche kann aber auch eher zum Kleben des Polsters führen.
    Bekommt der Korpus in Tonlochkamin Nähe allerdings eine Dalle, wird zwangsläufig auch der Kamin etwas zur Dalle hin verbogen und ein Spalt (Undichtigkeit) tritt auf.
    Ein gebördeltes Tonloch ist nun schwieriger wieder dicht zu bekommen (siehe oben) als ein nicht gebördeltes.
    Zu beachte ist auch, dass durch den Wärmeeinfluss der Lötprozesse bei der Herstellung des Korpus, sich zunächst ebene Tonlöcher verziehen können.
    Idealerweise sollten die Tonlöcher nach dem Löten planiert oder gebördelt werden, was ev. nicht von allen Herstellern beherzigt wird,
    wenn es vom Herstellungsprozess nicht passt und es diesen verteuern würde.
    "Minimale Undichtigkeiten" werden dann stillschweigend in Kauf genommen.

    Ist wie so oft im Leben, mit manchen Vorteilen muss man auch mit deren Nachteilen leben.....

    kokisax (mit dem Wort zum Sonntag) :D
     
    Gerrit, stefalt, jabosax und 2 anderen gefällt das.
  20. ppue

    ppue Experte

    Das kann ich mir nur schwerlich vorstellen. Und außerdem wäre der Effekt bei nicht gebördelten Tonlöchern um so größer, weil die doch viel instabiler sind. Und nach dem Löten werden auch diese nicht noch einmal plan geschliffen.

    Die gebördelten Tonlöcher richtet man nicht durch Schleifen. Zumindest habe ich das noch nie gesehen oder gehört. Dennoch natürlich richtig, dass sie sich schlechter wieder planieren lassen.
     
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