Intonation am d"

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von visir, 3.Oktober.2016.

  1. SchlauerDet

    SchlauerDet Ist fast schon zuhause hier

    Moin Loite,

    nach meinen bescheidenen Kenntnissen von Schwingungen aus meinem fast vierzig Jahre zurückliegenden Maschinenbau-Studium handelt es sich beim Schwingen eines Sax-Blattes auf dem Mundstück am ehesten um das "Schwingen eines einseitig eingespannten Balkens". Damit hat das Blatt im Wesentlichen einen Freiheitsgrad nach oben und unten (side-on view bei Harle).
    Vielleicht kann noch etwas Schwingung nach links und rechts dazu kommen. Aber aufgrund der Blattgeometrie dürfte dieser Freiheitgrad eher zu vernachlässigen sein und kaum einen Beitrag leisten.

    Was ich nicht verstehe ist Folgendes: Wie kommt Harle darauf, dass es "length and angles of the reed's vibations" gibt, wenn der einseitig eingespannte Balken schwingt???:-? Vielleicht muss ich ihn mal fragen.


    Grüße von der sommerlichen See
    Det :)
     
  2. Paco_de_Lucia

    Paco_de_Lucia Ist fast schon zuhause hier

    @SchlauerDet [wer ist eigentlich der Det?? das mein ich nicht ironisch]
    Wenn Du Maschinenbauer bist, hilft Dir viel. eher die Vorstellung, dass es nicht ein schwingende Balken, sondern eine Feder ist,
    welche durch den Ansatz [Lippen, mehr die Unterlippe] vorgespannt wird.
    Je mehr Dur vorspannst, desto mehr Kraft am Blatt, desto schneller die Schwingbewegungen der Feder, desto schneller die Umkehrpunkte,
    der Ton wird lauter...
    umgekehrt, weniger Kraft am Blatt, Amplitude wird langsamer, Ton wird leiser.
    Das ist auch der 'Klassiker', den ich bei vielen Holzbläsern erlebe - soll es lauter werden, lassen sie im Ansatz nach...
    wirds leiser, wird das Blatt/MP fast abbissen...maybye thats works for any people...
    wenn sie dann zum Zahnarzt gehen und Spangen und Bisschutz für die Unterlippe brauchen, lockere Vorderzähne, durchgebissene Lippen,
    alles schon gesehen...
    hope that helps
    cheers
    Paco
     
  3. Rubax

    Rubax Strebt nach Höherem

    Ohne tiefere Kenntnisse vom Maschinenbau - aber mit grundlegenden Kenntissen in theoretischer Mechanik: es ist ja ein Brett das ist einseitig eingespannt. Ich sehe da Schwinkungsmöglichkeiten in Längs- aber auch in Querrichtung, also so eine Art Torsionsschwingung (ich hoffe ich drücke mich richtig aus)
     
  4. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Moin,

    bei rein physikalischer Betrachtung rollen sich bei mir die Fußnägel ob des zitierten Textes, Torsionsschwingungen hin oder her (ich denke, die sind sehr unerwünscht beim Saxophon).

    Aber Physik ist ja nicht Alles beim Saxophonspiel, und wenn @Ton Scott sagt, bei ihm funktioniert es, wird zumindest anschaulich was dran sein. Würde mich mal interessieren, wozu das Modell benutzt wird, rein didaktisch, aber dazu müsste ich wohl das Buch selbst lesen. Dazu habe ich aber im Moment keinen Freiraum, vielleicht, wenn ich als verdienter Rentner mich ganz und gar dieser Art Problematik zuwenden kann.

    Gruß,
    Otfried
     
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  5. SchlauerDet

    SchlauerDet Ist fast schon zuhause hier

    Hi @Paco_de_Lucia,

    Das vierte Mainzelmännchen, der mit der Brille ;).
    Nee, mal ohne Quatsch: Was willst Du wissen?

    So weit, so klar. Dennoch bleibt der "Balken" durch die Ligatur am Mundstück eingespannt.
    Diese Grundschwingung wird meines Erachtens nach durch den Ansatz modifiziert und ergibt damit den individuellen Klang (zumindest wichtige Teile davon).


    Greetz vom Strand

    Det :)
     
  6. SchlauerDet

    SchlauerDet Ist fast schon zuhause hier

    Hi @Rubax: Nichts anderes meinte ich; habe halt nur den in der Ingenieurliteratur üblichen Begriff "Balken" enutzt.

    Groetjes van de Zee

    Det
     
  7. SchlauerDet

    SchlauerDet Ist fast schon zuhause hier

    @xcielo:
    Moin, Moin Otfried,

    pass' auf Deine Fussnägel auf, Du könnstest sie noch brauchen :duck:.

    Ist mir schon klar, dass die Physik nicht alles beim Sax-Spielen ist, aber sie ist nunmal die Grundlage der Tonerzeugung, selbst innerhalb des menschlichen Körpers.

    Mir passt nur an dem Buch von Harle nicht so ganz, dass er aussen auf dem Buch ganz gross "Scientific" stehen hat, aber seine Modelle eben nicht "scientific" erklärt und Dinge von sich gibt, die eben nicht so klar sind, wie man das von einem der grossen Meister erwarten dürfte. Da ist mir zuviel Widerspruch und Mythos dabei.

    :ironie:
    Aber vielleicht liegt das ja auch daran, dass wir im "postfaktischen Zeitalter" leben?


    Und noch was: Wenn Du mal verdienter Rentner bist, wirst Du wahrscheinlich auch nicht mehr Zeit für diese Art der Problematik haben. Ich kenne das, weil ich es schon einige Jahre erleben darf. Es lohnt auch nicht, sich zu sehr damit zu beschäftigen. Spielen ist wichtiger!



    Grüße von etwas weiter westlich

    Det :)
     
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  8. Rubax

    Rubax Strebt nach Höherem

    Am Saxophon sicher - aber das Blatt schwingt wie es will - und wenn ich mir die im Netz umlaufenden Videos bon den Schwingungen eines *Blattes* anschaue - ich muss mal schauen ob ich das finde.
    Hatten wir hier aber auch schon mal im Forum solange wir beiden dabei sind...
     
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  9. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Einverstanden.
    Die Chance ist durch besseres Spiel zu beweisen, dass alleine der Glaube an den Mythos was bewirkt :)
     
  10. ppue

    ppue Mod Experte

    Ja, suchte ich auch gerade. Das Blatt auf der Filmaufnahme eierte wie bekloppt um alle möglichen Achsen, wenn ich mich richtig erinnere.
     
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  11. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Ich hatte heute beim Laufen einen lustigen Einfall.
    John meint ja, das Saxophon würde durch Studien mit seinem Buch "more predictable".
    Vielleicht ist es völlig wurscht, welche Regeln man aufstellt, Hauptsache man glaubt und hält sich daran :)
     
  12. ppue

    ppue Mod Experte

    Ich glaube, dass es viel mehr try and error ist. Wenn du alle möglichen Regeln ausprobierst, bleibst du automatisch bei deinem besten Sound hängen.

    Ist ja nichts anderes als ein großes Herumprobieren. Und der, der probiert, wird immer besser werden als der, der nur seinen einen Ansatz kennt.
     
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  13. stefalt

    stefalt Strebt nach Höherem

    Das sollte man in Marmor meißeln und vergolden! Das gilt ja wohl für so ziemlich alles in der Welt, sehr schön gesagt!
     
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  14. SchlauerDet

    SchlauerDet Ist fast schon zuhause hier

    @Ton Scott : Der Placebo-Efekt lässt grüssen ;)

    Cheers
    Det :)
     
  15. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Wobei ich weit davon entfernt bin, mich lustig zu machen.
    Ich merke, dass in meinem Spiel was passiert, dass mein Ton besser wird, der Aufwand dafür geringer.

    Cheers
     
  16. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Ja, tat es, auch meiner Erinnerung nach, beim Pfeifen, daher meinte ich es für unerwünscht zu halten ;-)

    Die Filmaufnahmen stammten von @Fumi, der leider schon lange nicht mehr aktiv ist.
     
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  17. claptrane

    claptrane Strebt nach Höherem

    Ich erinnere mich, das Instrument war, glaube ich, ein Bassax, oder?
    Existiert die Aufnahme noch ?
     
  18. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Es war glaube ich nur ein Mundstück, evtl. noch mit einem kurzen Stück Rohr. Schließlich musste die Hochgeschwindigkeitskamera ja noch auf das Blatt schauen können.

    Ob die Aufnahme noch existiert weiß ich nicht, ggf. bei Fumi.
     
  19. claptrane

    claptrane Strebt nach Höherem

    Ja, ich meine ein Basssax-Mundstück, eingespannt in eine Halterung und in einem bestimmten Winkel, ich glaube mit Spiegel und Hochgeschwindigkeitskamera aufgenommen.
    Er hatte das ganze sogar in einem ganz bestimmten Winkel zur Sonne ausgerichtet um möglichst viel Licht zu haben, wenn ich mich richtig erinnere
     
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  20. ppue

    ppue Mod Experte

    Käme man an @Fumi noch mal dran? Admins?
     
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