" In The Mood "

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von SAX2SAX, 27.Februar.2017.

  1. summertime

    summertime Ist fast schon zuhause hier

    Erst einmal ganz vielen Dank für eure Tipps.

    Die Idee ist schon nicht verkehrt, aber ich habe mich für's spielen entschieden. Es muss allerspätestens im Herbst sitzen (zusammen mit weiteren anspruchsvollen Stücken) .

    Gestern bei der Probe ging es noch gar nicht; dafür konnte ich mich Heute Abend alleine eine Stunde mit dem Stück beschäftigen.

    * D mit Palm Key ohne OK hört sich bei meinem Alto (Jupiter 567, Vandooren MPC, Vandooren JAVA 2,5) an wie eine Ente. Und die Griffkombination vom F, A her liegt mir auch nicht.

    * langsam gespielt F, A, D>, F, A, D>, F, A, D>, F, A, D> geht

    * dann immer schneller zeigt deutlich noch andere Defizite: Die Finger bewegen sich zu weit vom Sax weg!

    * also vor den Spiegel gestellt und darauf geachtet, dass die Finger an den Klappen bleiben und sich nur wenig bewegen

    * ... es wird besser :)

    * weiter vor dem Spiegel mit Blick auf die Finger geübt ...

    * ... und es wird besser, auch bei höherer Geschwindigkeit

    Bei der Zielgeschwindigkeit bin ich nicht angekommen, aber der Weg dorthin ist klarer geworden.

    Ach, ja ... es ist ein tolles Stück ... und Motivation trägt einen auch weiter ...

    Viele Grüße

    Jürgen
     
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  2. summertime

    summertime Ist fast schon zuhause hier

    Hm, ja, ... das macht den Unterschied
     
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  3. flar

    flar Guest

    Moin, moin noch mal summertime

    Aber gerne doch, auch wenn es bei mir etwas länger gedauert hat mit der Antwort. ;)

    Ein "Abgabetermin" wirkt natürlich auch immer sehr anspornend und führt meistens auch zu guten oder zumindest brauchbaren Ergenissen!
    Ist bei mir jedenfalls oft so, auch wenn sich das "Frustpotenzial" etwas erhöht ist wenn es mal ein paar Tage nicht so richtig weiter geht.

    Übrigens ist "In the mood" auch bei mir immer mal wieder eine Baustelle, je nach dem welche Stimme und/oder welches Arrangement ich so zu spielen habe.
    Ganz aktuell steht ein Miller Medley an das vermutlich Ostern auf dem Programm stehen wird , ich darf die erste Posaune wiedergeben :rolleyes:.
    Da die naturgemäß auf dem Tenor recht tief liegt hat der linke kleine Finger schwerst zu ackern.
    Bei "In the mood" zwar etwas weniger aber tief Bb lang gehalten in pp ist auch immer mal wieder ein paar extra Übungen wert. ;)

    Viele Grüße Ralf
     
  4. Taiga

    Taiga Ist fast schon zuhause hier

    Stimmt ... und da weiß man ein absolut dichtes Saxophon seehhhr zu schätzen.
    Was anders noch geht, das geht da dann gar nicht mehr. ...
     
  5. JES

    JES Gehört zum Inventar

    @quax
    Das kann ich Dir nicht mal genau sagen. Gefühlssache. Ich höre jedenfalls nicht, dass die Millerband das über Lautstärke macht.
    Wir haben das Stück früher in der Dorfkapelle auch versucht (ganz bewußt die beiden Ausdrücke!). Für meine Ohren eine Qual, weil eben die besagten Noten immer volles Rohr und dann auch voll breit gespielt wurden. Damit ist das Stück tot. Thema verfehlt, aus, vorbei. So spielt man Märsche auf dem Shützenfest, aber keinen Swing (mir tat das doppelt weh, da ich Glen Miller wirklich sehr mag, also seine Musik).
    Akzentuieren wäre z.B. für mich die betonten Noten stärker anzustoßen und dabei noch darauf zu achten, dass sie von der Länge nicht zu lange ausgespielt werden. Härter anspielen und gleich wieder raus, aber kein hartes (sondern weiches?) Stakkato. So in etwa. Da ich jetzt weder Lehrer, Profi oder auch langjähriger Amateur bin, kann ich Dir nicht sagen, wie Du das umsetzen kannst. Vermutlich gibt es mehrere Möglichkeiten das technisch zu machen. Rick hatte dazu schon was geschrieben.
     
  6. ppue

    ppue Mod Experte

    Das kann ich gut nachvollziehen.

    Das Stück stammt aus einer Zeit, wo die Menschheit noch beseelt war von den technischen Errungenschaften wie der Dampflock. Und genau so kommt das Glenn-Miller-Orchester rüber. Das Stück ist die Dampflok selbst. Man hört nach den zwei Takten Akkordbrechungen sogar die Dampfhupe der Lok:
    Tat Taaaaaa.
    Alles ist synkopisiert und bringt die Sache ordentlich in Fahrt. Das Thema ist nicht wirklich eines, eher eine Akkordübung, deren Eintönigkeit an dass immer gleiche Schienenrattern erinnert. Keine Melodie, nur Tempo. Dass das Stück überhaupt erträglich ist, liegt am Groove der guten Musikern der Originalband.

    Wenn nun Musikschul- oder Dorfkapellen dem Stück das Einzige nehmen, was es hat: eben diesen Groove, dann fürchte Gott. Das wäre noch nicht der SuperGAU, wenn nicht ein jeder der Zuhörer das Original kennte und bei den ersten drei Tönen weiß: Das klang schon mal besser.
     
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  7. Rick

    Rick Experte

    Man kann es auch umgekehrt sagen: die jeweils tieferen Töne leiser, sodass es in jeder Drei-Töne-Gruppe immer ein Crescendo von unten nach oben gibt. Und natürlich werden die Achtel stark geswingt.

    Das kommt in den Originalaufnahmen so selbstverständlich daher, dass man es kaum wahrnimmt, aber das ist meiner Ansicht nach das Geheimnis, um diese eher einfallslose Passage, wie @ppue zu Recht anmerkte, lebendig zu machen.
    Das Stück lebt auch nicht unbedingt vom Thema, sondern von der Umsetzung des sehr effektvollen Arrangements aus der Feder von Billy May, der ja neben Jerry Gray der Hauptarrangeur für die Miller-Band war (nicht dem Film "Glenn Miller Story" glauben: Miller selbst war hauptsächlich Bandleader (Dirigent) und Organisator, alle seine berühmten Nummern außer der "Moonlight Serenade" stammten von den beiden erwähnten schreibenden Trompetern).

    Schöne Grüße,
    Rick
     
  8. JES

    JES Gehört zum Inventar

  9. flar

    flar Guest

    Moin, moin JES

    Ich verstehe wie Du das meinst und will Dir ja nicht zu nahe treten

    aber als sehr viel Marschspieler der sich auch sehr heftig gegenüber Vorurteilen dieser Musik erregen kann, muß ich sagen dieses Vorurteil stimmt!
    In einem Marsch sind betonte Noten, also mit einem > versehende, deutlich anzustoßen und alle Noten werden leicht kürzer gespielt als der angegebene Notenwert es sei denn es steht ein "_" über den Noten!
    Nur mal angenommen man würde mit dieser Spielweise den Swing tatsächlich einhalten, es würde trotzdem wie Rick oben beschrieben hat sehr eckig klingen und nicht so homogen und geschlossen wie bei Glenn Miller!

    @Rick Billy May war erst ab 1940 bei Miller als Solo Trompeter und arrangierte auch einiges, drückte sich aber auch gerne etwas davor weg weil ihn die Vorgaben von Miller nicht gefielen und keine lust auf Änderungen hat wenn Miller etwas nicht geviel.
    Als aus der "Glenn Miller Band" die "Air Force Band" wurde viel der als untauglich gemusterte May aus der Band und verdiente einige Jahre sein Geld mit dem vertonen von Zeichentrickfilmen, inklusive Geräusche. Etwas später arbeitet er auch gelegentlich für Radiosender, landete da durch irgendwann bei NBC und wurde dann in den frühen 50ern Haus und Hofanrrangeur bei Capitol Records.

    Viele Grüße Ralf
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 30.März.2017
  10. flar

    flar Guest

    Moin, moin

    Es war gestern doch schon etwas später, darum heute in aller Frühe eine kleine Präzisierung meines Beitrags!
    Zu diesem Satz möchte ich gerne etwas hinzufügen.
    In einem Marsch sind betonte Noten, also mit einem > versehende, deutlich anzustoßen und alle Noten werden leicht kürzer gespielt als der angegebene Notenwert es sei denn es steht ein "_" über den Noten und natürlich wenn sie sich unter einem Bindebogen befinden! Das in dem Beispiel weiter vorne mit einem > versehene D steht am Ende des Bindebogen und würde in einem Mrasch betont und kurz artikuliert werden.

    Viele Grüße Ralf
     
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  11. JES

    JES Gehört zum Inventar

    @flar
    Du trittst mir nicht zu nahe. Ich wollte auch nicht grundsätzlich die Marschmusik schlecht machen sondern eher die Qualität meiner ehemaligen Dorfkapelle bzw deren Mitbewerber.
    Ich kann es nur nicht sagen, wie ich es spielen würde. Warum?
    Ich bin eher Notenlegasteniker (sagen wir, ich kann Buchstaben=Noten identifizieren, aber keine Sätze bilden). Diese krüptischen Zeichen kenne ich (die meißten), ignoriere sie aber regelmäßig, wenn es für mich nicht klingt. Ich höre Musik. Wenn ich mitpfeifen kann, dann kann ich es auch auf dem Saxophon spielen. Wenn nicht, dann nicht.
    Also mogle ich mich so hin, dass es für mein Empfinden paßt und für mich gut klingt. Wenn ich da dann noch die passende Technik auf dem Sax finde, alles super. Aber auch da weiß ich noch längst nicht alles.
    Daher kann ich Dir nicht sagen, wie genau, ich kann Dir nur sagen, dass ich eine Betonung irgend einer einzelnen Note, egal ob mit oder ohne >, einfach bei Miller nicht so höre. Anstoßen mit Ta statt Da ist für mich nicht automatisch lauter, sondern einfach nur anders (wobei das für mich der Unterschied wäre ob mit Punkt oben drüber oder ohne). Und das Zeichen > höre ich nicht so, dass die Note lauter angespielt wird, als die davor ohne dieses Zeichen, sondern dass sie einfach nach dem Anstoß zurückgenommen wird, ohne diese zu verkürzen. Ich denke mal, dass das >-Zeichen einfach im Swing eine etwas andere Bedeutung hat als im Marsch.
    Aber ich merke schon wieder, dass ich versuche etwas zu beschreiben, was ich einfach nicht in Worte fassen kann. Sorry.
     
  12. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

  13. flar

    flar Guest

    Nein eigentlich nicht!

    Bei einer Passage wie der von "in the Mood" ist es eben nur eine leichte Hervorhebung gespielt von vier/ggf.fünf Instrumenten innerhalb einer Phrase, diese Phrase sollte durch eine Betonung nicht zerissen werden.
    Da ist es übringens egal ob sich > Glenn Miller findet oder Johann Strauß findet.
    Die gleiche achtel Note mit einem > versehen, aber außerhalb einer Phrase wurde für sich alleine sowohl bei Miller wie auch bei Strauß von den gleichen Instrumenten bei gleicher Lautstärke gespielt mehr in den Vordergrund treten weil sie einzeln angstoßen wird!

    Es ist übrigens das eine Noten lesen und so wie sie da stehen korrekt wieder zugegeben und sie stlistisch korrekt zu spielen!

    Laß mal "In the mood" so wie er da steht von jemanden spielen der zwar Noten lesen kann aber nur Samba spielt und nie etwas anderes gemacht und gehört hat, das Ergebnis wäre mit Sicherheit interessant, aber eben nicht Glenn Miller.
    Und das ist genau das Problem das leider viele "Dorfkapellen" haben, sie spielen nicht in der entsprechenden Stilistik, im extrem Fall sogar nur in einer, da werden dann Märsche wie eine Polka gespielt! :rolleyes:

    Am Ende muß man Noten lesen lernen und zusätzlich auch noch lernen wie man sie wann spielt, das ist schon eine Menge Arbeit!
    Oben drauf muß man sich noch mit den Kollegen einigen, weil Glenn Miller und Count Basie spielten beide Swing, aber es swingte doch nicht so ganz gleich.

    Nun muß man den Swing von Glenn Miller nicht zwangsläufig zu 100% kopieren, aber die Band / Orchester sollte in jedem Fall in sich einheitlich swingen, betonen, phrasieren usw. dann klingt es auch schon sehr gut und stilistisch richtig.
    Das ist neben den Arrangements und dem (eigenen) Swing meiner Meinung übrigens genau das was ein Orchester wie das von Glenn Miller zu etwas besonderen macht, sauberes, homogenes Zusammenspiel und in anderen Stilistiken macht das selbe Ernst Mosch, Herb Alpert und viele andere auch zu etwas besonderen!

    Viele Grüße Ralf, Musiker in einer Dorfkapelle :D:D:D
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 31.März.2017
    Rick und bluefrog gefällt das.
  14. bluefrog

    bluefrog Strebt nach Höherem

    Da wird übrigens auch nichts angestoßen. Die Betonung wird mit der Luft gemacht.

    LG Helmut
     
  15. Rick

    Rick Experte

    Google bildet - dann habe ich die Arrangeure verwechselt, sorry, aber danke für die Richtigstellung! :oops:

    Eddie Durham war übrigens Afro-Amerikaner und vorher u. a. sehr wichtig für Count Basie, hat als Arrangeur dessen Band-Stil der 1930er entscheidend geprägt (DAS wusste ich auch ohne Wikipedia ;) ), und ausgerechnet von ihm stammt diese berühmte Version, die für viele Hardcore-Jazz-Fans als Inbegriff musikalischer Spießigkeit gilt, das ist bemerkenswert, finde ich.

    Die abgebildeten Noten zeigen nur das Intro, da werden die mit Akzent versehenen Töne bei Glenn Miller selbstverständlich angestoßen, aber ich habe es die ganze Zeit vom A-Thema (Akkordbrechungen über Blues-Schema), das beginnt erst acht Takte später.
    Also haben wir die ganze Zeit aneinander vorbei geredet...

    Genau - Glenn Miller wollte sich vor allem durch die Exaktheit und eine ganz eigene Dynamik von der Masse der damaligen Swing-Bands unterscheiden, deshalb legte er so viel Wert auf strenge Disziplin und die erwähnten intensiven Proben, weniger auf improvisierte Solos. :cool:
     
  16. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Ich widerspreche der Ausführung, dass Betonung einhergeht mit höherer Lautstärke.

    "Und achte von Anfang an darauf, den betonten Ton - das ist immer der höchste - auch am lautesten zu spielen. Davon lebt das Stück."

    aber nicht....

    "Beim A-Thema (die gebrochenen Akkorde) MÜSSEN die jeweils höchsten Töne akzentuiert werden (mit der Luft, nicht mit der Zunge!), sonst klingt es eben nicht nach Swing von Glenn Miller, sondern nach Blasmusik vom Amateurorchester."

    auch wenn ich nicht die komplette Partitur kopiert habe (weil die wäre aus dem Netz und ich weiß gar nicht, ob ich das darf).

    @gaga
    Da Du ja jetzt kritisierst wäre mal Deine Darstellung, wie Du dieses Stück spielen und die Akzentuierung umsetzen würdest, hilfreich. Vielleicht lerne ich ja was dazu.
    JEs
     
  17. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Meine Darstellung wurde hier mehrfach erwähnt und bestätigt, auch zitierst du sie oben als Aussage von Rick. Es ging in diesem Thread von Anfang an um die Betonungen im Hauptthema (A-Thema), den 12 Takten mit Arpeggios. Du hast dann allein irgendwann das Intro ins Spiel gebracht, auf das ich mich aber nie bezogen habe - warum auch. Das ist eine neue Baustelle, weil es nicht mehr um durchgehende Achtellinien geht. Aber auch da liegst du falsch mit der Behauptung, dass Betonung ohne Lautstärkeänderung vonstatten geht.
     
  18. JES

    JES Gehört zum Inventar

    @gaga
    Wenn Du meinst..... spiel es doch wie Du es für richtig hälst. So wie ich eben auch. Wenn bei Dir Betonung nur über höhere Lautstärke funktioniert, dann ist das bei Dir so.
    JEs
     
  19. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Ich bin ja froh, dass es Aufzeichnungen meiner Miller-Band gibt.
    Gestern abend war ich schon nahe dran, es nach dem Verfolgen der Diskussion hier nicht mehr zu können. Am Schluß haben es bei dieser Aufnahme die Mikros nicht mehr ganz verkraftet :)

     
  20. Rick

    Rick Experte

    Dann würde es mich sehr interessieren, wie Du in der Musik etwas betonst, OHNE es lauter zu spielen als die umgebenden Töne.
    Auch bei Wikipedia finde ich zum Thema Betonung nur den "dynamischen Akzent", in der Sprache betont man ebenfalls, indem man etwas lauter sagt.

    Neugierig:
    Rick
     
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